Italienische Bank gibt Vatikangelder frei

IORDas Institut für Religiöse Werke (IOR, umgangssprachlich „Vatikanbank“ genannt) bekommt von einer italienischen Bank eine größere Summe Geld zurück. Das bestätigte das IOR an diesem Dienstag. Die italienischen Behörden hatten 2010 neue Regelungen eingeführt. Die so genannte „customer due diligence“ hatte zur Folge, dass der normale Geschäftsbetrieb zwischen IOR und italienischen Banken nicht aufrecht erhalten werden konnte, der Vorwurf hatte gelautet, die vatikanischen Regelungen verstießen gegen internationale Standards gegen Geldwäsche. 23 Mio Euro wurden daraufhin blockiert und konnten nicht in den Vatikan zurückkehren. Diese Blockade ist nun aufgehoben.
Aus dem IOR heißt es, dieser Vorgang sei ein Schritt hin zur Normalisierung der finanziellen Beziehungen zwischen dem Vatikan und Italien. Man könne erkennen, dass das Vertrauen in den vatikanischen Umgang mit internationalen Standards wachse. (rv)

Vatikan feiert 50 Jahre Ökumene-Dekret

Kard_KochAm 21. November feiert der Vatikan das 50jährige Bestehen des Ökumenismus-Dekrets des Zweiten Vatikanischen Konzils: Damals hatten die Konzilsväter mit überwältigender Mehrheit den Wunsch nach Gesprächen mit anderen christlichen Kirchen bekräftigt. Es ist natürlich kein Zufall, dass der Päpstliche Einheitsrat, der unter Kardinal Augustin Bea die Vorarbeit für das Dokument geleistet hatte, seine jährliche Vollversammlung ausgerechnet jetzt durchführt. Der heutige vatikanische Ökumene-Verantwortliche ist der Schweizer Kardinal Kurt Koch. Er sagt im Interview mit Radio Vatikan:

„Das ist ein willkommener Anlass, auf diesen Konzilstext zurückzublicken und ihn neu zu lesen und zu vergegenwärtigen. Wir müssen uns fragen, was das Ziel der ökumenischen Bewegung ist und wo die Prinzipien, die Herausforderungen und die positiven Entwicklungen liegen.“

Heute gebe es in der Ökumene aus katholischer Sicht vor allem zwei Dialogfelder, so Kardinal Koch: Auf der einen Seite gehe es um die Gespräche mit den Ostkirchen, auf der anderen Seite um den Kontakt zu den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften der Reformation. Was die Ostkirchen betrifft, hat der vatikanische Ökumene-Rat es einerseits mit den sogenannten Altorientalen und andererseits mit allen orthodoxen Kirchen zu tun. Bis 1989 waren diese Gespräche sehr fruchtbar, so der Schweizer Kurienkardinal. Aber dann:

Die Wende von 1989 – kein Vorteil für die Ökumene

„Danach kam die große Krise. Die Wende in Europa 1989 war kein Vorteil für die Ökumene, denn dann kamen die orientalisch-katholischen Kirchen wieder zum Vorschein, die durch Stalin verboten worden waren. Dies war vor allem in der Ukraine und in Rumänien der Fall. Und von orthodoxer Seite kam daraufhin wieder der alte Vorwurf von Uniatismus und Proselytismus. 2000 wurden die Gespräche gestoppt und erst 2006 in Belgrad und dann in 2007 in Ravenna wieder aufgenommen. Seither arbeiten wir an der Frage des Primates des Bischofs von Rom. Das ist keine leichte Frage! Es gibt immer wieder Rückschläge; dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir weitere Fortschritte erzielen können.“

Bei der Vollversammlung werden auch die Probleme im Nahen Osten und in der Ukraine angesprochen.

