Vatileaks 2: Nächste Verhandlung im April

Vatileaks II.Die nächste Verhandlung im so genannten Vatileaks 2 Prozess ist auf den 6. April verschoben. Das gab der Vatikan an diesem Donnerstag bekannt. Grund ist die Krankschreibung der Angeklagten Francesca Immacolata Chauoqui, die ein medizinisches Attest vorgelegt hatte. Sie kann aufgrund ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft mindestens 20 Tage nicht teilnehmen.

Im Prozess geht es um die illegale Weitergabe von Dokumenten an Journalisten, angeklagt sind zwei italienische Buchautoren und zwei Vatikanmitarbeiter. (rv)

Barmherzigkeit, Sühne, Glauben: Interview mit Benedikt XVI.

Papst Benedikt XVI.Ein Interview des emeritierten Papstes Benedikt XVI. hat aufhorchen lassen. In einem Zitat, das am Mittwoch daraus bekannt wurde, würdigt Benedikt seinen Nachfolger Franziskus dafür, dass er die göttliche Barmherzigkeit zu einem Leitthema seines Pontifikats gemacht hat. Es ist die erste „öffentliche“ Äußerung des emeritierten über den amtierenden Papst.

An diesem Donnerstag hat die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ auf einer Doppelseite den gesamten Text des Interviews auf Italienisch veröffentlicht. Daraus wird deutlich, dass der Akzent des vom Jesuiten Jacques Servais geführten Interviews vor allem auf dem Thema der Rechtfertigung des Menschen vor Gott liegt – einem Thema, das vor fünfhundert Jahren zum Anstoß der Reformation durch Martin Luther wurde.

Papst Benedikt äußert sich zunächst zum kirchlichen Charakter des Glaubens. „Einerseits ist der Glaube ein zutiefst persönlicher Kontakt zu Gott, der mich im Innersten anrührt und mich in völliger Unmittelbarkeit vor den lebendigen Gott stellt“, so Benedikt. Doch gleichzeitig habe „diese zutiefst persönliche Realität untrennbar mit Gemeinschaft zu tun“. „Es gehört zur Essenz des Glaubens, mich einzuschreiben ins Wir der Kinder Gottes, in die pilgernde Gemeinschaft der Brüder und Schwestern.“ Glauben löse aus der Isolation und füge den Glaubenden in die Gemeinschaft der Kirche ein.

Die Kirche wiederum habe sich „nicht selbst geschaffen“, sondern werde „fortwährend von Gott gebildet“; sie produziere nicht sich selbst, sondern solle zur Begegnung mit Christus führen; man trete in sie „nicht durch einen bürokratischen Akt“ ein, sondern durch das Taufsakrament. „Eine Seelsorge, die die geistliche Erfahrung der Gläubigen anleiten will, muss von diesen Grundgegebenheiten ausgehen“, so Benedikt XVI.

„Als ob Gott sich rechtfertigen müsse, nicht der Mensch“

An diesem Punkt bringt der Interviewer die Rechtfertigungslehre ins Spiel. Luthers Erfahrung sei von der „Angst vor dem Zorn Gottes“ geprägt gewesen; dieses Gefühl sei „dem modernen Menschen eher fremd“. Wie könne die Rechtfertigungslehre des Paulus denn den Menschen von heute überhaupt noch erreichen? Das greift der emeritierte Papst auf: „Für den Menschen von heute haben sich die Dinge im Vergleich zur Zeit Luthers und zur klassischen Perspektive des christlichen Glaubens gewissermaßen umgekehrt. Es ist gar nicht mehr der Mensch, der glaubt, die Rechtfertigung vor dem Angesicht Gottes nötig zu haben; vielmehr ist er der Ansicht, es sei Gott, der sich für alle furchtbaren Dinge, die es auf der Welt gibt, und angesichts des Elends des Menschen rechtfertigen müsste – alles Dinge, die letztlich ja von ihm (Gott) abhängen.“

Benedikt XVI. weist darauf hin, dass ein (ungenannter) katholischer Theologe den Kreuzestod Jesu so deute, als sei Christus „nicht für die Sünden der Menschen gestorben, sondern um sozusagen die Schuld Gottes zu sühnen“. Das sei zwar „eine drastische Umkehrung unseres Glaubens“, die sicher von den meisten Christen nicht geteilt werde, doch lasse sie „eine Grundtendenz unserer Zeit hervorscheinen“. Johann Baptist Metz habe mit seiner Forderung, die heutige Theologie solle „theodizeeempfindlich“ sein, „dasselbe Problem auf positive Weise unterstrichen“. „Der Mensch von heute hat ganz allgemein das Gefühl, dass Gott doch den größten Teil der Menschheit nicht verlorengehen lassen kann. In diesem Sinn ist die Sorge um das Heil, die für eine Zeit typisch war, größtenteils verlorengegangen“, äußerte Papst Benedikt.

