Polen: Neuer Erzbischof von Breslau

Macario_do_Nascimento-ClementeDer Papst hat einen neuen Erzbischof von Wrocław/Breslau in Polen ernannt. Józef Piotr Kupny, bisher Weihbischof von Kattowitz, tritt in Breslau an die Stelle von Erzbischof Marian Gloebiewski. Übrigens haben beide an diesem Samstag vom Papst ernannten Bischöfe (zumindest nach den Angaben ihrer offiziellen Biografien) nicht in Rom, sondern in ihrer jeweiligen Heimat studiert. (rv)

Portugal: Neuer Erzbischof (Patriarch) von Lissabon

da-cruz-policarpoFranziskus hat einen neuen Erzbischof von Lissabon ernannt. Es ist der bisherige Bischof von Porto, Manuel José Macário do Nascimento Clemente. Er tritt in der Hauptstadt an die Stelle von Kardinal José da Cruz Policarpo. Bischof Clemente stammt aus dem Erzbistum Lissabon. Derzeit ist Clemente Vizepräsident der Portugiesischen Bischofskonferenz. Er gilt als Kritiker der Austeritätspolitik von Portugals derzeitiger Regierung. Traditionell ist der Sitz des Lissabonner Erzbischofs mit der Kardinalswürde verbunden, sowie mit dem Titel eines Patriarchen von Portugal. (rv)

Pastorale Antworten auf neue religiöse Phänomene gesucht

New Age-Gruppen und Freikirchen erfordern neue pastorale Antworten von der katholischen Kirche. Das ist das Fazit einer Konferenz im Vatikan, an der am Donnerstag rund 40 Vertreter verschiedener vatikanischer Behörden und päpstlicher Universitäten auf Einladung des vatikanischen Dialograts teilnahmen. Bereits seit geraumer Zeit arbeitet der Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog mit den Vatikanbehörden für Mission, für Ökumene, Kultur und für die Neuevangelisierung in dieser Frage zusammen. Geleitet wurde die Tagung vom vatikanischen Dialogminister Kardinal Jean-Louis Tauran. Zu den Rednern zählten Kurienerzbischof Rino Fisichella, der über „die neuen religiöse Bewegungen und die Neuevangelisierung" sprach, sowie Gregoriana-Professor Michael Fuss, der „die Grenzen des Heiligen: Dialog und Gegenüberstellung von Glauben und Glaubwürdigkeit" thematisierte. (rv)

Vatikan stellt Papstprogramm für kommende Monate vor

WJT Rio2013Im Papstprogramm der kommenden drei Monate gibt es gleich mehrere Premieren: So wird – wie bereits vorher bekannt gegeben – Franziskus vom 22. bis 29. Juli seine erste Auslandsreise unternehmen. Der Papst reist zum 28. Weltjugendtag nach Rio de Janeiro. Weiter geht aus dem an diesem Freitag im Vatikan vorgestellten Programm hervor, dass Franziskus am kommenden Donnerstag im Vatikan einen Gottesdienst mit den italienischen Bischöfen feiert. Am 26. Mai wird er die erste römische Pfarrei besuchen: Die Pfarrei der „Heiligen Elisabeth und Zacharias" im Norden der Stadt.

Eine Woche später, am 2. Juni, leitet er im Petersdom eine Eucharistische Anbetung – in Video-Konferenzschaltungen mit mehreren großen Wallfahrtsorten in aller Welt. An Fronleichnam, am 30. Mai, wird Papst Franziskus um 19 Uhr in der Lateranbasilika einen Gottesdienst feiern und anschließend eine Prozession Richtung Santa Maria Maggiore vornehmen. Wir übertragen diese Feier live und mit deutschem Kommentar. Am römischen Patronatsfest „Peter und Paul", am 29. Juni, überreicht der Papst den neuen Bischöfen das Pallium. (rv)

