Frankreich/Vatikan: Kardinal Tauran verstorben

Den französischen Kardinal Jean-Louis Pierre Tauran ereilte am Donnerstagnachmittag in Connecticut in den Vereinigten Staaten, wohin er zu einer Therapie gereist war der Tod. Er war seit 2007 Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog und seit 2014 Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche.

Tauran war 75 Jahre alt und litt seit Jahren an Parkinson. Papst Johannes Paul II. hatte ihn 2003 in den Kardinalsstand erhoben und verlieh ihm die Diakonie „S. Apollinare alle Terme Nenroniane-Alessandrine“.

Mit seinem Tod umfasst das Kardinalskollegium insgesamt 225 Purpurträger und von diesen sind 124 Kardinäle wahlberechtigt in einem künftigen Konklave. (vh)

Was hinter den schweren Anschuldigungen gegen einen neuen Kardinal steckt: Eine Recherche

Eine investigative Recherche der Vorwürfe gegen Kardinal Toribio Porco Ticona von ACI Prensa, der spanischen Schwesteragentur von CNA Deutsch.

LA PAZ – Als bekannt wurde, dass Papst Franziskus den Prälaten Toribio Porco Ticona zum Kardinal kreieren würde, gab es in Bolivien Vorwürfe, dass er Frau und Kinder habe.

Was steckt hinter den Vorwürfen gegen den neuen Purpurträger? Journalisten von ACI Prensa, der spanischspachigen Schwester-Agentur von CNA Deutsch, sind der Frage auf den Grund gegangen.

Die ersten Reaktionen auf die Schlagzeilen ließen nicht auf sich warten: Der damals noch zukünftige Kardinal widersprach diesen Behauptungen bereits am vergangenen 29. Mai.

In seiner Mitteilung erklärte Prälat Porco Ticona, er habe „hinsichtlich dieser Falschmeldung, die in den Medien über mein Privatleben verbreitet wird, die Pflicht, mit Nachdruck zu erklären und klarstellen, dass deren Inhalt nicht der Wahrheit entspricht.“

Die Anschuldigung gegen den gestern kreierten Kardinal wurde am 28. Mai auf dem Blog „Adelante la Fe“ veröffentlicht, das seinen Sitz in Spanien hat. Am 18. Juni weitete der Blog diese Anschuldigung durch die Veröffentlichung eines Briefes an der Apostolischen Nuntiatur in Boliven aus, welcher aus der Stadt Oruro, dem Wohnort eines Mitarbeiters von „Adelante la Fe“ versandt worden war.

Einer der ersten Einwände gegen den Würdenträger betrifft die Frage nach seinem richtigen Namen. Die Gepflogenheit des spanischen Sprachraums, in der Regel den Nachnamen der Mutter ebenfalls anzuführen, spielte hier Rolle: Als der Heilige Stuhl seine Kardinalskreierung ankündigte, stellte er ihn als Toribio Ticona Porco, den emeritierten Prälaten von Corocoro, vor. In den offiziellen Dokumenten erscheint er jedoch als Toribio Porco Ticona.

Der Pressesprecher der bolivianischen Bischofskonferenz (CEB), José Rivera, erläuterte gegenüber der Schwesteragentur von CNA Deutsch, dass „Toribio Porco Ticona richtig“ sei, der Bischof jedoch „mehr den Namen seiner Mutter (Ticona) verwende, da er seinen sehr jung verstorbenen Vater kaum gekannt habe.“

In dem Brief, in dem Porco Ticona die Anschuldigungen zurückweist, erklärt der Kardinal, dass „diese Gerüchte“ nicht neu seien; sie seien im Jahr 2011 verbreitet worden und „fanden als bloße Verleumdung ein Ende.“

„Ich persönlich freue mich darüber, dass diese Anklagen zu diesem Zeitpunkt kommen, damit der Fall definitiv abgeschlossen werden kann“ so der zukünftige Kardinal in seinem damaligen Schreiben.

Die Beschuldigungen gegen Porco Ticona entstanden aufgrund einiger Grundstücksstreitigkeiten um Ländereien, die ihm ursprünglich gehörten und die er der Kirche vermacht hat, als er Priester wurde.

Einige Jahre später entschloss sich die Kirche, Porco Ticona – der mittlerweile Bischof war – die Ländereien zurückzugeben. Es sollen sich um insgesamt sieben Grundstücke handeln, auch wenn einige Quellen weniger angeben.

Laut Angaben der Zeitung Pagina Siete verkaufte Porco Ticona dann, als er emeritierter Bischof von Corocoro war, ein 1.717 Quadratmetern großes Stück Land an eine dritte Person, die „Leonor R. G.“ genannt wird.

Das Grundstück befindet sich neben einer Schule in der Stadt Llallagua, 271 Kilometer südöstlich von La Paz.

Nach Aussage der Gemeindeverwaltung von Llallagua, die mit dem Sonderkorrespondenten von ACI Prensa gesprochen hatte, war jedoch ein rechtliches Problem entstanden: Beim Verkauf seien nicht die richtigen Dokumente verwendet worden. Seither besteht ein Streit um das Land zwischen Leonor Ramos Gareca und einer weiteren Frau, der Bürgervertreterin Rosario Paco.

Die Gemeinde von Llallagua würde ihrerseits selbst gerne das Grundstück besitzen, weil es an eine Schule angrenzt, die erweitert werden soll.

