Israel: Katholiken verurteilen Vandalismus jüdischer Extremisten

Im Heiligen Land sorgt ein Akt des Vandalismus am Trappistenkloster Latrun für Empörung. Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Dienstag das Eingangstor angezündet. Außerdem hinterließen sie auf den Mauern des Klosters antichristliche Schmierereien auf hebräisch. Jüdische Extremisten sollen für die Tat verantwortlich sein. Der israelische Premier Benjamin Nethanyahu hat den Vorfall umgehend scharf verurteilt. Auch der Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, drückt gegenüber Radio Vatikan seine Bestürzung aus und erinnert die Regierung an ihre Verantwortung:

„Die Regierung hat diesen Extremisten zu viel Spielraum und Freiheiten gelassen. Deshalb fühlen sie sich jetzt befugt, alles zu tun. Es ist zwar richtig, dass alle diese Taten verurteilen. Aber eine Verurteilung ist nicht genug! Ich will, dass die Ursachen dafür, dass einige Verrückte diese Akte des Vandalismus ausführen, beseitigt werden. Es ist notwendig, die Erziehung und Schulbildung mit einzubeziehen: Wo und wie haben diese Menschen gelernt, dass sie ihren Nächsten und die Heiligen Stätten nicht zu respektieren haben? Das ist meine Frage!"

Dabei hofft der Patriarch, die Christen können weiterhin als Brückenbauer des Dialogs im Heiligen Land auftreten, denn:

„Die Sorge ist allgemein und hin und wieder kommt es zu einem Vorfall dieser Art, der auch alle guten Absichten unseres Dialogs mit den anderen und das konkrete Alltagsleben unterminiert. Die Taten dieser Verrückten sind eine Sache, und der Dialog mit den Rabbinern und den Imamen ist eine andere. Hoffen wir, dass das vorüber geht, und dass die Regierung die notwendigen und auch drastischen Schritte unternimmt, um diesen Vandalismus einzudämmen. Es ist nicht genug, diese Taten anzuzeigen! Ich bin nicht glücklich, wenn ich eine schlichte moralische Verurteilung höre, denn das ist einfach nicht genug!"

Die Katholischen Ordinarien des Heiligen Landes haben unterdessen eine Pressemitteilung veröffentlicht in der sie sich die Frage stellen: „Was passiert in der israelischen Gesellschaft, dass die Christen zum Sündenbock und Ziel derartiger Gewalt werden?" Für die Behörden sei es an der Zeit, endlich etwas zu unternehmen, um dieser sinnlosen Gewalt ein Ende zu setzen und an den Schulen zu gewährleisten, dass Respekt gegenüber allen Bewohnern dieses Landes gelehrt wird. Die Mitteilung ist von nahezu allen Autoritäten der katholischen und lateinischen Kirchen im Heiligen Land unterzeichnet, unter ihnen neben dem Patriarchen von Jerusalem auch der Apostolische Nuntius in Jordanien, Giorgio Lingua, und der Kustos im Heiligen Land, Pater Pierbattista Pizzaballa. (rv)

Vatikan/England: „Bewusstseinsbildung in Sachen Missbrauch muss immer weitergehen“

Der Wille zur Aufklärung und Prävention von sexuellem Missbrauch durch Kleriker zeigt sich im Befolgen der päpstlichen Lehre; Benedikt XVI. sei der „perfekte Steuermann", um das „Schiff Petri" aus diesem Sturm herauszufahren. Das hat jetzt der Missbrauchsbeauftragte der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre betont. Der aus Malta stammende Priester Charles Scicluna hält sich in diesen Tagen in London auf, wo er an einem Theologenkongress zum Thema Missbrauch teilnahm. Auf die Frage unserer englischen Kollegin, ob es im Vatikan bis jetzt eine ausreichende Reflektion darüber gegeben habe, welche Strukturen Missbrauch begünstigen können, sagte Scicluna:

„Der Wille dazu ist klar, wenn die Lehre des Heiligen Vaters befolgt wird. Wir wissen, dass er klare und theologisch fundierte Worte zum Thema findet, aber auch sehr inspirierende Worte, für alle. Der Vatikan ist aus Menschen gemacht, und wir sind alle auf dem Weg der Bekehrung. Aber wenn wir sagen wollen, wo das Schiff Petri hinfährt, müssen wir darauf schauen, wer es fährt. Meiner Meinung nach ist Benedikt XVI. der perfekte Steuermann in diesen Fragen. Hier gibt es eine unbestrittene Führerschaft."