Vatikan: Vatikanbank veröffentlicht demnächst seinen Jahresbericht

Ernst_von_FreybergDie Vatikanbank „Istituto per le Opere di Religione" (IOR) will demnächst ihren Jahresbericht veröffentlichen. Das gab der Präsident des IOR, Ernst von Freyberg, bei einem Treffen mit Bankangestellten bekannt. Dabei handle sich jedoch nicht um die Bilanzen der Vatikanbank, präzisierte der vatikanische Medienberater Greg Burke am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur „Kipa". Die Internetseite, auf der der Jahresbericht veröffentlicht werden soll, soll bis Ende des Jahres erstellt sein. Freyberg gab derweil weiter bekannt, dass ein neues, international zertifiziertes Institut mit der Beratung der Bank beauftragt worden sei, um sicherzustellen, dass sämtliche internationale Standards gegen Geldwäsche eingehalten würden. Bislang hat das vatikanische Geldinstitut seine Geschäftstätigkeit nicht offengelegt. Im vergangenen Jahr gab es allerdings erstmals einige Eckdaten bekannt. (rv)

Vatikan/Schottland: Kardinal O´Brien verlässt das Land

obrienKardinal Keith Patrick O’Brien wird Schottland verlassen. Das hat der emeritierte Erzbischof von St. Andrews und Edinburgh nach Absprache mit Papst Franziskus beschlossen, wie aus einer Note des vatikanischen Pressesaals von diesem Mittwoch hervorgeht. Der Kardinal werde sich einige Monate zum Gebet und zur geistlichen Erneuerung zurückziehen, heißt es weiter in der Erklärung. Die Gründe für diese Entscheidung seien die gleichen, wie vor wenigen Monaten, als der Kardinal nicht am Konklave teilgenommen hatte. Er hatte sich öffentlich für sein Verhalten gegenüber Seminaristen entschuldigte, die er in 1980er Jahren sexuell belästigt hatte. Die weitere Zukunft des Kardinals werde mit dem Heiligen Stuhl abgestimmt. (rv)

Franziskus kündigt Reise nach Sardinien an

SardinienPapst Franziskus will nach Sardinien reisen, um das Heiligtum von Bonaria in Cagliari zu besuchen. Dies gab der Papst an diesem Mittwoch überraschend während der Generalaudienz auf dem Petersplatz bekannt. In seiner Ansprache an die italienischsprachigen Pilger sagte Franziskus:
„Liebe Freunde, ich danke Euch von Herzen für eure Anwesenheit und ich vertraue Euch und Eure Gemeinden der Fürsprache der Heiligen Jungfrau an, die ihr mit dem Namen ‚Madonna von Bonaria’ verehrt. Dazu will ich Euch noch ankündigen, dass ich vorhabe, ihren Wallfahrtsort in Cagliari zu besuchen."

Unter dem Applaus der Pilger ergänzte Franziskus, dass auch der Zeitpunkt seines Besuches auf Sardinien schon fast sicher feststehe: Sehr wahrscheinlich werde er im September nach Cagliari reisen.

„Zwischen der Stadt Buenos Aires und Cagliari gibt es aufgrund einer historischen Begebenheit eine innige Verbindung: Als die Stadt Buenos Aires gegründet wurde, da wollte der Gründer sie Stadt der Heiligen Dreifaltigkeit nennen. Doch die Seefahrer, die ihn in die Stadt gebracht hatten, kamen aus Sardinien, und sie wollten, dass die Stadt nach der Jungfrau von Buon Aria benannt wurde. Es gab eine lange Auseinandersetzung und Verhandlungen – mit dem Ergebnis, dass die Stadt nach der Heiligen Dreifaltigkeit benannt werden sollte und der Hafen nach der Jungfrau von Buon Aria. Das war aber alles viel zu lang, und am Ende sind nur diese zwei Worte übrig geblieben: Buon Aria, Buenos Aires – das ist Eurer Madonna gewidmet."