Der Begriff der Barmherzigkeit als „Zeichen der Zeit“

Dennoch, so fährt der emeritierte Papst fort, spürten viele Christen auch weiterhin, „dass wir Gnade und Erlösung brauchen“. „Für mich ist die Tatsache, dass der Begriff von der Barmherzigkeit Gottes immer zentraler und dominanter wird, ein Zeichen der Zeit.“ Die Tendenz sei von der heiligen Faustina Kowalska ausgegangen und habe Papst Johannes Paul II. „zutiefst geprägt“. „Papst Franziskus liegt gänzlich auf dieser Linie. Seine pastorale Praxis drückt sich genau durch die Tatsache aus, dass er zu uns kontinuierlich über die Barmherzigkeit Gottes spricht. Es ist die Barmherzigkeit, die uns zu Gott hinbewegt, während seine Gerechtigkeit uns erschreckt. Meiner Meinung nach zeigt das, dass der Mensch von heute unter der Patina der Selbstsicherheit und Selbstgerechtigkeit doch im Tiefsten um seine Wunden und seine Unwürdigkeit im Angesicht Gottes weiß.“

Er halte es daher für „keinen Zufall“, dass das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter „besonders anziehend für die Zeitgenossen“ sei, so der bald 89-jährige Papst Benedikt: Die Menschen von heute hofften offenbar im Innersten, „dass der Samariter ihnen zu Hilfe kommt, sich über sie beugt, Öl auf ihre Wunden gießt, sich um sie kümmert und in Sicherheit bringt“.

„Letztlich wissen sie, dass sie die Barmherzigkeit Gottes und sein Feingefühl brauchen. In der Härte der technisierten Welt, in der die Gefühle nichts mehr gelten, wächst doch die Erwartung einer rettenden Liebe, die vorbehaltlos gegeben wird. Mir scheint, dass sich im Thema der göttlichen Barmherzigkeit das, was die Rechtfertigung durch den Glauben bedeutet, auf neue Weise ausdrückt. Von der Barmherzigkeit Gottes ausgehend, die alle suchen, kann man auch heute den Kern der Rechtfertigungslehre neu interpretieren und ihn in seiner ganzen Relevanz darstellen.“

„Nur unbegrenzte Liebe kommt gegen das Böse an“

Im weiteren Fortgang des Gesprächs wird dann die Frage vertieft, in welcher Hinsicht der Tod Jesu am Kreuz eine Sühne für die Sünden der Menschen war. Es gelte, „auf neue Weise die Wahrheit hinter einer solchen Ausdrucksweise zu verstehen zu versuchen“, so der emeritierte Papst. „Von der Trinitätstheologie ausgehend“ sei es „vollkommen falsch“, einem vermeintlich „auf Gerechtigkeit bestehenden Vater“ einen „gehorsamen Sohn“ gegenüberzustellen, „der die grausame Forderung der Gerechtigkeit akzeptiert“. „Vater und Sohn sind eins, und darum ist auch ihr Wille intrinsisch ein einziger. Wenn der Sohn am Ölberg mit dem Willen des Vaters ringt, dann nicht, weil er eine grausame Verfügung Gottes akzeptieren müsste, sondern weil er die Menschheit ins Innere des Willens Gottes hineinziehen will.“

Die Antwort auf die Frage „Warum das Kreuz und die Sühne“ könne man, so fährt Benedikt XVI. fort, „heute auf neue Weise formulieren“. Das „unglaublich schmutzige Ausmaß des Bösen“ in der Welt lasse sich „nicht einmal durch Gott“ einfach für „nichtexistent erklären“, sondern müsse „gereinigt“ und „überwunden“ werden. Die frühen Christen hätten „gewusst, dass angesichts der Übermacht des Bösen nur eine unbegrenzte Liebe, eine unendliche Sühne Genüge tun kann“. „Sie wussten, dass der gekreuzigte und auferstandene Christus eine Macht ist, die sich der des Bösen entgegenstellen und die Welt retten kann. Und auf dieser Basis konnten sie auch den Sinn des eigenen Leidens als in die leidende Liebe Christi hineingenommen verstehen, als Teil der erlösenden Kraft dieser Liebe.“

Zum Verhältnis von Vater und Sohn in Gott zitiert Benedikt den Theologen Henri de Lubac: Der Vater selbst sei „nicht leidenschaftslos“. „In einigen Teilen Deutschlands gab es eine sehr bewegende Verehrung, die die Not Gottes betrachtete. Mir führt das ein beeindruckendes Bild vor Augen, das den leidenden Vater zeigt, wie er als Vater innerlich die Leiden des Sohnes teilt. Und auch das Bild des „Gnadenstuhls“ gehört zu dieser Verehrung: Der Vater hält das Kreuz und den Gekreuzigten, beugt sich liebevoll über ihn und ist, gewissermaßen, mit ihm am Kreuz.“ Das lasse erkennen, das man nicht von einer „grausamen Gerechtigkeit“ oder gar einem „Fanatismus des Vaters“ sprechen könne.

