Aus drei Päpsten mach einen: Das Konzil von Konstanz, erinnert an historischer Stelle

Konstanz Es war das einzige Mal, dass ein Papst auf deutschem Boden gewählt wurde, in Konstanz, beim Konzil. Vorher hatte es drei Päpste gegeben, wohlgemerkt gleichzeitig. Genau 600 Jahre ist der Beginn dieses Weltereignisses nun her, Gelegenheit für das Landesmuseum Baden Würtemberg, dem eine vielgepriesene Ausstellung zu widmen. Und ein guter weil auch irgendwie römischer Ort, meine Sommerreise in diesem Jahr zu einem Ende kommen zu lassen. Man sieht viel, man hört auch viel in der Ausstellung, man steigt ein in die Welt des Spätmittelalters, die uns doch sehr fremd ist. Susanne Rau ist „Projektleiterin Museumspädagogik“ vor Ort. (rv)

D/Vatikan: Kardinal Lajolo reist nach Schönstatt

 Kardinal Giovanni Lajolo vertritt den Papst beim Jubiläum der Schönstatt-Bewegung in Deutschland. Franziskus entsendet den emeritierten italienischen Kurienkardinal zu den Feierlichkeiten von 16. bis 19. Oktober in Vallendar bei Koblenz, wie der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag bekanntgab. Kardinal Lajolo wirkte in früheren Jahren als Nuntius in Berlin und spricht gut Deutsch. Die Schönstatt-Bewegung entstand vor 100 Jahren auf Initiative von Pater Joseph Kentenich. Pilger aus 50 Nationen werden sich an der Jubiläumswallfahrt nach Schönstatt im Oktober beteiligen. (rv)

Vatikan/Irak: Mehrere diplomatische Initiativen laufen an

Kardinal Filoni Mit ungewöhnlicher Offenheit setzt der Vatikan seine diplomatische Aktion für den Irak fort. Am Freitag wurde bekannt, dass Franziskus Kardinal Fernando Filoni ins Zweistromland schickt; der Sondergesandte soll sich ein Bild von der Lage der Christenverfolgung durch die IS-Terrormilizen machen. Doch damit nicht genug. Franziskus plant auch, die Nuntien des Irak und der umgebenden Regionen zu einem Krisengespräch nach Rom zu rufen. Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi über Radio Vatikan bekannt gegeben.

„Es geht darum, die Lage zu untersuchen, sich über mögliche Initiativen auszutauschen, Ideen zu sammeln und auch auf diese Weise die Nähe des Papstes und der Weltkirche zu diesem Krisengebiet zu bekunden. Dieses Treffen wird wahrscheinlich im September stattfinden.“

Einstweilen hat das vatikanische Staatssekretariat die Nuntien der Region dazu angehalten, den Irak-Appell des Papstes vom vergangenen Donnerstag mit besonderem Nachdruck den Regierungen der jeweiligen Länder vorzulegen. Auch den kirchlichen Autoritäten sollen die Nuntien den Friedensappell von Papst Franziskus weiterleiten,

„damit eine Bewegung des Gebets und der Solidarität entsteht. Sie soll der dramatischen Lage unserer Brüder und Schwestern und aller von dieser Tragödie betroffenen Bevölkerungen entgegenkommen.“

„Von ihren Wurzeln abgeschnitten“

Die Entsendung von Kardinal Filoni als Sondergesandtem in den Irak wertet dieser selbst
als Zeichen der besonderen Sorge des Papstes für die Christen im Zweistromland. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte Filoni:

„Diese Fürsorge des Papstes gilt den leidenden Christen dort. Sie haben ihre Häuser verlassen und sehen sich vom ihren Wurzeln abgeschnitten, sie wurden gedemütigt, sie mussten alles zurücklassen und flüchten. Ich hoffe, den Bedürfnissen so vieler Menschen entgegenkommen zu können. So werde ich gemeinsam mit dem Patriarchen überlegen, was wir als Weltkirche unternehmen können.“

Er bereite seine Reise bereits vor, sagte Kardinal Filoni. Den Irak zu erreichen, sei derzeit nicht einfach, man brauche sich aber „auch nicht mehr als nötig abschrecken zu lassen“.

