1,3 Milliarden Gläubige: Zahl der Katholiken stabil oder wachsend – außer in Europa

VATIKANSTADT – Die Zahl der Katholiken weltweit nimmt insgesamt zu: es gibt in aller Welt fast 1,3 Milliarden Gläubige, rund 17,7 Prozent der Weltbevölkerung. Nur in Europa sinkt der Anteil der katholischen Christen.

Wie aus den Daten des Statistischen Jahrbuchs zum Jahr 2015 hervorgeht, die von der vatikanischen Agentur „Fides“ bearbeitet wurden, sind dies 12 Millionen Katholiken mehr als im Vorjahr (2014).

Zum Sonntag der Weltmission am kommenden Sonntag, der dieses Jahr am 22. Oktober 2017 zum 91. Mal gefeiert wird, veröffentlicht der Fidesdienst traditionsgemäß ausgewählte Statistiken zur Übersicht über die missionarische Tätigkeit der Kirche in aller Welt.

Wie aus dem Dossier hervorgeht, leben in Afrika 1, 1 Milliarden Menschen, von denen 19,42 Prozent Katholiken sind (222 Millionen), wobei der Anteil um 0,12 Prozent anstieg.

In Amerika, sind von insgesamt 982,2 Millionen Einwohnern 63,6 Prozent Katholiken (625 Millionen), mit einem Rückgang um 0,08 Prozent.

In Asien sind von 4,3 Milliarden Einwohnern 3,24 Prozent Katholiken, (141 Millionen), die Zahl ist stabil.

In Europa wächst die Weltbevölkerung (716 Millionen), doch im zweiten aufeinander folgenden Jahr geht der Anteil der Katholiken zurück (-0,21 Prozent), so dass er derzeit noch 39,87 Prozent (285 Millionen) beträgt.

In Ozeanien leben insgesamt 38,7 Millionen Menschen, von denen 26,36 Prozent Katholiken sind (10,2 Millionen), was einen Anstieg um 0,24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, so „Fides“. (CNA Deutsch)

Demografie in Italien: Historischer Tiefststand bei Geburten

ItalienItalien, das Land, in das Papst Franziskus nun zurückgekehrt ist, schreibt Familie ja traditionell groß. Doch jüngste Zahlen des italienischen Statistikamtes Istat zeigen: 2015 gab es die niedrigste Geburtenrate seit Bestehen der Republik, im Schnitt bekommt eine italienische Frau 1,35 Kinder.

In nur wenigen Jahrzehnten hat sich die Demografie des Landes stark verändert. Die Italiener verlassen das Land auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen, 2015 waren es rund 100.000, ins Land selbst kommen wiederum zehntausende Einwanderer etwa aus Nord- und Zentralafrika. Doch der Zuzug von Einwanderern wiegt nicht die niedrige Geburtenrate auf, betonte die italienische Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin. Sie sprach von einem Horroszenario, wenn das mit der Demografie so weitergehe. Es brauche eine große kulturelle Leistung: Jung Eltern zu werden, müsse vom Staat mehr gefördert werden. Die Politik spreche nur von zivilen Lebenspartnerschaften und Adoptionsrecht, tue aber nichts für die Familie selbst. Dabei ist die Familie der wahre Motor des Landes, findet auch Gigi De Palo, Präsident des Nationalen Familienforums:

„Heute denken 60 Prozent der Jugendlichen darüber nach, zum Arbeiten ins Ausland zu gehen. Das Problem ist, dass wir es nicht schaffen, die Träume unserer Jugendlichen zu verwirklichen. Eigentlich wollen über 90 Prozent der Jugendlichen eine Familie gründen und sogar mehr als zwei Kinder bekommen. Der Wunsch ist da. Aber das Problem ist, dass wir den Jugendlichen nicht die Rahmenbedingungen schaffen, diesen Wunsch zu verwirklichen.“

Auch sei das Land nicht mehr so kinderfreundlich, findet der Experte. Das hängt vor allem mit der Wirtschaftskrise zusammen, die das Land nach wie vor in der Zange hält.