Theorie vom „anonymen Christen“ greift zu kurz

Benedikt XVI. äußert sich in dem Gespräch auch zur Heilsnotwendigkeit Christi und der Kirche. Hier habe es „eine tiefe Entwicklung des Dogmas“ gegeben: Hätten noch „die großen Missionare des 16. Jahrhunderts“ geglaubt, Nichtgetaufte seien für immer verloren, so sei diese Überzeugung „nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil definitiv aufgegeben worden“. Daraus ergebe sich allerdings „eine tiefe, doppelte Krise“: „Zum einen scheint das jede Motivation für einen künftigen missionarischen Einsatz wegfallen zu lassen.“ Zum anderen sei „der obligatorische Charakter des Glaubens“ und der christlichen „Lebensform“ fraglich geworden.

Darauf habe zum Beispiel „die wohlbekannte These Karl Rahners von den anonymen Christen“ zu antworten versucht; in ihr „fällt das Christliche mit dem Menschlichen zusammen, und in diesem Sinn ist jeder Mensch, der sich selbst akzeptiert, Christ, auch wenn ihm das nicht bewusst ist“. Diese Theorie sei zwar „faszinierend“, aber sie vernachlässige „das Drama des Umkehrens und der Erneuerung, die im Christentum zentral ist“. Für „noch weniger akzeptabel“ erklärt der emeritierte Papst die Vorstellung, alle Religionen seien „jede auf ihre Weise“ Heilswege und könnten deswegen gewissermaßen für „gleichwertig“ gehalten werden. Diese Vorstellung werde „der Größe der Frage“ in keiner Weise gerecht.

Benedikt selbst hält sich in dieser Hinsicht eher an die Theologie de Lubacs, so wie er sie schon in seiner Zeit als Theologieprofessor etwa in seiner „Einführung in das Christentum“ ausgeführt hat. „Christus war und ist für alle, und die Christen, die in dem außerordentlichen Bild des Paulus in dieser Welt seinen Leib bilden, haben Anteil an diesem Sein-für. Man ist also Christ sozusagen nicht für sich selbst, sondern mit Christus für die anderen.“ Das löse zwar das angesprochene Problem nicht zur Gänze, „aber mir scheint das die wirklich wesentliche Intuition zu sein, dass dadurch die Existenz des einzelnen Christen berührt wird“. Es sei „für die Menschheit wichtig“, dass das „Sein-für“ geglaubt und praktiziert, dass dafür auch gelitten werde. „Diese Wirklichkeiten dringen mit ihrem Licht ins Innere der Welt als solcher und erhalten sie. Ich glaube, dass es für uns in der gegenwärtigen Lage immer deutlicher und verständlicher wird, was der Herr zu Abraham sagt – dass nämlich schon zehn Gerechte genügt hätten, um eine Stadt überleben zu lassen… Es ist aber klar, dass wir über die ganze Frage noch weiter nachdenken müssen.“

Stefan von Kempis übersetzte die wörtliche Rede in diesem Text aus dem Italienischen in eigener Übersetzung. (rv)

Die Wirklichkeit der muslimischen Invasion Spaniens im Mittelalter

ReconquistaMADRID – Es ist ein Klischee: Das angeblich gute Zusammenleben verschiedener Kulturen im muslimisch beherrschten Spanien vor der Reconquista, der Rückeroberung der iberischen Halbinsel. Ein neues Buch enthüllt, was an diesem Mythos dran ist – und leistet damit einen Beitrag zur Differenzierung über ein Kapitel der Geschichte Europas, das vor dem Hintergrund der aktuellen Migrationskrise besonders brisant ist.

„Al-Andalus und das Kreuz. Eine Enthüllung der Mythen über die muslimische Invasion Hispaniens“ wurde von Rafael Sánchez Saus geschrieben, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität von Cádiz (Spanien).

Das Werk beschreibt, wie die arabische Expansion zur Entstehung von Al-Andalus führte. Gleichzeitig möchte der Autor die „wirkliche Lage der Christen“ darstellen, um sie den „gezielten Fälschungen“ entgegen zu stellen, die von Ideologen der vergangenen Jahrzehnte gerne in Umlauf gebracht wurden.

Mit Fakten gegen eine historische Fälschung

Das Buch ist ein historisches Essay, das die reale Lage Spaniens im 7. Jahrhundert aufzeigen möchte, als die maurischen Truppen mit der Eroberung der Iberischen Halbinseln begannen. Es schildert auch, wie die Muslime die dortige jüdische, muslimische und christliche Kultur erlebten.

