Vatikanzeitung „vertieft“ Theologie der Frau

L´Osservatore RomanoAb Januar wird die Frauenausgabe des „L´Osservatore Romano“ jeweils eine Seite dem Thema „Theologie der Frau“ widmen. Das kündigte die Verantwortliche der Beilage, Lucetta Scaraffia, in einem Editorial in der neuen Ausgabe des Blattes an. Damit wolle die Beilage der Vatikanzeitung auf den Wunsch von Papst Franziskus eingehen, das Thema der Theologie der Frau zu vertiefen, so Scaraffia. In jeder Ausgabe sollen eine Theologin oder ein Theologe jeweils Aspekte zu dem Thema behandeln, schreibt die italienische Journalistin. So will das Blatt „eine neue Diskussion“ zur Theologie der Frau fördern. Die weiteren Seiten der Beilage werden dem Thema Familie gewidmet sein, um auf die Synode 2014 vorzubereiten, die dieses Thema behandeln wird. (rv)
 

„Der Papst hat die Sünde nicht abgeschafft“

La RepubblicaPapst Franziskus hat die Sünde nicht abgeschafft. Das stellt Vatikansprecher Federico Lombardi klar. Er äußerte sich zu einem Editorial des italienischen Journalisten Eugenio Scalfari, der dies in der Zeitung „La Repubblica“ geschrieben hatte. Scalfari hatte vor einigen Wochen den Papst im Vatikan getroffen und daraus ein Interview geschrieben. Das Argument Scalfaris ist, dass Franziskus in der Apostolischen Exhortation „Evangelii Gaudium“ „von der Abschaffung der Sünde“ spreche. „Wer hingegen den Papst täglich verfolgt, weiß, dass der Heilige Vater immer wieder von Sünde und Sünder spricht, aber auch von Vergebung und Versöhnung“, so Lombardi. Der Papst habe auch mehrmals darauf hingewiesen, dass auch Päpste Sünder seien, fügte Jesuitenpater Lombardi an. (rv)
 

Botschaft an Taizé-Treffen: Geburtsstätte des Friedens in Europa

TaizeIn seiner Botschaft an das 36. europäische Jahrestreffen der Gemeinschaft von Taizé versichert Franziskus den Teilnehmern seiner Solidarität und erinnert an die Zusammenkunft vor einem Jahr, das in Rom stattgefunden hatte. Der Ort des diesjährigen Treffens sei bedeutsam, so der Papst in seiner Botschaft. Es handelt sich um die französische Stadt Straßburg.

Europa braucht den Einsatz von Jugendlichen, ihres Glaubens und ihres Mutes, um die Schwierigkeiten der Gegenwart zu überwinden. Diese wie in diesen Fällen üblich vom vatikanischen Staatssekretär Erzbischof Pietro Parolin unterschriebene päpstliche Botschaft begrüßt die 20.000 erwarteten Teilnehmer an diesem Samstag zum Taizé- Jahrestreffen in Straßburg und der Ortenau. Papst Franziskus würdigt in der Botschaft die Tatsache, dass das Treffen an der Geburtsstätte des modernen Europas stattfinde, dort wo die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Krieg gewachsen sei. Die Region sei deswegen ein Symbol der Hoffnung für die europäische Familie, so der Papst. Die Aufgabe der Jugendlichen für 2014 sei es, die Einheit aller Menschen zu suchen, die Christus lieben, so Franziskus. „Ihr wisst, dass die Spaltung zwischen den Christen ein großes Hindernis für die Aufgabe ist, die Christus der Kirche gegeben hat. Auch die Glaubwürdigkeit der christlichen Verkündigung wäre viel größer, wenn es den Christen gelingen würde, die Trennungen zu überwinden“, heißt es in der Botschaft. Er als Papst teile die Überzeugung der Jugendlichen, dass man viel voneinander lernen könne, vor allem wenn die Wirklichkeiten der Welt so verschieden seien. Franziskus versichert den Teilnehmern, den Gastgebern und den Vorbereitern und Seelsorgern seinen Segen und wünscht, dass der Geist des Friedens und der Versöhnung sich über diese Treffen an alle Zeitgenossen ausbreite. (rv)

