Kongo: Nachfolger für Monsengwo nominiert

Franziskus hat einen Nachfolger für den Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, nominiert. Es ist der bisherige Erzbischof von Mbandka-Bikoro, Fridolin Ambongo Besungu, ein Kapuziner.

Der Papst machte ihn zum Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge. Das bedeutet, dass der Neuernannte automatisch Nachfolger von Monsengwo wird, sobald dieser aus dem Amt des Erzbischofs der Hauptstadt Kinshasa scheidet.

Kardinal Monsengwo ist im Kongo sehr angesehen; eine Umfrage nannte ihn gerade als (zumindest übergangsweisen)Wunsch-Nachfolger für Präsident Joseph Kabila, falls dieser – wie von der Verfassung eigentlich vorgesehen – demnächst aus dem Amt scheidet. Kein Name wurde bei der Umfrage unter Kongolesen, wer den Übergang zu einem neuen Präsidenten leiten sollte, offenbar so häufig genannt wie der Monsengwos; ein evangelischer Pastor, der zugleich Arzt ist, kam in der Umfrage auf den zweiten Platz. Monsengwo gehört auch zu dem von Papst Franziskus gebildeten Kardinalsrat.

Ambongo ist 58 Jahre alt und war Präsident der Ordensoberen-Konferenz des Kongo sowie der Bischofs-Kommission für Gerechtigkeit und Frieden. Seit Juni letzten Jahres ist er Vize-Präsident der kongolesischen Bischofskonferenz. (vatican news)

Kardinal Monsengwo zum Kardinalsrat: „Wir machen keine Show“

Die acht Kardinäle, die den Papst bei der Kurienreform beraten, repräsentieren nicht ihre Länder oder Kontinente. Das betont gegenüber Radio Vatikan einer der acht Papstberater, der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya. Er fühle sich geehrt, dieser Gruppe anzugehören.

„Ich möchte unbedingt betonen, dass ich in der Beratergruppe nicht Afrika repräsentiere. Sicher, ich kenne die Kirche in Afrika besser als anderswo. Doch der Heilige Vater hat uns gebeten, darüber hinweg zu schauen, woher wir kommen. Das ist eine große Verantwortung für uns. Die Kirche ist ein Hoffnungszeichen und sie ist immer auf die Zukunft ausgerichtet. Deshalb gehört es zum Wesen der Kirche, dass sie ständig reformiert werden muss. Wir acht Kardinäle und der Papst verstehen uns als Werkzeug des Heiligen Geistes und hoffen, dass wir dessen Willen ausführen."

Es sei noch zu früh, um über konkrete Schritte zu sprechen, so Kardinal Monsengwo weiter. Wichtig sei hingegen gewesen, dass jeder Kardinal Ideen und Vorschläge vorgestellt habe. Er selber sei beeindruckt von der Kompetenz seiner sieben Kollegen. Monsengwo Pasinya selber spricht beispielsweise 14 Sprachen.

„Aber es geht nicht darum, dass wir eine Show vorspielen. Es geht nicht um uns acht Kardinäle bei der Kurienreform. Ach, wir sind eigentlich niemand. Die Kirche wird vom Herrn geführt, nicht von uns. Wir möchten das tun, was der Herr vom heiligen Franziskus erbat: eine neue Kirche aufzubauen. Das wollen wir tun." (rv)

Benedikt XVI. bedankt sich beim Exerzitienmeister

Papst Benedikt XVI. hat sich bei Kardinal Laurent Monsengwo für die Meditationen bei den Fastenexerzitien bedankt. Der afrikanische Erzbischof hatte den einwöchigen geistlichen Rückzug des Papstes und der Kurie geleitet, der an diesem Samstag zu Ende ging.

„Mit großer exegetischer Kompetenz und spiritueller und seelsorgerlicher Erfahrung haben Sie uns durch diesen, wie soll ich sagen, „großen Garten" des Ersten Johannesbriefs geführt", sagte der Papst in einer kurzen, frei gehaltenen Ansprache am Ende der Exerzitien.

„Und Sie haben Ihre Meditationen gewürzt mit schönen Beispielen, vorwiegend aus Ihrer geliebten afrikanischen Heimat, die uns sehr erfreut und geholfen haben. Ich selbst war besonders beeindruckt von der Geschichte, die Sie über einen Freund erzählten, der im Koma lag und sich wie in einem langen schwarzen Tunnel fühlte, am Ende aber das Licht sehen konnte und von dort eine schöne Musik hörte. Mir kommt das wie eine Parabel für unser Leben vor. Oft fühlen wir uns wie in einem Tunnel in dunkler Nacht, aber aufgrund des Glaubens sehen wir Licht und hören Musik, wir nehmen die Schönheit Gottes wahr, des Himmels und der Erde, des Schöpfergottes und der Kreatur. Und so ist es wahr: Durch die Hoffnung sind wir gerettet."

Das spirituelle Erbe des afrikanischen Kontinents ist „ein großer Reichtum für das Volk Gottes und die ganze Welt, besonders in der Perspektive der Neuevangelisierung", heißt es gleichzeitig in einem Dankesbrief des Papstes an Kardinal Monsengwo. (rv)

Fastenexerzitien im Vatikan

„Die Gemeinschaft des Christen mit Gott": Unter diesem Titel stehen die Jahresexerzitien im Vatikan in diesem Jahr. In Anwesenheit des Papstes wird Kardinal Monsengwo Pasinya diese Exerzitien leiten. Der Erzbischof von Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo wird täglich in der Kapelle Redemptoris Mater eine Meditation zum Thema halten.
Die Exerzitien beginnen am 26. Februar und enden am 3. März. In der Woche der Fastenexerzitien befindet sich der Vatikan gleichsam im „Ausnahmezustand". Die alltägliche Arbeit an der Kurie wird auf das notwendige Mindestmaß beschränkt. Der päpstliche Terminkalender sieht traditionell keine Audienzen vor; auch die Generalaudienz entfällt. (rv)

DRK: Kardinal Monsengwo hat vor einer „Banalisierung des Todes“ in seinem Land gewarnt

Gleichzeitig lud er die Bevölkerung des Kongo zu einem „landesweiten Aufbruch" ein, um zu verhindern, dass der Kongo in „extremer Intoleranz" versinke. Statt einer Kultur des Friedens sei in der DR Kongo eine vernichtende „Kultur des Kriegs und der Gewalt" am Werk, statt einer Kultur der Wahrheit eine Kultur der Lüge, so der Erzbischof von Kinshasa in einer Weihnachtspredigt. (rv)