Papst Franziskus feiert Namenstag

Franzsikus200Ein neuer Feiertag im Vatikan: Dieser 23. April ist der Namenstag des neuen Papstes, der ja mit bürgerlichem Namen Jorge, also Georg, heißt. In der Paulinischen Kapelle des Vatikans feierte der Papst zu seinem Namenstag eine Messe mit Kardinälen. Dabei sagte er in seiner Predigt, „Mutter Kirche" habe „viele Kinder".

„Sie ist die Mutter, die uns den Glauben gibt und die Identität. Aber die christliche Identität ist nicht wie ein Personalausweis: Die christliche Identität ist die Zugehörigkeit zur Kirche, zur Mutter Kirche. Es ist nicht möglich, Jesus außerhalb der Kirche zu finden. Der große Paul VI. sagte: Es ist ein absurder Widerspruch in sich, mit Jesus leben zu wollen, aber ohne die Kirche, Jesus außerhalb der Kirche zu folgen, ihn außerhalb der Kirche zu lieben. Diese Mutter Kirche, die uns Jesus gibt, gibt uns die Identität, die nicht einfach ein Siegel ist, sondern eine Zugehörigkeit."

Die Geschichte der Kirche habe mit Verfolgungen begonnen, und Christsein sei ohne Härten nicht zu haben. „Wenn wir ein bisschen auf der Straße der Weltlichkeit gehen und mit der Welt verhandeln wollen, dann werden wir den Trost des Herrn nie erfahren. Und wenn wir nur den Trost suchen, dann wird dies ein oberflächlicher Trost sein, nicht der des Herrn – ein menschlicher Trost. Die Kirche geht immer zwischen Kreuz und Auferstehung, zwischen Verfolgungen und dem Trost des Herrn. Das ist der Weg: Wer ihn nimmt, geht nicht fehl."

Glaube müsse „Substanz" haben und zum Weitergeben anstecken, so Franziskus. Außer seinem Namenstag feiert er auch den 40. Jahrestag seiner „Profess-Gelübde": Am 22. April legte er diese feierlichen Gelübde im Jesuitenorden ab. (rv)

Kardinal Pell: „Wir sind kein Kabinett“

Kardinal PellAcht Kardinäle sollen den Papst beraten, im Oktober geht es los – jetzt ist erstmals einer dieser Kardinäle, der Australier George Pell, mit Franziskus zusammengetroffen. Wir fragten den Erzbischof von Sydney, wie er sich die Beratungen des neuen Gremiums vorstellt.

„Ich kann Ihnen ja zunächst mal erklären, was wir nicht sind: Wir sind kein Kabinett. Der Papst ist uns in keiner Weise verantwortlich. Wir sind keine Gruppe, die eine Politik entwirft; wir sind keine Exekutive. Wir sind als Berater des Heiligen Vaters da. Wie das funktionieren wird, da bin ich noch nicht so sicher: Es könnte sein, dass er für unsere Treffen bestimmte Themen vorgibt und wir die vorher etwas vorbereiten, damit wir dann darüber sprechen können. Oder es könnte sein, dass er sagt: Wir haben jetzt einen halben Tag zur freien Verfügung, sagt ihr mir doch bitte, worüber wir mal sprechen sollen. Aber in jedem Fall ist es sehr wichtig, die Vorrechte des Nachfolgers Petri zu beachten: Der Papst ist der Bischof von Rom. Er entscheidet – wir sind nur dazu da, ihm zu helfen, da wo wir nützlich sein können. Wir sind nicht mehr als das."

Die acht Kardinäle sollen sich vor allem mit einer Reform der römischen Kurie beschäftigen; unter ihnen ist auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Was kann der Australier Pell in den Gesprächen einbringen?