Immer wieder große Anklagen von russisch-orthodoxer Seite

„Nur muss man hier unterscheiden: im Nahen Orient ist die Situation so, dass alle Christen gleichermaßen verfolgt werden und dass das sie alle zusammenführt. Bereits Johannes Paul II. hat in diesem Zusammenhang von einer ,Ökumene der Märtyrer´ gesprochen. Das hat ein neues Bewusstsein geschärft, dass wir zusammengehören. Anders ist die Situation in der Ukraine, wo leider diese politischen Auseinandersetzungen auch zu vielen ökumenischen Irritationen geführt haben. Wir haben immer wieder große Anklagen von russisch-orthodoxer Seite gehört. Dass es deswegen zu ökumenischen Spannungen kommt, finde ich sehr schade, weil die Kirchen in der Ukraine einen Faktor der Einheit und Versöhnung bilden sollten. Ich hoffe, dass hier ein Weg gefunden wird!“ (rv)

Kardinal Müller über den Mann, die Frau und die Familie

Kardinal Gerhard Ludwig MüllerEs braucht ein Nachdenken über das „Zueinander von Mann und Frau“ in der Kirche und in den öffentlichen Institutionen. Das hat der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, im Interview mit Radio Vatikan betont. Anne Preckel sprach mit ihm am Rande des interreligiösen Kolloquiums zum Thema „Die Komplementarität von Mann und Frau“ im Vatikan, das die vatikanische Glaubenskongregation in Zusammenarbeit mit drei päpstlichen Räten ausgerichtet hat. Die Leiblichkeit des Menschen und seine seelisch-geistige Ausrichtung seien nicht voneinander zu trennen, betonte der Kardinal mit Blick auf die sog. „Gender-Theorie“. Weiter sprach er sich für familienfreundlichere Verhältnisse in der Arbeitswelt aus.

Interreligiöser Konsens zur Ehe aus Mann und Frau
Als solide Grundlage des interreligiösen Austausches über die Geschlechter sieht der Kardinal die Ehe und Familie, basierend auf Mann und Frau. Ein Konsens hier könne auch den katholischen Glauben stärken.

„Wir wissen ja, dass das Ehesakrament in unserem katholischen Glauben aufbaut auf der natürlichen Ordnung der Schöpfung. Insofern ist es natürlich sehr wichtig, auch das Zeugnis der Religionen, der ganzen Menschheit, auf unserer Seite zu haben. Und das zeigt sich heute auch in einer ganz eindrücklichen Weise: Es sind hier 14 Weltreligionen versammelt, die ja den größten Teil der Menschheit repräsentieren und die auch die lange Geschichte der Menschheit vergegenwärtigen können. Und hier zeigt sich doch sehr einmütig die Grundüberzeugung, dass es zur Wesensgestalt des Menschen gehört, dass Gott ihn geschaffen hat als Mann und Frau. Und dass aus der Liebe von Mann und Frau sich die Persönlichkeit der beiden entwickelt, dass sie auch innerlich Anteil nehmen, aneinander über sich hinaus wachsen in eine höhere Gemeinschaft hinein: die Gemeinschaft der Liebe.“

Eine Frucht dieser Liebe seien Kinder, erläuterte der Kardinal. Elternschaft sei aber mitnichten nur biologisch zu verstehen – ein Kind sei „wesentlich mehr als nur die Zusammensetzung seiner biologischen Bestandteile und seiner Gefühle“, so Müller. Im familiären Umfeld müsse echte Entwicklung möglich werden, appellierte er:

„Als Person soll der Mensch wachsen und gedeihen. Und das ist nur möglich durch die Liebe der Eltern, des eigenen Vaters und der eigenen Mutter. Keine staatliche oder internationale Organisation kann das Kindeswohl gewährleisten, sie können nur subsidiär tätig sein. Die Hauptverantwortung, dass Menschen zu ihrer Identität kommen, sich selbst annehmen, fähig sind, Verantwortung für einen anderen geliebten Menschen zu übernehmen für die Kinder, die Gott schenkt aus dieser Liebe hinaus. Das ist eben nur möglich, wenn vom ersten Augenblick des Daseins an – der Zeugung, der Schwangerschaft, Geburt, dem Stillen, Zu-Essen-Geben, gemeinsamen Aufwachsen mit den Geschwistern, dem ganze Prozess der Erziehung und der Bildung – wenn das getragen wird von dem vorbehaltlosen Ja-Wort, das er, Gott, zu jedem von uns sagt. Und zwar durch die eigenen Eltern, die Mittler der Liebe Gottes.“