Im Gespräch mit CNA erläutert Sánchez Saus, als Professor für Mittelalterliche Geschichte Spaniens habe er insbesondere feststellen können, „wie manche Klischees über Al-Andalus und die maurische Zivilisation, die sich über sehr lange Zeit hindurch in der spanischen Kultur festgesetzt haben, im Laufe der Zeit unwirkliche Züge angenommen haben. Es handelt sich um eine historische Fälschung, die bewirkt, dass die Studenten bereits von dieser Ideologie geprägt sind, wenn sie auf die Universität kommen.“

Mehrheitlich christliche Bevölkerung unterdrückt

Der Professor bestreitet, dass es ein angeblich gutes Zusammenleben der drei Kulturen in Al-Andalus gegeben hat. „Die damals unterdruckte Bevölkerung war die christliche, die sehr lange Zeit hindurch die Mehrheit der Bevölkerung von Al-Andalus darstellte.“

Deshalb sei es falsch, diese Epoche als Modell der Toleranz zwischen den Kulturen darzustellen. Denn, so schreibt Sánchez Faus, „das System gründete in der ständigen Unterwerfung dieser Gruppen, denen im Gegenzug eine relative Toleranz zur Ausübung ihres Glaubens gewährt wurde.“

Der Autor präzisiert, dass sie „gleichzeitig einer extremen Ungleichheit und dem Verlust ihrer Würde ausgesetzt waren“.

Der Professor für Mittelalterliche Geschichte bemerkt dazu, dass in der Zeit des Kalifats der Umayyaden die Christen als Bürger zweiter Klasse behandelt wurden.

Diese Ungleichheit vor dem Gesetz wird in der Tatsache deutlich, dass ein Christ so viel Wert besaß wie eine muslimische Frau, die ihrerseits die Hälfte des Wertes eines muslimischen Mannes hatte.

Sieben Jahrhunderte „Al-Andalus“

Der Begriff Al-Andalus bezeichnet das Gebiet der Iberischen Halbinsel, das in den Jahren zwischen 711 und 1492 unter muslimischer Herrschaft stand.

Nachdem die Araber im 8. Jahrhundert dieses Gebiet erobert hatten, wurde dieses heute zu Spanien gehörende Territorium in das Kalifat der Umayyaden integriert, das später zum Emirat von Córdoba wurde.

Nachdem die Königreiche, die das Emirat bildeten, verschiedene Teilungen erfahren hatten, endete schließlich am 2. Januar 1492 die sogenannte „Reconquista“ mit der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige, Isabella und Ferdinand. Damit endete die islamische Vorherrschaft auf der Iberischen Halbinsel.

„Al-Andalus y la cruz. Mitos al descubrimiento sobre la invasión musulmana de Hispania“ ist im Stella-Maris Verlag erschienen. Weitere Information über das Buch können Sie hier erhalten. (CNA Deutsch)

Vatileaks 2.0 und „die Welt Francescas“: Die Verhöre gehen weiter

Uffici GiudiziariVATIKANSTADT – Im Vatikan gehen die Verhandlungen im Prozess wegen der Weitergabe vertraulicher Informationen und Dokumente weiter. Der angeklagte Journalist Gianluigi Nuzzi ist nicht anwesend, da er sich wegen eines anderen Strafprozesses in Mailand befindet.

Im Lauf der Verhandlungen gestern Vormittag wurde von den Strafverteidigern für circa drei Stunden die Befragung des Angeklagten Monsignore Vallejo Balda weitergeführt, nachdem das Protokoll der Verhöre von Montag Nachmittag und Dienstag Vormittag verlesen und ihm stattgegeben worden war.

„Die Welt Francescas“

Im Wesentlichen wurden einige Punkte bestätigt, wie beispielsweise, dass Vallejo Balda sich durch das bedroht gefühlt hatte, was er nun „die Welt Francescas“ nennt und dass er deshalb die Dokumente an die Journalisten weitergegeben hätte. Die Positionen Nuzzis und Fittipaldis divergieren. Letzterer hatte gestern nicht geleugnet, dass der Monsignore seine Quelle gewesen sei, aber auch angegeben, dass seine Informationen wenig wert gewesen wären und er mehrmals an das Berufsgeheimnis appelliert hätte.

Zum Sachverhalt, dass Vallejo Balda sich „bedroht“ gefühlt hätte wurde in der Befragung geklärt, dass es sich, was Fittipaldi betrifft, nur um eine Eindruck gehandelt habe.

Das Verhör endete kurz nach 16.30 Uhr. Die Atmosphäre war aufgeregt, auch aufgrund einer Unpässlichkeit Chaouquis, die gebeten hat, wegen gesundheitlicher Gründe in den nächsten Tagen nicht anwesend sein zu müssen.

