Indien: Priester ermordet

L´Osservatore RomanoDer Rektor des Seminars von Bangalore im indianischen Staat von Karnataka, Pater K.J. Thomas, ist in der Nacht zwischen Ostersonntag und Ostermontag von Unbekannten getötet worden. Der Erzbischof von Bangalore, Bernard Moras, bezeichnete den Vorfall im Interview mit Radio Vatikan als brutalen und schrecklichen Mord ohne Sinn. Der leblose Körper des Paters wurde im Morgengrauen im Päpstlichen Seminar von San Pietro aufgefunden. Ersten Rekonstruktionen nach soll er mit einem Backstein ins Gesicht geschlagen worden sein, sowohl Körper als auch Gesicht wiesen so schlimme Verletzungen auf, dass selbst die Seminaristen Schwierigkeiten gehabt haben sollen, den Pater wieder zu erkennen. Pater Thomas ist bereits der achte Priester, der im Jahr 2013 getötet worden ist.(rv)

Birma: Brand in Schule fordert 13 Todesopfer

MyanmarEin Brand, der in der vergangenen Nacht in einer islamischen Schule in Yangon ausgebrochen ist, hat 13 jugendliche Todesopfer gefordert. Die Toten seien ausnahmslos Jungen gewesen, wie aus einer ersten Stellungnahme des Innenministeriums hervorgeht. Das Feuer sei aufgrund eines Kurzschlusses ausgebrochen. In Birma kam es in den vergangenen Wochen zu schweren Ausschreitungen zwischen der buddhistischen Mehrheit und der muslimischen Minderheit. Allein im März gab es 43 Todesopfer, die Regierung hatte den Notstand verhängt. Etwa 9.000 Personen wurden im Verlauf der Auseinandersetzungen obdachlos. Es wird nun befürchtet, dass die Spannungen wieder aufleben könnten.

Gute Nachrichten gibt es hingegen in Bezug auf die Informationsfreiheit: Anfang April 2013 endete offiziell das Staatsmonopol für gedruckte Informationen mit der erstmaligen Herausgabe von vier unabhängigen Zeitungen. (rv)

„Ein treuer Zeuge“ – Zum achten Todestag von Johannes Paul II.

Papst Johannes Paul II.Am 2. April vor acht Jahren verstarb der selige Johannes Paul II. Die letzten Osterfeierlichkeiten, die der damalige Papst begleitet hatte, waren überschattet von seiner überdeutlichen physischen Schwäche, und nur wenige Tage nach Ostern wurde der Welt dann der Tod des geliebten Papstes mitgeteilt.
Dieses Jahr feierte bereits der zweite Nachfolger von Johannes Paul II., Papst Franziskus, Ostern in Rom. Der polnische Papst stand seinem jetzigen Nachfolger im Papstamt sehr nahe: im Jahr 1992 ernannte er ihn zum Bischof, im Jahr 2001 kreierte er ihn zum Kardinal. Wir stellen Ihnen im Anschluss einige Auszüge aus Predigten vor, die der damalige Erzbischof von Buenos Aires über Johannes Paul II. hielt:
Johannes Paul II. hat keine Angst gehabt, denn „er hat sein Leben in Betrachtung des auferstandenen Herrn verbracht". Diese Worte fand Mario Bergoglio am 1. Mai 2011 in der Kathedrale von Buenos Aires, um den verstorbenen Papst zu beschreiben. An diesem Tag wurde Karol Wojtyla in Rom selig gesprochen, doch auch in Argentinien und dem Rest der Welt lebte die Kirche einen Tag des Festes. „Johannes Paul II.", fuhr Bergoglio fort, „hatte keine Angst" und genau deshalb „schlug er die Diktaturen nieder". „Der Mut, die Standhaftigkeit, die uns die Auferstehung Christi gibt", so der Kardinal bei dieser Gelegenheit, „die Gewissheit, dass uns durch die Barmherzigkeit vergeben wird, nehmen die Angst von uns". Und er schloss mit dem Wunsch, dass die Worte des seligen Johannes Paul II. auch heute noch in unseren Herzen nachklingen mögen: „Habt keine Angst."

Sechs Jahre zuvor, am 4. April 2005, hatte der Erzbischof von Buenos Aires eine Messe im Gedenken an den verstorbenen Papst gefeiert, zwei Tage nach seinem Tod. Johannes Paul II., sagte er bei dieser Gelegenheit, sei ein kohärenter Zeuge des Herrn gewesen, der in Gemeinschaft mit seinem Volk war, „mit der Kohärenz eines Mannes Gottes". Mit der Kohärenz desjenigen, der jeden Morgen „viele Stunden in Anbetung verharrte" und sich dadurch „von der Kraft Gottes durchdringen ließ". Die Kohärenz, so der zukünftige Papst Franziskus in seiner Predigt, kauft man nicht, die Kohärenz studiert man nicht, sondern sie müsse „im Herzen mit der Anbetung kultiviert werden". In einer Zeit, so schloss der Kardinal, in der wir Zeugen nötiger als Lehrmeister haben, habe Johannes Paul II. bis zum Schluss gelebt, indem er genau das war: „Ein treuer Zeuge." (rv)