Elfenbeinküste/Vatikan: Kardinal Agré gestorben

Kardinal AgréDer frühere Erzbischof von Abidjan in Elfenbeinküste, Kardinal Bernard Agré, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 88 Jahren in einem Pariser Krankenhaus, wie der Vatikan an diesem Dienstag erklärte. Der 1926 geborene Agré hat u.a. an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom Kirchenrecht studiert; 1968 wurde er zunächst Bischof in Man, später im neuen Bistum Yamoussoukro – bekannt durch seinen Nachbau des Petersdoms – und 1994 schließlich Erzbischof von Abidjan. Zwischen 1985 und 1991 stand Agré an der Spitze der Westafrikanischen Bischofskonferenz; er gehörte auf Wunsch von Johannes Paul II. zu den Vorbereitern der Feiern des Heiligen Jahrs 2000. Johannes Paul war es auch, der ihn 2001 zum Kardinal erhob.

Papst Franziskus lobte am Dienstag in einem Beileidstelegramm den Glauben und die Großzügigkeit des Verstorbenen. Das Kardinalskollegium besteht nun aus 213 Personen. 118 von ihnen wären derzeit zur Teilnahme an einem Konklave berechtigt. (rv)

Sri Lanka: „Mitte Januar kommt der Papst“

Kardinal Patabendige DonPapst Franziskus wird Sri Lanka voraussichtlich vom 13. bis zum 15. Januar 2015 besuchen. Das sagte der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith. Geplant sei u.a. die Heiligsprechung des Märtyrerbischofs Joseph Vaz (1651-1711), des Apostels von Nakara und Sri Lanka. Die Seligsprechung des Bischofs hatte Papst Johannes Paul II. bei seinem Sri-Lanka-Besuch 1995 vorgenommen. Franziskus hatte auf dem Flug von Israel nach Rom am 26. Mai angekündigt, dass er im Januar zunächst Sri Lanka und dann die vom Taifun verwüsteten Gebiete in den Philippinen besuchen wolle. Offizielle Bestätigungen oder ein Reiseprogramm gibt es aus dem Vatikan noch nicht. (rv)

Die Presse zu den Friedensgebeten von Rom

Corriere della SeraIn der italienischen Presse wird der Begegnung im Vatikan viel Platz eingeräumt. Sie zeichnet das Gebetstreffen als „historische Begegnung“. Der „Corriere della sera“ titelt: „Mut des Friedens – Papst drängt Peres und Abu Mazen zur Umarmung“. Das Blatt berichtet aber auch, dass sich die Geister der jüdischen Gemeinschaft Italiens an der Initiative scheiden. So war der Kopf der römischen jüdischen Gemeinschaft, der Rabbiner Riccardo Di Segni, dem Gebetstreffen fern geblieben. Er hatte zuvor kritisiert, warum ein „Laie“ wie Israels Präsident Peres an der Begegnung teilnehme; das Treffen habe doch explizit religiösen Charakter, Peres sei hingegen kaum religiös, kritisiert Di Segni. Die nationale Union der jüdischen Gemeinschaften in Italien sah über solche Details hinweg: Ihr Kopf Renzo Gattegna habe dem Papst nach der Begegnung ihre tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht, schreibt der Corriere. Dem Vernehmen nach hat der Papst jüdischen Teilnehmern am Gebetstreffen gegenüber angekündigt, er werde bald die Synagoge in Rom besuchen.

Ernüchternd ist das Urteil der wichtigsten Zeitungen in Jerusalem über die Begegnung im Vatikan. Die „Jerusalem Post“ unterstreicht den sehr „formalen“ Charakter der Begegnung im Vatikan. Es sei das erste Mal seit über einem Jahr gewesen, dass sich Mahmud Abbas und Shimon Peres öffentlich getroffen hätten. Der Vatikan habe im Vorfeld versucht, zu hohe Erwartungen zu dämpfen – und in der Tat habe es keinen Durchbruch in Rom gegeben, so die „Jerusalem Post“: Die beiden Präsidenten hätten zwar „versöhnliche“ Worte gefunden, Signale eines möglichen Kompromisses im Konflikt habe es allerdings nicht gegeben, urteilt die Zeitung.

