Frankreich: Senat stimmt für Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paar

FrankreichDer französische Senat hat das Gesetzespaket zur staatlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare abschließend angenommen. Am Mittwoch berät dann die Nationalversammlung in Zweiter Lesung über das umstrittene Gesetz, das auch ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare vorsieht. Die Senatoren hatten Änderungen am Gesetzentwurf vorgenommen. Erst wenn beide Parlamentskammern sich auf den gesamten Text geeinigt haben, kann das Gesetz in Kraft treten. Der Senat hatte in der vergangenen Woche mit den Beratungen über das geplante Gesetz begonnen. Bereits Mitte Februar hatte die französische Nationalversammlung dem Entwurf mit großer Mehrheit zugestimmt. Nach dem Willen von Staatspräsident Francois Hollande sollen die Neuregelungen noch im ersten Halbjahr 2013 in Kraft treten.

Der Abstimmung waren eine monatelange gesellschaftliche Debatte sowie Demonstrationen von Gegnern und Befürwortern vorausgegangen. Zuletzt hatten am 24. März nach Angaben der Veranstalter rund eine Million Gegner im Pariser Zentrum demonstriert. Das unabhängige Bündnis „Manif pour tous" hat zu einer erneuten Protestaktion am 26. Mai in Paris aufgerufen. Gegen das Gesetz hatte sich in der Vergangenheit auch die katholische Kirche ausgesprochen. (rv)

Kardinalsgruppe wird Papst für Kurienreform beraten

Pater LombardiPapst Franziskus hat acht Kardinäle in eine Beratungsgruppe berufen, die sich mit dem Thema einer Kurienreform befassen wird. Das teilte das vatikanische Presseamt an diesem Samstag mit. Mitglied der Kardinalsgruppe ist auch der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Die Idee zu dieser Beratungsgruppe sei bereits bei den Gesprächen vor dem Konklave entstanden, heißt es in der Erklärung. Es gehe konkret darum, ein Projekt zu erarbeiten, um die Apostolische Konstitution „Pastor bonus" zu ändern, so Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Samstag. Die Gruppe wird sich erstmals vom 1. bis 3. Oktober treffen. Papst Franziskus hat aber bereits mit den acht Kardinälen Kontakt aufgenommen.

Mitglieder sind neben Kardinal Marx die folgenden Kardinäle: Kardinal Giuseppe Bertello (Präsident des vatikanischen Governatorats), Kardinal Francisco Javier Errazuriz Ossa (ehemaliger Erzbischof von Santiago de Chile), Kardinal Oswald Gracias (Erzbischof von Bombay), Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya (Erzbischof von Kinshasa), Kardinal Sean Patrick O´Malley (Erzbischof von Boston), Kardinal George Pell (Erzbischof von Sydney) und Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga (Erzbischof von Teguicigalpa). Als Sekretär der Gruppe ist der Bischof von Albano, Marcello Semeraro, ernannt worden.

Lombardi sagte beim Briefing an diesem Samstag vor Journalisten:

„Der Papst hatte im Kontext der Generalkongregation den Eindruck von der Universalkirche und von der Kurie selber gewonnen, dass die verschiedenen Institutionen und Strukturen der Kirche zu hören seien. Die Art und Weise, welche Kardinäle ausgewählt wurden, scheint mir sehr einleuchtend. Alle Kontinente sind vertreten und darüber hinaus sind auch die verschiedenen Weltregionen dabei."

Die Kardinalsgruppe wird sich erstmals in einem halben Jahr treffen. Dazu Vatikansprecher Lombardi:

„Es handelt sich also nicht um eine Gruppe, die rasch handeln muss, weil Not herrscht. In der Mitteilung des Papstes wird auch nicht angegeben, wie regelmäßig sich danach die Gruppe treffen wird und wann ein Abschluss der Arbeit vorgesehen ist. Nun wird der Papst die Kurie weiter besser kennen lernen. Wir haben ja bereits gesehen, dass er direkt auf die Vatikanmitarbeiter zugeht." (rv)

Hier: Mitglieder der Kardinalsgruppe für die Kurienreform