Papst bittet Gott um Gnade der Scham bei Kreuzweg-Andacht am Kolosseum

ROM – Scham, Reue und Hoffnung: Darum hat der Papst beim Beten des traditionellen Kreuzwegs am heutigen Karfreitag gebetet.

Der Pontifex bat Gott, den Christen die Gnade zu schenken, sich ihrer Sünden zu schämen, Buße zu tun und die Hoffnung zu haben, dass Seine Liebe stärker ist als der Tod.

Die Kirche, so Franziskus, „die aus Sündern besteht“, möge dank Gott „trotz aller Versuche, sie in Verruf zu bringen“, weiterhin ein Licht sein, das erleuchtet und Seine grenzenlose Liebe für die Menschheit bezeuge, „eine Quelle der Gewissheit und der Wahrheit“.

Der Papst leitete den Kreuzweg am Karfreitag im Kolosseum – eine alte Praxis, die auf das Pontifikat von Benedikt XIV., der 1758 starb, zurückgeht.

Jedes Jahr wählt der Papst persönlich jemanden, der die Meditationen für die Stationen schreibt. In diesem Jahr bat er eine Gruppe italienischer Gymnasiasten.

Während früher der Papst das Kreuz von Station zu Station trug, wird es derzeit von Einzelpersonen und Familien getragen. Zu den diesjährigen Gefährten gehörten unter anderem Erzbischof Angelo Donatis, der Vikar von Rom, eine fünfköpfige Familie aus Syrien, dominikanische Ordensschwestern, die aus dem Irak geflohen sind, sowie Brüder aus dem Heiligen Land.

Heilige Scham und Buße

Christen schämten sich auch für alle Menschen, darunter auch einige Geistliche, die sich „von Ehrgeiz und Überheblichkeit betrügen ließen und ihre Würde“ verloren hätten sowie diejenigen, die künftigen Generationen eine von Spaltung und Kriegen zerrissene Welt hinterlassen haben, die „von Selbstsucht erschöpft“ ist.

Vor allem schämen sich die Christen, „weil sie ein Gefühl der Scham verloren haben“, sagte er und bat den Herrn, „gewähre uns immer die Gnade der heiligen Scham!“

In seinem Gebet am Ende der Via Crucis sagte Papst Franziskus, dass Christen, wenn sie über den blutigen Tod Jesu nachdenken, mit dem Blick des Büßers auf Ihn schauen.

Diese Buße, so sagte er, „entspringt der Gewissheit, dass nur Du uns vor dem Bösen bewahren kannst, nur Du kannst uns heilen von unserem Lepra aus Hass, Selbstsucht, Stolz, Gier, Rache und Götzendienst“.(CNA Deutsch)

Kreuzweg am Kolosseum: Caritas-Direktor von Syrien trägt das Kreuz

Auch beim diesjährigen Kreuzweg am römischen Kolosseum, die an diesem Freitagabend unter Vorsitz des Papstes stattfindet, wird das Schicksal von syrischen Flüchtlingen thematisiert: Riad Sargi, Exekutivdirektor von Caritas Syrien, wird gemeinsam mit seiner Familie das Kreuz für eine Station des Kreuzweges tragen.

Christine Seuss und Emanuela Campanile – Vatikanstadt

Er fühle die Last der Verantwortung, die er mit dieser Aufgabe übernehme, sagte er im Vorfeld des Kreuzwegs gegenüber Vatican News.

„Als wir darüber informiert wurden, dass wir nach Rom gehen sollten, um das Kreuz während einer Kreuzwegstation zu tragen, haben ich und meine Familie das als sehr große Verantwortung empfunden, denn wir werden die Schwierigkeiten und die schweren Situationen unseres Volkes mittragen.“

Er werde es als sehr schwer empfinden, das Kreuz zu halten, „denn mit dem Kreuz tragen wir auch all das Leid des syrischen Volkes, der Kinder, der Familien, der Mütter und Väter… Für Syrien haben wir die Hoffnung, wie Christus, der auferstanden ist, dass es sich wieder aufrichtet, aus den Schwierigkeiten, und die Menschen wieder ein normales Leben führen können – hoffentlich sehr bald.“

