Brasilien: „Franziskus plant Besuch in Aparecida“

Kardinal Damasceno AssisPapst Franziskus wird bei seinem Besuch in Brasilien ein etwas anderes Programm absolvieren, als es für seinen Vorgänger Benedikt XVI. geplant war. Das sagt der Bischof von Rio de Janeiro, Orani João Tempesta, im Interview mit Radio Vatikan. Die Änderungen beträfen allerdings nur das Programm des Papstes:

„Was den Weltjugendtag selbst angeht, ändert sich nichts. Der Papst wird bei den Jugendlichen sein, wie es immer bei den großen Feiern und Gottesdiensten der Fall war. Es ändern sich nur die Termine des Papstes mit der Stadt, mit Brasilien und dem Staat. Wir haben dafür ein neues Programm entworfen, das dem Papst Anfang Mai vorgelegt werden wird, dann wissen wir genau, was der Papst machen will."

Erzbischof Tempesta befindet sich zur Zeit in Rom, wo an diesem Palmsonntag traditionell der diözesane Weltjugendtag gefeiert wurde.
Eine Änderung gab die brasilianische Bischofskonferenz aber jetzt schon bekannt: Papst Franziskus plant einen Besuch im Marienheiligtum Aparecida. Das teilte der Erzbischof von Aparecida, Raymundo Damasceno Assis, am Sonntag mit. Der Präsident der brasilianischen Bischofskonferenz stellte jedoch fest, dass nicht klar sei, ob der Papst vor oder nach dem Weltjugendtag in Rio nach Aparecida reisen werde. Der Papst hat eine besondere Beziehung zu dem Marienwallfahrtsort. Im Mai 2007 fand in Aparecida die fünfte Generalversammlung der Bischöfe aus Lateinamerika und der Karibik statt. Der damalige Erzbischof von Buenos Aires entwarf zusammen mit anderen Bischöfen das Abschlussdokument. In diesem wird besonders die Kirche für die Armen betont. Dazu Tempesta:

„Die Jugendlichen von Rio haben mir gesagt, dass sie sich von Papst Franziskus Impulse für eine arme und auch für eine jüngere Kirche erwarten, dass sein Name bereits den Geist dieser Armut und auch Jugend mitbringt. Das sei wichtig gerade auch unter der Herausforderungen, heute Jesus Christus ins Zentrum des eigenen Lebens zu stellen."

Noch gebe es mehr Plätze als angemeldete Jugendliche, so Erzbischof Tempesta. Allerdings erwarte man sich für die kommenden Monate noch einigen Zulauf, unter anderem auch wegen des Kommens des neuen Papstes. Man sei jedenfalls bestens vorbereitet. (rv)

Brasilien: „Rio ist Kandidat für Weltjugendtag“

Findet der Weltjugendtag des Jahres 2015 in Rio de Janeiro statt? Die Katholische Nachrichtenagentur sprach vor kurzem von einigen Hinweisen darauf – etwa von einer Delegation aus Rom, die sich schon mal am Zuckerhut umschaute. Jetzt bestätigt der Erzbischof der brasilianischen Metropole, Oranì João Tempesta, uns gegenüber, dass Rio gern das Riesen-Jugendtreffen mit dem Papst ausrichten würde:
„Brasilien kandidiert! Jetzt warten wir auf die Antwort und beten darum dass die Wahl auf Brasilien und auf Rio de Janeiro fällt. Für uns in Rio wäre 2015 ein ausgezeichnetes Datum, weil die Stadt dann ihr 450-jähriges Bestehen feiert. Eine so herausragende „katholische" Feier wäre für das Leben der Stadt von großer Bedeutung. Der Papst hat gesagt, dass er sich die Sache überlegt; aber natürlich muss man bis zum Ende des Weltjugendtages in Madrid warten. Dann wird der Heilige Vater Land, Stadt und Datum des nächsten Weltjugendtages ankündigen."
Der nächste Weltjugendtag der Kirche ist im August 2011 in der spanischen Hauptstadt Madrid. An diesem Wochenende hat der Papst in Castelgandolfo bei Rom brasilianische Bischöfe empfangen – und da war es schon auffällig, wie ausführlich er vom Thema Jugendpastoral sprach und sogar den Weltjugendtag des Jahres 2000 erwähnte.
„Der Papst hat uns gefragt, was wir für die Jugend tun – vor allem, wie wir sie nach der Erstkommunion weiter begleiten. Wir haben in Rio Kurse zur Glaubensvertiefung für junge Leute, u.a. über religionswissenschaftliche Themen. Natürlich haben wir mit ihm auch über das Problem der Armut gesprochen und über die sozialen Probleme in Rio de Janeiro…"
1980 hatte Papst Johannes Paul II. auf seiner ersten Brasilienreise eine Favela in Rio besucht. Benedikt XVI. war vor drei Jahren zu Besuch in Brasilien. Einen Weltjugendtag hat es in Südamerika schon einmal gegeben: 1987, in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. (rv)