„Ein leeres Gebet für Frieden im Vatikan“ – so umschreibt die israelische Zeitung „Ha`aretz“ die Begegnung der beiden Präsidenten im Vatikan. Beide hätten wohl „einen Tag Pause mit Franziskus“ begrüßt, von der Begegnung selbst aber nicht viel mitgenommen, urteilt das Blatt, das in seiner Online-Ausgabe einen Video-Zusammenschnitt der Begegnung bringt.

Die Korrespondentin der US-Zeitung „New York Times“ beschreibt das Gebetstreffen im Vatikan als „reichlich symbolische Zeremonie“ und klopft die Reden der beiden Präsidenten auf mögliche Provokationen ab. Der Artikel erschien an diesem Montag auf der Internetseite der Zeitung.

An erster Stelle hebt das Blatt die Hoffnung des Papstes hervor, die Begegnung möge der Beginn einer „neuen Reise“ sein, auf der Trennungen überwunden und Einheit hergestellt werden könne. Ob die allgemein begrüßte Vermittlungsgeste des Papstes tatsächlich den blockierten Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern wiederbeleben könne, darüber hätten viele Nahost-Experten Skepsis geäußert, referiert die Zeitung. Immerhin habe Franziskus es geschafft, die beiden physisch zusammenzubringen, und nach der Zeremonie mit dem Papst habe es ein privates Treffen beider Politiker gegeben.

In ihren Ansprachen hätten Peres und Abbas die bekannten politischen Phrasen zwar vermieden – so hätten sie die Grenzen von 1967 und auch Sicherheitsfragen nicht erwähnt. Der Palästinenserpräsident habe beispielsweise die Begriffe „Besetzung“ und „Israel“ vermieden (die Zeitung bezieht sich hier auf die englischen Übersetzungen der Reden), Israels Präsident habe etwa den Raketenbeschuss seines Landes vom Gaza-Streifen aus nicht erwähnt. Allerdings habe es einige „subtile Provokationen“ gegeben, schreibt die „New York Times“ weiter. So habe Abbas Jerusalem, das von beiden Seiten als ihre Hauptstadt betrachtet wird, „unsere Heilige Stadt“ genannt und sich auf das „Heilige Land Palästina“ bezogen. Peres habe Jerusalem zwar als „pulsierendes Herz des jüdischen Volkes“ bezeichnet, doch auch als „Wiege der drei monotheistischen Religionen“.

Die Begegnung finde in einer „angespannten politischen Lage“ statt, schreibt die Zeitung weiter. Erwähnt wird hier der Pakt der neuen palästinensischen Regierung mit der militanten Hamas-Bewegung sowie die Vereidigung vor knapp einer Woche. Unerwähnt bleibt in der Zeitung die jüngste Genehmigung neuer Siedlungen durch Israel im Westjordanland als Reaktion auf den Schritt. Israels Kabinett habe Peres‘ Vatikanreise zwar genehmigt, den Schritt aber angesichts der politischen Lage mit einer gewissen Sorge beäugt, referiert die „New York Times“ weiter. „Der Papst kann keine politische Übereinkunft unterzeichnen, aber er ist ein Symbol und kann Völker und Politiker zum Nachdenken bringen“, wird am Ende des Artikels ein argentinischer Pilger in Rom zitiert. (rv)

D: Schweppe zum Abschiedsbesuch beim Papst

logo_DT_BotschaftReinhard Schweppe, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Vatikan, war an diesem Montag zu seinem Abschiedsbesuch bei Papst Franziskus. Schweppes Amtszeit läuft in diesem Monat aus. Er habe dem Papst berichtet, wie positiv die Bundesregierung die zunehmenden diplomatischen Initiativen des Vatikans wahrnehme, zuletzt die Initiative zu den Friedensgebeten im Vatikan, so Schweppe gegenüber Radio Vatikan. Insgesamt nehme man das Pontifikat interessiert wahr.