Auch in den Meditationen, die italienische Jugendliche zur Begleitung des Kreuzweges verfasst haben, wird ein Schlaglicht auf die Situation der Migranten und Flüchtlinge heute geworfen. Überhaupt sollten die Texte nach dem Wunsch der jungen Autoren die Geschehnisse von vor über 2000 Jahren in die Aktualität holen und den Teilnehmern die Möglichkeit geben, sie – in moderner Übersetzung – am eigenen Leib mitzuerleben. (vatican news)

Stück von Säulenverkleidung im Petersdom abgebrochen

Es hätte auch schlimmer ausgehen können: Im Petersdom haben sich am Donnerstagnachmittag Gesteinsbrocken aus der Decke gelöst und sind aus knapp 20 Metern zu Boden gestürzt. Das gab der Vatikan am Donnerstagabend bekannt.

Zahlreiche Besucher befanden sich in dem zu Ostern besonders gut gefüllten Gotteshaus, doch keiner wurde verletzt, betonte Vatikansprecher Burke, der hinzufügte, dass die Öffnungszeiten der Basilika keinerlei Einschränkung erleiden würden. Den Angaben nach sei am Gründonnerstag gegen 17 Uhr in der Nähe der Kapelle der Pietà im rechten Seitenschiff ein Teil einer Säulenverkleidung abgebrochen. Die betroffene Zone sei schnellstens abgeriegelt worden, während die Reparaturarbeiten unverzüglich begonnen hätten, so Burke gegenüber der Presse.

Auch die vorgesehenen Kar- und Osterliturgien im Petersdom werden wie geplant stattfinden.

(vatican news – cs)

Hat Papst Franziskus die Existenz der Hölle bestritten?

VATIKANSTADT – Der Heilige Stuhl hat mitgeteilt, dass ein vermeintliches Interview zwischen Papst Franziskus und einem italienischen Journalisten, in dessen Rahmen der Papst die Existenz der Hölle geleugnet habe, nicht als genaue Darstellung dessen zu verstehen sei, was Franziskus sagte. Vielmehr sei dies die „Rekonstruktion“ des Gesprächs, und der Papst werde „nicht wörtlich wiedergegeben“. Das Presseamt wörtlich:

„Kein Zitat des Artikels kann als getreue Wiedergabe der Worte des Heiligen Vaters wieder gegeben werden.“

Das jüngste Treffen zwischen dem Papst und Eugenio Scalfari (93) sei ein privates Treffen anlässlich des nahenden Osterfestes gewesen, kein Interview, teilte der Vatikan weiter mit.

Scalfari, nach eigenen Angaben ein Atheist, ist ehemaliger Chef der linken Zeitung „La Repubblica“.

Er hat bereits mehrfach Interviews mit Franziskus geführt. In dem nun veröffentlichten, zweiseitigen Artikel, in dem lange Passagen wörtliche Zitate sind, behauptet Scalfari, der Papst habe ihm gesagt, dass „die Hölle nicht existiert, das Verschwinden der Seelen“ aber schon.

Das „Interview“ ist der fünfte Artikel dieser Art. Bereits in vorherigen kam es zu Skandalen und Kontroversen, und Scalfari musste im November 2013 einräumen, dass er Worte veröffentlicht habe, die der Papst damals so nicht gesagt hatte.

Im gleichen Jahr wurde bekannt, dass Scalfari bei seinen Treffen mit dem Papst weder – wie im Journalismus nicht nur üblich, sondern notwendig – eine Aufnahme seines Gesprächs mache, noch Notizen anfertige.

Die Behauptung, Papst Franziskus leugne die Existenz der Hölle, machte Scalfari bereits im Jahr 2015 einmal.

Gegenüber CNA sagte der damalige Sprecher des Vatikans, Pater Federico Lombardi, dass „wenn die Worte nicht vom Presse-Amt des Heiligen Stuhls veröffentlicht wurden, und nicht offiziell bestätigt, ist der Autor voll dafür verantwortlich, was er geschrieben hat“.

