Erzbischof Chaput: Segenszeremonien für gleichgeschlechtliche Paare nicht erlaubt

PHILADELPHIA – Erzbischof Charles J. Chaput von Philadelphia hat sich in einem Brief an Priester und Diakone in seiner Erzdiözese zur Frage nach einer Segenszeremonie für gleichgeschlechtliche Paare geäußert.

„Ich möchte uns alle daran erinnern, dass unter keinen Umständen ein Priester oder Diakon der Erzdiözese sich an der Schließung einer staatlich eingetragenen Partnerschaft [Civil Union] gleichgeschlechtlicher Personen oder an einer, eine solche Veranstaltung zu segnen suchende, religiösen Zeremonie beteiligen, eine solche bezeugen oder zeremoniell leiten kann“, schreibt Erzbischof Chaput in dem auf den 7. Februar datierten Brief, der CNA vorliegt.

„Dies stellt in keiner Weise eine Ablehnung der Personen dar, die eine solche Vereinigung anstreben, sondern vielmehr eine Weigerung, das zu ignorieren, was wir über das Wesen der Ehe, der Familie und der Würde der menschlichen Sexualität wissen“, fährt der Erzbischof fort.

Chaput äußert sich vor dem Hintergrund der Kontroverse über die jüngsten Wortmeldungen führender Kirchenvertreter aus Deutschland, die eine Unterstützung für die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften andeuten.

In einem am 24. Januar veröffentlichten Interview mit der „Hessenschau“ unter der Überschrift „Katholischer Stadtdekan fordert Segensfeier für Homo-Paare“ sagt der Stadtdekan der Katholischen Kirche in Frankfurt, Domkapitular Johannes zu Eltz: „So eine Segnung darf nicht meinem persönlichen Wohlwollen entspringen. Sie muss ein kirchlicher Dienst sein“. Das bedeute „auch, dass die Kirchen der Ort für eine solche Segnung sein müssten.“

Am 3. Februar veröffentlichte der Bayerische Rundfunk unter der Schlagzeile „Segnung homosexueller Paare ist möglich“ ein Interview mit Kardinal Reinhard Marx. Darin sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, es könne keine Regelung geben. Die Entscheidung sei „dem Seelsorger vor Ort und in der Begleitung der Person vor Ort überlassen“. Marx weiter: „Es gibt Dinge, die lassen sich nicht regeln.“

„Die Unklugheit in diesen öffentlichen Erklärungen ist zutiefst besorgniserregend“, schreibt Erzbischof Chaput im Brief an seinen Klerus.

„Wie Sie wissen, ermutigt das Segnen von Personen in ihrer jeweiligen Lebensform sie auch effektiv zu dieser – in diesem Fall der einer gleichgeschlechtlichen, sexuellen Vereinigung“, fügt er hinzu.

In einer Kolumne vom 6. Februar für „Catholic Philly“ geht Chaput weiter auf die Gründe der Kirche für ihre Haltung zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und deren Segnung ein.

„Es gibt keine Liebe – keine Nächstenliebe – ohne Wahrheit, wie es auch keine Barmherzigkeit getrennt von der Rahmenordnung der Gerechtigkeit geben kann, die von der Wahrheit geprägt ist und geleitet wird“, schrieb er.

Darüber hinaus schlägt Chaput in seiner Kolumne vor, zwei Grundsätze zu betrachten.

„Erstens müssen wir allen Menschen mit der Achtung und pastoralen Fürsorge begegnen, die sie als Kinder Gottes und der ihnen angeborenen Würde verdienen“, schreibt Chaput. Er betont, dass dies „ausdrücklich Personen einschließt, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen“.

„Zweitens gibt es keine Wahrheit, keine echte Barmherzigkeit und kein echtes Mitleid, wenn man eine Vorgehensweise segnet, die Menschen von Gott wegführt.“

Der Erzbischof von Philadelphia schreibt auch, dass jeder Mensch das „Recht hat, die Wahrheit zu erfahren“, auch wenn diese manchmal unbequem sei. Würdenträger der der Kirche müssten daher „klar, ehrlich und umsichtig sein in dem, was sie tun und sagen“, um keine Verwirrung zu stiften.

„Jesus sagte, dass uns die Wahrheit befreien wird“, schreibt Chaput. „Wir müssen die Wahrheit immer noch klar vernehmen – und sie [mit anderen] teilen, klar, immer liebevoll.“

„Verwirrung um wichtige Glaubenswahrheiten zu stiften, egal wie positiv die Absicht ist, macht nur eine schwierige Aufgabe noch schwieriger.“ (CNA Deutsch)

Franziskus: „Bereit zu einer Reise in den Irak

„Ich bin dazu bereit, in den Irak zu reisen“: Das hat der Papst zu chaldäischen Bischöfen aus Irak, Iran und Syrien gesagt. Allerdings schob er bei der Audienz zu Beginn dieser Woche gleich hinterher, das sei wohl gerade „nicht der richtige Moment dazu“.