Wenn möglich, sind weitere Verhandlungen zur Befragung der Angeklagten vorgesehen für 15.30 Uhr am Freitag, den 18. März, sowie 10.30 Uhr am Montag, den 21. März und 15.30 Uhr am Dienstag, den 22. März. Nach Ostern sind weitere Verhandlungen angesetzt. (CNA Deutsch)

Vatileaks 2-Prozess: Journalist betont Pressefreiheit

Vatileaks II.Der italienische Journalist und im Fall Vatileaks 2 Angeklagten Emiliano Fittipaldi hat am Dienstagmorgen im vatikanischen Gerichtssaal seine Unschuld beteuert und auf die Pressefreiheit in Italien hingewiesen. Das berichtet der Radio Vatikan-Redakteur Massimiliano Menichetti, der dem Gerichtsprozess an diesem Dienstag beiwohnte. Unter den fünf Angeklagten fehlte wie bereits am Montag der andere mitangeklagte Journalist Gianluigi Nuzzi, der in Mailand bei einem anderen Gerichtsprozess gegen ihn war. Der nächste Gerichtstermin für die Weiterführung des Prozesses sollte – wenn keine Änderungen angekündigt werden – am nächsten Freitag stattfinden.

Wiederum war der Gerichtstermin an diesem Dienstag vom vatikanischen Oberrichter Giuseppe Dalla Torre geleitet worden. Da Fittipaldi seine Informationsquellen schützen wolle, äußerte er sich nicht zu angeblichen Treffen mit den anderen Mitangeklagten wie den spanischen Geistlichen Luis Angel Vallejo Balda oder der PR-Beraterin Francesca Immacolata Chaouqui. Fittipaldi bestätigte einzig, dass er Vallejo Balda durch Chaouqui im April oder Mai 2015 kennengelernt habe. Der spanische Geistliche habe ihm zwar ungefragt Dokumente überreicht, davon habe er in seinem Enthüllungsbuch über die vatikanischen Finanzen „nur zwei Dokumente benützt, da das ganze Material journalistisch betrachtet unbrauchbar gewesen war“, so Fittipaldi. Insgesamt habe Vallejo Balda etwa 20 Blätter übermittelt. Der Journalist fügte an, dass er bei dieser Überreichung „sowieso das meiste Material für das Buch“ beieinander hatte.

Hintergrund

Nach dreimonatiger Unterbrechung war der Prozess am Samstag zunächst hinter verschlossenen Türen fortgesetzt worden. Im Mittelpunkt des Verfahrens steht die Veröffentlichung vertraulicher Unterlagen über wirtschaftliche Missstände im Vatikan in zwei Enthüllungsbüchern. Die vatikanische Staatsanwaltschaft beschuldigt die italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi, sich illegal die Akten der von Papst Franziskus neu eingerichteten Kommission für die Neustrukturierung der wirtschaftlichen und administrativen Angelegenheiten des Vatikans (COSEA) beschafft zu haben. Vallejo Balda war der Sekreträr des Gremiums. Als vatikanischem Staatsbürger droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. (rv)

Vatileaks: Priester gesteht, Dokumente weitergegeben zu haben

cna_PetersdomVATIKANSTADT – „Ja, ich habe Dokumente weitergegeben“. Es ist das erste Geständnis in einem Verfahren, dass die Kurienreform von Papst Franziskus erschüttert hat. Der ehemalige Sekretär der Wirtschaftspräfektur des Vatikans, Monsignore Lucio Angelo Vallejo Balda, gab gestern zu, vertrauliche Inhalte preisgegeben zu haben.

„Ich war überzeugt, in einer ausweglosen Situation zu sein“, so der Priester. Er habe sich gefangen gefühlt in der „mächtigen Welt hinter“ Francesca Chaouqui — einer weiteren der insgesamt fünf Angeklagten des Verfahrens.

Chaouqui, eine PR-Expertin, wurde in das 2013 von Papst Franziskus gegründete Komitee namens COSEA berufen, das die Finanzreform der Kurie vorbereitete. Dieses wurde mittlerweile aufgelöst.

Die anderen drei Angeklagten sind Nicola Maio, der Sekretär von Msgr. Vallejo sowie die beiden Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi.

Dem Priester, seinem Sekretär und der PR-Frau wird vorgeworfen, zusammen eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben, welche die Journalisten mit vertraulichen Informationen und Unterlagen versorgten, die „die fundamentalen Interessen des Heiligen Stuhls und des Staates betreffen“, so die offizielle Anklage des Vatikans.

Chaouqui und Msgr. Vallejo wurden im November festgenommen; sie sollen die Dokumente an Nuzzi und Fittipaldi weitergegeben haben.

