Papst kondoliert zum Tod von Erzbischof Zimowski

Erzbischof Zygmunt ZimowskiPapst Franziskus hat in einem Beileidstelegramm zum Tod von Erzbischof Zygmunt Zimowski dessen Einsatz für den Heiligen Stuhl und das christliche Zeugnis, das er im Verlauf seiner schweren Krankheit abgegeben habe, gewürdigt. Ebenfalls erinnerte Franziskus an Zimowskis pastoralen Dienst in der Diözese von Radom, die er vor seiner Berufung in den Vatikan als Bischof geleitet hatte. Das Telegramm ist an Jean-Marie Mupendawatu gerichtet, der als Sekretär des Gesundheitsrates unter Erzbischof Zimowski wirkte. Er bete für den Verstorbenen, so der Papst in dem von ihm selbst unterzeichneten Telegramm weiter, und erbitte die Fürsprache der Gottesmutter und Patronin Polens für ihn. Außerdem erteile er allen Mitarbeitern des Rates sowie den trauernden Familienangehörigen des Erzbischofs seinen apostolischen Segen.

Wie die Polnische Bischofskonferenz und der Vatikan am Mittwoch bekannt gaben, starb der Präsident des Päpstlichen Rates für die Seelsorge im Gesundheitsdienst, Erzbischof Zygmunt Zimowski, kurz vor Mitternacht nach schwerer Krankheit in einer Klinik im südpolnischen Dabrowa Tarnowska. Er wurde 67 Jahre alt. Papst Franziskus hatte den Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten Kurienerzbischof noch am Dienstagnachmittag in der Klinik angerufen und ihm versichert, dass er für ihn bete. Der aus Polen stammende Zimowski hatte seit 2009 den Päpstlichen Rat für die Seelsorge im Gesundheitsdienst geleitet. (rv)

Vatikanischer Gesundheitsminister: „Euthanasie ist Schande unserer Zeit“

Erzbischof Zygmunt ZimowskiDie Beihilfe zur Selbsttötung ist eine Schande in unserer Zeit. Das betont der vatikanische Gesundheitsbeauftragte, Zygmunt Zimowski. Als Präsident des Päpstlichen Rates für die Krankenseelsorge hat der Erzbischof in dieser Woche über 400 Wissenschaftler, Experten und Krankenseelsorger zur alljährlichen Vollversammlung in den Vatikan eingeladen. Bei den Gesprächen ging es um die Pflege von Patienten mit degenerativen Krankheiten wie beispielsweise Alzheimer. Gerade in westlichen Ländern werde solchen Patienten „nahegelegt", Suizidbeihilfe zu verlangen.

„Seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hat sich die Gesellschaft in unseren Breitengraden sehr verändert. Der Altersdurchschnitt wurde höher, und zugleich ließ die soziale Bedeutung der Pflege der Großeltern in der Familie nach. Dies führte dazu, dass alte Menschen heute de facto von der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Die Euthanasie wurde in diesem Kontext zu einem Mittel, das dieses ,Problem‘ angeblich lösen kann. Wir haben bei dieser Konferenz – insbesondere bei der Heiligen Messe – dafür gebetet und darum gefleht, dass die Gesellschaft ,Nein‘ sagt zur Euthanasie – denn sie ist eine Schande unserer Zeit."

Wer in der Krankenseelsorge tätig ist, solle den Patienten und deren Angehörigen vor allem eines vermitteln, so Zimowski: Mut.

„Der Krankenseelsorger ist ein Begleiter, der dabei helfen soll, auf die Begegnung der alten und kranken Menschen mit dem Herrn vorzubereiten. Das kann nur durch eine aktive Hoffnung vermittelt werden, das heißt durch die Betonung des Älterwerdens. Der Mensch ist nämlich dazu geschaffen, alt zu werden. Damit verbunden ist natürlich auch die Würde des Sterbens, und das bedeutet vor allem eines: das Wirken Gottes in jeder Lebensphase zu erkennen."