Stefan von Kempis – Vatican News.

Der chaldäische Patriarch von Babylon, Erzbischof Louis Raphaël Sako, sieht die Sicherheitsvoraussetzungen für einen Papstbesuch derzeit im Irak nicht gegeben – vor allem wegen der Spannungen zwischen den Kurdengebieten im Nordirak und der Zentralregierung in Bagdad.

Doch zu Vatican News sagt Sako: „Wir sind beeindruckt von der Aufmerksamkeit, die der Papst für unseren Teil der Welt hat – über die Türkei weiß er alles –, aber auch für Iran, Irak und Syrien. Wir spüren seine Nähe nicht nur im Gebet, sondern auch ganz konkret. Er hat uns gesagt: Wenn ihr Vorschläge oder Ideen habt, kommt damit zu mir! Ich werde für euch alles tun, was ich kann. Das hat uns viel Hoffnung, viel Kraft gegeben. Denn manchmal denken wir: Wir sind ein bisschen weit weg, die fragen sich sicher, wer diese Ostkirchen-Christen überhaupt sind…“

Franziskus habe den Bischöfen bei der Begegnung vom Montag geraten, sich mit ihren Anliegen direkt an sein Sekretariat zu wenden, ohne den Dienstweg etwa über die Ostkirchen-Kongregation einzuschlagen. Das lässt aufhorchen. Überhaupt hält der irakische Kirchenführer mit einem gewissen Misstrauen gegenüber der Vatikan-Bürokratie nicht hinter dem Berg: „Ich hoffe für meine Leute, dass sie vor Ort bleiben – aber das ist ein bisschen schwierig, wenn uns die Weltkirche, vor allem der Vatikan, nicht unterstützt! Ich finde, die Kurie müsste viel tun für diese Christen in Iran, Irak und Syrien, damit sie in ihren Ländern bleiben können…“

Erzbischof Sako fügt aber hinzu, die Besucher aus dem Nahen Osten hätten natürlich auch mit der Ostkirchen-Kongregation und dem Dialograt gesprochen. In der Kongregation hätten sie „einen Moment der Synodalität erlebt“ – das sei „etwas sehr Wichtiges, das der Westen nicht kennt“. Überhaupt, der Westen:

„Wir sind eine kleine Herde, aber wir haben viel Kraft, auch für die Weltkirche. Andere Ortskirchen sollten ihre Haltung und auch ihren Glauben überdenken, was die verfolgten Christen betrifft. Diese verfolgten Christen sind Bekenner des Glaubens – was erwarten wir eigentlich mehr von ihnen? Die katholische Kirche im Westen sollte diese Christen ehren und respektieren, stärker als bisher! Und sie sollte herauskommen aus ihrer ganzen Bürokratie, aus diesem Mechanismus, der überholt ist… Die Christen des Westens mit ihrem Mangel an christlichen Werten, ihrem Individualismus sollten etwas lernen vom Mut der verfolgten Christen. Auch, was den Sinn für die Familie und die Gemeinschaft betrifft.“

Zurück zur Papstreise, die ja so bald nicht stattfinden wird. Ein paar genaue Vorstellungen davon, wie sie ablaufen sollte, hat der Patriarch aber trotzdem. Franziskus sollte drei Stationen ins Auge fassen: Ur in Mesopotamien, die Stadt, in der einst Gottes Ruf an Abraham erging. Dann natürlich Bagdad, die Hauptstadt. Und schließlich Erbil oben im Norden, in Irakisch-Kurdistan – denn hier lebt ein Großteil der christlichen Flüchtlinge aus anderen Regionen. (vatican news)

Vatikan hofft auf Olympische Winterspiele im Zeichen des Friedens

Als „kleines Hoffnungszeichen“ wertet der Untersekretär des Päpstlichen Kulturrates, Melchor Sánchez de Toca y Alameda, die gemeinsame Teilnahme nord- und südkoreanischer Sportler bei den Olympischen Winterspielen, die am Freitag in Pyeongchang beginnen. Der Vatikanmann leitet die offizielle Delegation des Heiligen Stuhls bei den Olympischen Spielen. Vatikan News erreichte ihn telefonisch in Südkorea.

Anne Preckel – Vatikanstadt.

„Einmal mehr zeigt sich hier das Potential des Sports, Instrument des Friedens und der Versöhnung zu sein“, kommentiert Sánchez die gemeinsame Teilnahme von Sportlern aus beiden Teilen der geteilten Halbinsel an den Olympischen Winterspielen. Der Untersekretär des Päpstlichen Kulturrates lobt das diplomatische Geschick der Spitzen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die dies unter anderem möglich gemacht hätten.