„Ich werde vor allen Dingen versuchen, die Solidarität und Nähe im Gebet mitzubringen, auch in den Taten. Und ich bin überzeugt, dass der Heilige Vater mir vor meiner Abreise genauer sagen wird, was er dieser Bevölkerung vergegenwärtigen möchte, die ihm sehr am Herzen liegt.“

Dass der chaldäische Patriarch Sako derzeit von der Gefahr eines Völkermordes an den irakischen Minderheiten, allen voran den Christen, spricht, kann Filoni durchaus nachvollziehen.

„Patriarch Sako ist vor Ort und kennt von daher gut alle Aspekte, die unsereinem leider entgehen können. Die christliche Bevölkerung jenes Gebiets wird leider nicht zum ersten Mal in die Emigration gezwungen und zu unsäglichem Leid verurteilt. Das begann bereits vor fast einem Jahrhundert und hat sich seither in der neunzigjährigen Geschichte des Irak mehrmals wiederholt, als das Territorium aus dem Osmanischen Reich ausgegliedert und ein unabhängiger Staat wurde wie alle anderen Länder der Region. Es ist also eine Bevölkerung, die in sich noch viel Leiden trägt, und so verstehe ich den Ausdruck des Patriarchen gut.“

Kardinal Filoni ist Präfekt der vatikanischen Missionskongregation und ein erfahrener Diplomat, dem große Fähigkeit zur Deeskalation bescheinigt wird. Den Irak kennt er gut: Von 2001 bis 2006 wirkte er als Nuntius in Bagdad, erinnert Vatikansprecher Lombardi.

„Kardinal Filoni war sechs Jahre im Irak, in der Schlussphase des Regimes von Saddam Hussein, während des Krieges und in den ersten Folgejahren. Während des Krieges blieb er [auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Johannes Paul II.] treu und mutig in Bagdad, trotz der Bombardierungen; er war praktisch der einzige ausländische Diplomat, der in dieser Lage ausharrte. Ein Mann, der seine Liebe zur Bevölkerung des Irak und seiner Region wirklich mit Hingabe bewiesen hat.“ (rv)

Wirtschafs-Kardinal erläutert „neue Finanzordnung“ des Vatikans

Kardinal Pell Eine „arme Kirche“ bedeutet nicht eine „leere und ineffiziente Kirche“. Das betonte der australische Kardinal George Pell, Präfekt des neugeschaffenen Wirtschaftssekretariat des Vatikans. Im Gespräch mit der US-Agentur „Catholic News Service“ (cns) sagte Pell, dass im vergangenen Monat bereits einige „Weichenstellungen“ für den neuen Finanzkurs des Heiligen Stuhls gelegt wurden.

Gegenüber cns erläuterte Kardinal Pell, dass der Vatikan daran arbeitet, „die besten Anwendungsmodelle zu übernehmen“, die es derzeit bei wirtschaftlichen Angelegenheiten gebe. Damit wolle der Heilige Stuhl „die internationalen Standards im Bereich der Güter- und Geldbetreuung“ übernehmen. Deshalb sei es wichtig, dass der Vatikan weitere Schritte unternehme, um noch mehr als bisher als „transparente Institution“ zu gelten. Bisher sei schon sehr viel erreicht worden, so Pell. Er kündigte an, dass bis Ende des Jahres ein externer und „unabhängiger Auditor“ ernannt werde. Dieser sei eine Anlaufstelle für alle, die mehr über die Geld- und Finanzfragen des Vatikans wissen wollen. Damit wolle man jenes Ziel erreichen, dass beim Vorkonklave erwünscht wurde: mehr Transparenz bei Geldangelegenheiten des Vatikans. „Die Gläubigen sollten wissen, woher das Geld fließt, das sie beispielsweise hier gespendet haben“, so Pell wörtlich.

