Vatikan regelt Umgang mit Reliquien

Der Vatikan stellt genauere Regeln für den Umgang mit Reliquien auf. Eine entsprechende Instruktion der Heilig- und Seligsprechungskongregation an die Bischöfe der Weltkirche wurde an diesem Samstag veröffentlicht. Das 12 Seiten starke Regelwerk erklärt, wie Bischöfe kirchenrechtlich korrekt bei der Bitte um Anerkennung von Reliquien vorgehen und was bei der Aufbewahrung, Entnahme und Überstellung von Reliquien zu beachten ist.

Betroffen sind auch die sterblichen Überreste solcher katholischer Gläubiger, die im Ruf der Heiligkeit verstarben und daher für eine Seligsprechung in Frage kommen. Der Bischof möge die Erben darum bitten, der Diözese den Leichnam per Schenkung zu überlassen, heißt es in dem Dokument. Auf das strengste verbietet der Vatikan den Handel und den Verkauf von Reliquien. Verantwortlich für das Vorgehen ist in allen Fällen der jeweilige Diözesanbischof, der stets in Absprache mit der vatikanischen Heilig- und Seligsprechungskongregation handelt, wie die Instruktion festhält. (rv)

Kardinal Sandri: „Neuer Patriarch im Irak gibt Hoffnung“

Kardinal SandriDer neue Chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako hat mit einer feierlichen Messe im Petersdom an diesem Montag öffentlich seine kirchliche Gemeinschaft mit dem Papst besiegelt. Sako ist von nun an der höchste katholische Würdenträger in der irakischen Hauptstadt Bagdad, in der er residieren wird. Im Auftrag von Benedikt XVI. leitete Kurienkardinal Leonardo Sandri, der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, den Gottesdienst. Im Gespräch mit Radio Vatikan berichtete Kardinal Sandri über die Bischofssynode, die in der vergangenen Woche im Vatikan tagte und Sako zum „Patriarchen von Babylon der Chaldäer“ gewählt hatte.
„Für mich war die Synode wirklich ein Erlebnis von sehr tiefgehender Spiritualität, von brüderlicher Teilhabe mit den Bischöfen und von Zuhören und Dialog. Ich habe gesehen, wie sie Schritt für Schritt – und natürlich durch das Wirken des Heiligen Geistes – zu dieser Wahl gekommen sind. Für mich ist das ein sehr großer Grund zur Freude: Ich glaube, dass diese Wahl der chaldäischen Kirche im Irak Hoffnung gibt und auch denen, die in der Diaspora leben.“
Sandri sieht Sako sehr gut vorbereitet für das Patriarchat: Er habe schon viel Leid und Gewalt miterlebt – auch unter Nichtchristen, zum Beispiel bei Muslimen. Der neue Patriarch verfüge über einen großen Erfahrungsschatz, welcher der Kirche sicher sehr helfen werde. Zudem würden ihn die Bischöfe unterstützen: mit ihrer Nähe, mit Brüderlichkeit und Hilfe.
„Der Irak ist in einer Phase des Wiederaufbaus, die sehr viel kostet – und das meine ich nicht in materiellem Sinne. Der Wiederaufbau kostet sehr viele Schmerzen und sehr viel Einsatz im Dialog mit der Zivilgesellschaft. Abgesehen davon haben wir bei der Synode auch die Probleme der einzelnen Diözesen vor Ort besprochen. Ein weiteres Thema war die Stärkung der Laien als aktiver Teil der Gemeinschaft. Es ging also bei der Synode auch um sehr viele Themen, die im Zusammenhang mit dem Jahr des Glaubens stehen.“
Natürlich habe man auch viel über das postsynodale päpstliche Schreiben „Ecclesia in Medio Oriente“ gesprochen, das Papst Benedikt bei seiner Libanonreise im September 2012 überreicht hatte. Kardinal Sandri erklärte, das Schreiben sei eine Hilfe, den Weg der Kirche im Nahen Osten weiterzugehen und die vielen Probleme anzugehen – im sozialen Bereich, in der Kirche und im interreligiösen Dialog. (rv)

Vatikan/Ägypten: Neuer Patriarch der koptisch-kath. Kirche

Patriarch Ibrahim Isaac SidrakBenedikt XVI. hat am Samstag dem neugewählten koptisch-katholischen Patriarchen Isaac Ibrahim Sidrak Mut für seinen Dienst als „Vater und Haupt“ seiner Kirche zugesprochen. In einem Apostolischen Schreiben zur Gewährung der sogenannten „Ecclesiastica Communio“ heißt es, er sei sich sicher, dass der Patriarch in der Kraft Christi, der das Böse durch seine Auferstehung besiegt habe, die Kraft finde, seine Kirche zu leiten. – Der Patriarch war am 15. Januar von der koptisch-katholischen Synode gewählt worden. Anders als in der lateinischen Kirche bedarf ein Patriarch keiner „Ernennung“ oder „Bestätigung“; sondern gemäß einer Tradition aus dem ersten Jahrtausend werden Briefe ausgetauscht, die die Gemeinschaft des neugewählten Kirchenoberhaupts mit dem Bischof von Rom bezeichnet. (rv)

Vatikan/Irak: Rücktritt des Patriarchen der Chaldäisch-Katholischen Kirche angenommen

Delly Emmanuel IIIPapst Benedikt XVI. hat den Rücktritt des chaldäischen Patriarchen Emmanuel III. Delly angenommen. Kardinal Delly wurde am vergangenen 6. Oktober 85 Jahre alt. Für die Nachfolge Dellys hat Papst Benedikt XVI. eine Bischofssynode der chaldäischen Kirche einberufen (28. Januar 2013, Rom). Leiten wird diese Synode der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri. In der Zwischenzeit ist der chaldäische Kurienbischof Jacques Ishaq als Administrator der chaldäischen Kirche ernannt worden. (rv)