5. GK: Noch kein Termin für das Konklave

AulaEs gibt weiterhin noch keine Entscheidung zum Beginn des Konklave. Das gab Pater Federico Lombardi bei seinem Pressebriefing an diesem Donnerstag bekannt. Nach der Sitzung des Kardinalskollegiums informierte er über die Entscheidungen des Tages. Lombardi wies damit auch Presseberichte zurück, die von einer geplanten Messe vor dem Konklave am Montag berichtet hatten: Anders als von italienischen Agenturen berichtet, gebe es keine konkreten Vorbereitungen, eben weil es noch kein Datum gebe.

An der fünften Versammlung der Kardinäle an diesem Donnerstag hätten insgesamt 152 Kardinäle teilgenommen. 114 von ihnen seien wahlberechtigte Kardinäle, so Lombardi. Der letzte wählende Kardinal (aus Vietnam) werde an diesem Donnerstag im Laufe des Nachmittags erwartet. Bei der Sitzung sei es zunächst um die wirtschaftlichen Angelegenheiten gegangen. Wie vom Kirchenrecht vorgeschrieben, hätten die drei für diesen Bereich zuständigen Kardinäle das Kollegium über den Stand der Dinge informiert.

In der Sixtinischen Kapelle seien die Vorbereitungen weit fortgeschritten, der Ofen für das Verbrennen der Wahlzettel sei mittlerweile aufgestellt und der gesamte Bereich, der für das Konklave vorgesehen ist, abgetrennt worden; so seien zum Beispiel auch sämtliche Fenster, durch die man in die Gebäude hinein sehen könne, verhängt worden.

Nach weiteren drei Tagen der Sedisvakanz seien ebenfalls wieder drei Kardinäle für die Sonderkongregation ausgewählt worden: Für die kommenden drei Tage wurden die Kardinäle Boutros Rai, Monsengwo und De Paolis ausgelost. (rv)

Fehlende Kardinal aus Vietnam: Kardinal Pham Minh Man

4. GK: „Konklave braucht noch etwas zeitlichen Vorlauf“

Vatikansprecher Federico Lombardi geht davon aus, dass es noch etwas Zeit bis zum Beginn des Konklave braucht. Ein Termin sei noch nicht bekannt gegeben worden. Dies sagte Lombardi am Mittwoch nach der vierten so genannten Generalkongregation vor der Presse. An dem Treffen nahmen insgesamt 153 Kardinäle teil, bis auf zwei waren alle wahlberechtigten Kardinäle anwesend, so Lombardi:

„Damit sind wir bei 113 wahlberechtigten Kardinälen angelangt, es fehlten heute morgen also noch zwei der insgesamt 115 wahlberechtigten Kardinäle: der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz, der heute in Rom erwartet wird, und sein vietnamesischer Amtskollege Jean-Baptiste Pham Minh, der morgen in Rom erwartet wird. Wenn alles wie geplant abläuft, sind also ab morgen alle wahlberechtigten Kardinäle in Rom versammelt.“

In 18 rund fünfminütigen Wortmeldungen der Kardinäle ging es am Mittwochmorgen nach Worten Lombardis um die Lage der Kirche in der heutigen Welt und um die angestrebte Neuevangelisierung. Zudem hätten sich die Teilnehmer zum Verhältnis der vatikanischen Kurie und zu den Ortskirchen geäußert. Schließlich hätten sie über das Profil und über die
Eigenschaften gesprochen, die der neue Papst aufweisen sollte.