Unser Buchtipp: Männer Gottes

Pater Bernd HagenkordBenedikt Lautenbacher und Andreas Ruffing (Herausgeber): Männer Gottes. 12 Portraits aus Bibel und Tradition. Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord

Ein neues Jahr steht an und dafür darf ich einen Begleiter anbieten: Männer Gottes heißt er. Das Buch stellt für jeden Monat des Jahres einen Mann Gottes vor, wie die Tradition unseres Glaubens sie hervor gebracht hat. Die Männer tragen in den Überschriften Bezeichnungen wie „kraftvoll und verletzbar“, „Mann der Konflikte“ oder „Im Hintergrund leben“. Es sind aber keine Klischeebilder, die hier abgerufen werden, längst in den Lebenshilfe-Regalen der Buchläden massenhaft vorhandene Idealisierungen.
Es sind Charaktere und Rollen, Biografien und Männlichkeit, die in Beziehung gesetzt werden und auf das Geistliche, das tiefer liegende abgeklopft werden. Berühmte Männer sind darunter wie Jeremia und Paulus – und Jesus – aber auch unbekannte wie Konrad von Parzham. Die Autoren schreiben bewusst aus ihrer eigenen Erfahrung heraus, ihrer eigenen Auseinandersetzung mit ‚ihrem’ Mann. Das macht das Buch zu einem hilfreichen Begleiter für das Jahr, wird der Leser doch in diese Auseinandersetzungen hinein genommen.
Jenseits der Debatte über Gender-Mainstreaming und dergleichen sind die Autoren überzeugt, dass ‚ihre’ Männer uns heute etwas zu sagen haben, dass wir geistlich wachsen können mit Hilfe dieser Lebensgeschichten. Dabei sind die Lebens- und Glaubensbilder herrlich unideologisch, besonders bei den berühmten, von denen wir alle ein Bild im Kopf haben wie bei Jesus oder dem heiligen Martin, hier öffnet das noch einmal neue Zugänge, die lohnen für das kommende Jahr.
Es sind zwölf Männer. Heißt das, dass das Buch nur für Männer geschrieben ist? Das ist schwer zu sagen. Ich denke nein, wenn es sicherlich für Männer besonders attraktiv sein dürfte. Aber vielleicht ist ja gerade das auch für ‚Nichtmänner’ ein guter Zugang.

Das Buch ist im Kösel Verlag erschienen und kostet etwa 15 €. (rv)

Vatikansprecher: „Franziskus ist eine Ermutigung“

Pater LombardiPapst Franziskus ist eine Ermutigung für die Kirche. Das sagt Vatikansprecher Federico Lombardi in einem Jahresrückblick für Radio Vatikan. Das Pontifikat von Franziskus habe „neue Bewegung in die Kirche gebracht“, so Lombardi weiter. Es sei dem Papst gelungen, zwischen seiner Person und den Gläubigen eine „besondere Nähe“ herzustellen. Dies habe dazu geführt, dass Papst Franziskus auch bei Nichtglaubenden zu einer vertrauten Person geworden sei. Insgesamt sei 2013 aus kirchlicher Sicht „ein außerordentliches Jahr“ gewesen, so der Jesuitenpater. Der Rücktritt Benedikt XVI. sei „prophetische Geste“ gewesen. Damit habe der heute emeritierte Papst dazu beigetragen, dass die Kirche „mit neuer Kraft“ geführt werden konnte. „Dazu ist es tatsächlich gekommen, und zwar in beeindruckender und unerwarteter Weise“, sagte Lombardi wörtlich. (rv)

 

Papstmessen im Gästehaus mit den Pfarreien Roms

Gästehaus Santa MarthaPfarreien des Erzbistums Rom werden ab Januar bei den Morgenmessen des Papstes im Gästehaus Santa Marta mitfeiern. Das gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Freitag bekannt. Der Papst als Bischof von Rom könne nicht alle seine Pfarreien besuchen, dies sei eine Möglichkeit, gemeinsam zu feiern. Für die Messen werden über den Bischofsvikar für Rom, Kardinal Agostino Vallini, die Gemeinden organisiert, die mit jeweils etwa 25 Vertretern teilnehmen können.