Papst Franziskus hat indessen wiederholt öffentlich über die Existenz der Hölle gesprochen. Die Katholische Kirche lehrt ohnehin, wie es im Katechismus zu lesen steht, dass es die Hölle gibt.

„Die Lehre der Kirche sagt, daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, „das ewige Feuer“. Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott, in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann, für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt.“

(CNA Deutsch)

Burke: Erklärung zu einer Vereinbarung zwischen China und dem Vatikan

Quelle: Bulletin (Screenshot vom 29. März)

In den letzten Tagen wurde in verschiedenen Berichten auf ein mögliches bevorstehendes Abkommen zwischen der kommunistischen Volksrepublik China und dem Heiligen Stuhl hingewiesen.

Im Bulletin des Presseamts des Heiligen Stuhls wurde heute zu einem möglichen Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China durch den Pressesprecher Greg Burke folgende Verlautbarung bekannt gegeben:

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„Ich kann feststellen, dass es keine „bevorstehende“ Unterzeichnung eines Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China gibt.
Ich möchte auch betonen, dass der Heilige Vater Franziskus in ständigem Kontakt mit seinen Mitarbeitern in den chinesischen Fragen bleibt und die Schritte des laufenden Dialogs begleitet“.

(vh – mm)

Australien: Anhörungen im Fall Kardinal Pell beendet

Die einmonatige Anhörung wegen angeblicher sexuellen Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal George Pell wurde am Donnerstag abgeschlossen.

Richterin Belinda Wallington sagte vor dem Melbourne Magistrates Court, dass sie ihre Entscheidung, nach der Vorlage der Eingaben der Anwälte, am 17. April treffen werde. Die Entscheidung der Richterin ist maßgebend, ob gegen Kardinal Pell ein Gerichtsverfahren eröffnet wird oder nicht. Das Online-Magazin „CRUX“ berichtet heute zu dem Fall:

„Pell wurde im vergangenen Juni mit sexuellem Missbrauch mehrerer Menschen in seinem australischen Heimatstaat Victoria angeklagt. Die Einzelheiten der Vorwürfe gegen den 76-jährigen Kardinal müssen noch veröffentlicht werden, obwohl die Polizei die Anklagen als „historische“ sexuelle Übergriffe bezeichnet – gemeint sind die Verbrechen, die angeblich vor Jahrzehnten begangen wurden“.

Pell hat durch seine Anwälte erklären lassen, dass er sich in allen Anklagepunkten für nicht schuldig erklären wird, falls das Gericht ein Verfahren eröffnen sollte. Pell hatte an allen Tagen der vierwöchigen Anhörung persönlich teilgenommen. Die ersten zwei Wochen waren nicht öffentlich, da hier angebliche Opfer per Videoverbindung ihre Aussagen machten. Wenn es um sexuelle Missbrauchsfälle geht, ist diese Verfahrensweise an Gerichten in Victoria Standard.

Die letzten Zeugen in der Anhörung waren Detektive der „Sano Task Force“ die für die Untersuchung des Falls zuständig sind. Die „Sano Task Force“ wurde gegründet, um historische und neue Vorwürfe zu untersuchen, die aus der „Victorian Parliamentary Inquiry“ in Bezug auf Kindesmissbrauch mit religiösen und nichtstaatlichen Organisationen entstanden sind. Die Ermittlungen gegen Kardinal Pell begannen bereits im Jahr 2013, bevor sich ein Beschwerdeführer bei der Polizei gemeldet hatte. Der Top-Anwalt von Pell, Robert Richter QC warf der Royal Commission Sano Task Force vor, gegen Pell eine regelrechte Operation durchzuführen.

Da weder eine genaue Anzahl noch die Vorwürfe der angeblichen sexuellen Missbrauchsfälle bekannt sind, bleibt es abzuwarten, wie Richterin Belinda Wallington am 17. April entscheiden wird. (vh – mm)

Festnahme, Freilassung, Beschränkung: China gängelt katholischen Bischof

PEKING – Während der Vatikan weiter eine Vereinbarung mit der Regierung der Volksrepublik verhandelt, haben chinesische Behörden einen Bischof inhaftiert, nach kurzer Zeit wieder freigelassen, und mit schweren Auflagen versehen, darunter das Verbot, als Bischof die heilige Messe zu feiern. Selbst sein Hirtenstab wird ihm verweigert.

