Kreuzweg am Kolosseum: Caritas-Direktor von Syrien trägt das Kreuz

Auch beim diesjährigen Kreuzweg am römischen Kolosseum, die an diesem Freitagabend unter Vorsitz des Papstes stattfindet, wird das Schicksal von syrischen Flüchtlingen thematisiert: Riad Sargi, Exekutivdirektor von Caritas Syrien, wird gemeinsam mit seiner Familie das Kreuz für eine Station des Kreuzweges tragen.

Christine Seuss und Emanuela Campanile – Vatikanstadt

Er fühle die Last der Verantwortung, die er mit dieser Aufgabe übernehme, sagte er im Vorfeld des Kreuzwegs gegenüber Vatican News.

„Als wir darüber informiert wurden, dass wir nach Rom gehen sollten, um das Kreuz während einer Kreuzwegstation zu tragen, haben ich und meine Familie das als sehr große Verantwortung empfunden, denn wir werden die Schwierigkeiten und die schweren Situationen unseres Volkes mittragen.“

Er werde es als sehr schwer empfinden, das Kreuz zu halten, „denn mit dem Kreuz tragen wir auch all das Leid des syrischen Volkes, der Kinder, der Familien, der Mütter und Väter… Für Syrien haben wir die Hoffnung, wie Christus, der auferstanden ist, dass es sich wieder aufrichtet, aus den Schwierigkeiten, und die Menschen wieder ein normales Leben führen können – hoffentlich sehr bald.“

Auch in den Meditationen, die italienische Jugendliche zur Begleitung des Kreuzweges verfasst haben, wird ein Schlaglicht auf die Situation der Migranten und Flüchtlinge heute geworfen. Überhaupt sollten die Texte nach dem Wunsch der jungen Autoren die Geschehnisse von vor über 2000 Jahren in die Aktualität holen und den Teilnehmern die Möglichkeit geben, sie – in moderner Übersetzung – am eigenen Leib mitzuerleben. (vatican news)

Stück von Säulenverkleidung im Petersdom abgebrochen

Es hätte auch schlimmer ausgehen können: Im Petersdom haben sich am Donnerstagnachmittag Gesteinsbrocken aus der Decke gelöst und sind aus knapp 20 Metern zu Boden gestürzt. Das gab der Vatikan am Donnerstagabend bekannt.

Zahlreiche Besucher befanden sich in dem zu Ostern besonders gut gefüllten Gotteshaus, doch keiner wurde verletzt, betonte Vatikansprecher Burke, der hinzufügte, dass die Öffnungszeiten der Basilika keinerlei Einschränkung erleiden würden. Den Angaben nach sei am Gründonnerstag gegen 17 Uhr in der Nähe der Kapelle der Pietà im rechten Seitenschiff ein Teil einer Säulenverkleidung abgebrochen. Die betroffene Zone sei schnellstens abgeriegelt worden, während die Reparaturarbeiten unverzüglich begonnen hätten, so Burke gegenüber der Presse.

Auch die vorgesehenen Kar- und Osterliturgien im Petersdom werden wie geplant stattfinden.

(vatican news – cs)

Hat Papst Franziskus die Existenz der Hölle bestritten?

VATIKANSTADT – Der Heilige Stuhl hat mitgeteilt, dass ein vermeintliches Interview zwischen Papst Franziskus und einem italienischen Journalisten, in dessen Rahmen der Papst die Existenz der Hölle geleugnet habe, nicht als genaue Darstellung dessen zu verstehen sei, was Franziskus sagte. Vielmehr sei dies die „Rekonstruktion“ des Gesprächs, und der Papst werde „nicht wörtlich wiedergegeben“. Das Presseamt wörtlich:

„Kein Zitat des Artikels kann als getreue Wiedergabe der Worte des Heiligen Vaters wieder gegeben werden.“

Das jüngste Treffen zwischen dem Papst und Eugenio Scalfari (93) sei ein privates Treffen anlässlich des nahenden Osterfestes gewesen, kein Interview, teilte der Vatikan weiter mit.

Scalfari, nach eigenen Angaben ein Atheist, ist ehemaliger Chef der linken Zeitung „La Repubblica“.

Er hat bereits mehrfach Interviews mit Franziskus geführt. In dem nun veröffentlichten, zweiseitigen Artikel, in dem lange Passagen wörtliche Zitate sind, behauptet Scalfari, der Papst habe ihm gesagt, dass „die Hölle nicht existiert, das Verschwinden der Seelen“ aber schon.

Das „Interview“ ist der fünfte Artikel dieser Art. Bereits in vorherigen kam es zu Skandalen und Kontroversen, und Scalfari musste im November 2013 einräumen, dass er Worte veröffentlicht habe, die der Papst damals so nicht gesagt hatte.

Im gleichen Jahr wurde bekannt, dass Scalfari bei seinen Treffen mit dem Papst weder – wie im Journalismus nicht nur üblich, sondern notwendig – eine Aufnahme seines Gesprächs mache, noch Notizen anfertige.

Die Behauptung, Papst Franziskus leugne die Existenz der Hölle, machte Scalfari bereits im Jahr 2015 einmal.

Gegenüber CNA sagte der damalige Sprecher des Vatikans, Pater Federico Lombardi, dass „wenn die Worte nicht vom Presse-Amt des Heiligen Stuhls veröffentlicht wurden, und nicht offiziell bestätigt, ist der Autor voll dafür verantwortlich, was er geschrieben hat“.

Papst Franziskus hat indessen wiederholt öffentlich über die Existenz der Hölle gesprochen. Die Katholische Kirche lehrt ohnehin, wie es im Katechismus zu lesen steht, dass es die Hölle gibt.

„Die Lehre der Kirche sagt, daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, „das ewige Feuer“. Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott, in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann, für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt.“

(CNA Deutsch)