Papst Franziskus wird am 7. Januar die Messfeier im Gästehaus wieder aufnehmen. Das Erzbistum Rom hat 334 Pfarreien und umfasst über zwei Millionen Katholiken. (rv)

Mindestens 70.000 Tote durch Christenverfolgung

Christenverfolgung2013 wurden mindestens 70.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet. Davon geht der Turiner Soziologe Massimo Introvigne aus. Er ist Koordinator der „Beobachtungsstelle Religionsfreiheit” in Italien. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er, dass die Zahl der getöteten Christen zwar sinkend sei, doch hinter den rein statistischen Zahlen verbärgen sich konkrete Menschen.

„Die Statistik ist sehr umstritten. Es gab sogar eine Polemik zwischen dem wohl namhaftesten Statistiker für Religionsfragen, Todd Johnson, und dem britischen Sender BBC. Alles hängt davon ab, wie man die afrikanischen Situationen betrachtet. Sind die Toten im Kongo und Südsudan Opfer von Christenverfolgung oder nicht? Für Johnson ist dies der Fall, für die BBC nicht. 2012 wurden mindestens 100.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet. Für 2013 würde ich sagen, dass es 80.000 waren und ich zähle die umstrittenen Situationen in Afrika nicht mit.“

Der Rapport der US-Regierung zur Situation der Religionsfreiheit weltweit zeigt für 2013, dass Länder wie Burma, China, Eritrea, Iran, Nordkorea, Saudi-Arabien, Sudan und Usbekistan die schlimmsten Fälle von Verletzung der Religionsfreiheit verantwortlich waren. Der gefährlichste Ort für Christen bleibt indes derselbe, wie in den Vorjahren, so Introvigne.

„Ich denke, der schlimmste Ort ist und bleibt Nordkorea. Das liegt daran, dass Christen willkürlich umgebracht werden, aber immer mit der Beschuldigung, sie seien Christen. Ich finde es aber persönlich spannend, dass es trotz der Abschottung des Landes immer noch viele Jugendliche gibt, die sich zum Christentum bekennen. Die Staaten, die die USA aufzählen, sind aber nicht die einzigen, die schlimme Verbrechen gegen die Religionsfreiheit verüben. Es gibt Länder, die die Einschränkung von Religionsfreiheit auch durch Gesetze fördern. Ich denke hierbei an das Blasphemiegesetz in Pakistan. Da haben wir einen Fall, wie den von Asia Bibi, bei der durch ein Gesetz Christen verfolgt werden.“

Ein weiteres Land sei Nigeria, das zu den reichsten Staaten Afrikas geworden sei und wo das Zusammenleben zwischen Religionsgemeinschaften hingegen immer schwieriger wird.

„Auch wenn man präziseren muss, dass dort die Regierung alles daran setzt, damit das Zusammenleben funktioniert. Das Problem sind dort die Fundamentalisten wie beispielsweise die Gruppe Boko Haram, die gezielt christliche Einrichtungen angreift. In Nordkorea ist ein kommunistisches Regime am Werk, in Afrika geht es hingegen meistens um ethnische Auseinandersetzungen.“

Deshalb sind statistisch gesehen die Todesopfer in Afrika „umstritten“, weil viele davon ausgehen, dass dort Menschen nicht unbedingt wegen ihres Glaubens sondern wegen der Zugehörigkeit einer bestimmten Gruppe verfolgt werden. Doch auch im Westen gibt es Christenverfolgung, so der Turiner Soziologe.

