Israel/Palästina: Vorläufige Entscheidung im Mauerstreit

IsraelDie israelischen Autoritäten haben eine Entscheidung zu Beschwerden im Zusammenhang mit dem geplanten Mauerbau im Cremisantal gefällt. Unter anderen eine Gruppe von Salesianerschwestern sowie mehrere palästinensische Bauernfamilien hatten Einspruch gegen die Enteignung ihrer Grundstücke erhoben, auf denen die Mauer verlaufen sollte. Dem Richterspruch nach soll der Verlauf der Mauer dahin gehend geändert werden, dass das Schwesternkonvent über die Stadt Beit Jala von den Palästinensergebieten aus zugänglich bleiben soll. Dennoch sollen Großteile des Landbesitzes der Schwestern konfisziert werden, da auch der geänderte Mauerverlauf über deren Land führt. Die Entscheidung des Gerichts vom 24. April kommt zwei Monate nach der letzten Anhörung und stellt einen vorläufigen Schlusspunkt in einem bereits seit sieben Jahren währenden Rechtsstreit dar. Die katholische Menschrechtsorganisation Society of St. Yves, die den Rechtsstreit im Namen der Bischofskonferenz des Heiligen Landes angestrengt hatte, behielt sich das Recht auf Einspruch beim Höchsten Gerichtshof des Staates Israel vor.

Die Mauer, die seit 2003 im Bau ist, soll israelischer Auffassung nach der Terrorabwehr dienen; sie wurde jedoch bereits im Jahr 2004 in einem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag für völkerrechtswidrig erklärt, da sie zu etwa 80 Prozent jenseits der Grünen Linie verlaufen soll. Diese bildet als Waffenstillstandslinie von 1948 nach internationaler Rechtsauffassung die Außengrenze des Staates Israel zum 1967 besetzten Westjordanland. (rv)

Firmung mit dem Papst: Ein ‚Muss’ im Jahr des Glaubens

Rino FisichellaAn diesem Sonntagmorgen wird Papst Franziskus auf dem Petersplatz 44 Jugendlichen und Erwachsenen unterschiedlicher Nationalitäten das Sakrament der Firmung spenden. Zur Firmung mit dem Papst, die in die Initiativen zum Jahr des Glaubens eingebettet ist, werden Pilger aus aller Welt erwartet. Unter den Firmlingen sind auch Deutsche, wie Erzbischof Rino Fisichella im Vatikan bekannt gab:

„Es kommen Christen aus dem Kongo, Nigeria, Madagaskar, Libanon, Kolumbien, Sri Lanka, Philippinen, USA, Argentinien, Brasilien, Weißrussland, Frankreich, Deutschland, Irland – und das sind nur einige der vertretenen Länder. Es wird auch ein Firmling mit einem Handicap dabei sein, um zu zeigen, dass diese Menschen in den Augen der Kirche besonders wertvoll sind und ihre volle Aufmerksamkeit verdienen, auch beim Empfang der Sakramente."

Die Firmlinge seien im Alter von 11 bis 55 Jahren, um jung wie alt zu repräsentieren, die verschiedenen Nationalitäten stünden für die Weltkirche, so Fisichella. Es seien zudem besonders auch Firmlinge aus Kriegs- und Krisengebieten gewählt worden sowie aus Ländern, in denen Christen in der Minderheit sind oder von Naturkatastrophen erschüttert wurden, führte Fisichella aus. Der Präsident des päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung wird am Sonntag gemeinsam mit Papst Franziskus konzelebrieren.

„Der Ritus ist sehr einfach: neben dem Gebet sieht er die Auftragung des Kreuzes mit dem vom Papst am vergangenen Gründonnerstag gesegneten Chrisamöl vor. Dazu spricht der Papst die Worte: ‚sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.´ Anschließend folgt der Friedensgruß. Mit der Einfachheit wird eine wichtige Tatsache des Glaubens ausgedrückt: Die Wahl, das Leben als Christ in der Kirche und in der Welt kohärent zu bezeugen. Ein solcher Moment kann im Jahr des Glaubens also auf keinen Fall fehlen!"

Die Messe zur Firmung mit Papst Franziskus beginnt am Sonntag um 10 Uhr; Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar ab 9.50 Uhr. Mit dem Vatican Player können Sie diese Übertragung verfolgen: Der entsprechende Link befindet sich rechts auf unserer Internetseite radiovatikan.de. Unsere Kommentatorin ist Anne Preckel. (rv)