„Ich glaube, wir Englischsprachigen sind ziemlich praktisch veranlagt, wir können Sachen organisieren. Ich glaube, wir haben bestimmte Gaben, die wir der Weltkirche anbieten können; aber wir haben nicht viele Mystiker, und zum Beispiel im ehemals protestantischen, jetzt säkularisierten Australien oder den USA ist der Geist des heiligen Franz von Assisi bei weitem nicht so stark. Worüber wir mit dem Papst reden werden? Ich denke, über die Haupt-Herausforderungen: Wie geben wir jungen Leuten den Glauben weiter? Zu seiner Zeit hat der Herr Wunder gewirkt und damit Interesse geweckt – was können wir tun, was haben wir anzubieten?"
(rv)

Großbritannien/ Deutschland: Positiver „Franziskus-Effekt“

Erzbischof Robert ZollitschKnapp anderthalb Monate nach seiner Wahl zum Papst hat Franziskus in vielen Teilen der Weltkirche ein gutes Zeugnis bekommen. So äußerten sich am Wochenende zum Beispiel mehrere deutsche Bischöfe positiv über den Papst aus Lateinamerika. Das Ansehen der katholischen Kirche und ihres Glaubens habe sich deutlich verbessert, sagte Erzbischof Robert Zollitsch in Baden-Baden; nun sei es wieder „interessant, katholisch zu sein". Franziskus predige nicht nur Einfachheit und menschliche Nähe, sondern lebe sie auch. In Großbritannien strahle Franziskus‘ Botschaft der Einfachheit und Demut weit über die katholische Kirche hinaus, sagte der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales, Vincent Nichols. Er war in diesen Tagen in Rom.

„Es scheint, dass alle von der Sprache, der Sanftheit und der Demut von Papst Franziskus beeindruckt sind. Im Flugzeug nach Rom saß ich neben einem Paar: Die beiden sprachen von einem Neuanfang für die Kirche mit Papst Franziskus. Am Ende unseres Gespräches fragte ich sie, ob sie katholisch seien und sie sagten mir: ,Nein, aber wir sehen klar, was passiert, und der Papst berührt auch unser Leben‘. (…) Franziskus hat wirklich die Mehrheit der Menschen berührt, nicht nur die katholische Gemeinschaft."

Kardinal Karl Lehmann warnte derweil vor zu hohen Erwartungen an den Papst. Vom Papst alles zu erwarten, sei nicht katholisch, sagte Lehmann am Sonntag in Worms. Da werde ein Mythos aufgebaut; ein Papst könne Anstöße geben und sicher etwas beschleunigen. Man dürfe von ihm aber keine „theologische Neugeburt" erwarten, so Lehmann. (rv)

Kardinal Coccopalmerio: „Kurie darf kein Klotz am Bein sein“

 Kardinal Coccopalmerio„Die Kurie darf kein Klotz am Bein des Papstes sein, sondern soll ihm dabei helfen, seine Arbeit zu tun." Mit diesen Worten fasst der Kirchenrechtler Kardinal Francesco Coccopalmerio den Sinn der geplanten Kurienreform zusammen. Der Papst hatte am 13. April ein achtköpfiges Kardinalsgremium mit einer Reform des Verwaltungsapparates der römisch-katholischen Kirche beauftragt und empfing an diesem Montagmorgen ein Mitglied dieser Kommission, den Erzbischof von Sydney, Georg Pell. Coccopalmerio ist Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte und hat bereits im Vorkonklave Vorschläge zu einer Kurienreform gemacht. Im Interview mit der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera" von diesem Montag erklärt er, wie die Reform aussehen könnte, über die Anfang Oktober zum ersten Mal offiziell beraten werden soll.

Im Zuge der Umstrukturierungen könnte eine neue Figur in der römischen Kurie auftauchen, so Kardinal Coccoplamerio im Interview mit dem Corriere: ein „Moderator Curiae Romanae", der in der Arbeit der Kurie einen reibungslosen Ablauf garantieren soll. Coccopalmerio hatte bereits in seiner Zeit als Weihbischof in Mailand eine solche Stelle im Erzbistum geschaffen und stellt sich jetzt etwas Ähnliches für Rom vor: Ein möglicher „Kurienmoderator" dürfte sich keineswegs „zwischen den Papst und die Dikasterien stellen", präzisiert er, auch würde er eng mit dem Kardinalstaatssekretär zusammenarbeiten: „Der Moderator ist es, der die Kurie funktionieren lässt. Wenn ein Dikasterium eine besondere Aufgabe hat, muss er sich zum Beispiel fragen, welche Mittel es braucht, ob es genug qualifiziertes Personal hat usw., und er muss in Folge alle diesbezüglichen Schritte organisieren."