Als romtreuer Würdenträger ist Bischof Vincent Guo Xijin (59) gezwungen, in der sogenannten „Untergrundkirche“ zu wirken. Wie „Asia News“ berichtet, kam der am Montag in Mindong (Provinz Fujian) festgenommene Bischof am gestrigen Dienstag wieder frei.

Anlass für die Festnahme des Bischofs war die Chrisam-Messe: Eine wichtige Tradition der Karwoche, die den Klerus der Diözese zusammenführt und bei der die Heiligen Öle für das Kirchenjahr geweiht werden.

Die chinesische Polizei hinderte Bischof Guo daran, die Messe zu feiern. Quellen berichteten gegenüber „Asia News“, dass er sich geweigert habe, mit einem von sieben von der Regierung kontrollierten, unrechtmäßig geweihten und somit exkommunizierten Bischöfen.

Der Exkommunizierte habe sich bemüht, eine Versöhnung mit dem Heiligen Stuhl zu erreichen, doch für eine Aufhebung seiner Exkommunikation gebe es keine Hinweise, hieß es.

Die Gängelei von Bischof Guo ist typisch für den aktuellen Umgang der kommunistischen Behörden mit Katholiken und deren Hirten: Bereits vergangenes Jahr wurde Bischof Guo vor der Karwoche inhaftiert und ebenso daran gehindert, die Chrisam-Messe zu feiern. Es wäre die erste gewesen, seit sein Vorgänger, Bischof Vincent Huang Shoucheng, starb.

Weiteren Berichten zufolge war es dem chinesischen Bischof bereits verboten, eine Mitra zu tragen oder einen Hirtenstab zu benutzen. Er darf nur ein Priestergewand tragen.

Die jüngsten Schwierigkeiten für Bischof Guo belasten die Versuche des Vatikan, eine Vereinbarung mit der chinesischen Regierung über die Ernennung von Bischöfen auszuhandeln.

Das Vorgehen des Heiligen Stuhls ist dabei auf scharfe Kritik gestoßen, vor allem von Kardinal Joseph Zen, emeritierter Bischof von Hong Kong. Für Konsternation haben auch Auslassungen einzelner Würdenträger in Rom gesorgt, besonders Kardinal Sorondo, der das kommunistische Regime überschwänglich lobte und als beispielhaft bezeichnete. Kardinal John Tong Hon dagegen hat einen Vorschlag für die Ernennung katholischer Bischöfe unterstützt. Er glaube, dass die chinesische Regierung im Allgemeinen toleranter geworden sei, und ein Abkommen der Kirche zu mehr Offenheit und Einheit verhelfen würde.

Bereits im Januar berichtete Asia News, dass eine vatikanische Delegation Bischof Guo empfohlen habe, eine Position als Koadjutor-Bischof unter Bischof Zhan anzunehmen. Dies war auch eine der Bedingungen, die chinesische Beamte Bischof Guo während seiner Festnahme 2017 vorgeschlagen hatten.

Bischof Guo sagte, er wäre bereit, zurückzutreten. Wenn man ihm ein authentisches Dokument aus dem Vatikan vorlegt, „dann müssen wir Roms Entscheidung befolgen“, sagte er vor einer Messe in Mindongs Kathedrale laut einem Bericht der „New York Times“ im Februar.

Gleichzeitig hat auch Guo gewarnt, dass die chinesischen Autoritäten nicht bereit sind, der endgültigen Autorität des Vatikans über die Kirche zuzustimmen.

Die Provinz Fujian hat etwa 370.000 Katholiken und eine starke Präsenz im Untergrund. Die meisten der etwa 80.000 Katholiken in der Diözese Mindong sind Untergrundkatholiken, darunter etwa 50 Priester und 100 Nonnen, berichtet „UCA News“.

Die Kirche in China ist gespalten zwischen einer katholischen Untergrundkirche und der staatlich anerkannten „Chinesischen Patriotischen Katholischen Vereinigung“. Jeder von Peking anerkannte Bischof muss Mitglied des regimetreuen, kontrollierten Vereins sein.