Lombardi persönlich geht nicht davon aus, dass das Konklave nicht schon am Donnerstag beginnen werde, selbst wenn dann alle wahlberechtigten im Vatikan versammelt sein sollten:

„Das erscheint mir etwas übereilt. Es gibt ja auch noch viele Dinge zu besprechen und entscheiden. Mit dem Konklave beginnen heißt, dass sämtliche Vorbereitungen und Besprechungen dann abgeschlossen sind. Ich halte es für logischer, dass die Kardinäle einen Termin bestimmen, der etwas später ist. Es muss ja zum Beispiel auch noch die Zimmerbelegung geregelt werden. Also ein bisschen mehr Zeit brauchen wir schon noch.“

Der Fischerring des Papstes sei mittlerweile unbrauchbar gemacht wurden, so Lombardi. Ob allerdings bereits an einem neuen Ring gearbeitet werde, könne er zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Am Nachmittag wollten sich die Kardinäle zu einem Gebet im Petersdom versammeln. Für Donnerstag sind wieder zwei Generalkongregationen vorgesehen, eine vormittags und eine am späteren Nachmittag. (rv)

3. GK: Fünf wahlberechtigte Kardinäle fehlen noch

AulaDie zur Vorbereitung der Papstwahl in Rom versammelten Kardinäle haben am Dienstagvormittag über eine mögliche Vorverlegung des Konklaves diskutiert. Eine Terminentscheidung sei bislang nicht getroffen worden, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi vor der Presse mit. Fünf wahlberechtigte Kardinäle fehlen noch, darunter der Mainzer Bischof Karl Lehmann. An der bisher dritten Generalkongregation nahmen insgesamt 148 Kardinäle teil, davon sind 110 wahlberechtigt.

„Es gab an diesem Vormittag elf Wortmeldungen. Ich kann die Themen nur überblicksweise nennen; es ging um Aktivitäten des Heiligen Stuhls und die Beziehungen der Vatikan-Dikasterien zu den Bischofskonferenzen, um eine Erneuerung der Kirche im Licht des Zweiten Vatikanischen Konzils, um die Lage der Kirche und die Neuevangelisierung in verschiedenen kulturellen Umfeldern. Die Kardinäle schreiben sich für Wortmeldungen ein, und Kardinaldekan Angelo Sodano erteilt ihnen dann das Wort. Unter den Wortmeldungen sind auch bisherige Leiter von Vatikandikasterien. Ich habe unter den bisher insgesamt 33 Wortmeldungen sehr verschiedene Themen gehört; es waren alle Kontinente dabei vertreten. Die Freiheit des Wortes ist groß, Redezeit-Beschränkungen gibt es bislang nicht, das ist der Selbstbeschränkung der Redner überlassen.“

Telegramm an Benedikt XVI.

Jesuitenpater Lombardi konnte kein Datum nennen, wann über den Beginn des Konklaves entschieden werde. Er glaube aber nicht, dass dazu sämtliche wahlberechtigte Kardinäle eingetroffen sein müssten, äußerte der Vatikansprecher. Er verwies darauf, dass am Dienstag- und Mittwochnachmittag keine Kardinals-Vollversammlungen stattfänden; das sei ein Hinweis darauf, dass sich die Papstwähler Zeit nehmen wollten zum Nachdenken, Beten und Kennenlernen. Mit einem Telegramm, das den Kardinälen an diesem Dienstag vorgelegt wurde, bedanken sie sich beim zurückgetretenen Papst Benedikt XVI. für seine Bemühungen. Lombardi las den Text vor, der an diesem Mittag an Benedikt XVI. nach Castelgandolfo geschickt wurde.

„Die Kardinäle, die sich vor dem Konklave im Vatikan zu ihren Generalkongregationen treffen, schicken Ihnen einmütig einen Gruß und drücken Ihnen erneut Dankbarkeit für Ihren leuchtenden Petrusdienst aus und für das Beispiel, das Sie mit großherzigem pastoralem Einsatz zum Wohl der Kirche und der Welt gegeben haben. Ihre Dankbarkeit steht stellvertretend für die Anerkennung der ganzen Kirche für Ihre unermüdliche Arbeit im Weinberg des Herrn. Die Mitglieder des Kardinalskollegiums vertrauen auf Ihr Gebet für sie und für die heilige Kirche.“

Am Mittwochabend Gebet in St. Peter

Am Mittwochnachmittag wollen sich die Kardinäle im Petersdom zu einem Gebetstreffen unter Leitung von Kardinaldekan Angelo Sodano versammeln.