Die katholische Kirche will ihren Einsatz für die Pflege und Begleitung kranker Menschen weltweit besser koordinieren. Darüber will am Samstag der Direktivrat des neuen Internationalen Komitees der katholischen Gesundheitsinstitutionen (CIISAC) in Rom beraten. Dies kündigte der Sekretär des Päpstlichen Gesundheitsrates, Jean-Marie Mate Musivi Mupendawatu, am Dienstag im Vatikan an. (rv)

Vatikan kritisiert Ausgrenzung von Autisten

Erzbischof Zygmunt ZimowskiZum Weltautismustag hat sich der Präsident des päpstlichen Gesundheitsrates für mehr Solidarität mit Betroffenen ausgesprochen. Erzbischof Zygmunt Zimowski kritisiert in seiner Botschaft die Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Besonders Kinder und Familien seien von der Stigmatisierung betroffen. Immer noch kennzeichneten Vorurteile die Begegnung mit Autisten – zum Beispiel, dass ein Autist unter einer „Glasglocke" lebe. „Autismus" sei ein Wort, das auch heute noch Angst mache und stigmatisiere, heißt es in der Botschaft des päpstlichen Gesundheitsrates zum Welt-Autismus-Tag, der weltweit am Dienstag begangen wird. Kirchliche Einrichtungen sollten ihren Blick auf das Thema richten und es in ihre Aktivitäten einbinden, so Zimowski. Sie sollten den Kindern und ihren Eltern eine Hilfe sein.

Der Weltautismustag wird seit sechs Jahren am 2. April begangen und wurde von den Vereinten Nationen eingeführt. (rv)

Vatikan: „Neue Richtlinien“ im Umgang mit Aids gefragt

Viele Ortskirchen in Entwicklungsländern, die an vorderster Front gegen HIV/Aids kämpfen, wünschen sich „neue seelsorgerliche Richtlinien" im Umgang mit den Menschen, die an der Immunschwächekrankheit leiden oder eine Infektion fürchten müssen. Das sagte der vatikanische „Gesundheitsminister" vor Beginn der großen Vatikan-Konferenz zum Thema Aids, die an diesem Freitag und Samstag ranghohe Vertreter des Heiligen Stuhles und internationaler Organisationen in Rom zusammenführt.

„Die Ortskirchen möchten eine Hilfestellung bei der Verbesserung ihrer seelsorgerlichen und medizinischen Initiativen", sagte Erzbischof Zygmunt Zimowski, der Präsident des päpstlichen Rates für die Krankenpastoral, in einer vorab aufgezeichneten Video-Botschaft. Er erinnerte auch daran, dass die katholische Kirche weltweit rund 117.000 Gesundheitszentren betreibt, die HIV-Infizierte und Aids-Kranke versorgen oder in der Prävention arbeiten.

„Deshalb ist dieser Kongress eine neue Gelegenheit für ein Tiefenstudium der Problematik, das darauf zielt, das katholische Lehramt in diesem Bereich immer besser anzuwenden. Es geht darum, sowohl das ethische Bewusstsein bei denen zu stärken, die den Kranken beistehen, als auch den Respekt vor der Würde jeder infizierten Person."

Außerdem rief Erzbischof Zimowski die reichen Nationen zu mehr Solidarität mit Aids-Kranken in armen Ländern auf.

„Ein weiteres wichtiges Ziel der Konferenz besteht darin, die Aufmerksamkeit und Solidarität der reichen Länder den wirtschaftlich benachteiligten Ländern gegenüber neu anzusprechen. Dort sterben weiterhin zahlreiche, viel zu viele Menschen, weil ihnen der Zugang zu den erforderlichen Heilmaßnahmen versagt ist, insbesondere zu den so genannten antiretroviralen Therapien."

Die Tagung steht unter dem Titel „Die zentrale Bedeutung der Fürsorge für die Person bei der Vorbeugung und Behandlung von HIV/Aids". Zu den Vortragenden zählen neben Zimowski selbst der Beobachter des Heiligen Stuhls beim Uno-Menschenrechtsrat in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, sowie der Direktor von Unaids, dem Programm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit, Michel Sidibe. Auch der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, wird zu der Konferenz erwartet. Veranstalter der Tagung ist die Stiftung „Der barmherzige Samariter", die dem päpstlichen Gesundheitsratsrat untersteht. (rv)