Zum Abschied vom Vatikan gehörte aber auch Privates, so liess sich das Ehepaar Schweppe Kreuze für seine beiden jüngst geborenen Enkelkinder vom Papst segnen.

Schweppe war seit 2011 Botschafter im Vatikan, er trat seinen Dienst direkt nach der Papstreise Benedikts XVI. nach Deutschland an. Es ist der letzte Botschafterposten für Schweppe, er geht anschließend in Ruhestand. (rv)

„Ohne Frieden sind wir nicht vollkommen“

Papst FranziskusEs waren zwei Kriegsteilnehmer, die sich an diesem Sonntagabend zu Gebeten im Vatikan trafen: Sowohl Mahmud Abbas – unter dem Namen Abu Mazen – als auch Shimon Peres waren an Kriegen beteiligt, gegeneinander seit 1948, Abbas aber auch in Bürgerkriegen unter den Palästinensern. Nun standen sie gemeinsam mit Papst Franziskus in den Gärten des Vatikan und beteten um Frieden. Ein wenig verfrüht erreicht um 18.10 Uhr die erste Delegation den Vatikan, Shimon Peres wurde von Papst Franziskus sichtbar herzlich empfangen. Die beiden ziehen sich zurück, der Kustos des Heiligen Landes, Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa ist als Übersetzer dabei. Um 18.30 Uhr trifft dann der Präsident Palästinas ein, direkt aus Ägypten kommend. Auch hier sieht man eine herzliche Begrüßung durch den Papst. Auch diese beiden ziehen sich kurz zum Gespräch zurück, kurz vor 19 Uhr treffen die beiden Präsidenten des Nahostkonfliktes dann aufeinander, „Love to see you“ und „Nice to see you“ hört man, die Fotografen rundherum knipsen um ihr Leben, als sich die beiden Präsidenten herzhaft begrüssen. Sie lächeln, umarmen und küssen sich auf die Wange. Der Papst begrüßt auch den ökumenischen Patriarchen Bartholomaios und dieser wiederum die Präsidenten. Ein weißer Bus transportiert die vier Protagonisten zu dem neutralen Ort im Vatikan. Sie unterhalten sich während der Fahrt, es scheint, als würden sie scherzen. Sie fahren zu dem Rasenstück zwischen vatikanischen Museen und päpstliche Akademie der Wissenschaften. Vogelgezwitscher und strahlender Sonnenschein. Der dreieckige Rasen, umzäunt von hohen Sträuchern. Juden, Moslems und Christen warten bereits auf die Ankunft der Protagonisten dieser einmaligen Gebetsinitiative. In der Spitze des Rasenstücks stehen drei Stühle für den Papst, Peres und Abbas. Der Papst setzt sich in die Mitte, Peres rechts von ihm, Abbas links von ihm. Die Stimmung ist schlagartig anders – sie wirken ernst und konzentriert. Nach einer englischen Einführung, auf einem der Stehpulte, die auf dem Rasen stehen, kommt es zu den Gebetsmomenten und zu den Musikeinlagen. Nach dem jüdischen Gebet erklingt die Musik von Violinen, nach den Christen die Harfe und nach dem muslimischen Gebet die Flöte und die Geige. Kardinal PeterTurkson spricht für die Christen auf italienisch – er erwähnt auch die Migranten und bittet um Menschenwürde für alle Menschen. Die drei Protagonisten wirken sehr konzentriert, nachdenklich, lesen in ihren Gebetsbüchern mit. „Si sente?“, fragt der Papst zu Beginn seiner leidenschaftlichen italienischen Rede für den Frieden, „kann man mich hören?