Coccopalmerio grenzt die Figur eines solchen Mittelsmannes klar vom Kardinalstaatssekretär ab: „Das sind verschiedene Rollen. Das Staatssekretariat hilft dem Papst direkter, der Staatssekretär ist eine nach außen gerichtete Figur und kümmert sich an der Seite des Papstes um die Probleme der universellen Kirche. Die Aufgabe des Moderators ist dagegen auf die römische Kurie begrenzt, damit diese besser funktioniert."

Unter einer besseren Funktionsweise der Kurie versteht Coccopalmerio in erster Linie mehr Effizienz bei Unterstützung des Papstes und insbesondere einen ständigen und häufigen Kontakt zwischen Papst und Dikasterien, zum Beispiel in Form eines Treffens der Leiter der Dikasterien mit Franziskus „einmal im Monat". Coccopalmerio: „Der Papst muss wissen, was jeder tut und sein Urteil dazu abgegeben: ,das ist in Ordnung, das nicht, man könnte das verbessern, das hinzufügen‘. Denn in dem Moment, wo er sagt, ,das ist in Ordnung‘, handelt der Papst ja durch die Kompetenz der jeweils von ihm bestimmten Personen."

Das vom Papst ins Leben gerufene achtköpfige Beratungsgremium für die Kurienreform, deren Mitglieder aus allen Erdteilen kommen, könnte laut Kardinal Coccopalmerio auch zu einer ständigen Einrichtung werden. Denkbar sei auch, so der Kardinal weiter, ein ständiges Beratergremium aus zwei, drei Kardinälen im Vatikan einzurichten, das den Papst in anderen Fragen berät.

Im Mittelpunkt der Kurienreform soll eine Überarbeitung der Kurienverfassung „Pastor Bonus" aus dem Jahr 1988 stehen. Mit Einsetzung der Kommission hat Franziskus auf Vorschläge der Generalkongregationen vor dem vergangenen Konklave reagiert; dort war die Kurienreform ein virulentes Thema. Mitglieder der Kommission sind neben dem Koordinator der Gruppe, Oscar Andres Rodriguez Maradiaga, der US-Kardinal Sean Patrick O’Malley, Kardinal Giuseppe Bertello, Präsident des Governatorats, der emeritierte Erzbischof von Santiago de Chile, Kardinal Francisco Javier Errazuriz Ossa, der Erzbischof von Bombay, Oswald Gracias, der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, der Erzbischof von Kinshasa, Laurent Monsengwo Pasinya, und der Erzbischof von Sydney, Georg Pell. (rv)

D/Vatikan: Kardinal Marx über seine neue Rolle im Vatikan

Kardinal MarxAcht Kardinäle sollen den Papst beraten: Aus den Gesprächen beim Vorkonklave nahm Papst Franziskus die Anregung einer solchen Gruppe auf, die unter anderem zu Fragen um die Reform der vatikanischen Kurie tagen soll. Die acht Kardinäle vertreten die Weltkirche, einer arbeitet im Vatikan, die übrigen sind Bischöfe in den Ortskirchen.
Unter ihnen ist der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx. Unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord hat ihn zu seiner neuen Rolle im Vatikan befragt.

Herr Kardinal, waren Sie überrascht über die Einberufung dieser Gruppe?

„Grundsätzlich hat es mich nicht überrascht, weil wir das tatsächlich im Vorkonklave gehört und auch selber zum Ausdruck gebracht haben, dass es eine Beratung aus den Ortskirchen geben müsse und man darüber neu nachdenken müsse. Das Thema Kurienreform war natürlich bei vielen Stellungnahmen ebenfalls ein Thema, so dass die Sache an sich jetzt nicht so überraschend ist. Aber dass es mich getroffen hat und dass es so schnell kommt, das hat mich etwas überrascht."