„Weil ja am Mittwochnachmittag keine Generalkongregation stattfindet, sind die Kardinäle um fünf Uhr nachmittags in die Apsis von Sankt Peter zu einem Gebet für die Kirche eingeladen, an dessen genauer Form noch gearbeitet wird. Natürlich wollen die Kardinäle damit auch der ganzen Kirche ein Beispiel geben, damit sie diese Zeit der Vorbereitung auf eine so wichtige Entscheidung, wie die Papstwahl sie darstellt, im Gebet leben.“ (rv)

1. + 2. GK: Lombardi: Kardinäle werden dem emeritierten Papst eine Botschaft senden

AulaDie Teilnehmer der ersten Generalkongregation an diesem Montagvormittag haben beschlossen, dem emeritierten Papst Benedikt XVI. eine Botschaft zu senden. Dies sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittag vor der Presse. Der Text dazu müsse allerdings erst noch verfasst werden. Lombardi berichtete vom Treffen der Kardinäle in der Synodenaula, das um 9.30 Uhr begann und um 12.30 Uhr endete. Es war die erste Konferenz aller bisher in Rom anwesenden Kardinäle, die dort nach dem Amtsverzicht von Benedikt XVI. die Wahl seines Nachfolgers vorbereiten. 142 Kardinäle – darunter 103 wahlberechtigte -, hätten teilgenommen, so Lombardi. Kardinaldekan Angelo Sodano eröffnete die Versammlung mit einem kurzen Gebet (Veni Sancte Spiritus), danach leisteten, als erste wichtige Handlung an diesem Tag, alle Teilnehmer einen Eid:

„Der Eid läuft so ab, wie es in Kanon 12 der Konstitution beschrieben ist: Zuerst gibt es eine Formel, die von allen zur gleichen Zeit gesprochen wird, unter der Leitung des Dekans. Dann tritt jeder einzelne Kardinal noch einmal an den Tisch des Präsidenten, auf dem das aufgeschlagene Evangelium liegt, und über dem ein Kreuz hängt, und jeder legt hier noch einmal persönlich seinen Eid ab. Alle 142 anwesenden Kardinäle sind also heute Vormittag vorgetreten, um diese lateinische Formel vor dem Tisch des Präsidenten zu sprechen.“

Außerdem habe man bei der Generalkongregation am Morgen die drei Assistenten des Camerlengos für die Sonderkongregation ausgelost: Kardinal Re für die Kardinalbischöfe, Kardinal Sepe für die Kardinalpriester und Kardinal Rode für die Kardinaldiakone. Diese drei sind für die nächsten drei Tage die Assisstenten des Camerlengo in der Sonderkongregation, die allerdings nur Fragen „untergeordneter Bedeutung“ behandelt. Zudem machte der Camerlengo, Tarcisio Bertone, einen Vorschlag für das Nachmittags-Programm der Generalkongregation an diesem Montag:

„Der Camerlengo schlug vor, dass es heute während der Nachmittags-Kongregation bereits die erste Meditation gebe, die mit den Kardinälen gehalten werden soll. Die Konstitution sieht zwei solcher Meditationen vor: Eine während der Vorbereitungen in den Generalkongregationen und eine zum Beginn des Konklaves.“

Dieser Vorschlag wurde angenommen; der Vatikan-Prediger Raniero Cantalamessa wird während der Generalkongregation am Nachmittag die erste dieser zwei Meditationen halten. Als weiteren wichtigen Punkt nannte Lombardi außerdem eine etwa halbstündige Pause, die den Kardinälen vor allem dazu diene, sich untereinander besser kennen zu lernen. Gegen Ende des ersten Treffens am Vormittag hielten 13 Kardinäle kurze, intensive Vorträge, in denen teilweise auch Vorschläge für die weitere Gestaltung der Generalkongregationen enthalten waren. So sei etwa noch offen, ob es zukünftig nur vormittags oder weiterhin, so wie an diesem Montag, auch nachmittags Treffen der Generalkongregation geben soll. Zum Beginn des Konklaves sei noch keine Entscheidung getroffen worden. (rv)