K-9 will Ortskirchen mehr Kompetenzen geben

Wie kann man dafür sorgen, dass die Römische Kurie noch mehr im Dienst der Ortskirchen steht? Mit dieser Frage hat sich der Kardinalsrat, der sogenannte K-9, von Montag bis Mittwoch beschäftigt – fast die ganze Zeit in der Anwesenheit des Papstes.

An diesem Mittwoch gab der Vatikan ein paar Einzelheiten aus der mittlerweile 20. Runde des K-9 bekannt. Da sei etwa darüber gesprochen worden, ob vor einer Bischofsernennung nicht ein breiterer Konsultationsprozess stattfinden sollte; auch Ordensleute oder Laien könnten doch zu ihrer Meinung befragt werden.

Ein weiterer Vorschlag habe „im Geist einer gesunden Dezentralisierung“ auf die Übertragung einzelner Kompetenzen aus dem Vatikan auf Ortsbischöfe oder Bischofskonferenzen gezielt. Ganz konkret könnte das bedeuten, dass künftig über die Priesterweihe eines (unverheirateten) Diakons oder über die Neu-Verheiratung eines verwitweten Diakons nicht mehr in der Kleruskongregation entschieden wird, sondern in einer Bischofskonferenz. Dasselbe könnte nach Vatikan-Angaben auch für den Fall gelten, dass ein Diakon, dessen Frau gestorben ist, um die Priesterweihe nachsucht.

Ansonsten kreisten die K-9-Beratungen mit Papst Franziskus um eine Reihe von Vatikan-Einrichtungen, „vor allem um die Missionskongregation“. Kardinal George Pell informierte über die Arbeit des Wirtschaftssekretariats, das er leitet, und sprach mit seinen Mitbrüdern im Kardinalsrang über einzelne Posten in den Haushaltsplänen des Vatikans. Der Präfekt des Kommunikationssekretariats, Dario Edoardo Viganò, präsentierte einen Bericht über den Stand der Reform der Vatikanmedien, in dem von „positiven Resultaten“ die Rede war.

Das nächste Mal will sich der Papst in der ersten Septemberhälfte wieder mit seinem Kardinalsrat treffen. (rv)

Papst stärkt Rat für Neuevangelisierung

Franziskus hat die Kompetenzen des Päpstlichen Rats für Neuevangelisierung erweitert. Künftig ist die von Erzbischof Rino Fisichella geleitete Einrichtung auch für Wallfahrtsorte zuständig. Die bisher bei der Kleruskongregation liegende Zuständigkeit wurde vom Papst auf den Neuevangelisierungs-Rat übertragen. In einem „Motu Proprio“ mit dem Datum 11. Februar, das an diesem Samstag veröffentlicht wurde, begründet Franziskus seine Entscheidung. Trotz der derzeitigen „Glaubenskrise“ übten Wallfahrtsorte eine ungebrochene Anziehungskraft aus. Er wolle „die Seelsorge an den Wallfahrtsorten fördern“.

Der Rat für die Neuevangelisierung wurde von Papst Benedikt XVI. eingerichtet. Er war federführend bei der Organisation des von Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, das im letzten Herbst zu Ende ging. (rv)

Schweizer Kurienkardinal Agustoni verstorben

Der Schweizer emeritierte Kurienkardinal Gilberto Agustoni ist an diesem Freitag verstorben. Das gab der vatikanische Pressesaal am Samstag bekannt. Der 94-jährige Agustoni leitete von 1994 bis 1998 das höchste Vatikangericht, die Apostolische Signatur, als Präfekt. Vor dieser Berufung war er als Sekretär der Kleruskongregation tätig. Während dieser Zeit hatte er eine aktive Rolle bei der Ausformulierung der Apostolischen Konstitution zur Römischen Kurie „Pastor Bonus“ und in Folge auch der Geschäftsordnung der Römischen Kurie, die sich eng an diesem Text orientierte. Mit dem Tod des Kardinals besteht das Kardinalskollegium aus insgesamt 226 Mitgliedern, davon sind nach wie vor 120 Wähler und 106 Nicht-Wähler. (rv)

Franzose wird neuer zweiter Mann an der Kleruskongregation

VatikanDie vatikanische Kleruskongregation hat einen neuen Sekretär. Papst Franziskus hat den 70-jährigen Franzosen Joel Mercier in dieses Amt berufen und ihn zugleich in den Rang eines Erzbischofs erhoben, teilte der Vatikan am Donnerstag mit. Mercier wirkte zuvor an der Bischofskongregation. Er ist promovierter Kirchenrechtler und seit einigen Jahren geistlicher Betreuer des französischen Priesterkollegs in Rom. An der Kleruskongregation folgt er auf den spanischen Opus-Dei-Priester Celso Morga Iruzubieta, den Franziskus zum Koadjutor-Erzbischof im spanischen Merida-Badajoz ernannt hatte.

Präfekt der Kleruskongregation ist Kardinal Beniamino Stella. Der Sekretär ist der zweite Mann einer Vatikan-Behörde; an einer Kongregation hat er für gewöhnlich den Rang eines Erzbischofs. Die Kleruskongregation ist als eine Art Personalabteilung für einen Großteil der rund 280.000 katholischen Weltpriester zuständig. (rv)

D: Kardinal Woelki Mitglied der Kleruskongregation

Kardinal WoelkiWie die Pressestelle des Erzbistums Berlin heute mitteilt, wurde Kardinal Woelki am 29. April als Mitglied der Kongregation für den Klerus durch Papst Franziskus berufen. Obligatorisch gilt eine Berufung als Mitglied eines Dikasteriums für einen Zeitraum von fünf Jahren. Meistens wird dieser Zeitraum anschließend in Fünfjahresschritten bis zum Erreichen der Altersgrenze verlängert. (vh)

Vatikan: Neuer Untersekretär der Kleruskongregation ernannt

Papst Benedikt XVI. hat Antonio Neri zum Untersekretär der Kleruskongregation ernannt. Der 49-jährige Priester war bereits Mitarbeiter dieser Kurienbehörde. Der Untersekretär bekleidet nach dem Präfekten oder Präsidenten und dem Sekretär den dritten Rang in der Hierarchie eines päpstlichen Ministeriums. Neri stammt aus dem süditalienischen Catanzaro und lehrte bis zu seinem Eintritt in den Dienst des Heiligen Stuhls im Jahr 2008 an den Universitäten Bari und Lugano Kirchenrecht. Sein Studium absolvierte er an der Universität Bari, der römischen Lateran-Universität sowie der Universität Wien. An allen drei Hochschulen erwarb der 1991 zum Priester geweihte Italiener einen Doktortitel. In Bari wurde er im Fach Jura promoviert, in Rom im Kirchenrecht und in der österreichischen Hauptstadt in Theologie. Neri war zudem von 2003 bis 2008 Mitglied der „Europäischen Gesellschaft für Kirchenrecht" mit Sitz in Wien. (rv)