Der Spanier Vallejo hat nun gestanden, Nuzzi eine Liste mit 87 Passwörtern weitergegeben zu haben, mit denen dieser COSEAs Emails lesen konnte. Doch habe er geglaubt, dass sein Email-Konto bereits kompromittiert gewesen sei, und Nuzzi die Unterlagen bereits habe. Der Priester sagte weiter, er habe geglaubt, dass Francesca Chaouqui für den italienischen Geheimdienst arbeite. Sie habe ihn manipuliert. Er habe das Gefühl gehabt, in Gefahr zu sein. Das Verfahren wird am heutigen Dienstag fortgesetzt. (CNA Deutsch)

Sachsen-Anhalt nach den Wahlen: „Es herrschte erst mal Lähmung“

Sachsen-AnhaltEs ist ein Erdrutschsieg für die erst junge Partei Alternative für Deutschland. Bei den Landtagswahlen am Sonntag in drei Bundesländern konnte sie Rekordergebnisse einfahren, allen voran in Sachsen-Anhalt mit 24,2 Prozent der Stimmen. Über die Reaktionen in dem Bundesland sprach Radio Vatikan mit dem Leiter des Katholischen Büros in Magdeburg, Stephan Rether.

RV: Herr Rether, wie haben Sie persönlich auf das Wahlergebnis reagiert?

„So einen Wahlabend habe ich in meine ganzen dienstlichen Laufzeit noch nicht erlebt. Nachdem die ARD um 18 Uhr die erste Prognose veröffentlicht hatte, wurde es dann unwahrscheinlich ruhig im Landtag, wo die Landeswahlleiterin ihr Büro aufgestellt hatte und die ganzen Medien versammelt waren. Dieses große Entsetzen über das Abschneiden der AfD mit hier 24,2 Prozent der Wählerstimmen hat doch geradezu zu einer Lähmung geführt gestern. Das Wahlergebnis war für mich auch schon der Höhe nach eine enttäuschende Überraschung. Die Umfragen haben natürlich wie auch in den beiden anderen Bundesländern gezeigt, dass die AfD angesichts der gesellschaftspolitischen Situation eine deutlich wahrzunehmende Größe ist und dass die AfD hier in Sachsen-Anhalt mehr Zuspruch genießt als in Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz. Aber dass tatsächlich fast ein Viertel der Wähler in Sachsen-Anhalt, die am Sonntag ihre Stimme abgegeben haben, diese junge neue Partei gewählt haben, das hat mich sehr enttäuscht.“

RV: Handelt es sich in Ihren Augen um eine Protestwahl oder tatsächlich um einen gesellschaftspolitischen Wandel?

„Das Ergebnis zeigt für mich auf, dass viele Wahlentscheidungen sicherlich aus Protest getroffen worden sind. Also der Protestwähler folgt wie ein kleines Kind seinem spontanen Widerwillen, aber ein ‚Ich will aber nicht‘ zeigt weder vernünftige Alternativen auf, noch ist dieser Protest ein wirklich konstruktiver Ansatz, Belastungen und Probleme zu lösen. Der verantwortungsvolle Wähler muss wissen, dass er nicht tagesaktuell, sondern für fünf lange Jahre diejenigen auswählen muss, denen er in allen seinen Lebenslagen und Belangen zutraut, dass er dort bestmöglich vertreten wird. Und eben nicht denjenigen, der mit seinem tagesaktuellen Bauchgefühl im Einklang steht.“

RV: Kardinal Marx hat im Vorfeld der Wahl noch einmal betont, dass ein Christ niemanden wählen könne, der Hass verbreite. Wie erklären Sie sich den großen Erfolg der AfD in Sachsen-Anhalt?

„Offensichtlich ist es der AfD gelungen, spontane Stimmungen aufzugreifen und daraus auch parlamentarischen Profit zu erzielen. Ob das von Dauer ist, hängt ein Stück weit von uns Kirchen und von der Politik der etablierten bürgerlichen Parteien ab. Es ist unwahrscheinlich wichtig, dass wir verstehen, dass wir gefordert sind, immer wieder zu kommunizieren: Wie soll unsere Gesellschaft aussehen? Welche Werte muss sie verteidigen? Was ist ihr wichtig? Und schließlich müssen wir deutlich machen, wie das System der parlamentarischen Demokratie im Alltag funktioniert. Ich hoffe sehr, dass dieses Ereignis auch in der Landesgeschichte Sachsen-Anhalts so oder noch schlimmer keine Wiederholung findet.“

RV: Was müssen wir nun von der Kirche und der etablierten Politik erwarten?

„Angesichts dessen, dass sich hier ein Viertel der Wähler für die AfD entschieden hat, gehört es sich vielleicht nicht, dass wir hier eine Politik des Ignorierens oder gar der Ächtung betreiben. Ich gehe davon aus, dass ein AfD-Mandatsträger auch Vize-Präsident des Landtags wird. Das ist zumindest die bisherige Übung im Parlament. Wie verhalten wir uns vor einem Inhaber eines solchen Staatsamtes? Hier müssen wir auch im Austausch mit den anderen Bundesländern Antworten finden.“

RV: Wie kann die Kirche zwischen denen, die die Werte des christlichen Abendlandes verteidigen wollen und denen, die aus dem Prinzip der Nächstenliebe Flüchtlinge aufnehmen wollen, vermitteln?

„Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um auch hier den einzelnen Menschen deutlich zu machen, was sind die Werte, die die Gesellschaft zusammenhalten und wo sind aber auch die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit. Ich glaube, dass Sachsen-Anhalt noch viel mehr leisten kann im Bereich der Integration, Bildung und Erziehung, um zu einer guten Zukunft zu kommen. Ich bin da sehr zuversichtlich.”

RV: Immer wieder positionieren sich einzelne Kirchenleute, Priester und Gemeinden gegen die AfD. Inwiefern finden die Kirchen in Sachsen-Anhalt Gehör?

„Selbst wenn wir die evangelischen Landeskirchen dazu nehmen, sind wir deutlich unter 20 Prozent Christen in der Gesamtbevölkerung. Das heißt wir haben hier keine ausgeprägten christlichen Milieus, die dazu führen könnten, dass wir zwingend mit unseren Äußerungen wahrgenommen werden. Ich glaube schon, dass wir als Kirche gehört werden. Aber man muss eben auch sehen, dass über 80 Prozent der Bevölkerung nicht getauft sind und möglicherweise kein Interesse an Kirche, religiösen Themen und theologischen Wahrheiten haben. Und wenn man allein aus dieser Quelle heraus die Menschenwürde und die Achtung vor dem Nächsten kommuniziert, dann ist das hierzulande in Sachsen-Anhalt eine herausfordernde Unternehmung.“ (rv)

Wenn der Pater im Porsche sitzt

Fa. PorscheGibt es einen Widerspruch zwischen der Vorliebe für schöne Autos und dem Glauben?

GENF – Darf ein Pater auch im Porsche sitzen? Und was geht dabei in ihm vor? Nicht erst seit Papst Franziskus bewusst bescheidene Auto-Modelle wählt, sind die vielen Aspekte des Autos ein Thema für Katholiken, egal ob Priester oder Laie, Mann oder Frau. Aber gibt es einen echten Widerspruch zwischen einer Vorliebe für schöne Autos und den christlichen Glauben?

Ein Dominikaner zwischen 900 Automodellen

Vom 3. bis zum 13 März öffneten sich die Tore der alljährlich stattfindenden Genfer Autoshow zum 86. Mal. Den 700.000 Besuchern wurden 900 neue Automodelle präsentiert. Im Jahr 1905 fand die erste Genfer Fahrrad- und Automobilausstellung statt. Seitdem hat sich der Autosalon zu einer der beliebtesten Automobilmessen in Europa entwickelt.

Auch Pater Mike Deeb hat dieses spannende Spektakel besucht – und reflektiert, ob es einen Widerspruch zwischen der Vorliebe für schöne Autos und unserem Glauben gibt.

„Wissenschaft steht in keinster Weise im Widerspruch zum Glauben. Die Entwicklung dieser Fahrzeuge ist ein Teil des wissenschaftlichen Fortschritts,“ sagt der Dominikanerpater, der Ständiger Beauftragter bei den Vereinten Nationen ist für „Dominikaner für Gerechtigkeit und Frieden“.

„Gott hat uns mit allen Mitteln und Fähigkeiten ausgestattet, Dinge wissenschaftlich zu verfeinern und zu verbessern. Wenn ich hier durchschlendere, stellt sich mir hauptsächlich die Frage: Wie würde Jesus sich wohl fühlen, wenn er hier wäre und sich all die Autos ansehen würde?“

Eine Frage des Selbstwerts, und woher ich ihn ziehe

Der Pater bewertet das Auto auch als Statussymbol: „Eigentlich gerät jeder, der ein Statussymbol sucht, irgendwie auf einen falschen Weg. Wenn wir nämlich unseren Status oder Wert in Dingen wie Autos suchen, entfernen wir uns von dem, was letztlich im Leben wichtig ist“. Pater Deeb weiter: „Dadurch laufen wir Gefahr, uns von den wichtigen Dingen im Leben ablenken zu lassen. Wenn sich beispielsweise bei mir alles darum dreht, große Wägen zu fahren, als Statussymbol, während anderswo Beziehungen zerbrechen oder die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird, kann es problematisch werden“.

Wer ganz bewusst Gott nahe sein wolle, sollte die Dinge, die „wir als Statussymbol betrachten, mit anderen Augen betrachten – wir müssen andere Strategien entwickeln, uns wertvoll und von Gott angenommen zu wissen“.

Das hänge nicht an Dingen, so der Pater. „Wenn ich meinen Selbstwert von dem Auto, das ich fahre, abhängig mache, habe ich ein Problem und verliere die Dinge aus den Augen, die mir – und jedem anderen auch – echte Freude und Frieden bringen und mich glücklich machen.“

Umgang mit der Schöpfung

220 Aussteller in 7 Hallen stellten ihre technologischen Produkte und Ideen für die Zukunft des Automobils zur Schau. Für die Hersteller ist der im Frühjahr stattfindenden Genfer Autosalon eine beliebte Gelegenheit, ihr neuestes Modell zu präsentieren, bevor es auf den Markt kommt.