„Ja, das gilt vor allem gegen Christen aber im Allgemeinen gegen Menschen, die religiös sind. Ich denke, Papst Franziskus hat das treffend in der Exhortation ,Evangelii Gaudium´ beschrieben, wenn er sagt, dass es Gesellschaften gibt, die die Religion auf eine rein private Ebene stellen und versuchen Glaubende in Kirchen, Synagogen oder Moscheen sozusagen einzusperren, damit sie ja nicht in der Öffentlichkeit darüber sprechen. Ich bin beeindruckt von Papst Franziskus, wenn er ein altes Buch von Robert Hugh Benson zitiert. In ,Der Herrscher der Welt´ wird genau die heutige Situation in Europa beschrieben.“ (rv)

D: Kardinal Meisner feiert 80. Geburtstag

Kardinal MeisnerDer Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner feiert heute seinen 80. Geburtstag. Trotz seines Alters steht er immer noch der Kirchenprovinz Köln als Oberhaupt vor. In den letzten fünf Jahren hat Meisner mehrfach seinen Rücktritt dem Papst angeboten, doch wurde dieser nie angenommen. Mit seinem Geburtstag verliert er sein aktives Wahlrecht in einem Konklave und es verbleiben noch 108 wahlberechtigte Kardinäle im Kardinalskollegium bei einer Gesamtanzahl von 199 Purpurträgern. Mit dem heutigen Tag endet auch seine Tätigkeit als Mitglied des Päpstlichen Rates für die Interpretation der Gesetzestexte bei der Kurie in Rom. Diesem Dikasterium gehörte er als Berater seit 2003 an. Sollte, wovon man sicherlich ausgehen darf, sein Rücktritt durch Papst Franziskus endlich angenommen werden, wird das vierte (Erz-) Bistum in Deutschland vakant. (vh)
 

Die Predigt von Papst Franziskus in der Heiligen Nacht

Papst Franziskus1. »Das Volk, das im Dunkel geht, sieht ein helles Licht« (Jes 9,1).

Diese Weissagung des Jesaja ergreift uns immer neu, besonders wenn wir sie in der Liturgie der Heiligen Nacht hören. Und das ist nicht nur eine Sache des Gefühls, eine Sentimentalität; sie ergreift uns, weil sie die innerste Wirklichkeit dessen ausdrückt, was wir sind: ein Volk unterwegs, und um uns – wie auch in uns – gibt es Dunkelheit und Licht. Und in dieser Nacht, während der Geist der Finsternis die Welt einhüllt, erneuert sich das Ereignis, das uns immer in Erstaunen versetzt und uns überrascht: Das Volk, das unterwegs ist, sieht ein helles Licht. Ein Licht, das uns zum Nachdenken bringt über dieses Geheimnis – über das Geheimnis des Gehens und des Sehens.

Gehen. Dieses Verb lässt uns an den Lauf der Geschichte denken, an jenen langen Weg der Heilsgeschichte, angefangen von Abraham, unserem Vater im Glauben, den der Herr einst dazu rief aufzubrechen, sein Land zu verlassen, um in das Land zu ziehen, das er ihm zeigen werde. Von da an ist unsere Identität als Glaubende die Identität pilgernder Menschen auf dem Weg zum verheißenen Land. Diese Geschichte wird stets vom Herrn begleitet! Er ist seinem Bund und seinen Verheißungen immer treu. »Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm« (1 Joh 1,5). Auf der Seite des Volkes wechseln hingegen Momente des Lichtes und des Dunkels, Treue und Untreue, Gehorsam und Auflehnung einander ab – Momente des pilgernden Volkes und des umherirrenden Volkes.

Auch in unserer persönlichen Geschichte wechseln helle und dunkle Momente, Licht und Schatten einander ab. Wenn wir Gott und die Mitmenschen lieben, gehen wir im Licht, doch wenn unser Herz sich verschließt, wenn in uns Stolz, Lüge und die Verfolgung der eigenen Interessen vorherrschen, dann bricht in und um uns die Finsternis herein. »Wer aber seinen Bruder hasst« schreibt der Apostel Johannes, »ist in der Finsternis. Er geht in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind gemacht« (1 Joh 2,11).

2. In dieser Nacht ertönt wie ein ganz heller Lichtstrahl die Verkündigung des Apostels Paulus: »Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten« (Tit 2,11).