Leonor Ramos Gareca ist die Person, die der Blog „Adelante la Fe“ als „Leonor R. G.“ bezeichnet und die sich laut Angaben dieses Blogs „in der Öffentlichkeit als Frau des Bischofs präsentiert hätte, wie Zeugen berichten.“

In einem Gespräch mit ACI Prensa räumte Rosario Paco ein, dass sie „vor dem Streit die Frau (Leonor Ramos) nicht kannte, und noch weniger wusste, dass sie in einer Beziehung zu Bischof Toribio Porco Ticona stehe.“

„Ich weiß nichts über ihr Leben; erst als er mich angegriffen hat, habe ich herausgefunden, wer sie war. Die Leute dort sprachen von ihr und sagten: ‚Sie ist die Frau von Porco‘. Aber was, wie – er ist Priester?“, erzählte sie.

René Felipez, Sekretär bei der Gemeinde Llallagua, sagte zu ACI Prensa, dass „Frau Leonor sich nie als Frau des Bischofs vorgestellt habe, sondern als seine Bekannte.“

Das Problem bezüglich des 1.717 Quadratmeter großen Grundstücks „ist sehr komplex und ist seit mehr als drei Jahre nicht gelöst“, so Felipez, „das Eigentum gehört der Kirche, dem Bistum von Potosí, aber es gibt immer noch keine klare oder ausreichende Dokumentation für die Sanierung.“

Der Sekretär teilte auch mit, die Schule hätte das Land „symbolische eingenommen, da sie es nutzen will, um ihr Bildungsangebot zu erweitern.“

Praktisch jedoch ist klar: Ramos Gareca ist die aktuelle Besitzerin des Grundstücks. Gegenüber ACI Prensa erklärte Leonor Ramos Gareca dies so: Bischof Porco Ticona habe ihrer Mutter das Grundstück aus Dankbarkeit gegeben – für all die Jahre, in denen sie sich um diesen Ort gekümmert habe. Nach dem Tod der Mutter ging das Land dann in den Besitz der Tochter Ramos Gareca über.

Aussage von Leonor Ramos Gareca

Die Schwesteragentur von CNA Deutsch hat Frau Ramos Gareca in Llallagua ausfindig gemacht und auf die Vorwürfe gegen ihre Person angesprochen. Im Interview erklärte sie mit Nachdruck, die Anschuldigungen seien falsch: „Sie erzählen Lügen wenn sie sagen, dass ich eine Beziehung zu Kardinal Porco Ticona habe.“

Ramos Gareca betonte weiter, sie habe mit dem Erzbischof von La Paz über die Anschuldigungen gesprochen und er hätte gesagt, dass er mit ihm Porco Ticona sprechen werde. „Ich habe ihm gesagt, wie die Dinge wirklich stehen: Ich hatte nie eine Beziehung mit ihm (Porco Ticona), mit meinen Kindern hat er nichts zu tun. Absolut gar nichts.“ Sie habe nicht mit ihm selber gesprochen, weil sie dachte, das würde die Sache nur schlimmer machen, so Ramos Gareca.

Was die Anschuldigungen über eine vermeintliche Beziehung mit dem neuen Kardinal Porco Ticona betrifft, sagte sie: „Wenn sie Beweise haben, dann sollen sie sie mir zeigen. Das ist sehr wichtig. Hinter mir steht eine Familie, da sind Kinder. Ich fühle mich als Frau getroffen. Die Medien und einige Leute haben mich angegriffen.“

Zu dem Artikel über den Grundstücksstreit in Llallagua sagte Ramos Gareca, dass die Zeitung „mich nie aufgesucht hat. Ich war hier. Wenn sie gekommen wären, hätten sie mich hier gefunden.“

„Man schadet einem Priester, einem Ordensmann, einem Geweihten. Man kann nicht einfach so Dinge über ihn behaupten“, fügte sie hinzu.

Leonor Ramos Gareca erklärt, dass die Vorwürfe gegen sie ein Versuch seien, sich das umstrittene Land anzueignen. In diesem Zusammenhang sagte Frau Ramos Gareca, sie hätte vor ein paar Jahren eine Verleumdungsklage gegen eine weitere Person eingereicht.

Unter Tränen fügte Ramos Gareca hinzu: „Ich habe zwei Kinder und keines ist von Monsignore Ticona. Ich habe mit einem sehr jungen Mann zusammengelebt; es hat nicht funktioniert und ich habe mich von ihm getrennt. Ich habe mich nicht mit Leuten eingelassen, mit denen ich mich nicht einlassen darf. Das alles verletzt meine Kinder, schadet ihrer Identität.“

„Das Leben ist anstrengend und schwer für eine alleinerziehende Mutter, für eine Witwe oder geschiedene Frau. Es ist schwer, weil man mit dem Finger auf uns zeigt. Ich weiß, dass so etwas passiert. Gott weiß, dass die, die meine Würde in den Dreck ziehen, es mit Boshaftigkeit tun. Das Traurigste ist, dass meine ganze Familie dadurch getroffen wird“, betonte sie.

Der Leiter der Pressestelle der Bolivianischen Bischofskonferenz, José Rivera, erklärte seinerseits, es sei „nichts bewiesen, nichts stichhaltig, und wenn wirklich etwas existieren sollte, dann ist die Kirche als Erste daran interessiert, die Wahrheit herauszufinden und die Verantwortlichkeiten zu klären.“

ACI Prensa kontaktierte auch Bischof Christobal Bialasik von Oruro, da die Anklagen von „Adelante la Fe“ aus dieser Stadt kamen. „Es gibt kein Dokument, das dies bestätigen würde. Es gibt nichts, es ist nur Klatsch“, so der ursprünglich aus Polen stammende Bischof.