Die Gängelei von Bischof Guo ist kein Einzelfall.

In der nordchinesischen Provinz Hebei nahm die Polizei Anfang Juli Bischof Julius Jia Zhiguo von Zhengding fest, um ihn davon abzuhalten, mit ausländischen Journalisten über den Dialog zwischen China und dem Vatikan zu sprechen. Auch Bischof Joseph Zhao, der Apostolische Administrator von Harbin in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang, wurde ebenfalls vorübergehend festgenommen und zurechtgewiesen.

Im Dezember 2017 forderte der Heilige Stuhl den 88-jährigen Bischof Peter Zhuang Jianjian aus Shantou in der Provinz Guangdong auf, in den Ruhestand zu gehen, damit ein unrechtmäßig geweihter, exkommunizierter Bischof seinen Platz einnehmen und vom Vatikan anerkannt werden könne, berichtet „Asia News“. Der vom Vatikan anerkannte Bischof lehnte jedoch den Vorschlag des Vatikan ab.

Die kommunistische Regierung unter dem lebenslangen Präsidenten Xi Jinping bemüht sich ihrerseits, die Religion zu „sinisieren“, das heißt „Chinesisch zu machen“. In seiner Rolle als Generalsekretär der Kommunistischen Partei rief Xi im vergangenen Oktober zu „neuen Ansätzen“ für religiöse und ethnische Angelegenheiten auf.

So fällt seit kurzem die Aufsicht über die „Patriotische Vereinigung“ direkt unter die Kommunistische Partei Chinas. (CNA Deutsch)

Unsere App: Podcast, Nachrichten und vieles mehr

Immer die neusten Nachrichten auf dem Smartphone: Mit unserer neuen App können Sie auch alle unsere Sendungen als Podcast hören. Für Smartphones und Iphones!

Mario Galgano – Vatikanstadt

Um die neue App herunterzuladen, muss man einfach im entsprechenden App-Store nach „Vaticannews“ suchen. Unsere App hat das offizielle neue Logo des vatikanischen Sekretariats für die Kommunikation. Die App ist gratis und beinhaltet den Zugang zu dem sechssprachigen Nachrichtenportal. Auch kann man die letzten Nachrichtensendungen nachhören. Da es sich um eine Beta-Version handelt, werden im Laufe der nächsten Wochen neue Anwendungen hinzugefügt.

Unter der Rubrik „Vatican News“ findet man neben den aktuellen Nachrichten aus dem Vatikan und der Weltkirche auch das letzte Bulletin des vatikanischen Pressesaals, die aktuellen Radiosendungen zum Live-Hören, die Tageslesungen und Tagesheiligen sowie den aktuellen Papst-Tweet und die neusten Bilder des Instagram-Accounts des Papstes. (vatican news)

China: Romtreuer Bischof nach Verhaftung wieder frei

Quell: AsiaNews (Screenshot vom 28. März)

Der chinesische Bischof von Mindong, Vincent Guo Xijin, wurde am Abend des 26. März von der Polizei verhafte und nach einer Nacht in Polizeigewahrsam wieder auf freien Fuß gesetzt. AsiaNews berichtet, dass auch der Kanzler der Diözese von Beamten der öffentlichen Sicherheit inhaftiert wurde.

Bischof Guo Xijin (59) ist rechtmäßiger Episkopat von Mindong, anerkannt vom Heiligen Stuhl, aber nicht von der kommunistischen Regierung, welche stattdessen den unehelichen Bischof Zhan Silu anerkennt. Zhan Silu ist von Rom exkommuniziert und Angehöriger der Patriotischen Vereinigung.

Nach verschiedenen Meldungen, soll eine mögliche Übereinkunft zwischen China und dem Vatikan kürz bevorstehen. Derartiges schreibt der ehemalige Bischof von Hongkong Zen Ze-Kiun auch auf seinem Blog. Bischof Guo Xijin wurde vom Vatikan gebeten zurückzutreten um den Weg freizumachen für Bischof Zhan Silu. Dieser hat sinnigerweise bereits eine Aussöhnung mit dem Heiligen Stuhl beantragt. „Offiziell“ ist seine Exkommunikation jedoch noch nicht aufgehoben.