“. Er dankt den Präsidenten und den Teilnehmern für ihre Anwesenheit bei dieser Initiative, zu welcher er eingeladen hat, während seiner Reise ins heilige Land. Er dankt seinem „Bruder Bartholomaios“. Die Welt sei ein Erbe, aber auch eine Leihgabe für unsere Nachkommen. Man benötige Mut um Frieden zu schließen, sagt der Papst und bittet den Gott um Frieden und um die Kraft und den nötigen Mut – „Nie mehr Krieg“. Shalom, Amen, Salam. Es folgt die Ansprache von Peres. Auch seine Rede eine leidenschaftliche Ansprache für den Frieden. „Liebe deinen Nächsten“, wir müssen Frieden schließen, ohne Frieden sind wir nicht vollkommen. Er spricht auf Englisch. „Ich bin alt“, sagt er zum Schluss, „ich habe den Krieg erlebt.“ Es folgt die Friedensansprache des palästinensischen Präsidenten. Und dann die erwartete Friedensgeste: Papst Franziskus und die Präsidenten Abbas und Peres reichen sich die Hände. Sie küssen sich und umarmen sich – wie auch schon zu Beginn des Treffens. Dann kommt auch der Patriarch hinzu. Im Hintergrund ertönt klassische Musik, gespielt von den Musikern, während die vier Protagonisten mit jeweils einer blauen Schaufel einen Olivenbaum pflanzen. Während seiner Reise ins Heilige Land hatte Papst Franziskus die Einladung zu dieser Begegnung der Gebete zuerst in Bethlehem, danach bei seiner Ankunft in Tel Aviv ausgesprochen. Die Büros der Präsidenten Abbas und Peres haben danach sehr bald ihr Kommen zugesagt. Ein genauer Termin für das Treffen wurde aber erst vor einer Woche bekannt gegeben. Hintergrund: Peres und Abbas Shimon Peres‘ Amtszeit endet am 27. Juni, bereits an diesem Dienstag, dem 10. Juni, wählt das Parlament Israels einen Nachfolger. Die Wahl ist im Land heiß umstritten, vor allem das Verhalten von Premierminister Benjamin Natanyahu hat ihm in den Medien viel Kritik eingebracht. Peres wurde 1923 im heutigen Weißrussland geboren, er ist das älteste Staatsoberhaupt der Welt. Seine politische Karriere begann bereits mit den Kriegen nach dem Ende des britischen Manadats, seitdem ist deine Biographie engstens mit der Politik der Landes verflochten. In den 40er Jahren war er für die Verteidigung des Landes aktiv, ab Ende der 50er Jahre hatte er immer wieder Regierungsverantwortung inne. 1994 erhielt Peres gemeinsam mit Mahmud Abbas‘ Vorgänger Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin den Friedensnobelpreis. Mahmud Abbas‘ Werdegang ist ebenfalls engstens mit dem Palästina-Konflikt verbunden. Zwölf Jahre jünger als Peres floh er als Kind mit seiner Familie während des ersten Krieges nach Syrien. Er gehört zu den Gründern der PLO und der Fatah-Bewegung, dort wurde er Abu Mazen genannt, jahrlang fungierte er dort als Stellvertreter von Jassir Arafat. Nach dem Tod von Arafat wurde er 2005 zum Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde gewählt. Seine Amtszeit ist vom Streit mit der islamistischen Hamas geprägt, die im Gaza-Streifen die Mehrheit hat, während Fatah im Westjordanland stark ist. Er suchte trotz teilweise bürgerkriegähnlicher Zustände die Versöhnung mit Hamas, die bis zur Bildung einer Einheitsregierung vor einer Woche führte. (rv)