„Sie sagen, dass er dieser Frau half, die sie für seine Ehefrau halten, aber es gibt nichts, das bestätigen würde, dass sie seine Frau sei oder dass er Kinder habe. Wie jeder andere Bischof auch half er den Armen, und wir schauen nicht darauf, wer es ist. Wir sind darauf bedacht, zu dienen. Er hat mit dem Herzen gedient“, fügte er hinzu.

Auf die Frage, warum sich die bolivianischen Bischöfe nach den Vorwürfen von „Adelante la Fe“ nicht gemeinsam geäußert hätten, sagte Bialasik: „Wir wollen uns mit diesen Punkten nicht beschäftigen, weil sie nichts als grundlose Anschuldigungen sind. Deshalb haben die Bischöfe nichts zu diesem Thema gesagt. Es gibt nichts, keinerlei Beweis.“

„Adelante la Fe“ weist darauf hin, dass der Bischof von Oruro über die Anklage informiert worden sei, die der Nuntiatur vorgelegt wurde und die Aussagen von Personen aufführt, die nur mit Initialen angegeben sind. Diese Personen stammen allesamt aus Oruro.

ACI Prensa hat verschiedene Mails an den Mitarbeiter des Blogs in Oruro gesandt und ihn nach seinen Quellen gefragt. ACI Prensa hat Mazuelo ebenfalls gefragt, ob er derjenige sei, der diese Aussagen gegen Ticona Porco gesammelt und an die Nuntiatur in La Paz geschickt hat. Eine Antwort steht bislang aus.

In Bezug auf die Ankläger von Porco Ticona betonte der Bischof von Oruro gegenüber der Schwesteragentur von CNA Deutsch, dass „diejenigen, die ihn anklagen, über etwas sprechen, für das sie keinerlei Beweise haben. Ich habe mich mit diesen Leuten getroffen und sie haben mir gesagt, dass sie keine Beweise haben“.

Bischof Bialasik erklärte auch, er wisse, wer die Ankläger seien, „besonders eine Person. Ich habe sie um Beweise gebeten. Sie konnten nichts beweisen.“ Seiner Meinung nach werde diese ganze Situation geschaffen, um „die Kirche, und vor allem die Bischöfe, zu spalten. Das sind Menschen, die der Kirche großen Schaden zufügen, nicht nur dem Kardinal.“

Bischof Bialasik teilte weiter mit, dass die Bischofskonferenz einen Brief verfasst habe, in dem erklärt wird, dass Kardinal Porco Ticona nicht das neue Oberhaupt der Kirche in Bolivien wird. Danach beklagte er, dass hinter diesem Thema „viel Politik stecke, Aufstände von Ministern und aus der Dorgenszene gegen die Bischöfe, weil sie die kirchliche Situation des Kardinals dargelegt haben. Das tut weh, denn sie schaden der Kirche mit diesen grundlosen Beschuldigungen.“

Eine Recherche von Walter Sanchez Silva (ACI Prensa, Peru) unter Mitarbeit von Diego López Marina, dem Sonderkorrespondenten von ACI Prensa in Bolivien. Aus dem Spanischen übersetzt von Susanne Finner. (CNA Deutsch)

Mission statt Intrigen: Die Botschaft des Papstes an die 14 neuen Kardinäle

VATIKANSTADT – 14 neue Kardinäle hat Papst Franziskus am heutigen Donnerstag, dem 28. Juni 2018, kreiert. Während des feierlichen Konsistoriums im Petersdom ermutigte er das Kardinalskollegium zu wachsendem Sendungsbewusstsein, Mission und Dienst: „Keiner von uns darf sich ‚für etwas Besseres‘ halten.“

Mit der Erhebungsformel, dem Empfangen des roten Biretts und des Kardinalsrings wurden die vierzehn Männer aus Spanien, Italien, Polen, Pakistan, Portugal, Peru, Madagaskar, Japan und dem Irak in das Kardinalskollegium aufgenommen:

Louis Raphaël I. Sako von Babylon (Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche), Luis Ladaria SJ aus Spanien (Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre), Angelo De Donatis aus Italien (Generalvikar der Diözese Rom), Giovanni Angelo Becciu aus Italien (Diplomat und Sonderbeauftragter des Papstes beim Souveränen Malteserorden), Konrad Krajewski aus Polen (Päpstlicher Almosenier), Joseph Coutts von Karatschi (Pakistan), Antonio dos Santos Marto von Fatima (Portugal), Pedro Barreto SJ von Huancayo (Peru), Desirè Tsarahazana von Toamasina (Madagaskar), Giuseppe Petrocchi von L’Aquila (Italien), Thomas Aquino Manyo Maeda aus Osaka (Japan).

Nicht nach den ersten Plätzen streben

Die höchste zu erlangende Ehre sei es, „Christus zu dienen im gläubigen Volk Gottes, in den Hungrigen, in den Vergessenen, in den Gefangenen, in den Kranken, in den Drogenabhängigen, in den Verlassenen“. Dies gab der Papst den Kardinälen, im Speziellen den neuen Kardinälen, mit auf den Weg.