Prinzip der „vier Augen“

Die neue Finanzordnung des Vatikans solle geprägt sein durch das „Prinzip der vier Augen“. Künftig sollen die Geldüberweisungen und Finanzierungen im Vatikan von mehr als einer Person begutachtet werden, das bedeutet auch mehr Kontrollen. „Das ist jetzt keine weltbewegende Neuheit, aber es geht darum, dass die Menschen wieder mehr vertrauen in uns bekommen“, erläuterte Pell. Papst Franziskus unterstütze „ganz klar“ diese Linie, fügt der australische Kardinal an.

Auf die Frage, ob der Papst nicht zu viele neue Einrichtungen einführe, die auch Mehrkosten für den Vatikan bedeute, antwortete Kardinal Pell: „Kurzfristig ist das so, doch ohne diese neue Einrichtungen können wir in Zukunft keine Einsparungen machen und im Allgemeinen wird es so sein, dass wir weniger Personal haben werden.“ (rv)

Brasilien: Kardinal Hummes feiert 80. Geburtstag

Kardinal Claudio Hummes Der brasilianische Kardinal Cláudio Hummes feiert heute seinen 80. Geburtstag. Hummes war von 1998 bis 2006 Erzbischof von Sao Paulo und anschließend bis Oktober 2010 Präfekt der Kongregation für den Klerus in Rom. Mit seinem Geburtstag verliert er seine Mitgliedschaften in drei Kongregationen und fünf Päpstlichen Räten der vatianischen Kurie. Hummes wurde im Jahr 2001 durch Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben und erhielt als Titelkirche „S. Antonio da Padova in Via Merulana“. Zudem verliert er heute sein aktives Wahlrecht in einem künftigen Konklave. Insgesamt umfasst das Kollegium somit noch 117 wahlberechtigte und 94 nicht wahlberechtigte Kardinäle für eine künftige Papstwahl. (vh)

 

Solidarität per Mausklick: Ein Zeichen für die verfolgten Christen

Arabische Buchstabe N Solidarität per Mausklick ist nichts Neues oder Außergewöhnliches in unserer modernen und digitalisierten Welt. Neu im Social-Network ist jedoch das Zeichen „Nun“. Es verbreitet sich mit einer enormen Schnelligkeit und ist von einem tödlichen gefährlichen Zeichen zu einem Zeichen der gemeinsamen Kultur geworden – nämlich dem „Christsein“ und der Solidarität mit den verfolgten Christen im Irak. Das Zeichen sieht aus wie ein halbes offenes O und darüber wird ein Punkt gezeichnet.

Im Irak wurde dieses Zeichen von der Terrorgruppe IS genützt um die Häuser der Christen zu kennzeichnen. Der deutsche Theologe, Islamwissenschaftler und Jesuitenpater Christian W. Troll hat Radio Vatikan die Bedeutung dieses „N“ erklärt:

„Das ist das arabische N, Nun, das steht für den ersten Buchstaben des Wortes Nazara und es ist die arabische und auch die koranische Bezeichnung für Christen. Somit soll das Haus gekennzeichnet werden als Haus der Christen. Diese sind jedoch enteignet worden und das bedeutet dann, dass das Haus dem Kalifat gehört und nicht mehr den Christen.“

Natürlich, derzeit sei vor allem Israel und Palästina in den Medien und ebenso sehr stark in den sozialen Netzwerken vertreten. Aber dennoch, auch Irak bleibe in den Schlagzeilen. Schuld daran sei auch die große Auswanderung der Jesiden, einer anderen Minderheit im Irak, sagt Pater Troll. Die Christen konnten nicht mehr in Mosul bleiben, denn sie wurden vor die Wahl gestellt entweder einen Jizya, eine Religionssteuer, zu bezahlen, zu konvertieren oder ihr Leben auf das Spiel zu setzen.

