Papst Franziskus warnt vor Verweltlichung

S_MarthaPapst Franziskus sieht in einer wachsenden Verweltlichung die größte Gefahr für die katholische Kirche. Eine Kirche, die den „Geist der Welt" in sich trage, werde zu einer schwachen Kirche, sagte Franziskus an diesem Dienstag bei einer Messe für Angestellte im Gästehaus Santa Marta im Vatikan. Die Kirche müsse die Botschaft vom gekreuzigten Christus in den Mittelpunkt stellen. Er allein könne sie vor einer „weltlichen Logik" beschützen. Wörtlich sagte der Papst:

„Lasst uns die Kirche dem Herrn anvertrauen, die Alten, die Kranken, die Kinder, die Jugendlichen… Beschütze du, Herr, deine Kirche: Sie ist dein! Mit diesem Verhalten gibt er uns, inmitten aller Unruhen, diesen Frieden, den nur der Herr uns geben kann. Dieser Frieden, der ein wahres Geschenk der Anwesenheit Gottes mitten in seiner Kirche ist. Die Kirche, die in Not ist, dem Herrn anvertrauen… Es gibt sehr viele Plagen, zum Beispiel die Christenverfolgung… Ja, es gibt sie. Aber es gibt auch kleinere Plagen, wie zum Beispiel Krankheiten oder Probleme in der Familie… Lasst uns all das dem Herrn anvertrauen: Beschütze deine Kirche in der Not, damit sie nicht den Glauben verliert und die Hoffnung."

Wer auf diese Weise bete, sagte Franziskus, tue sich selbst und auch der Kirche Gutes. Dies gebe einem selbst und der Kirche Frieden. Es erlöse einen zwar nicht von den Plagen, aber es stärke einen, sie zu überstehen. (rv)

Belgien: Kardinal Erdö erklärt sich solidarisch mit Erzbischof Léonard

Kardinal ErdöKardinal Peter Erdö, Präsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen, hat dem Erzbischof von Mechelen-Brüssel seine Solidarität ausgedrückt. Erzbischof André-Joseph Léonard wurde am vergangenen Dienstag bei einem Vortrag in der Freien Universität Brüssel Opfer einer Attacke durch die Gruppe „Femen". Der Kardinal verurteilte in seinem Statement diese „aggressive Form von religiöser Intoleranz" und verlieh seiner „aufrichtige Nähe und Solidarität" Ausdruck. Zugleich bestärkte er die Position der belgischen Bischofskonferenz: Eine „demokratische Debatte über die Probleme der Gesellschaft ist nur möglich, wenn jeder seine Ideen in gegenseitigem Respekt und Freiheit zum Ausdruck bringen darf." (rv)

Franziskus traf alle Leiter der Vatikankongregationen

Kardinal GrocholewskiPapst Franziskus hat nunmehr mit allen neun Leiter der vatikanischen Kongregationen gesprochen: Am Montag traf er zu einer ersten Arbeitsbesprechung mit dem Präfekten der Bildungskongregation, Kardinal Zenon Grocholewski, zusammen. Der polnische Kurienkardinal ist unter anderem für die katholischen Universitäten, Fakultäten und Schulen in einem großen Teil der Welt zuständig. Einige Treffen mit den Präsidenten der zwölf päpstlichen Räte stehen noch aus. Zudem empfing der Papst am Montag den Generalsekretär der Bischofssynode, Erzbischof Nikola Eterovic, sowie drei neue päpstliche Botschafter. Letztere hatten am Samstag von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone die Bischofsweihe empfangen. Die Vatikanbotschafter, auch päpstliche Nuntien genannt, stehen im Rang von Erzbischöfen. (rv)

Benedikt XVI. zieht wohl Donnerstag ins Kloster ein

Papst Benedikt XVI.Der emeritierte Papst Benedikt wird möglicherweise am Donnerstagnachmittag in das vatikanische Kloster „Mater Ecclesiae" umziehen. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Montag auf Anfrage von Journalisten. Benedikt XVI. wohnte bisher in der päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo. Eine offizielle Bekanntgabe des Umzugs von Seiten des Vatikans gibt es bisher aber nicht. Benedikt wohnte bisher in Castelgandolfo, weil das Kloster in den vatikanischen Gärten renoviert wurde. (rv)