D: Kardinal Woelki Mitglied der Kleruskongregation

Kardinal WoelkiWie die Pressestelle des Erzbistums Berlin heute mitteilt, wurde Kardinal Woelki am 29. April als Mitglied der Kongregation für den Klerus durch Papst Franziskus berufen. Obligatorisch gilt eine Berufung als Mitglied eines Dikasteriums für einen Zeitraum von fünf Jahren. Meistens wird dieser Zeitraum anschließend in Fünfjahresschritten bis zum Erreichen der Altersgrenze verlängert. (vh)

Afghanistan: Keine Spur von entführten Jesuiten

Jesuiten_LogoNach der Entführung des JRS-Direktors in Afghanistan kann der Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS in dem krisengeschüttelten Land derzeit dessen Arbeit nicht ausführen. P. Alexis Prem Kumar war am Montag von einer Gruppe von Männern im Westen Afghanistans entführt worden. Das bestätigte James Stapleton, der Pressechef des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS im Interview mit Radio Vatikan.

Unser Direktor, Prem Kumar, war auf Besuch, wie so oft, bei einem unserer Projekte. Er befand sich 25 Kilometer von der Stadt Herat entfernt. P. Kumar besuchte eine Schule und dessen Lehrer. Am Ende des Besuches wurde er von einer Männergruppe entführt.“

Wer diese Männer sind und wo er sich befindet, ist derzeit noch unklar, erklärt James Stapleton. Der Pressechef des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS ist in Kontakt mit den zuständigen Behörden in Afghanistan und in Indien, da der entführte Jesuit ein indischer Staatsbürger ist. Indischer Außenminister und der Gouverneur von Herat haben auch bereits Ermittlungen auf den Weg gebracht. Hinweise gebe es zwar keine, aber das Hilfswerk will sich nun genau so verhalten, wie es die Behörden verlangen.

„Im Moment pausieren all unsere Projekte. Wir werden nichts machen. Wir wollen weder das Leben unserer Mitarbeiter, noch das von Pater Alexis Prem Kumar gefährden. Das ist unser einziger Fokus derzeit: Die Sicherheit von Prem und unserer Mitarbeiter. Einige der Mitarbeiter wurden bereits evakuiert.“

Alexis Prem Kumar arbeitete seit über zehn Jahren für das Hilfswerk.

„Heute habe ich ein Foto von ihm gesucht. Und er lächelte auf jedem einzelnen Foto und das ist wirklich, wie er war. Er hatte sehr viele Erfahrungen aus der Praxis. Vor zehn Jahren begann er für JRS an einem Projekt in Süd-Indien in Tamil Naidu mit Sri Lanka Flüchtlingen zu arbeiten. Er war immer sehr energetisch, sehr positiv. Als wir von der Entführung erfahren haben, war es für uns ein Schock.“

Das Flüchtlingshilfswerk „Jesuit Refugee Service“ ist eine internationale Organisation der Jesuiten. Das regionale Büro Südasien betreut insgesamt 800.000 Flüchtlinge: darunter aus Bhutan in Nepal, aus Sri Lanka in Indien und afghanische Flüchtlinge. Für die sie werden Medikamente, Bildung, psychologische Unterstützung und Entwicklungshilfe bereitgestellt. (rv)

40 Mio. Seiten Vatikan-Manuskripte sollen digitalisiert werden

DokumenteDie vatikanische Bibliothek wird rund 40 Millionen Seiten ihrer Manuskripte digitalisieren. Das schreibt die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“. Die Digitalisierung, die etwa 15 Jahre dauern soll, werde von der im Jahre 2013 gegründeten Non-Profit Organisation „Digita Vaticana Onlus“ ausgeführt. Insgesamt werden über 45 Millionen Bytes Speicherplatz benötigt, so die Vatikanzeitung. Der Prozess der Digitalisierung werde unter den höchsten Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen. Um das empfindliche Kulturerbe vor Licht, Feuchtigkeit und zu hohen Temperaturen zu schützen, sei es bisher nur Studierenden und Forschern erlaubt gewesen, mit einer Sondergenehmigung die Dokumente einzusehen.

Die Digitalisierung könne somit einen wichtigen Fortschritt darstellen, nicht nur bezüglich der Sicherung der Daten sondern auch für die Verbreitung und den Zugang der vatikanischen Manuskripte. Geplant sei ein Gratis-Zugang auf die Dokumente über die Homepage des Vatikans. „Verba volant, scripta manent, Digita sunt“, so das Motto des Digitalisierungsprojektes. (rv)

Personalwechsel bei der vatikanischen Finanzaufsicht AIF

AIFDie vatikanische Finanzaufsichtsbehörde AIF hat neue Mitglieder: Papst Franziskus ernannte vier Wirtschaftsexperten, wie eine Vatikannote an diesem Donnerstag mitteilt. Die neuen Mitglieder sind für fünf Jahre gewählt und stammen aus unterschiedlichen Kontinenten. Sie sollen die Unabhängigkeit des Kontrollinstituts unterstützen. Wie der Vatikan am Donnerstag, mitteilte, berief er den Harvard-Juristen Juan Zarate, den in der Schweiz lebenden Finanzberater für wohltätige Stiftungen, Marc Odendall, sowie Joseph Yuvaraj Pillay, Berater des Präsidenten von Singapur, in das Gremium. Aus Italien gehört dem Vorstand künftig nur Maria Bianca Farina an, Geschäftsführerin einer Lebensversicherung, die zur italienischen Post gehört.

Den fünf bisherigen, allesamt aus Italien stammenden Mitgliedern dankte der Papst für ihre Arbeit. Es waren dies: Claudio Bianchi, Marcello Condemi, Graf Giuseppe Dalla Torre del Tempio di Sangli, Francesco De Pasquale, Cesare Testa.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat zusätzlich Tommaso Di Ruzza als Vize-Direktor des AIF ad-interim ernannt. Erst Mitte Mai wurde der zweite jährliche Bericht des AIF-Präsidenten Rene Brülhart präsentiert, mit deutlich mehr verdächtigen Geldbewegungen als im Vorjahr. Eingerichtet wurde die AIF, also die „Autorita di Informazione Finanziaria“, 2010 durch Papst Benedikt XVI. Sein Nachfolger Papst Franziskus hatte bereits einige personelle Veränderungen veranlasst. (rv)