Was hat den Papst dazu gebracht, Sie zu ernennen? Ist das Ihrem Engagement in der Bischofskonferenz der EU geschuldet?

„Da müsste man den Papst natürlich selber fragen. Es ist jedenfalls der Wunsch offensichtlich, die ganze Welt darzustellen, die verschiedenen Kontinente und auch die Repräsentanten aus verschiedenen Organisationen. Aber das ist nicht strikt auf die Bischofskonferenzen oder deren Vorsitzende bezogen; der Papst ist frei und hat frei ausgewählt. Möglicherweise kommt die europäische Komponente hinzu, aber wohl auch andere Dinge. Es sind jedenfalls Bischöfe aus großen Diözesen berufen worden, die also eine gewisse Verwaltungserfahrung haben. Das ist sicherlich ebenfalls ein Element: Die Vielfältigkeit der Ortskirchen und der Kontinente zu repräsentieren und auch Bischöfe einzuberufen, die vielleicht durch ihre eigene Leitungsverantwortung schon eine gewisse Erfahrung haben."

Es sind ja nicht nur Bischöfe aus verschiedenen Kontinenten, sondern wir haben ja eine auffällige Symmetrie, die Kardinäle kommen aus jedem Erdteil – Lateinamerika, Zentralamerika, Nordamerika, Afrika, Australien, Europa, Asien und Vatikan. Das ist schon sehr symbolisch; wird hier noch einmal deutlich gesagt, dass die Weltkirche den Vatikan berät?

„Das glaube ich schon. Wir haben ja ein wenig das Gefühl gehabt – jedenfalls habe ich es gehabt und so habe ich es auch im Gespräch mit einigen gesagt – als wir nun den Papst hatten und wir uns wieder von Rom verabschieden konnten: Wir fahren jetzt wieder zurück in unsere Diözesen und lassen den Papst hier allein. Allein ist natürlich nicht ganz richtig, weil er natürlich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat und durchaus beraten wird und ihm geholfen wird. Aber ich hatte das Gefühl: Wir sind Kardinäle, wir haben ihn gewählt, jetzt müssen wir auch bereit sein, ihm zu helfen. Ich habe aber nicht daran gedacht, dass das so konkret werden würde. Das gehört aber mit dazu, wenn man in ein solches Amt als Kardinal hinein berufen wird und dann auch am Konklave teilnimmt, nämlich dass man bereit ist, dem Papst zu helfen, wenn er es wünscht und dass man ihn berät, wenn er es wünscht. Da fühle ich mich natürlich in gewisser Weise geehrt. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, dass er diese Beratung universalkirchlich will. Das finde ich ist ein positives Zeichen."

Kennen Sie sich in der Gruppe der acht Kardinäle untereinander schon?

„Nicht alle in gleicher Intensität, aber den Kardinal von Kinshasa kenne ich schon sehr lange, andere Kardinäle habe ich jetzt beim Konklave kennen gelernt, Kardinal Maradiaga kenne ich auch schon von vielen Begegnungen von Iustitia et Pax her. Es ist eine gewisse Kenntnis der Personen da, aber unterschiedlich. Wir sind jetzt kein Kreis, der sich schon lange vorher getroffen hat oder schon lange vorher in Kontakt war. Durch das Konklave sind wir, glaube ich, in neuer Weise zusammen gekommen."

Von den Inhalten der Beratungen einmal abgesehen, wie geht es jetzt formal weiter? Passiert irgendetwas bis zum 1. Oktober, dem ersten Treffen? Gibt es schon Papiere oder warten Sie erst einmal darauf, was der Papst Ihnen vorgibt?