Die Madonna von Bonaria ist die Patronin der Seefahrer und die höchste Schutzheilige von Sardinien. Auch Franziskus‘ Vorgänger, Papst Benedikt XVI., hatte während seines Pontifikates den bekannten Marienwallfahrtsort besucht: Benedikt war im September 2008 anlässlich seines Pastoralbesuches in Sardinien zum Heiligtum von Bonaria gereist. (rv)

Kardinal Turkson: „Finanzwelt erwartet konkrete Maßnahmen gegen Krise“

Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden will konkrete Schritte erarbeiten, um die Wirtschafts- und Finanzkrise zu überwinden. Dazu gab es an diesem Montag in Rom ein Kolloquium, an dem neben Vertretern des Rates auch Protagonisten der Finanz- und Bankenwelt teilnehmen. Ein Dokument aus dem Jahr 2011 zur Reform des Finanzsystems bildet die Grundlage; so der Hauptorganisator des Treffens, Kardinal Peter Turkson im Gespräch mit Radio Vatikan. Dieses Dokument sei ein Erfolg gewesen, weil bei der Vorstellung in Frankfurt sehr viele Bank- und Finanzleute positiv darauf reagiert hätten, erklärt der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden.

„Nun geht es um die zweite Runde. Diesmal geht es uns darum, über konkrete Schritte nachzudenken. Was sollen wir konkret tun, um diese Krise zu überwinden. Die Krise ist ja schon fast fünf Jahre alt. Aber es gibt keine Zeichen für ein Ende. Wir glauben, dass die Kirche mit ihrer Soziallehre etwas anzubieten hat. Das möchten wir nun in diesem Kolloquium vertiefen, um etwas Konkretes hervorzubringen."

Bei dem Dokument aus dem Jahr 2011 ging es auch um den Vorschlag einer internationalen Aufsicht, die die globale Finanzwelt kontrollieren würde. Dieser Gedanke wurde bereits zu Beginn des Kolloquiums an diesem Montag heftig diskutiert.

„Wir haben so viele Vorschläge bereits an diesem ersten Kolloquiumstag gehört. Einer hat beispielsweise vorgeschlagen, wir sollen ein weiteres Kolloquium in Washington durchführen, um mit den Leuten der Weltbank zu sprechen. Vielleicht ist das eine gute Idee, aber wir müssen ganz demütig unsere Vorschläge weiter durchdenken. Wenn aber Finanzleute wirklich den Wunsch einer internationalen Aufsicht haben, dann möchten wir mithelfen."

Auch Papst Franziskus gibt mit seinen bisherigen Äußerungen wichtige Impulse für Wirtschafs- und Finanzleute. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan die Präsidentin der österreichischen Justitia-et-Pax-Kommission, Ingeborg Gabriel. Franziskus stehe für Armut, Umweltschutz und Frieden.

Ich finde das sind ganz wichtige Anstöße, denn im Endeffekt sind wir als Kirche den Armen verpflichtet. Wir sind auch der Ökologie verpflichtet, was ja sehr oft mir der Armut einhergeht: Es sind die Ärmsten, die am meisten unter den ökologischen Problemen, die wir heute weltweit haben, leiden. Das müssen wir im Blick haben. Man muss auch immer wieder betonen: Wenn es uns nicht gelingt, das Finanzsystem, das Gemeinwohl dahingehend zu durchdenken, dass es denen hilft, die am meisten darunter leiden, dann verfehlen wir unsere Aufgabe als Ethiker und Katholiken."

Es sei wichtig, die Gründe für die Finanzkrise zu klären. Dies sei der erste Schritt, um Lösungen zu finden, so Gabriel.

„Was über weite Strecke passiert ist, ist die Abkoppelung des Finanzsystems von Fragen des nationalen Gemeinwohls aber auch teils des wirtschaftlichen Gemeinwohls. Die Realwirtschaft bekommt keine Kredite mehr. Hier ist also ein internationaler Finanzmarkt entstanden mit einem großen spekulativen Potential und einem Großmaß an Akteuren von mangelnder Verantwortung. Das hat starke Auswirkungen auf die Realwirtschaft und damit auch auf das Leben der Menschen. Hier können katholische Bankiers und christliche Wirtschaftsleute Brücken bauen, das ist unser Ziel." (rv)