Die Gnade, die in der Welt erschienen ist, ist Jesus, geboren von der Jungfrau Maria, wahrer Mensch und wahrer Gott. Er ist in unsere Geschichte eingetreten, hat den Weg mit uns geteilt. Er ist gekommen, um uns von der Dunkelheit zu befreien und uns das Licht zu schenken. In ihm ist die Gnade, die Barmherzigkeit, die Zärtlichkeit des Vaters erschienen: Jesus ist die Mensch gewordene Liebe. Er ist nicht nur ein Lehrer der Weisheit, er ist nicht ein Ideal, dem wir zustreben und von dem wir uns hoffnungslos weit entfernt wissen, er ist der Sinn des Lebens und der Geschichte, der sein Zelt mitten unter uns aufgeschlagen hat.

3. Die Hirten waren die Ersten, die dieses „Zelt“ sahen, die die Verkündigung von der Geburt Jesu empfingen. Sie waren die Ersten, weil sie zu den Letzten, den Ausgegrenzten gehörten. Und sie waren die Ersten, weil sie in der Nacht wachsam waren und über ihre Herde wachten. Mit ihnen bleiben wir vor dem Kind stehen, halten wir schweigend inne. Mit ihnen danken wir dem Herrn, dass er uns Jesus geschenkt hat, und mit ihnen lassen wir aus der Tiefe unseres Herzens das Lob für seine Treue aufsteigen: Wir preisen dich, Herr, höchster Gott, der du dich für uns erniedrigt hast. Du bist unermesslich groß und bist klein geworden; du bist reich und bist arm geworden; du bist allmächtig und bist ein schwacher Mensch geworden.

In dieser Nacht teilen wir die Freude aus dem Evangelium: Gott liebt uns, er liebt uns so sehr, dass er uns seinen Sohn als Bruder geschenkt hat, als Licht in unserem Dunkel. Der Herr wiederholt: »Fürchtet euch nicht« (Lk 2,10). Und auch ich sage es euch noch einmal: Fürchtet euch nicht! Unser Vater ist geduldig, er liebt uns, er schenkt uns Jesus, um uns auf unserem Weg zum verheißenen Land zu führen. Er ist das Licht, das die Finsternis erhellt. Er ist die Barmherzigkeit, er ist unser Friede. Amen. (rv)

Irak: Weihnachten wird nationaler Feiertag

Patriarch SakoDie Regierung in Bagdad hat den Wunsch des chaldäischen Patriarchats erfüllt und den 25. Dezember zum offiziellen nationalen Feiertag erklärt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Asianews. Dies sei ein wichtiger Beitrag für den Frieden und die Anerkennung der christlichen Minderheit, sagt gegenüber Radio Vatikan der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako. Die Regierung von Nouri al-Maliki hat als Zeichen des Respekts einen fünf Meter hohen Christbaum aufstellen lassen. Damit wolle die Regierung betonen, dass die Christen zum Irak gehören und sie sich für deren Verbleib im Zweistromland einsetze.

„Die Anerkennung von Weihnachten als nationaler Feiertag ist ein sehr positives Zeichen, das uns Christen im Irak gut tut. Die Christmetten finden hier bei uns jeweils am Abend und nicht nachts statt. Das hat auch dazu geführt, dass wir viele Anfragen von Muslimen bekommen haben, die gerne an der Messe teilnehmen und den Christen Glückwünsche zu Weihnachten aussprechen wollen. Das sind Zeichen der Solidarität, die uns viel Hoffnung schenken.“

Weihnachten sei das Fest des Friedens und der Versöhnung schlechthin, so Patriarch Sako.

„Ich hoffe und wünsche mir vom diesjährigen Weihnachten, dass für alle Menschen im Nahen Osten endlich der Friede herrsche. Mögen der Friede und die Ruhe kommen, damit alle Völker hier in Eintracht miteinander leben. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Weihnachten das Fest des Lebens ist und nicht des Todes und der Zerstörung.“ (rv)