Es dürfe nicht darum gehen, „nach den ersten Plätzen“ zu streben. Allein durch Demut und Hingabe könne Autorität glaubwürdig gelebt werden, eine Autorität, die „sich zu den Füßen des Nächsten herabbegibt“. Die Kardinäle seien aufgefordert, in ihrem Wirken den Blick auf das Wesentliche zu richten: auf Christus, auf sein Leiden und seine Liebe zum Nächsten.

Intrigen trocknen das Herz aus

„Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen, wenn man innerlich korrodiert ist? Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen, wenn man in den Fängen erstickender Intrigen lebt, die das Herz austrocknen und die Mission unfruchtbar machen?“, fragte der Papst.

Er bezog sich in seiner Predigt auf Eifersucht, Neid und Beschönigungen der Jünger, von denen das Markusevangelium erzählt. In Gesinnungen wie diesen könne man bereits, so gab der Papst zu bedenken, die „Palastintrigen, auch innerhalb der kirchlichen Kurien“ angedeutet sehen. Er erinnerte aber zugleich an die Mahnung Jesu an seine Jünger: „Bei euch aber soll das nicht so sein“ (Mk 10,43).

Sendung annehmen – missionarisch wirken

Erst wenn der Mensch seine persönlichen Interessen nicht an die erste Stelle setze, könne er die ihm aufgetragene Sendung annehmen und für die Kirche missionarisch wirken. „Wenn wir nicht mehr an die Mission denken, wenn wir das konkrete Antlitz unserer Brüder und Schwestern aus den Augen verlieren, dann verschließt sich unser Leben in der Suche nach den eigenen Interessen und Sicherheiten“, warnte der Papst. Dies schaffe den Nährboden für „Groll, Traurigkeit und Widerwillen.“

Papst Johannes XXIII. als Vorbild

Als konkretes Vorbild stellte Papst Franziskus den Kardinälen Johannes XXIII. vor Augen. Dieser sei „besonders froh“ gewesen, „arm zu sterben“, so zitierte Franziskus aus dem geistlichen Testament des Konzilspapstes, der der „Gnade der Armut“ stets höchsten Wert zugeschrieben hatte. Sie habe ihm die Kraft verliehen, „nie etwas zu erbitten, weder Posten noch Geld, noch Gunsterweise, niemals.“ (CNA Deutsch)

Bolivien: Lebte der designierte Kardinal Ticona Porco im Konkubinat oder nicht?

Quelle: ADELANTE LA FE (Screenshot am 30. Mai)

Der lateinamerikanische Blog „ADELANTE LA FE“ liefert neue Vorwürfe gegen Monsignore Ticona Porco.

Vaticanhistory – Martin Marker

Das österreichische Internetmagazin „kath.net“ bezeichnet den designierten Kardinal Ticona Porco als Konkubinats-Kardinal. Was wirklich stimmt an den Vorwürfen, bleibt allerdings vorerst weiterhin offen. Auslöser ist der lateinamerikanische Blog „ADELANTE LA FE“. Ticona Porco verneint die Beschuldigungen und erklärt:

„Hinsichtlich dieser Falschmeldung, die in den Medien über mein Privatleben verbreitet wird, habe ich die Pflicht, mit Nachdruck zu erklären und klarzustellen, dass deren Inhalt nicht der Wahrheit entspricht.”

„ADELANTE LA FE“ veröffentlichte gestern weitere Details um den Lebensstil des Monsignore und einen Bildausschnitt (Screenshot oben) einer eidesstattlichen Erklärung an die Apostolische Nuntiatur von Bolivien, mit Eingangsstempel:

  • Die Information ist völlig wahr und ist übrigens seit vielen Jahren auf allen Ebenen der Diözese Oruro öffentlich zugänglich.
    Die Nuntiatur in Bolivien hat seit einigen Tagen detaillierte, namentliche, eidesstattliche Zeugenaussagen mit Adressen, an denen das Paar lebte, und sogar der Schule der Kinder.
  • Es geht nicht um Klatsch, sondern um Zeugen aus erster Hand, auch um Nachbarn. Um nur einige Details dieses Berichtes zu nennen: Die Kinder von Ticona haben an der La Salle Schule in Oruro studiert.
  • Frau NN (um die Vertraulichkeit zu waren) die Lebenspartnerin, hat mehrfach in einer Apotheke Medikamente für den Bischof gekauft, die Rechnung sollte an die Prälatur von Corocoro gehen, dabei habe sie sich als „Frau des Bischofs von Patacamaya“ vorgestellt.

„Wollen Sie mehr Informationen Monsignore Ticona? Was hier gesagt wird, ist die Wahrheit und die einzige Wahrheit.“

Von vatikanischer Seite gab es bisher keine Informationen zu diesen Vorwürfen. (vh – mm)

Mit neuen Kardinälen an der Startlinie: Wie geht es weiter mit der römischen Kurie?

VATIKANSTADT – Die Ankündigung von Papst Franziskus, neue Kardinäle zu kreieren, wird auch Konsequenzen für die römische Kurie und ihre Amtsträger haben.

Erzbischof Giovanni Angelo Becciu, bisher im Staatssekretariat, ist zum Präfekten für die Kongregation der Heiligsprechungsverfahren ernannt worden. Er wird Kardinal Angelo Amato ersetzen, der am 8. Juni 80 Jahre alt wird.