„Immerhin waren es einst 50.000 christliche Bewohner in Mosul. Eine kleine Zahl scheinen dem Druck nachgegeben zu haben. Ein Großteil ist vertrieben worden oder auch dem Islam übergetreten zu sein.“

Laut assyrischer Nachrichtenagentur Aina, soll es derzeit keine Christen in Mosul mehr geben, denn die, die konnten, seien in den Norden des Landes geflüchtet. Alle christlichen Institutionen in Mosul (Kirchen, Klöster und Friedhöfe), es waren ursprünglich 45, wurden entweder zerstört, besetzt oder in eine Moschee oder in ein IS-Lager umgewandelt. Anfangs waren es vor allem arabische Christen, die sich den verfolgten Menschen angenommen hatten. Das Symbol „Nun“, der Nazarener, den Christen wurde in der viralen Welt zu einem Zeichen der Gefahr zu einem Zeichen der Solidarität. Immer mehr Menschen auf Twitter und Facebook haben ihr eigenes Profilbild getauscht mit dem Bild des arabischen Buchstabens oder Fotos verbreitet, wo sie selbst mit dem Zeichen zu sehen sind.

Ein Zeichen, dass für Unheil steht, eine Kategorisierung, die in roter und schwarzer Farbe auch auf den Häusern in Mosul zurückgeblieben ist und dieses Zeichen hatten die christliche Minderheit des Landes zur Flucht gezwungen. Ein Zeichen, dass für eine Religion steht, ein Erkennungsmerkmal. Im weltweiten Netz findet man auch Vergleiche mit dem „Nun“ und dem Davidstern, der zu Zeiten des zweiten Weltkrieges missbraucht wurde.

„Das erinnert auch an Behandlung der Minderheiten im christlichen Mittelalter. Minderheiten sind markiert worden, Regelungen sind aufgestellt worden, wenn nicht auch Gesetze, um ‚klare Verhältnisse‘ sozusagen zu schaffen, und das ruft Betroffenheit hervor. Man merkt, dass hier eigentlich Mentalitäten verschiedener Epochen, Jahrhunderten angehören, zeitgleich zusammenkommen in einem Land wie im Irak oder überhaupt in unserer modernen Welt. Das macht sehr betroffen.“

Unter dem Hashtag #Wearen – wir sind N – also Christen, werden täglich weltweit Solidaritätsmeldungen für die vertriebenen Christen auch von Muslimen verbreitet. Erzbischof von Canterbury, Justin Welby ist einer von Ihnen. Menschen schließen sich zusammen um gemeinsam gegen die Verfolgung und Vertreibung der Christen zu protestieren. Beispielsweise Schweden, Deutschland, England oder Kanada haben sich dieser globalen Kampagne angeschlossen. Das Zeichen N wurde mehr als 55.000 mal als Hahstag genutzt, 4% davon im Libanon, 18% davon in Saudi Arabien und 39% in Frankreich, muslimische Journalisten setzen sich im Internet für die Verbreitung der Nachricht ein.

Dass IS auch alle anderen religiösen Minderheiten zur Flucht treibt, ist kein Geheimnis mehr. Auch alle anderen Minderheiten (Schabak, Jesiden und Turkmene) wurden von IS angegriffen und die meisten seien geflüchtet. Indes gehen die Kämpfe weiter. Die Regierung versucht gegen IS militärisch vorzugehen, aber laut Nachrichtenagentur Fides und Aina gab es wieder Angriffe bzw. Übergriffe auf die Christen auch in anderen Regionen von Irak, da IS immer weiter in den Norden vordringt. Für Marion Sendkern aus Berlin ist es wichtig sich solidarisch mit den Menschen zu zeigen und ihr Profilbild mit dem Zeichen N zu tauschen:

„Zum Christsein gehört, dass ich Zeugnis ablege. Das ist neben der Liturgie, der Diakonie und der Gemeinschaft einer der vier Grundvollzüge der Kirche. Was da im Irak passiert, geht mich als deutsche Christin etwas an, das sind ja meine Glaubensbrüder und –Schwestern, die da verfolgt werden. Ich glaube zwar nicht, dass sich die Situation vor Ort verbessert, nur weil ich mein Facebook-Profilbild geändert hab, aber darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass ich mich solidarisch zeige mit meinen Glaubensbrüdern und – Schwestern. Und es geht darum, dass ich in Deutschland darauf hinweisen, was gerade im Irak passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, verfolgt und bedroht zu werden, nur weil ich Christin bin. Religionsfreiheit ist für uns in weiten Teilen Europa schon so normal geworden, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. So gesehen ist mein Facebook-Profilbild auch ein Statement für die Religionsfreiheit.“ (rv)