„So wie man eine Zeit lang von der ,Ping-Pong-Diplomatie´ sprach (das meint die politische Annäherung der Volksrepublik China und der USA dank des Tischtennissportes in den 1970er Jahren, Anm.), so handelt es sich bei der jetzigen Teilnahme nordkoreanischer Sportler um ein kleines Wunder der Olympischen Diplomatie.“

Nordkoreanische Sportler treten in Pyeongchang in verschiedenen Wintersportdisziplinen an. So gibt es etwa erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele ein gemeinsames Eishockey-Damenteam beider koreanischer Staaten. Besonders symbolträchtig ist der gemeinsame Einzug der Sportler bei der Eröffnungszeremonie der Winterspiele am kommenden Freitag. Dazu Sánchez de Toca y Alameda:

„Dabei läuft eine Delegation nordkoreanischer Sportler gemeinsam mit Sportlern aus Südkorea in das Stadion ein, und zwar unter einer gemeinsamen Flagge, die dafür eigens hergestellt wurde. Diese so genannte ,Fahne der Vereinigung´ zeigt die hellblaue Silhouette der Halbinsel auf weißem Grund. Das ist eine große Geste und ein kleines Zeichen der Hoffnung!“

Allerdings sehen in Südkorea viele die Teilnahme von Nordkorea auch mit Bauchschmerzen. Nicht wenige Südkoreaner fühlen sich durch die markierte sportliche Eintracht vor der Weltöffentlichkeit in ihrem Nationalstolz verletzt. Sie hatten nicht erwartet, dass bei den Milliarden-teuren Winterspielen jetzt der verfeindete Nachbar dermaßen in den Fokus rücken würde. Dass der Sport Türen öffnen kann, aber auch gern für Propaganda-Zwecke missbraucht wird, dürfte auch der Untersekretär des Päpstlichen Kulturrates wissen. (vatican news)

Kongo: Nachfolger für Monsengwo nominiert

Franziskus hat einen Nachfolger für den Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, nominiert. Es ist der bisherige Erzbischof von Mbandka-Bikoro, Fridolin Ambongo Besungu, ein Kapuziner.

Der Papst machte ihn zum Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge. Das bedeutet, dass der Neuernannte automatisch Nachfolger von Monsengwo wird, sobald dieser aus dem Amt des Erzbischofs der Hauptstadt Kinshasa scheidet.

Kardinal Monsengwo ist im Kongo sehr angesehen; eine Umfrage nannte ihn gerade als (zumindest übergangsweisen)Wunsch-Nachfolger für Präsident Joseph Kabila, falls dieser – wie von der Verfassung eigentlich vorgesehen – demnächst aus dem Amt scheidet. Kein Name wurde bei der Umfrage unter Kongolesen, wer den Übergang zu einem neuen Präsidenten leiten sollte, offenbar so häufig genannt wie der Monsengwos; ein evangelischer Pastor, der zugleich Arzt ist, kam in der Umfrage auf den zweiten Platz. Monsengwo gehört auch zu dem von Papst Franziskus gebildeten Kardinalsrat.

Ambongo ist 58 Jahre alt und war Präsident der Ordensoberen-Konferenz des Kongo sowie der Bischofs-Kommission für Gerechtigkeit und Frieden. Seit Juni letzten Jahres ist er Vize-Präsident der kongolesischen Bischofskonferenz. (vatican news)

Müssen sich australische Katholiken als ‚Agenten des Vatikans‘ registrieren lassen?

CANBERRA – Ein umstrittenes Gesetz in Australien könnte die Katholiken des Landes „zum Schweigen bringen“ und Bischöfe, Priester und Ordensfrauen zwingen, sich als „ausländische Agenten“ staatlich registrieren zu lassen: Davor hat Bischof Robert McGuckin von Toowomba (Queensland) im Namen der Australischen Bischofskonferenz (ACBA) gewarnt.

„Katholiken sind Anhänger Jesu Christi, wir sind keine Agenten einer ausländischen Regierung“, sagte Bischof McGuckin einer parlamentarischen Anhörung. „Die katholische Kirche in Australien besteht aus Millionen australischer Bürger, die ihren Glauben ausüben, und sie sind nicht einer ausländischen Macht verpflichtet.“

Was steckt hinter diesen Vorkommnissen? Schlittert, nach dem jüngst von einer Royal Commission zur Untersuchung sexuellen Missbrauchs gemachten Vorschlag, das katholische Beichtgeheimnis in manchen Fällen auszuhebeln, ein zunehmend säkularistisches Australien in eine Form staatlich implementierten Kulturkampfs?