Becciu war bisher die Nummer Zwei im Staatssekretariat. Dieses Amt aufgeben wird er am 29. Juni 2018, und Papst Franziskus wird dann einen neuen Stellvertreter des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin ernennen.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass Papst am 19. Mai eine Privataudienz mit den Erzbischöfen Gabriele Giordano Caccia und Nicola Girasoli hatte. Caccia ist Apostolischer Nuntius auf den Philippinen, Girasoli der Nuntius in Peru.

Erzbischof Caccia gilt seit längerer Zeit als möglicher Kandidat für die Position, die bisher Becciu innehatte: Er hat mit Kardinal Parolin bereits im Staatssekretariat zusammengearbeitet, als dieser Vizeminister für Außenangelegenheiten war.

Papst Benedikt XVI. weihte die beiden am 12. September 2009 zu Bischöfen.

Zudem wurden Kardinal Parolin und Erzbischof Caccia zeitgleich jeweils zum Nuntius für Venezuela und respektive Peru ernannt. Auf die Philippinen versetzt wurde Caccia am 12. September 2017.

Im gleichen Jahr wurde Erzbischof Nicola Girasoli zum Nuntius in Peru ernannt. Er ist seit 1985 Diplomat. Er arbeitete in den Apostolischen Nuntiaturen in Indonesien und Australien, dann verbrachte er einige Zeit im Staatssekretariat, um anschließend in den Nuntiaturen Ungarns, Belgiens, der USA und Argentiniens zu dienen. Von 2006 bis 2011 war er Nuntius in Zambia und Malawi, dann diente er von 2011 bis 2017 als Nuntius in Trinidad und Tobago, bevor er nach Peru versetzt wurde.

Er gilt als enger Vertrauter des Papstes, und auch Kardinal Parolin soll ihm zugetan sein. Gerüchten zufolge wäre er der qualifizierteste Kandidat für die Rolle des Stellvertreters des Kardinalstaatsekretärs.

Gleichzeitig hat das Personalkarussel im Vatikan bereits zu kreisen begonnen: Monsignore Joseph Murphy at Erzbischof Avelino Bettencourt, der zum Nuntius in Armenien und Georgien befördert wurde.

Personelle Änderungen in der Kurie

Nicht nur unter den Diplomaten des mächtigen Staatssekretariates gibt es Personalrochaden. Praktisch alle vatikanischen Dikasterien sind betroffen – besonders die zehn „Ministerien“, deren Vorsitzende und Präfekten voraussichtlich in den Ruhestand gehen werden.

  • Kardinal Angelo Amato, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, ist 79;
  • Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, ist 77;
  • Kardinal George Pell, Präfekt des Wirtschaftssekretariates, ist 76;
  • Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kongregation für den Klerus, ist 76;
  • Kardinal Giuseppe Bertello, Regierungschef der Vatikanstadt, ist 75;
  • Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur, ist 75;
  • Kardinal Domenico Calcagno, Präfekt der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (APSA), ist 75;
  • Erzbischof Marcelo Sanchez Sorondo, Kanzler der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, ist 75;
  • Erzbischof Piero Marini, Präsident des Päpstlichen Komitees für die Eucharistischen Weltkongresse, ist 76; und
  • Pio Vito Pinto, Dekan der Rota, ist 76 Jahre alt.

Die Kardinäle Pell und Bertello haben bereits eine Verlängerung ihrer Amtszeit erhalten: Kardinal Pell wird bis 2019 seinen Posten behalten, Kardinal Bertello bis 2010. Auch Erzbischof Sorondos Amtszeit wurde verlängert, während Kardinal Amato mit Erreichen des 80. Lebensjahres aus dem aktiven Dienst scheidet.

Papst Franziskus hat also jede Menge Möglichkeiten, die Kurie personell umzugestalten. Zumal weitere Schlüsselpositionen nicht besetzt sind: Die des Untersekretärs für Familie im Dikasterium für Laien, Familie und Leben; die des Kirchenanwalts am Tribunal Rota Romanae; und die des Präfekt für das Sekretariat für Kommunikation.

Letzteres heißt mittlerweile „Dikasterium für Kommunikation“, und die Mitarbeiter bekommen derzeit neue Ausweise mit diesem Behördennamen ausgestellt.

Dieser Schritt bedeutet eine Herabstufung des Sekretariats: Es ist nicht mehr auf gleicher Ranghöhe wie das Staatssekretariat, sondern nur eines der Dikasterien, die nach Abschluss der Kurienreform ihren Dienst leisten.

Der Posten des Präfekten bleibt möglicherweise unbesetzt. Der ehemalige Präfekt, Monsignore Dario Viganò, war am 21. März zurück getreten, wurde aber im gleichen Zug von Papst zum „Assessor“ des Sekretariats ernannt.

Wenige Tage später tauchte dieser Posten eines „Assessors“ auf der Website des Kommunikationssekretariates im Organisationsdiagramm auf, obwohl er nicht in den Statuen des Dikasteriums zu finden ist, die am 6. September 2017 erlassen wurden.

Nun ist das Amt des Präfekten unbesetzt, und der Assessor laut Webseite der dritthöchste Posten.

Im Organisationsdiagramm steht nichts über die inhaltliche Ausrichtung, die Monsignore Viganò ad interim steuerte. Als Editorial Direction steht sie zwar in den Statuten, fehlt aber im Diagramm.

Als Interimspräfekt dient indessen Monsignore Lucio Adrian Ruiz.

Das sind nicht nur Details, sondern dies sind Einblicke in den Reformprozess.