„Etwas, das mich beim Herumgehen hier sehr gefreut hat, ist der Umfang, das Ausmaß, mit dem die Autobauer versuchen, umweltfreundliche Autos zu entwickeln. Wenn wir diesen Trend beibehalten, können wir hoffentlich den Klimawandel und die Zerstörung unseres Planeten als ernste Herausforderungen besser bekämpfen“, so der Priester.

Zum ersten Mal im Porsche Carrera

Das freundliche Porsche-Team, das natürlich in Genf auch vertreten war, lud Pater Mike ein, im neuesten Carrera Probe zu sitzen.

„Das war eine interessante Erfahrung“, lachte der Dominikaner, „zumal ich noch nie in einem solchen Auto gesessen bin. Offensichtlich kommt aber auch ein wenig Unbehagen auf, denn in gewisser Weise widerspricht es dem, wofür ich stehe und worum ich mich bemühe. Allerdings ist es hilfreich, diese Erfahrung einmal zu machen, um zu erkennen, warum viele Menschen sich hier so wohlfühlen und zu überlegen, wie wir ihnen helfen können, sich auch ohne so etwas wohl zu fühlen. Darum geht es.“ (CNA Deutsch)

Der Streit um den legendären Schatz von San Gennaro

Dom NeapelNEAPEL – Aufregung um die reichste Schatzkammer der Welt: Der weltberühmte Goldschatz des heiligen Januarius ist wertvoller als die britischen Kronjuwelen. Nun falle er in die Hände des Vatikan, nicht die der Stadt Neapel, so berichteten mehrere Medien aufgeregt in den vergangenen Tagen.

Vor der Kapelle des weltbekannten Schutzpatrons ihrer Stadt versammelten sich spontan rund 3.000 Gläubige Neapolitaner, schwenkten weiße Tücher und riefen „Hände weg von San Gennaro.“ Nun hat der Geistliche, der das Vermögen verwaltet, die Berichterstattung korrigiert, die zu der Aufregung führte.

Irreführende Berichterstattung

„Die Informationen sind total irreführend. Die Entscheidung des Italienischen Ministers für Innere Angelegenheiten soll ein rechtliches Problem klären, das bis dato nicht gelöst war“, sagte Monsignore Vincenzo De Gregorio gegenüber der CNA.

„Ich möchte betonen, dass zuerst die Kapelle des Schatzes von Sankt Januarius der Stadt Neapel gehört, und völlig autonom ist. Das hat das Ministerium so anerkannt“, fügte der Leiter der Real Cappella des Tesoro hinzu, der königlichen Kapelle des Schatzes. „Diese Kapelle des Schatzes des heiligen Januarius is ‘Laieneigentum’, gemäß dem Statut aus dem Jahre 1927 von Papst Pius XI“.

Ein von Laien verwalteter Glaubensschatz

Tatsächlich sind es die Neapolitaner selber — vor allem aus der Aristokratie — die seit Jahrhunderten Kostbarkeiten aus Dankbarkeit dem Heiligen geschenkt haben — sei es, weil Gebete erhört wurden, oder einfach für den weiteren Schutz der Stadt.

Januarius war Anfang des vierten Jahrhunderts Bischof der Stadt. Seit 1389 ereignet sich fast jährlich das nach dem Märtyrer benannte, offiziell nicht anerkannte Blutwunder im Dom Neapels, wenn sein in Ampullen aufbewahrtes Blut flüssig wird.

Seit dem 16. Jahrhundert verwaltet ein Laienrat die Juwelen, Schmiedekünste und anderen Preziosen neapolitanischer Könige und Edelleute; nur ein Teil des legendären Schatzes kann von Besuchern besichtigt werden.

Als Angelino Alfano, der italienische Innenminister, nun per Dekret entschied, dass der Schatz von Sankt Januarius religiöses Eigentum sei, nicht weltliches, kam es zu Spekulationen in der Presse, dass dies bedeute, der Schatz gerate in die Hände des Vatikans.

Doch genau diese Behauptungen beruhen auf einem Missverständnis, betont Monsignore De Gregorio. Die juristische Entscheidung des Ministers habe vielmehr damit zu tun, dass der Laienrat seine Statuten so lange nicht mehr geändert habe, dass diese mit der Italienischen Verfassung nicht mehr vereinbar waren. Durch eine Reklassifizierung des Laienrates zu einer Fabbriceria, einer Kirchenverwaltung, wurde dieses Problem nun kurzerhand gelöst. Der Eigentümer des Schatzes bleibt dabei jedoch der gleiche, betont der Monsignore. (CNA Deutsch)