Der Anlass ist nicht Canberras Sorge vor einer zu starken Einflussnahme der Katholischen Kirche, sondern vor politisch weitaus potenteren „foreign powers“ – besonders einer Macht, die ihre eigenen Probleme mit dem Katholizismus hat: Der Volksrepublik China. Auch wenn Premierminister Malcolm Turnbull betont, dass es nicht gegen ein bestimmtes Land geht: Konkreter Auslöser war der Skandal um einen Abgeordneten der „Labour“-Partei im Senat, der sein Amt verlor, weil er – neben einer ganzen Reihe anderer Vorkommnisse – eine hohe Geldsumme von einem reichen chinesischen Geschäftsmann erhalten und danach eine pro-chinesische Rede gegeben hatte.

Nun soll der ausländische Einfluß in Politik und anderswo, an Hochschulen etwa, eingedämmt und kontrolliert werden. Im vergangenen Dezember brachte die konservative Regierung unter Turnbull deshalb eine Reihe von Gesetzesvorlagen, darunter neue „Anti-Spionage-Maßnahmen“, ein. Diese sehen vor, dass jeder, der für eine „ausländische Macht“ agiert – die Interessen anderer Länder vertritt – dies auch melden und staatlich registrieren lassen muss. Sonst drohen strafrechtliche Konsequenzen.

Ein besonderer „Teufel“ steckt im Detail von Abschnitt 27: Dieser Paragraph gehe davon aus, dass Katholiken und die katholische Kirche in Australien im Namen einer ausländischen Regierung handle, so die Australische Bischofskonferenz in einer Mitteilung – als „Agenten des Vatikans“.

Bischof McGuckin warnte deshalb in der Anhörung, dass mit den neuen Maßnahmen jeder australische Katholik registrieren und melden müsste, der etwa einen Gesprächstermin mit einem gewählten Volksvertreter wahrnimmt, und sei es an einem Stand im Shopping Center. „Angesichts der Tatsache, dass Katholiken mehr als 20 Prozent der Bevölkerung von Australien ausmachen … denken wir, dass dies viele Registrierungen bedeutet“, so der Queenslander Oberhirte mit einem freundlichen Lächeln. Die Botschaft ist klar: Hier muss nachgebessert werden.

Alles nur ein Missverständnis also? Die Kritik stößt keineswegs nur auf offene Ohren. Andrew Hastie, ein Abgeordneter der konservativen Regierungspartei der „Liberals“ sagte laut ABC News, er glaube nicht, dass zum Schutz der Katholiken und anderer religiöser Australier weitere Maßnahmen erforderlich seien. Hastie argumentierte, solange die Katholiken Australiens Interessen vertreten und nichts zu verbergen haben, müssten sie sich keine Sorgen machen.

„Ich denke, wer sich daran beteiligt, Australien aufzubauen, und es nicht als australischer Bürger zu untergraben versucht, der braucht nicht besorgt zu sein“, sagte Hastie laut „The Telegraph“.

Die Frage ist, ob christliches Handeln immer auch als „Beteiligung am Aufbau Australiens“ interpretiert werden wird. Das gilt nicht nur für Bereiche, wo religiöse Werte und Wahrheiten immer wieder mal dem Zeitgeist zuwiderlaufen, sondern auf ganz praktischer Ebene. „Die Kirche ist ein starker Befürworter besserer Transparenz, wenn es um die Interessenvertretung ausländischer Regierungen geht, aber diese Gesetzgebung birgt die Gefahr, unsere Stimme zugunsten der Jungen und der Alten, der Armen und der Ausgegrenzten zum Schweigen zu bringen“, warnte Bischof McGuckin.

Nicht nur die Kirche und Vertreter anderer Religionen fordern eine Nachbesserung: Mehrere große Medienunternehmen, darunter die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ABC und SBS, haben Bedenken angemeldet, dass die vorgeschlagenen Gesetze zu weit gefasst sind und unbeabsichtigte Konsequenzen für Journalisten haben könnten – vor allem, weil nun schon der Besitz von Verschlusssachen als Spionage definiert werden soll. Bislang war nur deren Verbreitung als solche verboten.

Die vorgeschlagenen Gesetze könnten letztlich alle Schritte journalistischer Nachrichtenberichterstattung kriminalisieren – und wer als Journalist Informationen besitzt, die im öffentlichen Interesse sind, dem droht ein „signifikantes Risiko“ einer Gefängnisstrafe, so die Unternehmen.

Ob es zu den angemahnten Änderungen oder anderen Ergänzung kommt, ist noch unklar. Die Gesetzesvorlagen – es sind gleich mehrere – werden in den nächsten Wochen und Monaten im Parlament weiter debattiert. (CNA Deutsch)

Vatikan: Schuldspruch gegen ehemalige IOR-Führungskräfte

Zwei ehemalige Führungskräfte des IOR müssen Entschädigung an das vatikanische Geldinstitut zahlen. Das urteilte nun das Zivilgericht des Vatikanstaates. Es befand die beiden Männer verantwortlich für Misswirtschaft.

