Kreuzwegmeditationen erscheinen als Buch

Kardinal Bechara RaiJesus gibt Antwort auf die Fragen nach dem Weg zum ewigen Leben: Mit diesen Worten beginnen die Meditationen, die am kommenden Karfreitag beim Kreuzweg am römischen Kolosseum mit Papst Franziskus gesprochen werden. Geschrieben wurden die Texte von jungen libanesischen Christen gemeinsam mit dem Maronitischen Patriarchen Kardinal Béchara Boutros Raï. Seit diesem Montag sind diese Meditationen für die Dauer der Karwoche auch im Buchhandel erhältlich, im italienischen Original sind sie über den Vatikanverlag LEV erhältlich, in deutscher Übersetzung erhält man sie über den Herder-Verlag.
Jede der Stationen beginnt mit einer Abbildung eines Kreuzweges aus dem 19. Jahrhundert, gemalt von einem Franziskanermönch palästinensischer Abstammung. In den Texten selbst wird dann stark Bezug genommen auf das Postsynodale Schreiben Papst Benedikt XVI. „Ecclesia in Medio Oriente", das er im vergangenen Herbst im Libanon selbst vorgestellt hatte. Außerdem sind die Texte reich an Zitaten von orientalischen Heiligen und aus den orientalischen Liturgien: der chaldäischen, koptischen, maronitischen und byzantinischen. (rv)

Der Papst und der Teufel

Erzbischof Müller„Wir dürfen nicht dem Bösen glauben, der uns einredet, dass wir gegen die Gewalt, die Ungerechtigkeit und die Sünde nichts tun können." So lautet die zweite Twitterbotschaft des Papstes von diesem Sonntag. Das Böse: Mehrfach hat Papst Franziskus bereits darüber gesprochen, mehrfach auch den Teufel angesprochen, zuletzt in seiner Predigt am Palmsonntag. Vielen Menschen ist dieser Ausdruck fremd oder fremd geworden. Radio Vatikan hat also Erzbischof Gerhard Ludwig Müller gefragt, was es heute mit dem Teufel auf sich hat.

„Wir sehen gewaltige Kräfte, die Unheil bewirken, und wir sind davon überzeugt, dass das nicht in der Schöpfung begründet ist, sondern durch den freien Willen des Menschen entsteht", sagte uns der Präfekt der Glaubenskongregation. So sei es auch mit dem, was wir „Teufel" nennen: Ursprünglich gut erschaffen sei er durch freie Entscheidung zum Träger des Bösen und zum Versucher geworden, so Müller:

„Eine gewaltige Macht, die auch über den Menschen herrschen kann und ihn vom Guten, vom Weg zu Gott, abbringt. Das Neue Testament und dort Jesus selber zeichnet ja den Teufel in eine zweifache Richtung. Er ist der Mörder und der Vater der Lüge. Es geht also um eine gewaltige Macht, die gegen das Leben ist, gegen die Liebe ist und gegen die Wahrheit. Wir sehen die Mächte, die oft auch anonym wirken und schwer fassbar sind, aber trotzdem sehr real sind."

Es gehe um diejenigen, die um Prestige und Macht willen Kriege mit all ihrem Unrecht und Elend beginnen, so Müller weiter, um falsche Ideologien und Maßstäbe, die den Menschen eingetrichtert würden und die dann verheerende Konsequenzen hätten:

„Deshalb ist mit Teufel nicht – wie es in der öffentlichen Meinung vielleicht scheinen könnte – so eine mythische Vorstellung gemeint, sondern eine reale Kraft, die das Böse mit bewirkt und die die Menschen auch versucht, das heißt, zum Bösen verleitet."