In der interdisziplinären Aufarbeitung des Missbrauchsskandals sieht Scicluna große Chancen für den Kampf gegen das Phänomen. Auf der Konferenz von London sei einmal mehr klar geworden, dass es eine Öffnung der Diskussion brauche, die Bewusstseinsbildung müsse immer weitergehen:

„Wir müssen weiter offen sein gegenüber Diskussionen, die inklusiv sind (…) Das bedeutet, die Mitverantwortung der Laien und der Theologen zu stärken, damit sie eine kirchliche Realität im eigentlichen Sinne lehren. Sie versuchen Antworten auf die Folgen von Machtmissbrauch zu geben, und dazu gehört auch der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen, eine Plage in der Kirche." (rv)

USA: Kardinal Dolan auch auf Demokraten-Parteitag

Nach seiner Teilnahme am Parteitag der Republikaner in Tampa wird der New Yorker Erzbischof, Kardinal Timothy Dolan, nun auch am Parteitag der Demokraten teilnehmen. Laut amerikanischen Medienberichten bestätigten dies jetzt die Demokraten. Der Parteitag findet am Donnerstag in North Carolina statt. Ein Gebet des Vorsitzenden der US-amerikanischen Bischofskonferenz auf dem Republikaner-Parteitag in Tampa Ende August hatte für Aufsehen gesorgt; es wurde von Beobachtern als Parteinahme der katholischen Kirche für den Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney gewertet, der mit der katholischen Kirche im Bereich Lebensschutz auf derselben Linie liegt. Der Kardinal hatte den Demokraten danach seine Teilnahme auch für deren Parteitag angeboten. Nach anfänglicher Ablehnung hatten die Demokraten letztlich zugestimmt, den Kardinal in North Carolina zu empfangen. Mitt Romney liegt im Gegensatz zu Barack Obama auf derselben Linie, was die Abtreibungspolitik betrifft. Kardinal Dolan hatte in seinem Gebet in Tampa die Ungeborenen mit eingeschlossen. Ob er auch in North Carolina beten wird, ist vorerst offen. (rv)

Kardinal Martini wird heute beigesetzt

Der frühere Erzbischof von Mailand, Kardinal Carlo Maria Martini, wird an diesem Montag Nachmittag feierlich im Mailänder Dom beigesetzt. Über 200.000 Menschen haben seit Samstag von den sterblichen Überresten Martinis Abschied genommen, die im Dom feierlich aufgebahrt waren. Mit dem Jesuiten und Bibelwissenschaftler war am Freitagnachmittag einer der Großen der Kirche gestorben: Martini war bahnbrechend für das Gespräch mit Nichtglaubenden, mit anderen Religionen und mit der modernen Welt. Das Requiem für ihn wird per Videoleinwand auch auf den Vorplatz der Mailänder Kathedrale übertragen. Papst Benedikt schickt den italienischen Kurienkardinal Angelo Comastri als seinen Vertreter zur Beisetzung nach Mailand. Comastri sagte uns per Telefon:

„Ich werde eine Botschaft des Heiligen Vaters verlesen. Papst Benedikt würdigt den Verstorbenen darin als Mann des Wortes, als Mann, der das Wort Gottes verkündet hat, als Mann, der dem Wort Gottes gedient hat. Kardinal Martini liebte die Kirche und hat seine Gläubigen und alle, denen er begegnete, immer wieder dazu aufgerufen, im Glauben zu wachsen und den Glauben immer radikaler zu leben. Als Martini einmal sagte: In jedem von uns steckt ein Nichtglaubender, dann wollte er nicht mit dem Glauben sozusagen spielen, sondern er wollte in allem Ernst darauf deuten, dass der Glaube immer wieder gereinigt und wie eine Pflanze gegossen werden muss. Glaube muss gelebt werden, und zwar innerhalb der Kirche!"