Der Schuldspruch beziehe sich auf Finanzaktivitäten am IOR in der ersten Jahreshälfte 2013, heißt es in einer Pressemitteilung des „Istituto per le Opere die Religione“ vom Dienstag. Im September 2014 sei dazu ein Zivilprozess in die Wege geleitet worden. Die Mitteilung nennt die beiden Ex-Manager nicht namentlich.

Das Urteil gegen die beiden ehemaligen Führungskräfte sei „ein wichtiger Schritt“ im Bemühen des IOR-Managements während der letzten vier Jahre, das vatikanische Geldinstitut zu reformieren, heißt es in der Erklärung weiter. Anliegen der Reform seien die Umsetzung einer „starken Leitung“ des IOR, Transparenz und die Übereinstimmung mit „besten internationalen Standards“. Auch in Zukunft wolle man Unregelmäßigkeiten und Regelverstöße verfolgen und ahnden, unabhängig davon, „wo sie auftreten und von wem sie verübt werden“, bekräftigt das Institut.

Das IOR ist seit den Zeiten von Papst Benedikt auf einem Reformkurs, der nicht frei von Rückschlägen ist. Zuletzt verließen binnen dreier Monate zwei Schlüsselfiguren das Geldinstitut. Vergangenen November erhielt der Assistent des Generaldirektors Gian Franco Mammi, Giulio Mattietti, die Kündigung, vor einer Woche verließ auch – auf eigenen Wunsch, wie es hieß – der Chef-Informatiker Santo Mirabelli die Einrichtung.

Im Kampf gegen Geldwäsche kommt das vatikanische Geldinstitut indes voran. Das Europarats-Komitee Moneyval bescheinigte ihm 2015 beachtliche Fortschritte auf diesem Gebiet, beanstandete zugleich aber Mängel in der Strafverfolgung.

Benedikt XVI. hatte Ende 2010 die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde „Autorita di informazione finanziaria“ (AIF) gegründet, die verdächtige Geldflüsse an die vatikanische Justiz weiterleitet. 2016 beschloss das AIF die Auflösung von fast 5.000 Konten, die zumeist keinen Anspruch auf Unterhaltung beim IOR hatten. (vatican news)

Benedikt schreibt, ein „Pilger auf dem Heimweg“ zu sein

VATIKANSTADT – In einem neuen Brief schreibt Papst emeritus Benedikt XVI., er sei in der letzten Phase seines Lebens, und wenn auch seine körperlichen Kräfte schwinden, sei er von einer „Liebe und Güte“ umfangen, die er sich nie hätte vorstellen können.

„Ich kann nur sagen, dass ich am Ende eines langsamen Niedergangs der körperlichen Kräfte innerlich ein Pilger auf dem Heimweg bin“, so Benedikt in dem am 7. Februar in der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ veröffentlichten Brief.

„Es ist eine große Gnade für mich, auf dieser letzten Wegstrecke, die manchmal etwas ermüdend ist, von einer Liebe und Güte umgeben zu sein, die ich mir nie hätte vorstellen können.“

Benedikts Brief ist an den italienischen Journalisten Massimo Franco von „Corriere della Sera“ gerichtet. Dieser hatte dem emeritierten Papst – fünf Jahre nach Benedikts Rücktritt – Briefe übermittelt, darunter vor allem Nachfragen nach seinem Wohlbefinden.

Benedikt löste einen weltweiten Schock aus, als er am 11. Februar 2013 seinen Rücktritt verkündete und erklärte, dass der Stuhl Petri ab 20.00 Uhr unbesetzt sei. Ein Konklave wurde berufen, und am 13. März 2013 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Bischof von Rom gewählt – und nahm den Namen Franziskus an.

In seinem Brief, der am heutigen 7. Februar auf der Titelseite von „Corriere della Sera“ veröffentlicht wurde, sagt Benedikt, er sei gerührt, dass so viele Leser der Zeitung „wissen wollen, wie ich diese letzte Zeit meines Lebens verbracht habe“.

Er schreibt darin, dass er die Fragen und Sorgen der Leser als Teil der Zuneigung zu schätzen weiß, die er erfahren durfte. Er nehme sie als „Begleitung“ in der letzten Phase seines Lebens wahr.

„Deswegen“, sagte er, „kann ich nicht anders, als dankbar zu sein, und versichere euch alle meines Gebets. Freundliche Grüße.“ (CNA Deutsch)

Kardinal Zen: „Der Vatikan ist bereit, sich Chinas Kommunistischer Partei zu ergeben“

VATIKANSTADT – Neue, schwere Bedenken über ein mögliches Abkommen zwischen dem Vatikan und der Regierung Chinas hat Kardinal Joseph Zen angemeldet.