Panama: Papstes schickt Nachricht an lateinamerikanischen Familienkongress

CELAM Anlässlich des ersten lateinamerikanischen Kongresses zur Familienpastorale hat Papst Franziskus eine Nachricht an die Kongressteilnehmer geschickt, in der er die Stellung der Familie für die Gesellschaft hervorhob. „Für diejenigen mit existenziellen Problemen und dringenden Nöten ist die Familie ein Zentrum der Liebe, in dem das Gesetz des Respekts und der Gemeinschaft herrscht“, schrieb der Papst in seiner Mitteilung. Gegenüber einer eher materialistisch ausgerichteten Welt, reduziere die Familie die Menschen nicht auf bloße Nützlichkeit, sondern kanalisiere deren tieferen Wünsche, schrieb der Papst weiter. In den Augen des Papstes sei die Familie aus diesem Grund fruchtbar, nicht nur, weil sie auch neues Leben hervorbringe, sondern, weil sie den existierenden Horizont erweitere, neue Wege eröffne und uns trotz aller Verzweiflungen und Herausforderungen glauben lasse, dass ein Zusammenleben, welches auf Respekt und Treue basiert, möglich sei.

Die Familienpastorale findet vom 4. bis 9. August in Panama statt und wird von der lateinamerikanischen Bischofskonferenz „Celam“ veranstaltet. Sie steht in Zusammenhang mit der im Oktober im Vatikan anstehenden Familiensynode. (rv)

Vatikan-Fußballmannschaft zum Freundschaftsspiel im Land des Weltmeisters

Fußball Auf nach Deutschland – heißt es für die Fußballmannschaft des Vatikans. Sie fliegt von 9.- bis 10. August in das Land der Fußballweltmeister um ein freundschaftliches Match gegen Borussia Mönchengladbach zu spielen. Vertreten sind diesmal nicht nur Mitarbeiter der Vatikanischen Post oder der vatikanischen Gendarmerie, erstmals sind auch Spieler aus dem Staatssekretariat und der Schweizer Garde vertreten. Das Freundschaftsmatch zwischen „Hack Wimmer 6 Friends“ und dem Vatikan wird am Sonntag, den 10. August um 13:00 im Stadion von Borussia stattfinden. Guillermo Karcher, einer der Organisatoren des Fußballspieles erzählt Radio Vatikan stolz, wie es überhaupt zu dieser Initiative gekommen ist:

„Es ist eine Initiative, die bereits 2011 geboren wurde. Zu dieser Zeit wurde die Idee noch von Benedikt, den XVI. akzeptiert. Und das ist das Schöne daran: die Kontinuität. Als Papst Franziskus von der Initiative erfahren hatte, konnte er nur applaudieren. Wir kenne ja seinen sportlichen Spirit. Ich würde gerne betonen, dass diese Kontinuität der beiden Päpste existent ist. Sie haben erkannt, wie wichtig der Sport ist. Und dann die Freude zu wissen, dass der Vatikan präsentiert wird durch verschiedene Büros, Ministerien des Vatikans – wir sprechen hier eben von der vatikanischen Gendarmerie, der Schweizer Garde und des Staatssekretariats. Eine Mannschaft, die aus vielen exzellenten Spieler besteht und die vatikanische Welt repräsentiert.“

Man kann die Mannschaft nun als die „Mannschaft des Vatikans“ betiteln und für Karcher ist es ein wichtiges Zeichen der Gemeinschaft, dass die Mitarbeiter im Vatikan gemeinsam neue Herausforderungen annehmen und neue Treffen mit anderen Ländern, wie eben in diesen Fall mit Deutschland, organisieren können. Die Werte der Kirche können auch im Sport wiedergefunden werden:

„Sagen wir, es ist ein Moment der Vereinigung. Mit dem richtigen Sportsgeist, wird das Spiel zur Schule der Disziplin und des Respekts – auch für die Rivalen. Das sind alles kirchliche Werte, sie helfen uns zu wachsen und Achtung voreinander zu haben. Teamgeist ist natürlich auch sehr wichtig für das Leben und die Entwicklung einer Persönlichkeit.“