Papst als „Kapitän der Katholiken“

csiPapst hat am Samstagnachmittag 50.000 Sportler auf dem Petersplatz getroffen. Anlass war die Feier der Gründung des Italienischen Sportzentrums (CSI) vor 70 Jahren. Franziskus hat Sportvereine als Schule für ein soziales Miteinander gelobt. Die Organisatoren des Treffen überreichten dem Papst ein Fußball-Kapitänsband und bezeichneten Franziskus als „Kapitän der Katholiken“. Der Fußballbegeisterte Papst hob die Bedeutung des Sports bei der Evangelisierung hervor: „Zu einem Sportverein zu gehören heißt, jede Form von Egoismus und Isolation zurückzuweisen. Trainer in den Sportvereinen sollen die Türe offen halten, um auch den ,weniger Glücklichen´ die Möglichkeit zu geben, sich zu verwirklichen. Nicht nur die Besten dürfen im Spiel zum Einsatz kommen. Die besonders Benachteiligten müssen nach dem Vorbild Jesu bevorzugt werden. Zugleich ist eine Kommerzialisierung des Sports zu vermeiden. Es ist wichtig, dass der Sport ein Spiel bleibt. Nur so tut er Geist und Körper gut.“ Der Sport könne ein „hervorragendes Mittel der Mission“ sein, wo die Kirche den Menschen nahe sei, so Franziskus weiter. „Wichtig ist jedoch, dass beides miteinander verzahnt ist. Es ist schön, wenn es in einer Pfarrei eine Sportgruppe gibt; sonst fehlt ihr etwas, aber die Gruppe muss gut in die christliche Gemeinschaft eingebettet sein; sonst ist es besser, wenn es gar keine gibt.“ Franziskus erinnerte an die Entstehungsgeschichte seiner Lieblingsmannschaft aus Buenos Aires, San Lorenzo, die von dem katholischen Priester und Ordensmann Lorenzo Massa gegründet wurde. Der Papst ermutigte die Sportler zudem, sich nicht nur in ihrem Sport einzubringen, sondern sich auch in Gesellschaft und Kirche „ins Spiel zu bringen.“ „Sie dürfen sich auch hier nicht mit einem mittelmäßigen Unentschieden zufriedengeben und sollen ihr Bestes geben.“ (rv)

Vatikanische Finanzaufsicht baut internationale Zusammenarbeit aus

AIFErst vor einigen Tagen hatte Papst Franziskus den Aufsichtsrat der Finankkontrolle des Vatikan – kurz AIF – erneuert, an diesem Samstag wird deutlich, dass der eingeschlagene Weg der AIF zu mehr internationaler Zusammenarbeit und Kontrolle weiter geht. Mit seiner Unterschrift beschloss AIF-Chef René Brülhart die Zusammenarbeit mit weiteren Ländern.

Großbritannien, Frankreich, Malta, Rumänien, Polen und Peru sind die Staaten, mit denen die vatikanische Finanzaufsicht Abkommen abschloss. Diese Grundsatzerklärungen seien die Standardformeln, um Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen zu formalisieren, so das AIF in einer Pressemitteilung. Es geht bei dieser Zusammenarbeit um den Ausbau des Einsatzes gegen Geldwäsche. Dabei bezieht man sich auf die Grundsatzerklärungen, wie sie von der so genannten Egmont-Gruppe vorbereitet sind, der weltweiten Organisation von nationalen Finanzaufsichtsbehörden. Der Vatikan war im vergangenen Jahr Mitglied der Egmont-Gruppe geworden.

In dieser Vereinbarung wird geregelt, wie der Informationsaustausch abläuft, sie enthält Regelungen zu Gegenseitigkeit, dem Nutzen der Informationen und zur Vertraulichkeit.

Das Netzwerk der Kooperation werde durch diese Grundsatzerklärungen weiter ausgebaut, kommentiert René Brülhart den Abschluss der Vereinbarungen. Bisher gab es bereits solche Abkommen mit Australien, Belgien, Zypern, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Slowenien, Spanien und den USA. (rv)

Papstbotschaft zum D-Day: Respekt vor der Menschenwürde

NormandieAuch Papst Franziskus beteiligt sich am Gedenken an die Landung der Alliierten in der Normandie vor siebzig Jahren. Die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ veröffentlichte eine Papstbotschaft zum sogenannten „D-Day“, die von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet ist. Franziskus verspricht dem Pariser Kardinal André Vingt-Trois, dem Bischof von Bayeux-Lisieux und anderen Kirchenvertretern, die an den offiziellen Gedenkfeiern in der Normandie teilnehmen, sein Gebet für den Frieden. Er würdigt die Soldaten, die 1944 in der Normandie landeten, um gegen die Nationalsozialisten zu kämpfen und das besetzte Frankreich zu befreien. Er erwähnt aber auch die deutschen Wehrmachtssoldaten, die in das Drama hineingezogen worden seien. Es sei richtig, dass die heutige Generation denen, die damals an der Invasion der Normandie beteiligt waren, ihre Anerkennung für die geleisteten Opfer ausspreche. Durch Weitergabe des Erinnerten und Erziehung der Jüngeren zum Respekt vor der Menschenwürde sei es möglich, auf eine bessere Zukunft zu hoffen.