„In den vergangenen Tagen haben die Brüder und Schwestern, die auf dem chinesischen Festland leben, erfahren, dass der Vatikan bereit ist, sich der kommunistischen Partei Chinas zu ergeben, und deshalb sind sie sehr besorgt“, schrieb Zen am 5. Februar in einem Blogpost, den wiederum „Settimo Cielo“, die Webseite des Vatikanisten Sandro Magister bei der italienischen Zeitung „L’Espresso“, übersetzte und veröffentlichte.

„Angesichts der Tatsache, dass die ungültig geweihten und exkommunizierten Bischöfe legitimiert werden sollen und die rechtmäßigen Bischöfe in den Ruhestand gehen, ist es nur logisch, dass die rechtmäßigen und im Untergrund lebenden Bischöfe über ihr Schicksal besorgt sind“, fuhr der Kardinal fort, der emeritierter Erzbischof von Hongkong ist. Zen stellt zudem die Frage:

„Wie viele Nächte des Leids werden die Priester und die Laien durchmachen müssen beim Gedanken daran, sich Bischöfen beugen und gehorchen zu müssen, die jetzt ungültig geweiht und exkommuniziert sind, aber morgen vom Heiligen Stuhl legitimiert werden, mit Unterstützung der Regierung?“

Hintergrund der jüngsten Äußerungen des Kardinals sind Berichte, dass der Heilige Stuhl und die kommunistische Regierung der Volksrepublik kurz davor sind, ein Abkommen zu erreichen.

Gleichzeitig hat China zum 1. Februar mit neuen Maßnahmen der Druck erhöht: Menschenrechtsexperten und Hilfswerke warnen, dass sogar katholische Freizeitlager in einigen Provinzen verboten worden sind. Christen dürfen nur unter staatlicher Kontrolle Kontakt zu Christen im Ausland aufnehmen.

Die Lage der Kirche in China war bereits zuvor komplex: Neben der im Untergrund fortwährenden, verfolgten Kirche gibt es eine staatlich streng kontrollierte „Chinesische Patriotische Katholische Vereinigung“, deren Priester und Bischöfe ebenfalls von der kommunistischen Regierung überwachte, regimetreue Kandidaten sind.

Das erwartete Abkommen könnte zur Folge haben, dass einige dem Vatikan treue Bischöfe entweder in den Ruhestand gehen oder ungültig geweihten, exkommunizierten Bischöfen unterstellt werden, die regimetreu sind. Wie berichtet soll bereits ein Bischof sich jedoch geweigert haben, einen solchen Schritt zu gehen.

Was die neuen Verordnungen der Kommunisten für Katholiken bedeuten, beschreibt Kardinal Zen in seinem Blog-Eintrag.

„Die heimlichen Priester von Shanghai haben die Gläubigen gebeten, nicht mehr in ihre Messen zu gehen, weil diejenigen, die darauf bestehen, verhaftet werden! Aber fürchtet Euch nicht, denn der Herr heilt die gebrochenen Herzen.“

Bereits Anfang Januar war der 86 Jahre alte Kardinal Zen nach Rom gereist, um persönlich eine Audienz beim Papst wahrzunehmen.

Am 29. Januar schrieb Kardinal Zen über dieses Treffen, und dass Franziskus ihm gesagt habe, er wolle ausdrücklich einen „weiteren Mindszenty-Fall“ vermeiden.

Kardinal Josef Mindszenty (1892-1975) war Primas von Ungarn und ein unerschrockener Gegner der kommunistischen Herrschaft. Er wurde verhaftet, gefoltert und in einem Schauprozess verurteilt. Später wies ihn der Vatikan an, das Land zu verlassen – Teil einer umstrittenen Appeasement-Politik gegenüber den Kommunisten.

Kardinal Zen sagte, der Papst sei „überrascht“ über die Einzelheiten des avisierten Abkommens gewesen und „versprach, sich mit der Angelegenheit zu befassen“. Der Vatikan reagierte jedoch sofort auf diese Äußerung mit einem scharfen Dementi: Franziskus sei sehr wohl über den Dialog mit China gut informiert. Es sei „bedauerlich“, dass einige Mitglieder der Kirche das Gegenteil gesagt hätten. Solche Personen – gemeint war offensichtlich Kardinal Zen – würden dadurch „Verwirrung und Kontroversen“ stiften.

In seinen neuen Kommentaren kritisierte Kardinal Zen den Staatssekretär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin. Dieser sagte in einem Interview am 31. Januar, „wir kennen die Leiden der chinesischen Brüder und Schwestern, gestern und heute“.

„Aber weiß dieser kleingläubige Mann, was wahres Leiden ist?“, schreibt Kardinal Zen. „Die Brüder und Schwestern des chinesischen Festlandes haben keine Angst davor, in Armut zu verfallen, ins Gefängnis zu gehen und ihr Blut zu vergießen. Ihr größtes Leiden ist es, zu erleben, wie sie von der eigenen ‚Familie‘ verraten werden.“

Weiter wirft Zen dem Kardinalstaatssekretär vor, in seinem Interview mit „Vatican Insider“ vom 31. Januar Papst Benedikts Brief des Jahres 2007 an die Katholiken Chinas manipulierend zitiert zu haben.

