Erneutes Telefonat zwischen Franziskus und Benedikt

B_Franziskus3.  Bene_140110Nach der Chrisammesse an diesem Gründonnerstag Vormittag hat Papst Franziskus erneut ein Gespräch mit dem emeritieren Papst Benedikt XVI. geführt. Wie der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi, an diesem Freitag mitteilte, hatte Franziskus seinen Vorgänger in Castel Gandolfo angerufen und sich mit ihm in einem „langen, intensiven" Gespräch ausgetauscht. „Die Einheit zwischen Papst Franziskus und dem emeritierten Papst Benedikt" sei durch dieses „sehr intensive und bedeutungsreiche Gespräch unterstrichen worden", betonte Pater Lombardi mit Bezug auf Angaben von Franziskus Sekretär Alfred Xuereb. Im Anschluss an die Messe habe Papst Franziskus auf Einladung des Substituten des vatikanischen Staatssekretariats, Erzischof Giovanni Angelo Becciù, gemeinsam mit einigen Priestern das Mittagessen eingenommen. (rv)

Kardinal Boutros Raï erklärt die Kreuzwegsmeditationen

Patriarch RaiDie Ängste und die Hoffnungen des Nahen Ostens werden in diesem Jahr im Zentrum des Kreuzweges stehen, den der Papst mit seinem Bistum traditionell am Karfreitagabend am Kolosseum feiert. Die Texte und Meditationen sind von einer Gruppe junger Libanesen unter der Leitung des maronitischen Patriarchen und Kardinals Béchara Boutros Raï verfasst worden. Radio Vatikan gegenüber gab Kardinal Raï im Vorfeld des Kreuzweges einen Ausblick auf die Meditationen:

„Die jungen Leute, die die Meditationen auf Grundlage der Bibelstellen formuliert haben, haben drei Punkte ins Zentrum der Betrachtungen gestellt. Erstens, die spirituelle Meditation; zweitens, die Leiden des Nahen Ostens und der gesamten Menschheit, und drittens die Erwartung der Hoffnung durch den gekreuzigten Herrn Jesus Christus, der auferstanden ist. Und so sind die vierzehn sehr reichen Kreuzwegstationen zustande gekommen. Als ich die Arbeit zu Gesicht bekommen habe, war mein Eindruck, dass die Meditationen unterschiedliche Blickwinkel beleuchten, dies aber auf eine sehr koordinierte Art und Weise tun, die die Lebenswirklichkeit der gesamten Menschheit zum Inhalt hat."

Lebenswirklichkeit aller Menschen

Das Leiden Christi, das in den Stationen thematisiert werde, finde in den Leiden der gesamten Menschheit seine Fortsetzung, und – mit Blick auf die stets durchscheinende Hoffnung auf Erlösung, die der orientalischen Liturgie innewohnt – letztlich auch seine Erfüllung. Doch die Meditationen seien ebenso Ausdruck der orientalischen Lebenswirklichkeit und der Bedingungen, unter denen die jungen Verfasser heute im Nahen Osten leben, so der Patriarch:

„Der Krieg, die Gewalt, die enttäuschten Erwartungen der jungen Menschen, die die Horizonte vor sich verschlossen sehen, die Leiden der Migration, das Fehlen einer sicheren Zukunft für die Jugend und die unlösbaren Probleme, dass die internationale Gemeinschaft sich nicht darum kümmert, Lösungen für die Wahrung des Friedens und der Gerechtigkeit auf der Welt zu finden. Wir im Nahen Osten leben auch die große Tragödie des Palästinenser-Konfliktes, des Krieges in Syrien. Ebenso betreffen uns das Zusammenleben mit den Muslimen und die Zunahme des radikalen Fundamentalismus. Dies sind alles Probleme auf lokaler Ebene, die jedoch Auswirkungen auf die Internationale Gemeinschaft haben. Diese Probleme sind in die Gebete und Meditationen der Jugendlichen eingeschlossen worden."

Einfluss des Schreibens Benedikt XVI.

Auch die apostolische Exhortation „Ecclesia in Medio Oriente", die Papst Benedikt bei seinem Besuch im Libanon im vergangen Oktober überreicht hatte, sei intensiv studiert worden und in die Meditationen eingeflossen, erklärte der Patriarch.

„Die jungen Menschen haben verstanden, dass sie selbst die Kirche im Nahen Osten sind. Die Kirche findet ihren Ausdruck in den Christen, und insbesondere in den jungen Christen. Die Exhortation ist sehr reich und intensiv in ihrem Aufruf zur Einheit, sich dem anderen zu öffnen und Brücken zu all denen zu bauen, mit denen wir leben. In der Tat, die Einheit, von der die Exhortation spricht, geht von einer inneren Einheit der katholischen Kirche aus, die sich ausweitet auf die anderen christlichen Konfessionen, Orthodoxe, Protestanten, aber auch auf Muslime, Juden und andere Religionsgemeinschaften. Deshalb haben sie in der Exhortation viele Anregungen dafür gefunden, die Sorgen und Nöte, aber auch die Gebete in enger Anlehnung an die orientalische Liturgie auszudrücken."

Auch der Kreuzweg wird wie gewohnt live und mit deutschem Kommentar ab 21.05 Uhr übertragen, unsere Kommentatorin ist Gudrun Sailer. In den kommenden Tagen stehen weitere Live-Übertragungen auf dem Programm: Die Feier der Osternacht am 30. März mit wurde in diesem Jahr um eine halbe Stunde vorgezogen, auf 20.20 Uhr. Unser Kommentator ist Pater Bernd Hagenkord SJ. An Ostern, also am 31. März, feiert der Papst die Ostermesse um 10.05 Uhr. Danach verkündet der Papst um die Mittagszeit seine Osterbotschaft und spendet den Segen „Urbi et Orbi" – der Stadt und dem Erdkreis. Unsere Kommentatorin ist Stefanie Stahlhofen. (rv)

Vatikan/Argentinien: Neuer Erzbischof von Buenos Aires

ArgentinienMario Aurelio Poli ist neuer Erzbischof von Buenos Aires. Papst Franziskus ernannte ihn an diesem Donnerstag. Der 66-jährige Poli folgt somit auf Franziskus, der vor seiner Papstwahl Erzbischof der argentinischen Hauptstadt war. Poli war bisher Weihbischof von Buenos Aires. In der argentinischen Bischofskonferenz war er bereits Mitglied der Bildungskommission. Derzeit leitet er die bischöfliche Kommission für die Katechese und die Bibelseelsorge. (rv)

Anmerkung von VH: Erzbischof Poli ist somit Nachfolger von Jorge Mario Kardinal Bergoglio (seit 13.03.2013 Papst Franziskus).