China: Kardinal Zen fordert von der Regierung die Freilassung von Bischof Cui

Quelle: Asia News (Screenshot am 31. Mai)

Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Katholischen Kirche in Hongkong appelliert an die chinesische Regierung.

Vaticanhistory – Martin Marker

AsiaNews berichtete gestern von dem Appell an die chinesische Regierung, den verhafteten Bischof Augustine Cui der Diözese Xuanhua (Hebei) umgehend freizulassen. Die Aktion der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der katholischen Kirche in Hongkong wird vom emeritierten Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen Ze-Kiun unterstützt Koadjutorbischof Cui, der vom Heiligen Stuhl, aber nicht von der Volksregierung Chinas anerkannt wird, hat viele Jahre Zwangsarbeit geleistet und unter Hausarrest gestanden.

Cui ist seit Mitte April 2018 in den Händen der Polizei verschwunden und sein Aufenthaltsort ist seither unbekannt. Er gehört zur Untergrundkirche, die vom Heiligen Stuhl anerkannt ist, hat sich aber geweigert, der „Chinesischen Patriotischen Katholischen Kirche“ beizutreten. Diese Weigerung brachte ihm Jahre in Umerziehungslagern und Hausarrest ein.

Asia News berichte zu seiner Vorgeschichte:

„Mgr. Cui wurde 1993 wegen seiner Praxis der Religionsfreiheit wiederholt Opfer von Zwangsarbeit, Haft und Hausarrest wegen „illegalen Missionsaktivitäten“ oder „illegalen und nicht genehmigten religiösen Treffen“. Insbesondere haben die Behörden in den letzten 11 Jahren, d. H. seit 2007, Mgr. Cui rechtswidrig festgenommen oder ihn fast ohne Unterbrechung unter Hausarrest gestellt, ohne irgendeinen Grund oder ein rechtliches Verfahren.“

Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Katholischen Kirche in Hongkong hat folgenden Appell veröffentlicht:

„In den letzten Jahren hat sich der Gesundheitszustand von Bischof Cui durch Probleme wie schwere Gastritis, Neurasthenie, Schwindel usw. erheblich verschlechtert. Wir sind sehr besorgt über seine Situation und verurteilen aufs Schärfste die Verletzung grundlegender Menschenrechte und Religionsfreiheit durch die chinesische Regierung. Wir appellieren an die chinesische Regierung:

1. Gewährleistung der persönlichen Sicherheit und Gesundheit von Mgr. Cui Tai und angemessene medizinische Versorgung;

2. die Religionsfreiheit respektieren und Bischof Cui Tai sofort freilassen;

3. Freilassung anderer zu Unrecht inhaftierter Kirchenmänner, einschließlich Bischof Su Zhizhi und Pater Liu Honggen aus der Diözese Baoding in der Provinz Hebei.“

(vh – mm)

China: Romtreuer Bischof nach Verhaftung wieder frei

Quell: AsiaNews (Screenshot vom 28. März)

Der chinesische Bischof von Mindong, Vincent Guo Xijin, wurde am Abend des 26. März von der Polizei verhafte und nach einer Nacht in Polizeigewahrsam wieder auf freien Fuß gesetzt. AsiaNews berichtet, dass auch der Kanzler der Diözese von Beamten der öffentlichen Sicherheit inhaftiert wurde.

Bischof Guo Xijin (59) ist rechtmäßiger Episkopat von Mindong, anerkannt vom Heiligen Stuhl, aber nicht von der kommunistischen Regierung, welche stattdessen den unehelichen Bischof Zhan Silu anerkennt. Zhan Silu ist von Rom exkommuniziert und Angehöriger der Patriotischen Vereinigung.

Nach verschiedenen Meldungen, soll eine mögliche Übereinkunft zwischen China und dem Vatikan kürz bevorstehen. Derartiges schreibt der ehemalige Bischof von Hongkong Zen Ze-Kiun auch auf seinem Blog. Bischof Guo Xijin wurde vom Vatikan gebeten zurückzutreten um den Weg freizumachen für Bischof Zhan Silu. Dieser hat sinnigerweise bereits eine Aussöhnung mit dem Heiligen Stuhl beantragt. „Offiziell“ ist seine Exkommunikation jedoch noch nicht aufgehoben.

Die Untergrundgemeinschaft von Mindong wollte eigentlich eine Chrisam-Messe feiern. Diese wurde von der Mehrheit der Gläubigen und Priester der Diözese vorbereitet und organisiert. Doch dazu kam es nicht mehr. Nach der Verhaftung wurde Bischof Guo Xijin verboten, die Messe als Bischof zu feiern. Er selbst weigert sich mit dem exkommunizierten Bischof Zhan Silu, des chinesischen Regimes, die Messe zu konzelebrieren.

Wie AsiaNews berichtet, wurden mit der Annäherung zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan, mehrere Bischöfe und Untergrundgemeinschaften ins Visier genommen und dazu gedrängt der Patriotischen Vereinigung beizutreten. Die Folge wäre das Auslöschen der Untergrundkirche in China.

Verhaftungen wie die von Bischof Guo Xijin stehen in der Volksrepublik leider an der Tagesordnung. Um so unverständlicher ist die Haltung des Heiligen Stuhls. Offenbar will Papst Franziskus um jeden Preis ein Abkommen mit China erreichen. Auf Kosten der legitimen Bischöfe und dem Rücken der Gläubigen. (vh – mm)