Während Kardinal Parolin Benedikts Ablehnung jedweder Lösung zitiert habe, die „einen andauernden Konflikt mit den legitimen zivilen Autoritäten“ bedeute – so Kardinal Zen – habe Parolin „verschwiegen“, wie der Brief Benedikts fortfährt: „zugleich ist aber eine Fügsamkeit gegenüber denselben nicht annehmbar, wenn diese sich unrechtmäßig in Angelegenheiten einmischen, die den Glauben und die Disziplin der Kirche betreffen.“

Kardinal Zen zitierte auch die Äußerungen von Papst Franziskus an die asiatischen Bischöfe während seines Besuchs des Weltjugendtags in Korea: „Die Voraussetzung des Dialogs ist die Übereinstimmung mit der eigenen Identität“.

Der Kardinal zitierte auch die Worte einer Quelle aus dem Vatikan, die gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters über den Deal gesagt hatte:

„Wir sind wie Vögel in einem Käfig, aber der Käfig kann größer werden, wir verlangen so viel Platz wie möglich.“

Das eigentliche Problem sei aber nicht, „ob der Käfig klein oder groß ist, sondern wer in diesem Käfig sitzt“, so Kardinal Zen.

„Die Untergrundkatholiken sind nicht [im Käfig]. Aber jetzt wollen sie sie hineinzwängen, um sie auf diese Weise mit denen zu versöhnen, die schon drinnen sind!“ Im Käfig seien natürlich bereits Menschen, die darin gefangen gehalten werden, fuhr Kardinal Zen fort, „aber auch unterwürfige und überhebliche Personen, die sich ganz freiwillig darin aufhalten.“

Nebenbei bemerkte Kardinal Zen, dass er in der Vergangenheit gesagt habe: „In China gibt es nur eine Kirche und alle Gläubigen, sowohl die offizielle als auch die Untergrund-Kirche, lieben den Papst.“ Er fügte hinzu: „Aber jetzt wage ich nicht mehr, das zu sagen.“

Zen sagte, er habe bereits vor drei Jahren bei einer Privataudienz mit Franziskus über seine Sicht des Dialogs gesprochen.

„Als ich ihm sagte, dass die offizielle Kirche des chinesischen Festlandes objektiv schismatisch ist (insofern sie eine vom Heiligen Stuhl unabhängige und von der Regierung abhängige autonome Verwaltung hat), antwortete der Papst: ‚Natürlich!'“, schreibt Kardinal Zen.

Die Reaktion des Vatikans auf seine Kommentare vom 30. Januar bezeichnete Zen als „Anschuldigung“. Er habe danach Trost und Zuspruch durch Besuche und Anrufe bekommen.

„Aber das ist ein Missverständnis, denn mich braucht man nicht zu trösten. Sie hätten besser diesen Sprecher getröstet. Er ist es, der ein Vogel in einem Käfig ist und gezwungen ist, solch eine peinliche Funktion auszuüben (und er hat auf jeden Fall verlesen, was andere geschrieben hatten). “

Der Kardinal stimmte mit einem Kommentar in der „South China Morning Post“ überein, dass der Vatikan „seine weltliche Diplomatie, ungeachtet seiner spirituellen Prioritäten, neu ausrichten“ sollte. Doch fügte der Kardinal hinzu: „Aber das sind nicht nur Prioritäten, es sind nicht verhandelbare Prinzipien!“ (CNA Deutsch)

Kurienbischof lobt China als beispielhaft für die katholische Soziallehre

VATIKAN – Der Kanzler der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften hat die Volksrepublik China als eine weltweit führende moralische Autorität in der Ausübung der katholischen Soziallehre und der Verteidigung der Menschenwürde bezeichnet.

Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, ein Argentinier, ist sowohl Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften also auch der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften.

In einem Interview mit „Vatican Insider“ sagte er, dass „diejenigen, die derzeit am besten die Soziallehre der Kirche umsetzen, die Chinesen sind“.

Er habe kürzlich China besucht, sagte Sorondo gegenüber „Vatican Insider“, und dabei festgestellt, dass die Chinesen „das Gemeinwohl anstreben, Dinge dem Allgemeinwohl unterordnen.“

„Ich habe ein außergewöhnliches China vorgefunden; was die Leute nicht wissen, ist, dass das zentrale chinesische Prinzip ‚Arbeit, Arbeit, Arbeit‘ ist. …Wie Paulus sagte: ‚Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen‘. Da gibt es keine Elendsviertel, da gibt es keine Drogen, junge Menschen nehmen keine Drogen. Es gibt ein positives Nationalbewusstsein, sie wollen zeigen, dass sie sich verändert haben, sie akzeptieren schon Privateigentum“, so der argentinische Geistliche über seine Reise.