In mehreren Artikeln für das Magazin „Il Regno“ hat Bischof Marcello Semeraro erklärt, dass Papst Franziskus die Reformen „im Gehen“ durchführen will. Das bedeutet: Es gibt keinen Rahmen für die Reformen. Vielmehr sollen diese den Rahmen ergeben.

Das ist das Gegenteil dessen, was Papst Johannes Paul II. mit Pastor Bonus tat, der Apostolischen Konstitution, die Funktionen und Aufgaben der Kurie regelt.

Pastor Bonus wurde 1988 veröffentlicht, und davor über Jahre ausführlich beraten. Dann wurden die Veränderungen gemäß dem Dokument umgesetzt.

Diesmal wird der endgültige Text wohl abbilden, welche Änderungen vorgenommen wurden – und erst dann wird es möglich sein, einen allgemeinen Überblick über die Änderungen zu bekommen, und was diese darstellen.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original. (CNA Deutsch)

Kardinal Müller: Gender-Theorie blüht im ideologischen Vakuum auf

VATIKAN – Im Vakuum, das der Zusammenbruch des Faschismus und des sowjetischen Kommunismus hinterlassen hat, ist die Gender-Theorie ideologisch als eine „neue Religion“ aufgeblüht, so Kardinal Gerhard Ludwig Müller.

„Marxismus und Faschismus, anti-christliche Ideologien, sind zusammengebrochen. Der Kapitalismus steckt in einer Krise. So gab es Platz für echte Philosophie, für Theologie, für die christliche Religion. Doch die Menschen zogen es vor, eine neue Religion zu erfinden, die an den Menschen glaubt, statt an Gott“, sagte der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation gegenüber CNA am 25. Mai.

Der Kardinal sprach vor dem Vortrag von Daniel Mattson anlässlich der Vorstellung der italienischen Ausgabe dessen Buches „Why I don’t call myself gay“ an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz.

„Man kann Menschen nicht anhand ihrer sexuellen Orientierung klassifizieren“, sagte Kardinal Müller. „Wir haben es hier nicht mit menschlichen Wesen zu tun, die spezieller sind als andere. Der Mensch muss anhand seiner Person beschrieben werden und der Tatsache, dass er nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde, und mit einer Berufung zum Ewigen Leben.“

Das gelte für „jedes menschliche Wesen“, betonte der Kardinal.

Mit Blick auf die Seelsorge für Homosexuelle sagte der Kardinal, dass „die Kirche immer Achtung vor jeder menschlichen Person, jenseits aller Kategorisierungen“ habe.

Müller betonte auch, dass „man in der Gender-Ideologie Dutzende Geschlechter aufzählen kann, der Mensch jedoch als Mann und Frau erschaffen ist: Das ist unsere Natur, und der Wille des Schöpfergottes ist darin ausgedrückt“.

Der deutsche Purpurträger unterstrich weiter, dass „denen die Stirn geboten werden muss, die sich als ideologische Gruppe organisieren und die gesamte Gesellschaft ändern wollen, ihre Denkweise allen anderen aufzwängen wollen.“

Ideologische Gruppen organisierten sich als eine Lobby, als Organisation mit dem Ziel, ihre Sichtweise anderen aufzuerlegen. Dabei „greifen sie alle Menschen an, die nicht so denken wie sie es tun, beschimpfen diese, zerstören sogar die menschliche Würde derer, die anders denken als sie“, warnte Kardinal Müller.

Der Kardinal lobte Mattson dafür, sich nicht einfach mit einer Kategorisierung zufriedenzugeben, sondern sich vielmehr als „Sohn Gottes“ zu beschreiben.

In der geheimen Beichte und in der Seelsorge könne man über alles reden, so Müller weiter, ohne sich in Kategorien bewegen zu müssen, die es so gar nicht gebe.

Klassifizierungen dieser Art seien ein Konstrukt marxistischen Denkens, sagte Müller. Der Marxismus behaupte, der Geist erkenne nicht die Wirklichkeit, sondern konstruiere diese: „Wenn die Kommunistische Partei sagt, dass 2 plus 2 gleich 5 ist, dann muss das jeder glauben“.

Gender und Seelsorge für Menschen mit homosexuellen Neigungen gehören zu den meistdiskutierten Themen in der Katholischen Kirche.

Die Glaubenskongregation veröffentlichte im Jahr 1986 ein Schreiben an die Bischöfe der Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen, welches die Bischöfe ermutigt, „für die homosexuellen Personen in ihren Bistümern eine Pastoral zu fördern, die in voller Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche steht“.

Weiter heißt es: „Kein authentisches pastorales Programm darf Organisationen einschließen, in denen sich homosexuelle Personen zusammenschließen, ohne dass zweifelsfrei daran festgehalten wird, dass homosexuelles Tun unmoralisch ist. Eine wahrhaft pastorale Haltung wird die Notwendigkeit betonen, dass homosexuelle Personen die nächste Gelegenheit zur Sünde zu meiden haben.“

Benedikt XVI. sprach über die Gender-Theorie in seiner letzten Weihnachtsansprache an die römische Kurie, am 21. Dezember 2012: „Die tiefe Unwahrheit dieser Theorie und der in ihr liegenden anthropologischen Revolution ist offenkundig. Der Mensch bestreitet, dass er eine von seiner Leibhaftigkeit vorgegebene Natur hat, die für das Wesen Mensch kennzeichnend ist. Er leugnet seine Natur und entscheidet, dass sie ihm nicht vorgegeben ist, sondern dass er selber sie macht.“

Übersetzt aus dem englischen Original. (CNA Deutsch)

Kardinal Sarah: „Viri Probati“ ist ein Bruch mit der apostolischen Tradition

 

In einer Predigt am Pfingstsonntag sprach Kardinal Robert Sarah über „Viri Probati“ und das Thema „Interkommunion“.