„Ja, ich muss warten. Ich habe noch keine weiteren Informationen, ob bis dahin was passiert. Man wird sicher überlegen müssen, das Projekt noch genauer zu definieren, aber das ist noch nicht erfolgt. Jetzt ist erst einmal deutlich vom Papst in die Weltkirche hinein gesagt: ‚Ich will diese Beratungen, ich möchte, dass eine Kurienreform passiert, ich wünsche, dass die Weltkirche eingebunden wird’. Und damit wird in gewisser Weise auch das Miteinander von Kurie in Rom und Ortskirchen in neuer Weise angeschaut. Das nehme ich als Signal auf, aber weitere Schritte sind noch nicht überlegt."

Abschließende Frage: Was ist ihr erster Eindruck von diesem Papst?

„Ich bin immer mehr der Überzeugung, dass uns Gott diesen Papst geschenkt hat. Wir waren, als die Wahl dann vorbei war, vielleicht selber überrascht davon, was wir in den zwei Tagen alles erlebt haben. Und dann haben wir uns gefragt, was das jetzt werden wird. Aber wir waren alle überzeugt, dass es ein Fingerzeig des Heiligen Geistes ist. Ich würde nach den ersten vier bis acht Wochen auch sagen, dass sich das bestätigt hat und richtig so gewesen ist. Das empfinden wir alle so, auch in den Begegnungen in den Pfarreien, da herrscht ein großer Zuspruch und eine große Erwartung – manchmal auch eine zu große Erwartung, ein Papst kann auch nicht die Kirche neu erfinden – aber es ist eine positive Grundstimmung da und das macht mir natürlich große Freude."
(rv)

Kardinal Ouellet schreibt an Lateinamerikaner

Kardinal OuelletDer Präfekt der vatikanischen Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, ruft die katholische Kirche in Lateinamerika zu einer Neubesinnung auf. Sie sollte aus der Tatsache, dass jetzt einer der ihren Papst sei, neuen Schwung für ihre Seelsorge ziehen, schreibt der kanadische Kurienkardinal in einem Brief an lateinamerikanische Bischöfe. Die Bischöfe auf dem „Kontinent der Hoffnung" sollten sich jetzt fragen, wie sie den Armen noch näher sein könnten und wie sich die Kontinentalmission, die dem Papst sehr am Herzen liege, noch intensivieren lasse. (rv)

Kardinal Koch: „Zurück zur Quelle, um einander zu finden“

Kardinal Koch„Die Ökumene kann nur in die Breite wachsen, wenn sie in der Tiefe verwurzelt ist". Dies betonte Kardinal Kurt Koch am Freitagabend in der evangelischen Gemeinde in Rom. Der vatikanische Ökumenebeauftragte feierte dort zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Jens-Martin Kruse einen ökumenischen Gottesdienst. In seiner Predigt betonte Koch die Gemeinschaft von Katholiken und Protestanten. Er beschrieb den Zustand der Ökumene mit einer Begebenheit aus dem Leben Franz von Assisis: Als dieser sich mit der Heiligen Klara treffen wollte, standen beide an einem Bach – allerdings an verschiedenen Ufern. Sie seien an ihren Ufern zurück zur Quelle gelaufen, um sich dort zu treffen. So sei es auch mit der Ökumene, so Kardinal Koch: Man stehe sich an einem breiten Bach gegenüber und müsse sich an Franz von Assisi und Klara erinnern – zurück zur Quelle gehen, um zueinander zu finden. (rv)

D: Vorbereitungen zum Eucharistischen Kongress auf Hochtouren

Kardinal MeisnerDie Vorbereitungen für den Eucharistischen Kongress, der vom 5. bis zum 9. Juni 2013 in Köln stattfinden wird, laufen auf Hochtouren. Verschiedene Interessensgruppen sollen im Programm des Kongresses gesondert angesprochen werden, so beispielsweise die Priester und Ordensleute, denen ein besonderes Treffen gewidmet sein wird. Aber auch eines zentralen Konzilsdokuments soll anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums in einem Festakt gedacht werden: der Konstitution Sacrosanctum Concilium. Der Kongress ist eingebettet in den Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz, erklärte Erzbischof Robert Zollitsch vor Journalisten:

„Im Gesprächsprozess nimmt das Thema Liturgie dieses Jahr einen besonders großen Raum ein. Sie wissen, dass jedes Jahr des Gesprächsprozesses mit einem Großereignis für die Kirche in Deutschland verbunden sein soll. Und in diesem Jahr ist es der Eucharistische Kongress in Köln. Ich freue mich, dass Kardinal Meisner und ich zu Beginn am Kölner Tanzbrunnen und zum Abschluss des Kongresses im Rhein-Stadion jeweils eine große Messe mit vielen Bischöfen feiern werden. Der Eucharistische Kongress ist eine große Chance, in Zeiten hektischer Betriebsamkeit und mancher Unruhe in der Kirche zu einer gewissen Ruhe und Besinnung zurückzufinden."

Der Kongress findet in der Erzdiözese Köln statt, deren Kardinal Joachim Meisner während einer kürzlich gehaltenen Predigt auf die Zentralität der Eucharistie im christlichen Glauben hinwies und herzlich zur Teilnahme am Kongress einlud.

„Der Eucharistische Kongress im Juni in Köln möchte uns und unseren Gemeinden in Deutschland einen neuen Aufbruch bringen. In jeder Feier der Eucharistie nennen wir den Namen des Papstes. Damit zeigt der zelebrierende Priester oder Bischof an, dass er authentisch die Heilige Eucharistie feiern darf, weil er in Gemeinschaft mit dem Papst, und damit in Gemeinschaft mit Christus steht, so dass er ein legitimer Zeuge seiner eucharistischen Gegenwart in unserer Mitte ist. Und damit, liebe Freunde, ist die Eucharistie das Kostbarste und das Schönste, das uns der Herr anvertraut hat. Werden wir uns dieses unwahrscheinlichen Reichtums bewusst!"

Die Möglichkeit zur verbindlichen Anmeldung zum Kongress und weitere Informationen finden sich auf der eigens eingerichteten Homepage eucharistie2013.de. Rund um das offizielle Programm des Kongresses werden zahlreiche Begleitveranstaltungen stattfinden. Unter anderen Initiativen hat der Malteser Hilfsdienst in Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Köln und internationalen Experten eine Ausstellung zum Turiner Grabtuch mit zahlreichen Nachbildungen und Informationsmaterial entwickelt, die am Dienstag vor dem Kongress eingeweiht werden wird. (rv)

19. April: Jahrestag der Wahl Benedikt XVI.

PP Benedikt XVIAcht Jahre ist es erst her, dass Benedikt XVI. zum Papst gewählt wurde: Am 19. April 2005 wurde er den Gläubigen auf dem Petersplatz mit dem „Habemus Papam" angekündigt. Seit der Wahl von Papst Franziskus ist dieses Pontifikat Vergangenheit, aber der Jahrestag der Wahl Joseph Ratzingers ist auch Gelegenheit, daran zurück zu denken, wie Benedikt XVI. seiner Kirche dienen wollte und wie er sich das damals vorstellte als „einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn". (rv)

Frankreich: Neuer Vorsitzender der französischen Bischofskonferenz

Erzbischof Georges Paul PontierDie französische Bischofskonferenz hat einen neuen Vorsitzenden gewählt. Der Erzbischof von Marseille, Georges Paul Pontier, löst den Pariser Kardinal Andre Vingt-Trois in dem Amt ab. Pontier gilt als Mann des Dialogs und der Offenheit, der in seiner Art an Papst Franziskus erinnern soll, schreiben französische Medien. Ebenso wie sein Vorgänger Vingt-Trois lehnt Pontier die in Frankreich umstrittene Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe ab. Medienberichten zufolge verwahrte er sich in der Vergangenheit zugleich gegen „jede Form der Verachtung von Homosexuellen". Die französischen Bischöfe tagen noch bis Donnerstag in Paris. Zu den Themen gehört unter anderem die Debatte um gleichgeschlechtliche Ehen in Frankreich. Die Französische Nationalversammlung berät derzeit in zweiter Lesung über das Gesetzesprojekt, der Senat hat bereits zugestimmt. (rv)