Vatikan: „Neue Richtlinien“ im Umgang mit Aids gefragt

Viele Ortskirchen in Entwicklungsländern, die an vorderster Front gegen HIV/Aids kämpfen, wünschen sich „neue seelsorgerliche Richtlinien" im Umgang mit den Menschen, die an der Immunschwächekrankheit leiden oder eine Infektion fürchten müssen. Das sagte der vatikanische „Gesundheitsminister" vor Beginn der großen Vatikan-Konferenz zum Thema Aids, die an diesem Freitag und Samstag ranghohe Vertreter des Heiligen Stuhles und internationaler Organisationen in Rom zusammenführt.

„Die Ortskirchen möchten eine Hilfestellung bei der Verbesserung ihrer seelsorgerlichen und medizinischen Initiativen", sagte Erzbischof Zygmunt Zimowski, der Präsident des päpstlichen Rates für die Krankenpastoral, in einer vorab aufgezeichneten Video-Botschaft. Er erinnerte auch daran, dass die katholische Kirche weltweit rund 117.000 Gesundheitszentren betreibt, die HIV-Infizierte und Aids-Kranke versorgen oder in der Prävention arbeiten.

„Deshalb ist dieser Kongress eine neue Gelegenheit für ein Tiefenstudium der Problematik, das darauf zielt, das katholische Lehramt in diesem Bereich immer besser anzuwenden. Es geht darum, sowohl das ethische Bewusstsein bei denen zu stärken, die den Kranken beistehen, als auch den Respekt vor der Würde jeder infizierten Person."

Außerdem rief Erzbischof Zimowski die reichen Nationen zu mehr Solidarität mit Aids-Kranken in armen Ländern auf.

„Ein weiteres wichtiges Ziel der Konferenz besteht darin, die Aufmerksamkeit und Solidarität der reichen Länder den wirtschaftlich benachteiligten Ländern gegenüber neu anzusprechen. Dort sterben weiterhin zahlreiche, viel zu viele Menschen, weil ihnen der Zugang zu den erforderlichen Heilmaßnahmen versagt ist, insbesondere zu den so genannten antiretroviralen Therapien."

Die Tagung steht unter dem Titel „Die zentrale Bedeutung der Fürsorge für die Person bei der Vorbeugung und Behandlung von HIV/Aids". Zu den Vortragenden zählen neben Zimowski selbst der Beobachter des Heiligen Stuhls beim Uno-Menschenrechtsrat in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, sowie der Direktor von Unaids, dem Programm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit, Michel Sidibe. Auch der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, wird zu der Konferenz erwartet. Veranstalter der Tagung ist die Stiftung „Der barmherzige Samariter", die dem päpstlichen Gesundheitsratsrat untersteht. (rv)

Vatikan: Neuer Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly der Syro-Malabarischen Kirche

Papst Benedikt XVI. hat George Alencherry als Großerzbischof von Ernakulam und damit als Oberhaupt der Syro-Malabarischen Kirche bestätigt. Das teilt der Vatikanische Pressesaal an diesem Donnerstag mit. Alencherry war am Dienstag in dieses Amt gewählt worden, das Kirchenrecht sieht die Bestätigung durch den Papst vor. Die Syro-Malabarische Kirche ist eine mit Rom unierte Ostkirche. Die Gläubigen dieser Kirche leben vor allem im Süden und Südwesten Indiens. (rv)

Vatikan: Kardinal Maradiaga für weitere vier Jahre wiedergewählt

Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga bleibt an der Spitze von Caritas Internationalis. Bei der 19. Generalversammlung des Dachverbands in Rom wurde er am Dienstag für weitere vier Jahre wiedergewählt. Der honduranische Salesianer-Kardinal bekam 75 Prozent der Stimmen. Zum Schatzmeister bestimmten die Delegierten den Schweizer Jürg Krummenacher. Ein Generalsekretär soll am Donnerstag bestimmt werden. Die bisherige Generalsekretärin von Caritas Internationalis, Lesley-Anne Knight aus Großbritannien, kandidiert auf Bitte des Vatikans nicht für ein zweites Mandat. Aus dem Vatikan wurde das mit dem Wunsch nach einem stärker katholischen Profil des Verbands begründet. (rv)