Unterdrückung, Ausbeutung, aber auch Verwüstungen im eigenen Leben, in der Zerstörung von Vertrauen und Mitmenschlichkeit, seien die Folgen, wenn man diesen Verleitungen zur Lüge und Lebensfeindlichkeit nachgebe, so Erzbischof Müller. Als Gemeinschaft und im persönlichen Leben werden wir von Unwahrheit und Lebensfeindlichkeit bedroht, diese Gefahr dürfe man nicht herunter spielen, so Müller, ihr gelte es die Stirn zu bieten:

„Wir sind als Christen dazu aufgerufen, tagtäglich der Versuchung zur Lüge und Unwahrheit, zum Zerstörerischen und Destruktiven zu widerstehen und umgekehrt zu Botschaftern der Wahrheit und des Lebens zu werden." (rv)

Brasilien: „Franziskus plant Besuch in Aparecida“

Kardinal Damasceno AssisPapst Franziskus wird bei seinem Besuch in Brasilien ein etwas anderes Programm absolvieren, als es für seinen Vorgänger Benedikt XVI. geplant war. Das sagt der Bischof von Rio de Janeiro, Orani João Tempesta, im Interview mit Radio Vatikan. Die Änderungen beträfen allerdings nur das Programm des Papstes:

„Was den Weltjugendtag selbst angeht, ändert sich nichts. Der Papst wird bei den Jugendlichen sein, wie es immer bei den großen Feiern und Gottesdiensten der Fall war. Es ändern sich nur die Termine des Papstes mit der Stadt, mit Brasilien und dem Staat. Wir haben dafür ein neues Programm entworfen, das dem Papst Anfang Mai vorgelegt werden wird, dann wissen wir genau, was der Papst machen will."

Erzbischof Tempesta befindet sich zur Zeit in Rom, wo an diesem Palmsonntag traditionell der diözesane Weltjugendtag gefeiert wurde.
Eine Änderung gab die brasilianische Bischofskonferenz aber jetzt schon bekannt: Papst Franziskus plant einen Besuch im Marienheiligtum Aparecida. Das teilte der Erzbischof von Aparecida, Raymundo Damasceno Assis, am Sonntag mit. Der Präsident der brasilianischen Bischofskonferenz stellte jedoch fest, dass nicht klar sei, ob der Papst vor oder nach dem Weltjugendtag in Rio nach Aparecida reisen werde. Der Papst hat eine besondere Beziehung zu dem Marienwallfahrtsort. Im Mai 2007 fand in Aparecida die fünfte Generalversammlung der Bischöfe aus Lateinamerika und der Karibik statt. Der damalige Erzbischof von Buenos Aires entwarf zusammen mit anderen Bischöfen das Abschlussdokument. In diesem wird besonders die Kirche für die Armen betont. Dazu Tempesta:

„Die Jugendlichen von Rio haben mir gesagt, dass sie sich von Papst Franziskus Impulse für eine arme und auch für eine jüngere Kirche erwarten, dass sein Name bereits den Geist dieser Armut und auch Jugend mitbringt. Das sei wichtig gerade auch unter der Herausforderungen, heute Jesus Christus ins Zentrum des eigenen Lebens zu stellen."

Noch gebe es mehr Plätze als angemeldete Jugendliche, so Erzbischof Tempesta. Allerdings erwarte man sich für die kommenden Monate noch einigen Zulauf, unter anderem auch wegen des Kommens des neuen Papstes. Man sei jedenfalls bestens vorbereitet. (rv)

Papst reist zum Weltjugendtag nach Rio

WJT Rio2013In seiner Predigt an diesem Sonntag kündigte Papst Franziskus seine Reise zum Weltjugendtag in Rio an: „Mit Freude sehe ich dem kommenden Juli in Rio de Janeiro entgegen! Ich verabrede mich mit euch in dieser großen Stadt Brasiliens!", so Franziskus wörtlich. Am Palmsonntag begeht die katholische Kirche zugleich den Weltjugendtag. In diesem Jahr ist zusätzlich eine zentrale internationale Veranstaltung Ende Juli im brasilianischen Rio de Janeiro vorgesehen.Das Großereignis wird vom 23. bis 28. Juli mit Papst Franziskus stattfinden. Die Veranstalter erwarten rund zwei bis drei Millionen Besucher. Laut Vatikanangaben ist Brasilien mit 163 Millionen Katholiken das Land mit der größten katholischen Bevölkerung weltweit. (rv)