Vaticanhistory – Martin Marker

OnePeterFive berichtete über eine Predigt die Kardinal Sarah am Ende einer Pilgerfahrt nach Chartres in Frankreich hielt. In seiner Predigt sagte Kardinal Sarah:

Liebe Brüder im Priestertum,

bewahrt immer diese Gewissheit: mit Christus am Kreuz vereint zu sein, denn der priesterliche Zölibat bezeugt dies in der Welt!

Das Projekt, wie es von einigen Leuten wieder aufgenommen wurde, um das Zölibat vom Priestertum zu trennen, indem es den Verheirateten das Sakrament der Priesterweihe („viri probati“) – aus „pastoralen Gründen oder aus bestimmten Notwendigkeiten“ – wie sie sagen – führt zu ernsthaften Konsequenzen und zu einem endgültigen Bruch mit der Apostolischen Tradition. Dann würden wir ein Priestertum nach menschlichen Kriterien einrichten, aber wir würden das Priestertum Christi nicht fortführen – gehorsam, arm und keusch. In der Tat ist der Priester nicht nur ein „anderer Christus“, sondern er ist wirklich „ipse Christus“, Christus selbst! Deshalb wird der Priester, der in der Kirche Christus nachfolgt, immer ein Zeichen des Widerspruchs sein!“

Sarah hat mit diesen Worten ein starkes Zeichen des Widerstands gegen die mögliche Entscheidung, verheiratet Männer im Amazonasgebiet zu ordinieren gegeben, wie es Kardinal Beniamino Stella kürzlich für die nahe Zukunft propagierte.

Kardinal Sarah, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, spricht sich auch klar gegen den Versuch aus, eine Form der „Interkommunion“ in der katholischen Kirche zu etablieren. Im Vorwort zu einem Buch schrieb er:

„Interkommunion ist nicht erlaubt zwischen Katholiken und Nichtkatholiken. Sie müssen den katholischen Glauben bekennen. Ein Nicht-Katholik kann keine Kommunion empfangen. Das ist sehr, sehr klar. Es geht nicht darum, seinem Gewissen zu folgen.“

Sarah stellt sich mit seiner Argumentation deutlich auf die Seite der deutschen Kardinäle Müller und Brandmüller. Die Zahl der konservativen Kardinäle, die im Widerstand gegen die progressive Agenda, wie sie in der katholischen Kirche propagiert wird, stehen, nimmt deutlich zu. Kardinal Müller bezeichnete das Konzept der „Homophobie“ als „Instrument der totalitären Herrschaft“ und Kardinal Brandmüller hat gerade diejenigen, die auf weibliche Priester bestehen, „Ketzer“ genannt, die zu „exkommunizieren“ sind.

OnePeterFive bemerkt dazu:

„Diese jüngsten ermutigenden Aussagen, die von hochrangigen Prälaten kommen, sind sehr notwendig, insbesondere angesichts der fortschreitenden Zersetzung des katholischen Glaubens unter der Führung von Papst Franziskus. Der Papst hat gerade einen weiteren Aufruhr verursacht, indem er zu einem Homosexuellen gesagt hat: „Gott hat dich so gemacht und liebt dich so und das ist mir egal.“


(vh – mm)

Papst Franziskus ernennt 14 neue Kardinäle

Beim heutigen Regina Coeli verkündete Papst Franziskus die Namen von 14 neuen Kardinälen. Das Konsistorium wird am 29. Juni in Rom stattfinden.

Vaticanhistory – Martin Marker

Der Papst gab die Ernennungen folgender Kirchenmänner bekannt:

Liebe Brüder und Schwestern,

Ich freue mich, ankündigen zu können, dass ich am 29. Juni ein Konsistorium für die Ernennung von 14 neuen Kardinälen abhalten werde. Ihre Herkunft drückt die Universalität der Kirche aus, die weiterhin allen Menschen auf der Erde die barmherzige Liebe Gottes verkündet.

Die Einsetzung der neuen Kardinäle in der Diözese Rom manifestiert die untrennbare Verbindung zwischen dem Sitz des Petrus und den in der ganzen Welt verbreiteten Teilkirchen.

Hier sind die Namen der neuen Kardinäle:

  1. Seine Seligkeit Louis Raphaël I Sako – Patriarch von Babylon der Chaldäer;
  2. S.E. Msgr. Luis Ladaria – Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre;

  3. S.E. Msgr. Angelo De Donatis – Generalvikar von Rom;

  4. S.E. Mons. Giovanni Angelo Becciu – Stellvertreter für allgemeine Angelegenheiten des Staatssekretariats und Sonderbeauftragter des Souveränen Malteserordens;

  5. S.E. Mons. Konrad Krajewski – Apostolischer Almosenmeister;

  6. S.E. Msgr. Joseph Coutts – Erzbischof von Karachi;

  7. S.E. Mons. António dos Santos Marto – Bischof Leiria-Fátima;

  8. S.E. Mons. Pedro Barreto – Erzbischof von Huancayo;

  9. S.E. Mons. Desiré Tsarahazana – Erzbischof von Toamasina;

  10. S.E. Mons. Giuseppe Petrocchi – Erzbischof von L’Aquila;

  11. S.E. Mons. Thomas von Aquin Manyo – Erzbischof von Osaka.

Zusammen mit ihnen werde zu Mitgliedern des Kardinalskollegiums: ein Erzbischof, ein Bischof und ein Ordensmann, die sich für ihren Dienst an der Kirche ausgezeichnet haben (über 80 Jahre alt):

12. S.E. Mons. Sergio Obeso Rivera – Erzbischof (Emeritus) von Xalapa.

13. S.E. Mons. Toribio Ticona Porco – Prälat (Emeritus) von Corocoro.

1 4. R.P. Aquilino Bocos Merino – Klarentinerorden.

