Afghanistan: Immer noch keine Spur von entführten Jesuiten

Afghanistan Es sind bereits zwei Monate vergangen nach der Entführung des Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS-Direktors in Afghanistan, P. Alexis Prem Kumar, und noch immer gibt es keine Hinweise sowie auch kein Lebenszeichen. Das bestätigt der Vatikan an diesem Montag.

Der 47-jährige Jesuit und indischer Staatsbürger wurde am 2. Juni von einer Gruppe von Männern im Westen Afghanistans entführt. Er besuchte eine Schule des Flüchtlingsdienstes, 25 km entfernt von der Stadt Herat, als ihn unbekannte Männer mit einem Auto entführten. Einige Tage nach der Entführung bestätigte das indische Außenministerium, dass die afghanische Regierung alles tun würde um den Jesuiten zu befreien. In dem äußerst prekären Fall kam es auch zu einer Festnahme von drei Taliban. Weitere Details zu dieser Festnahme wurden jedoch nicht bekannt gegeben.

Laut internationalen Direktor des Jesuiten Flüchtlingsdienstes, Pater Peter Balleis, seien seine Familie sowie auch seine Mitbrüder in ständiger Angst um das Leben des Jesuiten. Die Hoffnung werden sie jedoch nicht aufgegeben, so der Pater in der Aussendung.

Ohne Alexis Prem Kumar, der seit über zehn Jahren für das Hilfswerk arbeitete, sei die Schule in Sohadat geschlossen, viele Projekte müssen aufgrund der Abwesenheit von Pater Kumar pausieren. Seit Juli werden jedoch langsam wieder einige Projekte aufgenommen.

Das Flüchtlingshilfswerk „Jesuit Refugee Service“ ist eine internationale Organisation der Jesuiten. Das regionale Büro Südasien betreut insgesamt 800.000 Flüchtlinge: darunter aus Bhutan in Nepal, aus Sri Lanka in Indien und afghanische Flüchtlinge. Für die sie werden Medikamente, Bildung, psychologische Unterstützung und Entwicklungshilfe bereitgestellt. (rv)

Afghanistan: Keine Spur von entführten Jesuiten

Jesuiten_LogoNach der Entführung des JRS-Direktors in Afghanistan kann der Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS in dem krisengeschüttelten Land derzeit dessen Arbeit nicht ausführen. P. Alexis Prem Kumar war am Montag von einer Gruppe von Männern im Westen Afghanistans entführt worden. Das bestätigte James Stapleton, der Pressechef des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS im Interview mit Radio Vatikan.

Unser Direktor, Prem Kumar, war auf Besuch, wie so oft, bei einem unserer Projekte. Er befand sich 25 Kilometer von der Stadt Herat entfernt. P. Kumar besuchte eine Schule und dessen Lehrer. Am Ende des Besuches wurde er von einer Männergruppe entführt.“

Wer diese Männer sind und wo er sich befindet, ist derzeit noch unklar, erklärt James Stapleton. Der Pressechef des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS ist in Kontakt mit den zuständigen Behörden in Afghanistan und in Indien, da der entführte Jesuit ein indischer Staatsbürger ist. Indischer Außenminister und der Gouverneur von Herat haben auch bereits Ermittlungen auf den Weg gebracht. Hinweise gebe es zwar keine, aber das Hilfswerk will sich nun genau so verhalten, wie es die Behörden verlangen.

„Im Moment pausieren all unsere Projekte. Wir werden nichts machen. Wir wollen weder das Leben unserer Mitarbeiter, noch das von Pater Alexis Prem Kumar gefährden. Das ist unser einziger Fokus derzeit: Die Sicherheit von Prem und unserer Mitarbeiter. Einige der Mitarbeiter wurden bereits evakuiert.“

Alexis Prem Kumar arbeitete seit über zehn Jahren für das Hilfswerk.

„Heute habe ich ein Foto von ihm gesucht. Und er lächelte auf jedem einzelnen Foto und das ist wirklich, wie er war. Er hatte sehr viele Erfahrungen aus der Praxis. Vor zehn Jahren begann er für JRS an einem Projekt in Süd-Indien in Tamil Naidu mit Sri Lanka Flüchtlingen zu arbeiten. Er war immer sehr energetisch, sehr positiv. Als wir von der Entführung erfahren haben, war es für uns ein Schock.“

Das Flüchtlingshilfswerk „Jesuit Refugee Service“ ist eine internationale Organisation der Jesuiten. Das regionale Büro Südasien betreut insgesamt 800.000 Flüchtlinge: darunter aus Bhutan in Nepal, aus Sri Lanka in Indien und afghanische Flüchtlinge. Für die sie werden Medikamente, Bildung, psychologische Unterstützung und Entwicklungshilfe bereitgestellt. (rv)