„Die Kinder werden nicht mehr gesehen und erlebt als etwas Gutes für die Gesellschaft, sondern sind eher ein Luxus geworden. Wenn du reich bist, kannst du Kinder machen. Dabei ist das doch ein so grundmenschlicher Wunsch. Wir müssen auch bedenken, dass die Wirtschaftskrise bei der demografischen Entwicklung Italiens eine entscheidende Rolle spielt. Wer ein Kind in die Welt setzt, hat Hoffnung auf das Leben. Das Vertrauen steht auch über der Wirtschaftskonjunktur und der Krise. Wer kein Grundvertrauen hat, lässt sich auch von einer wirtschaftlichen Situation herunterziehen.“ (rv)

Über 1,2 Millarden Katholiken auf der Welt

Die Zahl der Katholiken weltweit hat erstmals die Marke von 1,2 Milliarden überschritten, doch in Europa sind die Zahlen rückläufig. Dies geht aus dem am Montag vom Vatikan veröffentlichten Statistischen Jahrbuch mit Zahlen aus dem Jahr 2011 hervor. Vor zwei Jahren gab es demnach im Vergleich zum Vorjahr 1,5 Prozent mehr Katholiken, was einen Anstieg von 1,196 Milliarden auf 1,214 Milliarden bedeutet. Die Weltbevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 1,23 Prozent. Damit liegt der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung wie bislang bei 17,5 Prozent. Zeitgleich wurde auch das Päpstliche Jahrbuch 2013 vorgestellt. In diesem gibt es gleich zwei Premieren: Zum ersten Mal ist nun auch ein emeritierter Papst aufgeführt. Unter der Rubrik der Diözese Rom ist unter dem amtierenden Bischof von Rom und seinen Vikaren auch eine Kurzbiographie Benedikts als „Emeritierter Pontifex" aufgeführt. Außerdem hat Papst Franziskus in der neuen Ausgabe des Jahrbuches auf seinen Titel „Souverän des Vatikanstaates" verzichtet, er ist nun nicht mehr auf der ersten Seite verzeichnet, wenn er sich auch noch in der offiziellen Bezeichung des Papstes befindet, die an anderer Stelle ausgeführt ist. Beide Jahrbücher wurden Papst Franziskus durch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und Angelo Becciu, Substitut im Staatssekretariat, vorgestellt.

Die Zahl der Priester weltweit stieg den Angaben aus dem statistischen Jahrbuch zufolge um rund 5.000 von 408.024 auf 413.418. Auch 2011 setzte sich der Trend fort, dass in Afrika und Asien die Zahl der Katholiken und Priester wächst. In Europa und Nordamerika stagniert sie oder nimmt ab. Die Zahl der Bischöfe in der katholischen Kirche blieb mit 5.132 nahezu unverändert. Besonders groß war der Katholikenzuwachs mit 4,3 Prozent 2011 in Afrika. Er liegt hier deutlich über dem Bevölkerungswachstum im gleichen Zeitraum von 2,3 Prozent. Auch in Asien nahm die Zahl der Katholiken mit zwei Prozent schneller zu als die Gesamtbevölkerung (plus 1,2 Prozent). Während die Zahl der Priester in Afrika und Asien von 2001 bis 2011 um 39,5 Prozent bzw. 32 Prozent stieg, nahm sie in Europa um 9 Prozent ab.

Noch größer sind die Unterschiede zwischen den Kontinenten bei der Zahl der Priesteramtskandidaten: 2011 waren in Afrika 30,9 und in Asien 29,4 Prozent mehr angehende Priester registriert als zehn Jahre zuvor; in Europa und den USA waren es 21,7 Prozent weniger. Die Ordensfrauen verzeichneten nach Vatikanangaben zwischen 2001 und 2011 einen Rückgang von zehn Prozent: von 792.000 auf rund 713.000. Aus dem gleichzeitig präsentierten Statistischen Jahrbuch der Kirche geht weiter hervor, dass mittlerweile fast die Hälfte (48,8 Prozent) aller Katholiken in Amerika lebt. In Europa leben 23,5 Prozent, in Afrika 16 Prozent, in Asien 10,9 Prozent und 0,8 Prozent in Ozeanien. (rv)