Der Bischof fuhr fort, dass die Volksrepublik China „die Würde der menschlichen Person verteidigt“ habe. Und was den Klimawandel betrifft, so übernehme China „eine moralische Führung, die andere aufgegeben haben“.

Sorondo kritisierte die Vereinigten Staaten. Dort dominiere die Wirtschaft die Politik. „Wie ist es möglich, dass die Öl-Multis [US-Präsident Donald] Trump steuern“, fragte er.

„Liberales Denken hat den Begriff des Gemeinwohls abgeschafft. Dieses wird nicht einmal mehr in Betracht gezogen, sondern als überholte Idee behandelt, die nicht von Interesse ist.“ Die Chinesen dagegen, so Bischof Sorondo, betonen die Arbeit und das Gemeinwohl.

„China entwickelt sich sehr gut“, so der Kurienbischof weiter. Man dürfe nicht glauben, dass das China von heute das China [zur Zeit des Pontifikats von] Johannes Paul II. oder das Russland des Kalten Krieges“ sei.

Kritischere Beobachter der Situation Chinas, darunter Opfer massiver Menschenrechtsverletzungen, das Europa-Parlament und westliche Regierungen, Menschenrechtsgruppen wie „Human Rights Watch“ und Hilfsorganisationen wie „Open Doors“, beschreiben die Lage im Land weniger rosig.

Im Oktober 2017 kritisierte die US-Kongress-Exekutivkommission für China die Menschenrechtspraktiken des Landes.

Die Kommission verurteilte „die andauernden Bemühungen der chinesischen Regierung und der Kommunistischen Partei, Dissidenten zum Schweigen zu bringen, Aktivitäten von Menschenrechtsanwälten zu kriminalisieren, die Zivilgesellschaft zu kontrollieren, religiöse Aktivitäten zu unterdrücken und die Aktivitäten ausländischer Medien, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) während der vergangenen 12 Monate einzuschränken“. (CNA Deutsch)

Finanzskandal im Bistum Eichstätt: Bis zu 50 Millionen Schaden für Diözese

Kirche ist Opfer nicht Täter, betont Anwalt – Bischof Hanke ließ Anzeige erstatten.

EICHSTÄTT – Wegen Verdacht auf Betrug und Korruption in zweistelliger Millionenhöhe hat Bischof Gregor Maria Hanke Anzeige gegen einen früheren Mitarbeiter seines Bistums und eine weitere Person erstatten lassen. Beide Verdächtige sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. Im Raum stehen fragwürdige Immobiliengeschäfte in den USA, vor allem Texas und Florida, in Höhe von knapp 50 Millionen Euro.

Der Münchner Rechtsanwalt Ulrich Wastl, der das Bistum vertritt, sagte bei einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag, dass er dahinter kriminelle Strategie vermute. Das Bistum selber sei das Opfer, nicht der Täter, betonte der Jurist.

Wie hoch der Schaden letztlich sein wird, kann derzeit noch nicht beziffert werden. Es hängt unter anderem davon ab, wie viel Geld wieder zurückfließen kann, so nach Medienberichten die Auskunft der Staatsanwaltschaft.

Der offizielle Vorwurf lautet auf Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Der aktuelle Stand des Ermittlungsverfahrens veranlasse die Diözese, dies nun öffentlich bekannt zu geben, hieß es bereits gestern aus Eichstätt.

Bischof Hanke teilte mit, das Bistum strebe „eine umfassende Aufarbeitung und gegebenenfalls auch Ahndung der Vorgänge durch die dazu berufenen staatlichen Stellen“ an. Doch aus der „schmerzlichen Lektion“ – wie es Generalvikar Isidor Vollnhals beschrieb – soll nicht nur gelernt werden, sondern wurden bereits Konsequenzen gezogen.

Mehr Transparenz – und ein neuer Finanzdirektor

Neben der Aufarbeitung des konkreten Falls betonen Anwalt wie Bistum, dass es auch darum gehe, im Finanzbereich insgesamt auf mehr Kontrolle statt Vertrauen zu setzen und die weitere Professionalisierung und ein hohes Grad an Transparenz voranzutreiben.

Wie das Bistum ebenfalls heute bekanntgab, wird Florian Bohn die seit mehr als einem Jahr vakante Stelle des Finanzchefs übernehmen. Der 39 Jahre alte gebürtige Münchner war nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und einer Zusatzausbildung mit Blickrichtung auf sozialethische Führungsqualitäten bisher in verschiedenen mittelständischen Unternehmen tätig. Neben der Leitung der zuständigen Hauptabteilung soll Bohn auch noch zum Diözesanökonom ernannt werden. (CNA Deutsch)