Denn Martini sei, so betont Comastri, ein treuer Sohn der Kirche gewesen; man dürfe seine Stellungnahmen jetzt nicht gegen die Kirche wenden. 23 Jahre lang war Martini Erzbischof in Europas größtem Bistum: von 1979 bis 2002. Am Requiem wird auch Italiens Ministerpräsident Mario Monti teilnehmen, der aus der Lombardei stammt. In Mailand ist an diesem Montag Staatstrauer. Martini war im Alter von 85 Jahren an Parkinson gestorben. Auch Mailands jüdische Gemeinde hat ihn in diesen Tagen gewürdigt, mit einem Gebet in der Residenz des Erzbischofs. Zwei Rabbiner rezitierten Psalmen zur Erinnerung an den „geliebten Freund" des Judentums; der Kardinal brachte nach seiner Pensionierung mehrere Jahre in Jerusalem zu. Was von Martini bleibt, bringt Kardinal Comastri auf folgende Formel:

„Die Liebe zum Wort Gottes, weil dieses Wort Gottes wirklich eine Lampe ist, die unseren Schritten Richtung gibt. Das war der Punkt, mit dem sich die ganze Arbeit von Kardinal Martini zusammenfassen lässt. Der Papst erinnert daran in der Botschaft, die ich während des Requiems verlesen werde. Martini hielt diese Lampe des Gotteswortes hoch, und sie macht unseren Weg hell." (rv)

Pakistan: Rimsha-Ankläger festgenommen

Sicherheitskräfte haben am Samstagabend in Islamabad den Imam festgenommen, der eine minderjährige Christin der Blasphemie beschuldigt hat. Nach Angaben eines Polizeisprechers haben drei Zeugen, darunter sein Assistent, den Geistlichen beschuldigt, dem Mädchen verkohlte Seiten eines Koran in die Tasche geschmuggelt zu haben. Sein Ziel sei es gewesen, die christliche Minderheit in dem Wohnviertel am Stadtrand der Hauptstadt unter Druck zu setzen. Dem Imam Hafiz Mohammed Khalid Chishti droht nun, wie der jungen Christin, ebenfalls ein Verfahren wegen Blasphemie. Die christliche Müllsammlerin Rimsha Masih war vor 14 Tagen in Polizeigewahrsam genommen worden. An diesem Montag wollte ein Gericht in Islamabad darüber befinden, ob sie auf Kaution freigelassen wird; die Entscheidung wurde aber erneut verschoben, diesmal auf kommenden Freitag. Berichten zufolge hat Rimsha das Down-Syndrom.

Der pakistanische Katholik Mobeen Shahid lehrt in Rom an der Päpstlichen Lateran-Universität – und hat in diesen Tagen viel mit Christen in seiner Heimat telefoniert. Er sagte uns an diesem Wochenende in einem Interview:

„Ich habe Rimshas Anwalt Tahir Naveed Chaudry angerufen: Er sagt, dass es Rimsha im Polizeigewahrsam sehr schlecht geht. Ihre Eltern fehlen ihr, ihr normales Umfeld, das sie kennt und wo sie gelebt hat. Rimsha ist nach meinen Informationen 13 Jahre alt, sie ist geistig zurückgeblieben, und nach zwei Wochen in Haft geht es ihr immer schlechter."

Bisherige Berichte hatten das Alter des Mädchens meistens mit elf Jahren angegeben. Die Entscheidung, ob Rimsha auf Kaution freikommt, ist vom Gericht mehrmals aufgeschoben worden.