(vh – mm)

Verfahren gegen Kardinal Pell wird eröffnet

MELBOURNE – Nach monatelangen Vorprüfungen kommt es nun zum Prozess: Ein Gericht in Melbourne (Victoria) hat entschieden, dass gegen Kardinal George Pell ein Verfahren eröffnet wird.

Mehr als die Hälfte der erhobenen Vorwürfe seien zwar ausgeräumt, so örtliche Medien, darunter ein „besonders schwerer“. Mindestens ein noch ungeklärter Vorwurf auf „sexual assault“ wird nun in einem Hauptprozess entschieden.

Der 76 Jahre alte Pell ist ehemaliger Erzbischof von Sydney (2001-2014) und zuvor Melbourne (1996-2001), wo er auch als erster australischer Bischof ein Untersuchungsverfahren für Fälle sexuellen Missbrauchs einführte.

Papst Franziskus berief Pell 2013 in seinen Kardinalsrat zur Beratung bei der Kurienreform. Ein Jahr später ernannte Franziskus den Australier zum Finanzchef des Vatikans.

Der aus dem kleinen Ballarat (Victoria) stammende Würdenträger hat von Anfang an sämtliche Vorwürfe von Missbrauch deutlich zurückgewiesen, seine Unschuld beteuert – und eine Untersuchung der von der Polizei Victorias angestrengten Ermittlungen gefordert. (CNA Deutsch)

Stephanus-Preis für verfolgte Christen an Kardinal Zen verliehen

BONN – ür seinen Mut und seine Beharrlichkeit im jahrzehntelangen Einsatz für die Freiheitsrechte, insbesondere der Religionsfreiheit, ist in Bonn dem früheren Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen, der „Stephanus-Preis für verfolgte Christen“ verliehen worden.

Der stellvertretende Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Bischof Thomas Schirrmacher, sagte in seiner Laudatio:

„Ihr total friedliches und respektvolles, jedoch kühn und risikoreiches Handeln, in dem Sie sich für diejenigen erheben, die unterdrückt und verfolgt werden, macht Sie zu einem mehr als würdigen Empfänger des Stephanuspreises, der nach dem ersten christlichen Märtyrer benannt ist.“

Bischof Schirrmacher, der auch Präsident des Internationalen Rates der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ist, erklärte, Kardinal Zen sei nicht nur eine klare Stimme gegen die Diskriminierung von Christen, sondern auch ein Verteidiger der Religionsfreiheit für alle Menschen, gleichgültig welcher Religionszugehörigkeit.

„Und drittens ist er ein Symbol für die Menschenrechte im Allgemeinen, weit über religiöse Probleme hinaus.“

Sehr bewegend sei die Hungerstreik-Aktion des Kardinals 2011 im Alter von 79 Jahren gewesen, betonte Stiftungsvorsitzende Michaela Koller.

Die Kommunistische Partei Chinas übte damals Druck auf Hongkongs Legislativrat aus und erreichte eine Gesetzesänderung, in deren Folge der Einfluss der katholischen Kirche auf rund 300 Schulen in ihrer Trägerschaft auf Unterrichtsinhalte zurück gedrängt wurde. Der Kardinal, der dem Orden der Salesianer Don Boscos angehört, habe erkannt, dass der Mensch, der Unterdrückung in der Erziehung oder in der Politik erleidet, sich nicht seiner Würde entsprechend entwickeln und entfalten kann.

In seiner Dankesrede vor rund 100 Zuhörern sagte Kardinal Zen:

„Ich habe nie um die Gnade des Martyriums gebetet. Das Rot, das ich trage, erinnert mich an das Blut zahlreicher Brüder und Schwestern in China, lebende Märtyrer, ohne unbedingt im wörtlichen Sinne ihr Blut zu vergießen.“

Sämtliche totalitären Regime hätten nur ein Ziel, die Kontrolle über alles und über jeden.

Inzwischen vermieden diese Herrscher, Menschen zu Märtyrern zu machen. „Sie wenden Drohungen und Bestechung an. Sie bedrohen Sie und Ihre Familie, sie bestechen Sie mit Geld und Ehren“, warnte er. Es genüge ihnen nicht, die Menschen körperlich zu versklaven, sondern sie hielten auch ihr Gewissen in Fesseln.

In den vergangenen Wochen sorgte der Kardinal weltweit mit seiner Warnung vor der Religionspolitik der Kommunistischen Partei Chinas und einem „faulen Kompromiss“ zwischen dem Vatikan und China für Schlagzeilen. Ein neues Religionsgesetz, das seit Februar in Kraft ist, sieht deutlich mehr Kontrolle vor, als ohnehin bereits ausgeübt wird. (CNA Deutsch)