Die Untergrundgemeinschaft von Mindong wollte eigentlich eine Chrisam-Messe feiern. Diese wurde von der Mehrheit der Gläubigen und Priester der Diözese vorbereitet und organisiert. Doch dazu kam es nicht mehr. Nach der Verhaftung wurde Bischof Guo Xijin verboten, die Messe als Bischof zu feiern. Er selbst weigert sich mit dem exkommunizierten Bischof Zhan Silu, des chinesischen Regimes, die Messe zu konzelebrieren.

Wie AsiaNews berichtet, wurden mit der Annäherung zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan, mehrere Bischöfe und Untergrundgemeinschaften ins Visier genommen und dazu gedrängt der Patriotischen Vereinigung beizutreten. Die Folge wäre das Auslöschen der Untergrundkirche in China.

Verhaftungen wie die von Bischof Guo Xijin stehen in der Volksrepublik leider an der Tagesordnung. Um so unverständlicher ist die Haltung des Heiligen Stuhls. Offenbar will Papst Franziskus um jeden Preis ein Abkommen mit China erreichen. Auf Kosten der legitimen Bischöfe und dem Rücken der Gläubigen. (vh – mm)

Papst: „Mafiosi haben nichts Christliches an sich!“

Das Christentum ist mit der Zugehörigkeit zur Mafia schlechterdings nicht vereinbar. Das sagte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. „Christliche Mafiosi“ könne es nicht geben, „von Christlichem haben die nichts an sich“.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt.

Eindringlich warnte der Papst vor korrupten und vor „angeblichen“ Christen. „Die sagen: Jesus ist auferstanden, Jesus hat mich gerettet, ich bin in einem neuen Leben – aber gleichzeitig lebe ich ein korruptes Leben. Diese angeblichen Christen werden ein schlechtes Ende nehmen!“

Natürlich seien alle Christen Sünder, auch er selbst, so Franziskus. „Aber wir haben die Sicherheit: Wenn wir den Herrn um Vergebung bitten, dann vergibt er uns. Doch der Korrupte tut nur so, als sei er ein ehrenwerter Mensch – dabei ist in seinem Herzen alles verrottet. Neues Leben gibt uns Jesus – ein Christ kann nicht leben mit dem Tod im Herzen, er kann auch keiner sein, der anderen den Tod bringt.“

Man denke nur – „um nicht weit auszuholen“ – an die sogenannten „christlichen Mafiosi“, so Franziskus. Er zielte damit auf Berichte, dass traditionelle Mafiaclans und –gruppen in Süditalien eine demonstrative Religiosität leben.

„Aber von Christlichem haben die überhaupt nichts an sich! Die nennen sich Christen, aber sie tragen den Tod im Herzen, und sie tragen Tod zu anderen. Beten wir für sie, auf dass der Herr an ihre Seele rühre!“

“ Wir sind Sünder, aber nicht Korrupte! ”

Es war nicht das erste Mal, dass Papst Franziskus mit deutlichen Worten die Mafia verurteilte. Bei einem Besuch in der süditalienischen Provinz Kalabrien im Juni 2014 hatte er bei einer Messfeier ausgerufen, Mafiosi seien exkommuniziert. Das vatikanische Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen prüft, wie im Juni letzten Jahres bekannt wurde, die Frage, ob die Mitgliedschaft bei der Mafia automatisch zur Exkommunikation führen soll.

Mit ähnlich scharfen Worten wie Mafiosi bedenkt Papst Franziskus auch korrupte Menschen – auch an diesem Mittwoch.

„Wenn ein Christ sich wirklich von Christus reinwaschen lässt, wenn er wirklich seinen alten Adam abstreift und in ein neues Leben hineintritt, dann bleibt er zwar Sünder – das sind wir alle –, aber er kann nicht mehr korrupt sein! Die Rechtfertigung durch Jesus erlöst uns von der Korruption; wir sind Sünder, aber nicht Korrupte! Ein solcher Christ kann nicht mit dem Tod im Herzen leben, er kann auch nicht anderen den Tod bringen.“ (vatican news)