„In gewisser Hinsicht ist dieses Aufschieben etwas Positives – das Gericht will eben mit aller Vorsicht vorgehen. Auf der anderen Seite aber ist es kontraproduktiv, das sehen wir an einer Äußerung des Anwalts von Ahmad. Ahmad ist der junge Mann, der Rimsha beschuldigt hat, den Koran verbrannt zu haben. Der Anwalt hat wörtlich gesagt: „Wenn nötig, wird es eben neue Mumtaz Quadris geben." Ein solcher Satz aus dem Mund des Anwalts des Anklägers schürt Hass und auch Fanatismus gegen die religiösen Minderheiten!"

Mumtaz Quadri war der Leibwächter, der letztes Jahr den Gouverneur des Bundesstaates Punjab ermordet hat. Der Politiker, Salman Tassir, hatte sich offen gegen das Blasphemiegesetz ausgesprochen, und er hatte Asia Bibi im Gefängnis besucht, die als Symbol bekannt gewordene Christin, die wegen dieses Gesetzes in Haft sitzt. Diese Haltung wurde dem Gouverneur zum Verhängnis. Sein Leibwächter erstach ihn.

„Man muss sich vor Augen führen, dass Tassir ein Muslim war – und dass Mumtaz Quadri als Polizist arbeitete. Quadri befürwortete das Blasphemiegesetz, weil es ihm um die Ehre des Propheten Mohammedd ging, und darum durfte dieses Gesetz aus seiner Sicht keinesfalls angerührt werden. Dabei hatte Tassir strenggenommen nur die Ausführungsbestimmungen des Gesetzes ändern wollen. Wenn der Anwalt von Ahmad sich jetzt also auf Mumtaz Quadri beruft, dann schürt er damit religiösen Hass gegen alle Nicht-Muslime in Pakistan."

Mobeen Shahid dementiert im Interview mit uns Berichte, dass der Anwalt der kleinen Rimsha ausgetauscht worden sei. Er bestätigt hingegen, dass insgesamt 600 Christen nach Rimshas Festnahme aus ihrem Slum geflohen seien.

„Sie haben weiterhin Angst davor, zurückzukehren, trotz aller Zusicherungen, die man ihnen macht. Aber sie haben erlebt, wie es der örtlichen Polizei nicht gelungen ist, aufgehetzte Massen daran zu hindern, ganze Dörfer in Brand zu stecken. Und sie haben erlebt, dass die Händler in ihrem Viertel sich weigern, ihnen Lebensmittel zu verkaufen – wie könnten sie dann jetzt auf den Gedanken kommen, wieder in ihr Viertel zurückzukehren?"

Mobeen Shahid leitet den Verband pakistanischer Christen in Italien; er führt derzeit eine Kampagne namens „Retten wir Rimsha Masih" durch, der sich u.a. hundert italienische Parlamentarier angeschlossen haben, dazu einige Bischöfe und Musliminnen aus den Golfstaaten. Gemeinsam wollen sie an den pakistanischen Präsidenten appellieren, Rimshas Freilassung zu verfügen. Dabei ist die junge Müllsammlerin keineswegs Pakistans einziger verfolgter Christ – im Gegenteil:

„In Pakistan werden die religiösen Minderheiten verfolgt, und damit auch die Christen. Ihre Lage hat sich kontinuierlich verschlechtert, seit letztes Jahr Shahbaz Bhatti ermordet wurde, der christliche Minister für die Angelegenheiten von Minderheiten. Shahbaz war noch jedem Fall von Diskriminierung von Minderheiten gefolgt, hatte sich jedes Mal vor Ort informiert und ist an den Fällen drangeblieben. Letztes Jahr gab es nun fast tausend Fälle von Zwangsbekehrungen zum Islam und von damit zusammenhängenden Morden; dieses Jahr liegt die Zahl schon bei fast zweitausend. Pakistan ist heute ein Opfer des Extremismus im Namen der Religion. In Wirklichkeit ist dieser Extremismus aber gar nicht an eine Religion gebunden, sondern ist ein übergreifendes Phänomen."