Für den ersten September ist ein weiteres soziales Sportprojekt in Planung auf Wunsch von Papst Franziskus: Ein „interreligiöses“ Match im Stadium von Rom für den Frieden und die Unterstützung von argentinischen Kindern. Bei diesem interreligiäöen Match sollen berühmte Spieler der ganzen Welt teilnehmen, so Karcher. (rv)

 

Afghanistan: Immer noch keine Spur von entführten Jesuiten

Afghanistan Es sind bereits zwei Monate vergangen nach der Entführung des Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS-Direktors in Afghanistan, P. Alexis Prem Kumar, und noch immer gibt es keine Hinweise sowie auch kein Lebenszeichen. Das bestätigt der Vatikan an diesem Montag.

Der 47-jährige Jesuit und indischer Staatsbürger wurde am 2. Juni von einer Gruppe von Männern im Westen Afghanistans entführt. Er besuchte eine Schule des Flüchtlingsdienstes, 25 km entfernt von der Stadt Herat, als ihn unbekannte Männer mit einem Auto entführten. Einige Tage nach der Entführung bestätigte das indische Außenministerium, dass die afghanische Regierung alles tun würde um den Jesuiten zu befreien. In dem äußerst prekären Fall kam es auch zu einer Festnahme von drei Taliban. Weitere Details zu dieser Festnahme wurden jedoch nicht bekannt gegeben.

Laut internationalen Direktor des Jesuiten Flüchtlingsdienstes, Pater Peter Balleis, seien seine Familie sowie auch seine Mitbrüder in ständiger Angst um das Leben des Jesuiten. Die Hoffnung werden sie jedoch nicht aufgegeben, so der Pater in der Aussendung.

Ohne Alexis Prem Kumar, der seit über zehn Jahren für das Hilfswerk arbeitete, sei die Schule in Sohadat geschlossen, viele Projekte müssen aufgrund der Abwesenheit von Pater Kumar pausieren. Seit Juli werden jedoch langsam wieder einige Projekte aufgenommen.

Das Flüchtlingshilfswerk „Jesuit Refugee Service“ ist eine internationale Organisation der Jesuiten. Das regionale Büro Südasien betreut insgesamt 800.000 Flüchtlinge: darunter aus Bhutan in Nepal, aus Sri Lanka in Indien und afghanische Flüchtlinge. Für die sie werden Medikamente, Bildung, psychologische Unterstützung und Entwicklungshilfe bereitgestellt. (rv)

Papst hebt Suspendierung für Pater D’Escoto auf

maryknoll kongregation Papst Franziskus hat die Priesteramtsenthebung für Pater Miguel d´Escoto Brockmann aufgehoben. Der Missionar der Maryknoll-Kongregation war in den 80er-Jahren wegen seiner Beteiligung an der sandinistischen Regierung in Nicaragua von Papst Johannes Paul II. vom Amt suspendiert worden. In einem Brief hatte Pater D´Escoto Papst Franziskus gebeten, ihn wieder zum Priesteramt zuzulassen, damit er „vor seinem Tod nochmals die Heilige Messe zelebrieren“ dürfe.

Diesen Wunsch habe der Papst entsprochen, jedoch die endgültige Entscheidung dem Ordensoberen der Maryknoll-Kongregation überlassen. Dieser soll nun darüber entscheiden, ob D´Escoto als Priester wieder tätig sein darf oder nicht.

Der Missionar war auch nach der Suspendierung in der Missionsarbeit tätig, jedoch ohne seelsorgerliche Aufgaben. Er hatte den Beschluss von Papst Johannes Paul II. von Anfang an akzeptiert und befolgt. Pater Miguel d´Escoto Brockmann ist 81 Jahre alt. Nach kirchlichen Vorschriften dürfen Priester prinzipiell keine politischen, erst recht keine parteipolitischen Ämter übernehmen. In den Jahren 2008 bis 2009 war D’Escoto Präsident der UNO-Vollversammlung. (rv)