Einheit von Seele und Leib
Das interreligiöse Kolloquium wolle auch ein Zeichen setzen angesichts von Überzeugungen, die nicht mehr von einer Komplementarität von Mann und Frau ausgehen, so der Kardinal auf Anfrage weiter. Die sog. „Gender-Theorie“ etwa geht im Großen und Ganzen nicht mehr von der biologisch-sexuellen Prägung von Männern und Frauen aus, sondern vorrangig von deren sozial-kultureller Prägung. Dazu Kardinal Müller:

„Ja, Schwester Prudence Allen (Philosophieprofessorin aus Denver und seit Kurzem neues Mitglied in der Internationalen Theologischen Kommission, Vortragende auf dem aktuellen Kolloquium, Anm. d. Red.) hat sehr deutlich gesagt, dass wir, die Weltreligionen, uns dieses positive Wort ,Gender‘ nicht rauben lassen und dass es für eine ,Ideologie der Menschen‘ nicht hilft. Man kann die Leiblichkeit des Menschen, seine Sexualität im biologischen Sinne und die innere seelische Verfassung und geistige Ausrichtung, d. h. seine Seele und seinen Leib, nicht voneinander trennen! Sie bilden eine unlösbare Einheit. Und deshalb ist es, glaube ich, auch sehr wichtig, dass jeder Mensch von Anfang an lernt, sich mit dem Vater oder der Mutter zu identifizieren und somit zugleich sein eigenes Geschlecht anzunehmen – aber das eigene Geschlecht in der Bezogenheit auf das andere Geschlecht: also im Sinne von Komplementarität.“

Beunruhigt über hohe Zahlen Alleinerziehender
Beunruhigt zeigte sich der Präfekt der Glaubenskongregation über die hohe Zahl alleinerziehender Frauen. Ohne einen Vater aufzuwachsen, stelle für ein Kind einen schwerwiegenden Mangel dar – und ebenso für die Mutter:

„Es wurden (auf dem Kolloquium, Anm.) alarmierende Zahlen genannt. Etwa am Beispiel England, was ja dann für viele andere Länder auch zutrifft: Wenn eine Million Kinder ohne einen meist männlichen Elternteil aufwachsen, ist das nicht gut für sie selbst und natürlich auch nicht für die Mutter, die allein die ganze Aufgabe bewältigen muss. Der Mensch ist so verfasst, dass es eine große Freude macht, wenn Vater und Mutter sich aufeinander verlassen können, miteinander die ganze Begleitung, Entfaltung und Erziehung ihrer Kinder mittragen und sich dabei auch selber ihrer eigenen Liebe versichern.“

Auch zum Thema „Komplementarität von Männern und Frauen innerhalb der Kirche“ hatte der Kardinal Einiges zu sagen. Papst Franziskus hatte mehrfach betont, es brauche einen „spezifisch weiblichen Beitrag“ für die Kirche. Die Hälfte der Kirchenmitglieder – „vielleicht sogar noch mehr“ – sei weiblich, hielt Kardinal Müller hier zunächst grundsätzlich fest. Und es gebe „eine spezifisch männliche und weibliche Prägung des Menschseins und auch des Christseins“, fügte er an. Müller griff in die Heilsgeschichte zurück, um dies zu erläutern:

„Es ist ja doch interessant auch zu sehen, dass sich Gott in der Heilsgeschichte entweder an Männer oder an Frauen wendet – an die Patriarchen-Frauen, an männliche, weibliche Heilige – dass aber am Höhepunkt des Heilsgeschehens in unserem christlichen Verständnis nicht ein abstrakter Mensch hervortritt, sondern zunächst einmal Maria, eine Frau, ganz eindeutig eine Frau. Nicht nur Repräsentation des Weiblichen, sondern eine konkrete individuelle Frau, die ,ja‘ sagt zu diesem großen Projekt Gottes. Dass sie die Mutter des Herrn werden soll, dass Gott selbst aus ihr in seinem ewigen Sohn heraus das Menschsein annehmen will, dass aber der Mensch geworden ist, das Fleisch gewordene Wort, der Logos, dass er nicht ein abstrakter Mensch ist, sondern dass er das Menschsein in Form des Mann-seins angenommen hat. Jesus war nicht nur männlich, sondern war ein konkreter, einzelner, individueller Mann. Insofern haben wir von Anfang an Adam und Eva in der Schöpfung, aber dann auch den besonderen Anteil des Weiblichen und des Männlichen in der Schöpfung. Dadurch haben wir im Heilsgeschehen diese besondere Zuordnung, die beiden Geschlechtern zukommt.“

Die gesamte Kirche sei eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, keine abstrakte Masse, erinnerte der Kardinal weiter. Unser Verständnis der Kirche sei wesentlich weiblich geprägt, fügte er an.

„Jesus ist der Bräutigam, die Kirche ist die Braut. Da zeigt sich bis in die Kirche hinein, dass die Kirche nicht einfach nur Religionsorganisation ist, sondern eine Person, und dass wir alle in diesem Sinn auf Christus, auf Gott bezogen sind. Wir alle, die wir dazugehören, Männer und Frauen natürlich, haben eine weibliche Beziehung zu Gott in Jesus Christus. Und das entfaltet sich ja dann auch in den vielen Charismen, die in Männern und Frauen zugegen sind. (…) Die ganzen personalen, familiären Konstellationen spielen in der Heilsgeschichte, aber auch in unserem kirchlichen Leben, in unserem persönlichen Leben, eine große Rolle… Die vielen weiblichen Heiligen mit der ganz spezifischen Spiritualität und die vielen namentlich nicht bekannten Frauen in der Kirchengeschichte, die vielen Mütter, Ordensschwestern, Jungfrauen – sie spielen doch eine große Rolle für unser Gesamtverständnis von dem, was Kirche ist.“

Rollen der Geschlechter haben sich verändert
Über die Frauen in der Kirche hat freilich nicht erst Franziskus gesprochen. Auch Johannes Paul II. und Benedikt XVI. haben viel zum Thema gesagt und geschrieben. Was aber ist mit den Männern? Was kann ihr „spezifisch männlicher Auftrag“ innerhalb der Kirche sein, wollte Radio Vatikan von Müller wissen. Auf diese Frage räumte der Kardinal zunächst ein, dass sich die Rollen der Geschlechter im Vergleich zur vorindustriellen Gesellschaft bis heute stark verändert habe – dies herauszuarbeiten, sei im Übrigen ein Verdienst der Reflexion von Frauen, so Müller:

„Durch feministische Theologie und vorher die Frauenbewegung ist natürlich zu Recht darauf hingewiesen worden, dass sich durch die ganze industrielle Revolution, die soziologische Ordnung unserer Arbeitsverhältnisse, die klassische Rolle der Geschlechter geändert hat. Die (damalige, Anm.) Situation einer anders arbeitsteiligen Gesellschaft, die mehr von Landwirtschaft geprägt ist, hat sich natürlich auch dramatisch geändert, unser ganzes Verhältnis zu den neuen Berufen, den technischen Berufen, zur Wissenschaft…“

Auf der Suche nach einer Gleichberechtigung der Geschlechter in diesem Umbruchskontext dürfe allerdings nicht das Bild der vermeintlich starken Seite einfach übergestülpt werden, warnte der Kardinal. Auch Papst Franziskus hatte vor einer „Vermännlichung“ weiblicher Kompetenzen gewarnt. Zum Thema sagte Müller:

„So sehr es wichtig ist, dass man eben auch die gleiche Würde und Gleichberechtigung der Frau betont, darf man eben doch nicht das Ganze unter einer männlichen Schablone sehen und sagen: ,Die Gleichberechtigung wird erreicht, wenn sie so werden, wie die Männer sind.‘ (…) Es muss, glaube ich, gemeinsam überlegt werden, wie das Zueinander von Mann und Frau in der Kirche und in den öffentlichen Institutionen ist.“

Theologie gemeinsame Aufgabe
Papst Franziskus hatte jüngst neue Mitglieder in die Internationale Theologische Kommission berufen, darunter fünf Frauen. Diese neuen weiblichen Mitglieder seien „keine Quotenfrauen“, so der Kardinal scherzhaft. Sie seien „qualifizierte Theologinnen“. Insgesamt sei es „für die Theologie und die Kirche gut, solche qualifizierten Männer und Frauen in dieser internationalen Kommission (zu) haben“, so Müller.

„Auch wenn so ein Thema dann als solches angegangen wird, Theologie der Frau, Theologie des Mannes, ist das etwas, was sicher auch alle angeht. Man kann ja nicht nur sagen ,Theologie der Frau‘ – das ist sozusagen kein Gruppeninteresse, wenn die Gesellschaft aus Männern und Frauen besteht. Das ist natürlich auch ein Interesse für alle.“
Das interreligiöse Treffen zur Komplementarität der Geschlechter hatte die Glaubenskongregation schon länger geplant, berichtete der Kardinal. Auch wenn es organisatorisch nicht mit den beiden Vatikansynoden zur Ehe- und Familienpastoral verbunden sei, passe es doch gut zu dem „großen Thema“ Ehe und Familie, welches der Papst „uns allen aufgegeben hat in der Kirche“.

Familiäres Leben muss „real“ möglich sein
Dazu gehöre auch ein Nachdenken über die jetzigen gesellschaftlichen Bedingungen, insbesondere die Arbeitsbedingungen, so Müller. Familiäres Leben müsse „real“ möglich sein:

„Hier hat unsere Soziallehre viel zu sagen. Es muss viel entwickelt werden, zum Teil müssen wir auch prophetisch und auch kritisch den Politikern und Wirtschaftlern zur Seite stehen. (Wir müssen ihnen, Anm.) zum Teil auch in die Flanke fahren. Denn es kann auch nicht sein, dass die Arbeitsverhältnisse so gestaltet sind: ,Die Mutter verlässt, sagen wir, morgens um acht Uhr das Haus, kommt um sechs Uhr abends wieder, und der Mann ähnlich. Das ist unmöglich! Da müssen auch die Arbeitsverhältnisse so gestaltet werden, dass ein Familienleben auch möglich ist. Als Bischof von Regensburg (2002-2012) habe ich Betriebe besucht. Und da gab es auch Betriebe, wo es möglich war, so was wie einen Betriebskindergarten (einzurichten), so dass die Eltern oder die Mutter tatsächlich auch erreichbar und die Kinder in Sichtweite waren.“

Wäre eine solch organisierte Kinderbetreuung auch eine Option für den Vatikan und die Kinder der dort angestellten Laien? Das wollte Radio Vatikan an dieser Stelle noch von dem Kardinal wissen.

„Na gut … ich weiß nicht, ob das aus praktischen Gründen jetzt notwendig ist, denn viele unserer Laien, die verheiratet sind, haben sicher auch andere Möglichkeiten, die wohnen ja auch nicht hier. (…) Das müsste man überlegen. Jetzt kann ich nichts dazu sagen. Aber es ist nicht ausgeschlossen.“ (rv)

Papst Franziskus fährt 2015 in die USA

USAPapst Franziskus fährt im September 2015 zum Weltfamilienkongress in die USA. Das kündigte er zum Abschluss seiner Ansprache bei einem Kongress im Vatikan an diesem Montag an. Der achte Weltfamilienkongress findet in Philadelphia statt, ihm wird besondere Bedeutung zugemessen, weil er einige Wochen vor der nächsten Bischofssynode stattfinden wird, die ebenfalls die Familie zum Thema haben wird.

