Kardinal Barbarin Sondergesandter für Barmherzigkeitskongress

Der französische Kardinal Philippe Barbarin wird den Papst als Sondergesandter beim kommenden vierten Weltkongress der Barmherzigkeit 2017 vertreten. Das gab das vatikanische Presseamt an diesem Montag bekannt. Der Kongress wird vom 16. bis 20. Januar in der philippinischen Hauptstadt Manila stattfinden. Seit 2008 finden, neben nationalen Barmherzigkeitskongressen, alle drei Jahre auch Weltkongresse mit diesem Thema statt. Nach Rom, Krakau und Bogota ist nun Manila der Ausrichter des diesjährigen „World Apostolic Congress Of Mercy“, kurz WACOM. (rv)

Vatikan/Irak: Mehrere diplomatische Initiativen laufen an

Kardinal Filoni Mit ungewöhnlicher Offenheit setzt der Vatikan seine diplomatische Aktion für den Irak fort. Am Freitag wurde bekannt, dass Franziskus Kardinal Fernando Filoni ins Zweistromland schickt; der Sondergesandte soll sich ein Bild von der Lage der Christenverfolgung durch die IS-Terrormilizen machen. Doch damit nicht genug. Franziskus plant auch, die Nuntien des Irak und der umgebenden Regionen zu einem Krisengespräch nach Rom zu rufen. Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi über Radio Vatikan bekannt gegeben.

„Es geht darum, die Lage zu untersuchen, sich über mögliche Initiativen auszutauschen, Ideen zu sammeln und auch auf diese Weise die Nähe des Papstes und der Weltkirche zu diesem Krisengebiet zu bekunden. Dieses Treffen wird wahrscheinlich im September stattfinden.“

Einstweilen hat das vatikanische Staatssekretariat die Nuntien der Region dazu angehalten, den Irak-Appell des Papstes vom vergangenen Donnerstag mit besonderem Nachdruck den Regierungen der jeweiligen Länder vorzulegen. Auch den kirchlichen Autoritäten sollen die Nuntien den Friedensappell von Papst Franziskus weiterleiten,

„damit eine Bewegung des Gebets und der Solidarität entsteht. Sie soll der dramatischen Lage unserer Brüder und Schwestern und aller von dieser Tragödie betroffenen Bevölkerungen entgegenkommen.“

„Von ihren Wurzeln abgeschnitten“

Die Entsendung von Kardinal Filoni als Sondergesandtem in den Irak wertet dieser selbst
als Zeichen der besonderen Sorge des Papstes für die Christen im Zweistromland. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte Filoni:

„Diese Fürsorge des Papstes gilt den leidenden Christen dort. Sie haben ihre Häuser verlassen und sehen sich vom ihren Wurzeln abgeschnitten, sie wurden gedemütigt, sie mussten alles zurücklassen und flüchten. Ich hoffe, den Bedürfnissen so vieler Menschen entgegenkommen zu können. So werde ich gemeinsam mit dem Patriarchen überlegen, was wir als Weltkirche unternehmen können.“

Er bereite seine Reise bereits vor, sagte Kardinal Filoni. Den Irak zu erreichen, sei derzeit nicht einfach, man brauche sich aber „auch nicht mehr als nötig abschrecken zu lassen“.

„Ich werde vor allen Dingen versuchen, die Solidarität und Nähe im Gebet mitzubringen, auch in den Taten. Und ich bin überzeugt, dass der Heilige Vater mir vor meiner Abreise genauer sagen wird, was er dieser Bevölkerung vergegenwärtigen möchte, die ihm sehr am Herzen liegt.“

Dass der chaldäische Patriarch Sako derzeit von der Gefahr eines Völkermordes an den irakischen Minderheiten, allen voran den Christen, spricht, kann Filoni durchaus nachvollziehen.

„Patriarch Sako ist vor Ort und kennt von daher gut alle Aspekte, die unsereinem leider entgehen können. Die christliche Bevölkerung jenes Gebiets wird leider nicht zum ersten Mal in die Emigration gezwungen und zu unsäglichem Leid verurteilt. Das begann bereits vor fast einem Jahrhundert und hat sich seither in der neunzigjährigen Geschichte des Irak mehrmals wiederholt, als das Territorium aus dem Osmanischen Reich ausgegliedert und ein unabhängiger Staat wurde wie alle anderen Länder der Region. Es ist also eine Bevölkerung, die in sich noch viel Leiden trägt, und so verstehe ich den Ausdruck des Patriarchen gut.“

Kardinal Filoni ist Präfekt der vatikanischen Missionskongregation und ein erfahrener Diplomat, dem große Fähigkeit zur Deeskalation bescheinigt wird. Den Irak kennt er gut: Von 2001 bis 2006 wirkte er als Nuntius in Bagdad, erinnert Vatikansprecher Lombardi.

„Kardinal Filoni war sechs Jahre im Irak, in der Schlussphase des Regimes von Saddam Hussein, während des Krieges und in den ersten Folgejahren. Während des Krieges blieb er [auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Johannes Paul II.] treu und mutig in Bagdad, trotz der Bombardierungen; er war praktisch der einzige ausländische Diplomat, der in dieser Lage ausharrte. Ein Mann, der seine Liebe zur Bevölkerung des Irak und seiner Region wirklich mit Hingabe bewiesen hat.“ (rv)

Vatikan/Ukraine: Sondergesandter Tomko

Der slowakische Kardinal Jozef Tomko vertritt Papst Benedikt bei den 600-Jahrfeiern des lateinischen Erzbistums Lemberg in der Westukraine. Das wurde an diesem Samstag im Vatikan bekannt. Die Feierlichkeiten finden am 8. September statt. Erzbischof vom Lemberg ist der frühere Papst-Sekretär Mieczyslaw Mokrzycki. Zu seiner Diözese gehören rund 150.000 Katholiken, die den Gottesdienst im römischen Ritus feiern. Kardinal Tomko ist 88 Jahre alt und seit 2001 im Ruhestand, zuletzt leitete er die einflussreiche vatikanische Missionskongregation. In diesen Wochen machte der rüstige Kirchenmann als „Kommissar" in dem aus drei Kardinälen bestehenden Gremium zur Aufdeckung des Vatileaks-Skandals unter Vorsitz des Spaniers Julian Herranz von sich reden. (rv)

Vatikan/D: Kardinal Marx Sondergesandter in Werl

Papst Benedikt XVI. hat den Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, zu seinem Sondergesandten für die Jubiläumsfeier in Werl ernannt. Das teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit. Der Marienwallfahrtsort feiert am 2. Juli sein 350-jähriges Jubiläum. Werl liegt im Erzbistum Paderborn… und Marx ist gebürtiger Sauerländer. (rv)

Vatikan: Kardinäle unterwegs

Papst Benedikt hat zwei Kardinäle gebeten, ihn bei wichtigen Feiern in nächster Zeit zu vertreten. Der frühere Präfekt der Missionskongregation, Kardinal Jozef Tomko, fliegt als Sondergesandter des Papstes im Oktober in die weißrussische Hauptstadt Minsk – dort erinnert die katholische Gemeinschaft an die Weihe ihrer Kathedrale vor dreihundert Jahren. Der Präsident des Päpstlichen Dialogrates, Kardinal Jean-Louis Tauran, wird vom Papst ebenfalls im Oktober nach Frankreich geschickt: Dort soll era n den Tausendjahrfeiern der St.-Peters-Abtei von Solesmes teilnehmen. Die Abtei im Nordwesten Frankreichs spielt eine herausragende Rolle für die Erneuerung und Pflege des gregorianischen Gesangs. (rv)