Nach Ansicht des Papstes können Gedenkveranstaltungen wie die in der Normandie daran erinnern, dass der Ausschluss Gottes aus dem Leben der Menschen und der Gesellschaft zu Tod und Leiden führe. Die Nationen Europas fänden im Evangelium Christi, des Friedensfürsten, die Wurzel ihrer Geschichte und eine Inspirationsquelle, um zu immer brüderlichen und solidarischeren Beziehungen untereinander zu finden. (rv)

D: Kardinal Woelki Mitglied der Kleruskongregation

Kardinal WoelkiWie die Pressestelle des Erzbistums Berlin heute mitteilt, wurde Kardinal Woelki am 29. April als Mitglied der Kongregation für den Klerus durch Papst Franziskus berufen. Obligatorisch gilt eine Berufung als Mitglied eines Dikasteriums für einen Zeitraum von fünf Jahren. Meistens wird dieser Zeitraum anschließend in Fünfjahresschritten bis zum Erreichen der Altersgrenze verlängert. (vh)

Afghanistan: Keine Spur von entführten Jesuiten

Jesuiten_LogoNach der Entführung des JRS-Direktors in Afghanistan kann der Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS in dem krisengeschüttelten Land derzeit dessen Arbeit nicht ausführen. P. Alexis Prem Kumar war am Montag von einer Gruppe von Männern im Westen Afghanistans entführt worden. Das bestätigte James Stapleton, der Pressechef des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS im Interview mit Radio Vatikan.

Unser Direktor, Prem Kumar, war auf Besuch, wie so oft, bei einem unserer Projekte. Er befand sich 25 Kilometer von der Stadt Herat entfernt. P. Kumar besuchte eine Schule und dessen Lehrer. Am Ende des Besuches wurde er von einer Männergruppe entführt.“

Wer diese Männer sind und wo er sich befindet, ist derzeit noch unklar, erklärt James Stapleton. Der Pressechef des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS ist in Kontakt mit den zuständigen Behörden in Afghanistan und in Indien, da der entführte Jesuit ein indischer Staatsbürger ist. Indischer Außenminister und der Gouverneur von Herat haben auch bereits Ermittlungen auf den Weg gebracht. Hinweise gebe es zwar keine, aber das Hilfswerk will sich nun genau so verhalten, wie es die Behörden verlangen.

„Im Moment pausieren all unsere Projekte. Wir werden nichts machen. Wir wollen weder das Leben unserer Mitarbeiter, noch das von Pater Alexis Prem Kumar gefährden. Das ist unser einziger Fokus derzeit: Die Sicherheit von Prem und unserer Mitarbeiter. Einige der Mitarbeiter wurden bereits evakuiert.“

Alexis Prem Kumar arbeitete seit über zehn Jahren für das Hilfswerk.

„Heute habe ich ein Foto von ihm gesucht. Und er lächelte auf jedem einzelnen Foto und das ist wirklich, wie er war. Er hatte sehr viele Erfahrungen aus der Praxis. Vor zehn Jahren begann er für JRS an einem Projekt in Süd-Indien in Tamil Naidu mit Sri Lanka Flüchtlingen zu arbeiten. Er war immer sehr energetisch, sehr positiv. Als wir von der Entführung erfahren haben, war es für uns ein Schock.“

Das Flüchtlingshilfswerk „Jesuit Refugee Service“ ist eine internationale Organisation der Jesuiten. Das regionale Büro Südasien betreut insgesamt 800.000 Flüchtlinge: darunter aus Bhutan in Nepal, aus Sri Lanka in Indien und afghanische Flüchtlinge. Für die sie werden Medikamente, Bildung, psychologische Unterstützung und Entwicklungshilfe bereitgestellt. (rv)