Papst Benedikt XVI. war zwei Mal zu einem Familienkongress gefahren, zuletzt 2012 nach Mailand. (rv)

Der neue EKD-Ratsvorsitzende im Gespräch

EKDDer bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ist am Dienstag zum neuen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands gewählt worden. Im Wocheninterview von Radio Vatikan spricht er von seinem Fokus auf digitale Medien, worin er die Herausforderungen der Kirche sieht und was er sich unter Ökumene vorstellt:

„Für mich ist die Ökumene eine ganz zentrale Dimension des christlichen Glaubens und eben auch der Kirche. Paulus fragt im ersten Korintherbrief: ‚Ist Christus etwa zerteilt?‘ Und die Antwort auf diese Frag ist ganz klar. Nein, Christus ist nicht zerteilt! Deswegen ist für uns als Kirche natürlich auch immer der Horizont so, dass wir die eine Kirche Jesu Christu auch sichtbar machen sollen. Davon sind wir jetzt noch entfernt, und diese Wunde muss uns schmerzen. Deswegen ist Engagement für die Kirche auch immer Engagement für die Ökumene. Was heißt Ökumene? Für mich ist Ökumene geprägt von der Vorstellung der ‚versöhnten Verschiedenheit‘. Wir können als Kirchen unterschiedliche Profile haben, solange wir von dem einen Herren Jesus Christus geprägt werden. Deswegen muss nicht alles gleich sein. Wir müssen nicht eine Einheitskirche haben. Aber wir müssen klar um Christus herum geprägt sein. Das ist mein Kern! Ich freue mich sehr, dass der Papst in einigen Aussagen der jüngeren Vergangenheit auch selbst diese Vorstellung von der versöhnten Verschiedenheit erwähnt hat. Das macht mir Hoffnung, dass wir da vielleicht auch in der konkreten Umsetzung der Ökumene weiterkommen werden.“

Heißt das, Sie wollen die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Konfessionen sehen und nicht die Unterschiede?

„Ich glaube in der Tat, dass es nicht darum gehen kann, dass wir den Konfessionalismus verstärken, dass wir die Profilierung so verstehen, dass sie auf Kosten der anderen gehen muss, also eine Identität durch Abgrenzung gewinnen. Sondern Identität kommt immer von der Quelle der Identität, und die ist glasklar, die Quelle der Identität ist Christus – und Christus ist die Quelle der Identität aller Konfessionen! Wenn wir also wirklich auf Christus hören, dann wird uns das zusammenführen, davon bin ich fest überzeugt. Und in der konkreten Umsetzung heißt es, dass wir überlegen müssen: Wie verstehen wir die jeweiligen Dinge, und warum verstehen wir sie unterschiedlich? Und vor allem auch: Ist das, was uns da an unterschiedlichem Verständnis mitprägt, etwas Kirchentrennendes oder eben nicht? Ein Beispiel dafür, wie wir da wirklich vorangekommen sind, ist die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre von 1999. Das war ein Riesenschritt, denn wir haben als Lutherischer Weltbund und als Vatikan erklären können, dass die unterschiedlichen Verständnisse der Rechtfertigungslehre nicht mehr kirchentrennend sind. Und wir haben die Taufe wechselseitig anerkannt! Also, wir sind da schon wichtige Schritte gegangen, und insofern ist meine Hoffnung, dass wir auf diesem Weg weitergehen können. Natürlich ist meine große Hoffnung, dass wir am Tisch des Herren zusammen Abendmahl feiern können.“

Wenn wir in die Zukunft sehen, dann sehen wir das Reformationsjubiläumsjahr 2017. Wie wollen Sie nun die Katholiken von dieser Feierlichkeit überzeugen?