Über 1,2 Millarden Katholiken auf der Welt

Die Zahl der Katholiken weltweit hat erstmals die Marke von 1,2 Milliarden überschritten, doch in Europa sind die Zahlen rückläufig. Dies geht aus dem am Montag vom Vatikan veröffentlichten Statistischen Jahrbuch mit Zahlen aus dem Jahr 2011 hervor. Vor zwei Jahren gab es demnach im Vergleich zum Vorjahr 1,5 Prozent mehr Katholiken, was einen Anstieg von 1,196 Milliarden auf 1,214 Milliarden bedeutet. Die Weltbevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 1,23 Prozent. Damit liegt der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung wie bislang bei 17,5 Prozent. Zeitgleich wurde auch das Päpstliche Jahrbuch 2013 vorgestellt. In diesem gibt es gleich zwei Premieren: Zum ersten Mal ist nun auch ein emeritierter Papst aufgeführt. Unter der Rubrik der Diözese Rom ist unter dem amtierenden Bischof von Rom und seinen Vikaren auch eine Kurzbiographie Benedikts als „Emeritierter Pontifex" aufgeführt. Außerdem hat Papst Franziskus in der neuen Ausgabe des Jahrbuches auf seinen Titel „Souverän des Vatikanstaates" verzichtet, er ist nun nicht mehr auf der ersten Seite verzeichnet, wenn er sich auch noch in der offiziellen Bezeichung des Papstes befindet, die an anderer Stelle ausgeführt ist. Beide Jahrbücher wurden Papst Franziskus durch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und Angelo Becciu, Substitut im Staatssekretariat, vorgestellt.

Die Zahl der Priester weltweit stieg den Angaben aus dem statistischen Jahrbuch zufolge um rund 5.000 von 408.024 auf 413.418. Auch 2011 setzte sich der Trend fort, dass in Afrika und Asien die Zahl der Katholiken und Priester wächst. In Europa und Nordamerika stagniert sie oder nimmt ab. Die Zahl der Bischöfe in der katholischen Kirche blieb mit 5.132 nahezu unverändert. Besonders groß war der Katholikenzuwachs mit 4,3 Prozent 2011 in Afrika. Er liegt hier deutlich über dem Bevölkerungswachstum im gleichen Zeitraum von 2,3 Prozent. Auch in Asien nahm die Zahl der Katholiken mit zwei Prozent schneller zu als die Gesamtbevölkerung (plus 1,2 Prozent). Während die Zahl der Priester in Afrika und Asien von 2001 bis 2011 um 39,5 Prozent bzw. 32 Prozent stieg, nahm sie in Europa um 9 Prozent ab.

Noch größer sind die Unterschiede zwischen den Kontinenten bei der Zahl der Priesteramtskandidaten: 2011 waren in Afrika 30,9 und in Asien 29,4 Prozent mehr angehende Priester registriert als zehn Jahre zuvor; in Europa und den USA waren es 21,7 Prozent weniger. Die Ordensfrauen verzeichneten nach Vatikanangaben zwischen 2001 und 2011 einen Rückgang von zehn Prozent: von 792.000 auf rund 713.000. Aus dem gleichzeitig präsentierten Statistischen Jahrbuch der Kirche geht weiter hervor, dass mittlerweile fast die Hälfte (48,8 Prozent) aller Katholiken in Amerika lebt. In Europa leben 23,5 Prozent, in Afrika 16 Prozent, in Asien 10,9 Prozent und 0,8 Prozent in Ozeanien. (rv)

Papst Franziskus: Überraschungsbesuch in Klinik

Kardinal BarraganPapst Franziskus hat an diesem Samstag der römischen Klinik Pius XI. einen Überraschungsbesuch abgestattet. Nach seinen vormittäglichen Audienzterminen ist er in die Klinik gefahren, um Kardinal Javier Lozano Barragán zu besuchen. Der emeritierte Präsident des Päpstlichen Krankenrates hält sich derzeit für einen Eingriff in der Klinik auf. Der Papst, der sich auch mit den Klinikmitarbeitern unterhalten hat, sei durch das Glaubenszeugnis des mexikanischen Kardinals, der im vergangenen Januar 80 Jahre alt geworden war, sehr berührt gewesen, so eine Mitteilung des Vatikans im Anschluss an das Treffen. (rv)