Immer noch in Haft sitzt in Pakistan die bereits genannte Asia Bibi, Mutter von fünf Kindern: Die Christin war 2010 wegen angeblicher Blasphemie festgenommen worden, zeitweise drohte ihr die Todesstrafe. Viele haben sich vom Ausland aus für sie eingesetzt, aber gebracht hat das nichts.

„Auch Asia Bibi geht es sehr schlecht nach diesen fast zwei Jahren in Einzelhaft. Der Berufungsprozess ist noch beim Obersten Gericht von Lahore in Gang. Wir hoffen immer, dass es einmal zu einer Anhörung kommt, aber aus Sicherheitsgründen war dies bisher nicht der Fall."

Der Leiter der bischöflichen Justitia-et-Pax-Kommission, Pater Emmanuel Yousaf, hat an diesem Montag an der gerichtlichen Anhörung in Islamabad im Fall Rimsha Masih teilgenommen. Im Gespräch mit dem vatikanischen Fidesdienst erklärte er sich davon überzeugt, dass das Mädchen am Freitag vom Gericht auf freien Fuss gesetzt werde. Aus seiner Sicht werde der Fall Rimsha „ein Exempel statuieren". Vor dem Gericht habe es keine Kundgebungen gegen Rimsha oder für den verhafteten Imam gegeben. Stattdessen häufen sich nach Yousafs Darstellung auch von muslimischer Seite Zeichen der Solidarität. So habe der Mufti einer Moschee in Karatschi angekündigt, Rimsha und ihre Familie bei sich aufzunehmen. (rv)

Osservatore Romano: Neuer Chefredakteur

Der Osservatore Romano hat einen neuen Chefredakteur: Piero Di Domenicantonio folgte an diesem Samstag dem bisherigen Chefredakteur Antonio Chilà, der in den Ruhestand geht, auf seiner Position nach. Geboren 1958, hat er seit 1978 in dem vatikanischen Nachrichtenorgan gearbeitet und Papst Johannes Paul II. auf einigen seiner Reisen in Italien und im Ausland begleitet. Seit 1982 ist er professioneller Journalist und arbeitete seit 1989 an der Modernisierung der Arbeitstechniken in der Redaktion. Er war federführend bei den letzten Layout-Reform des Blattes und hat den Internetauftritt des Osservatore realisiert. (rv)

Papst Benedikt kondoliert

Papst Benedikt XVI. trauert um den früheren Erzbischof von Mailand, Kardinal Carlo Maria Martini. Er nehme Anteil am Schmerz der Angehörigen und der Gläubigen von Mailand, schrieb der Papst in einem am Freitagabend veröffentlichten Telegramm an den gegenwärtigen Kardinal der norditalienischen Stadt, Erzbischof Angelo Scola. Benedikt bezeichnete den im Alter von 85 Jahren verstorbenen populären Kardinal als „lieben Bruder"; Martini habe der Kirche und dem Evangelium „großzügig gedient".

Benedikt XVI. würdigte Martini darüber hinaus als „pflichtbewussten und weisen" Erzbischof, bedeutenden Bibelwissenschaftler und geschätzten Leiter der Päpstlichen Universität Gregoriana. Mit seinen kompetenten und leidenschaftlichen Predigten und Ansprachen habe Martini der Kirche die christlichen Schriften immer mehr eröffnet, besonders durch die Förderung der Meditation über Bibeltexte. Auch habe der Kardinal seine lange Krankheit gelassen und vertrauensvoll dem Willen Gottes anvertraut, so der Papst.

Martini starb am Freitagnachmittag in einem Heim des Jesuitenordens im norditalienischen Gallarate nach einer langen Parkinson-Krankheit. Der Ordensmann war eine der prägenden Figuren der italienischen Kirche; zeitweise galt er als aussichtsreicher Kandidat für das Papstamt. Martini leitete das Mailänder Erzbistum von 1979 bis 2002. (rv)