„Für mich ist das ein wunderbares Fest, das große Reformationsjubiläum 2017. 500 Jahre Reformation: ein weltgeschichtliches Ereignis, das man nur einmal im Leben erlebt. Wir wollen es als großes Glaubensfest, als großes Christusfest feiern. Und wenn ich es so einführe, dann ist damit schon ganz klargestellt, dass wir das in einem ökumenischen Horizont feiern wollen. Nicht als lutherisches Heldengedenken oder als protestantische Selbstbeweihräucherung, sondern als großes Christusfest – und der Grund dafür, warum ich davon überzeugt bin, dass wir es auf diese Weise am besten feiern können, ist Martin Luther selbst. Denn Martin Luther wollte mit seiner Reformation neu auf Christus hinweisen, um nichts anderes ist es ihm gegangen! Und wenn Katholiken lieber von Reformationsgedenken sprechen, habe ich kein Problem damit. Denn es ist beides. Es ist ein Jubiläum, um eine Tradition zu feiern, die nicht nur den Evangelischen viel neuen Schwung gebracht hat, sondern auch die katholische Kirche verändert hat. Aber gleichzeitig ist es natürlich auch verbunden mit Konfessionskriegen, die auf beiden Seiten ungeheure Opfer gefordert haben und die barbarische Gewalt haben walten lassen, und da müssen wir auch Buße tun, als unterschiedliche Konfessionen, und müssen ausdrücklich auch die Kraft der Versöhnung sprechen lassen. Und das wollen wir auch mit einem entsprechenden Gottesdienst tun.“

Sie haben auch schon in einem Statement angekündigt, dass Sie sich vor allem dem Schwerpunkthema „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“ widmen wollen. Wie stellen Sie sich diese Kommunikation konkret vor?

„Natürlich ist das nur einer der vielen Punkten, die wichtig sind, wenn wir darüber nachdenken, wie wir das Evangelium kraftvoll zur Geltung bringen können. Aber ich denke schon, dass es ein wichtiger Punkt ist. Die Lebenswelt hat sich verändert. Immer mehr Menschen verbringen mehr Zeit im Internet, in der digitalen Welt. Ich möchte, dass wir als Kirche dort dabei sind. Ich möchte, dass wir in der Lebenswelt der Menschen präsent sind, und da gibt es praktische Mittel. Wir können uns in den sozialen Medien beteiligen. Das ist so ein Punkt, den ich persönlich auch eingegangen bin. Also Facebook, Twitter – wo die Menschen im Internet miteinander in Kontakt kommen.“

Welche Aufgabe ist die größte Herausforderung der Kirche, welche Hindernisse muss sie überwinden?

„Ich glaube, die größte Herausforderung ist die junge Generation. Wir haben gerade eine große Kirchenmitgliedschaft-Umfrage gemacht, und was mich am meisten alarmiert hat, war der Befund, dass das Glaubenswissen nur noch zu einem recht geringen Teil weitergegeben wird. Die Frage ist: Wie können wir es schaffen, junge Leute für das Evangelium zu begeistern? Ich bin überzeugt davon, dass das Potenzial groß ist, weil junge Leute solche Fragen haben. Das kann man im Religionsunterricht tun, in der Trägerschaft für Kindertagesstätten oder eben auch in den Medien, die junge Menschen am meisten nutzen. Das ist eben auch ein Grund, warum ich selbst als Landesbischof auf Facebook bin.“ (rv)

Vatikan: Basisarbeit im Kampf gegen die Sklaverei

Global Freedom Network" (GFN)Ob Prostituierte, Mädchenbräute, Opfer von Organhandel oder Haussklaven – 21 Millionen Menschen, besonders Frauen und Kinder, sind Schätzungen zufolge weltweit in irgendeiner Form von Sklaverei betroffen. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen.

Ein erster Schritt, um das Phänomen zu bekämpfen, ist es, den Opfern eine Stimme zu geben. Das betont im Interview mit Radio Vatikan Antonia Stampalija. Sie ist die Generaldirektorin des religionsübergreifenden „das der Vatikan vor Kurzem in Zusammenarbeit mit der anglikanischen Kirche ins Leben rief. Auf einem Symposium des Netzwerkes sprachen an diesem Wochenende bei der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften junge Leute unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit aus aller Welt über ihre Erfahrungen mit der modernen Sklaverei. Man habe bewusst die Opfer zu Wort kommen lassen wollen, so Stampalija:

„Hauptziel ist wirklich, die Stimmen dieser jungen Leute zu hören, die von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung betroffen waren, und von ihnen zu erfahren, wo sie Wege sehen, andere junge Menschen davor zu bewahren. Es geht darum, ihre Stimme zu hören, ihre Geschichten, aus ihren Erfahrungen zu lernen, und dies in etwas Konstruktives umzuwandeln, in klare Botschaften und Strategien, um Menschenhandel zukünftig zu unterbinden.“

Über die am Netzwerk beteiligten Partner und Laienorganisationen habe man 20 Sprecher ausgewählt und nach Rom eingeladen. Jeder von ihnen sei gebeten worden, in seinem Redebeitrag drei Empfehlungen gegen Menschenhandel und Sklaverei abzugeben. Auf dieser Grundlage wolle man konkrete Handlungsansätze im Kampf gegen diese Verbrechen entwickeln erarbeitet. Der Austausch im Vatikan sei nur der Ausgangspunkt für einen weltweiten Einsatz gegen die Sklaverei und ihre vielen Gesichter, erläutert die GFN-Generaldirektorin.

„Es geht um den Aufbau langfristiger Beziehungen zu diesen jungen Leuten, die so etwas wie junge Botschafter unseres Netzwerkes sind, eine Referenzgruppe – mit der Übereinkunft, andere junge Leute weltweit zu erreichen: Prävention ist ein Schlüssel! Wenn wir im Kontakt sind mit diesen jungen Leuten, können wir Entscheidungen treffen und Strategien entwickeln, mit denen wir uns dann gezielt an Regierungen und Anti-Sklaverei-Organisationen wenden können.“

Das „Global Freedom Netzwerk“ macht sich die Basisarbeit der Religionsgemeinschaften weltweit zunutze, um im Alltag effektiv gegen Sklaverei und Menschenhandel vorzugehen. Der Anspruch dabei ist, das globale Phänomen auch global zu bekämpfen und dabei alle Potentiale auf bestmögliche Weise zu nutzen. Antonia Stampalija:

„Unser Netzwerk lädt alle Glaubensrichtungen aus der ganzen Welt dazu ein, sich beim Kampf gegen den Menschenhandel zusammenzuschließen. So haben wir zusammen und durch das Wirken jeder einzelnen Glaubensgemeinschaft eine viel größere Reichweite als wenn sich jeder alleine engagiert! Durch diese Unterstützung sind wir in der Lage, einen Wandel auf der Graswurzelebene einzuleiten.“

Neben Papst Franziskus und dem anglikanischen Erzbischof Justin Welby wird das Netzwerk wesentlich auch vom Großen Imam der Al-Azhar-Universität Kairo, Mohamed Ahmed el-Tayeb, unterstützt. Das zweitägige Symposium im Vatikan trägt den Titel „Jugendliche gegen Prostitution und Menschenhandel“. Eingeladen dazu hat die Päpstliche Akademie der Wissenschaften und die argentinische NGO „Vinculos en red“. Insgesamt nahmen mehr als 100 Vertreter teil. (rv)

Vatikan: Deutscher Bischof für Paraguay

ParaguayPater Heinz Wilhelm Steckling OMI ist neuer Bischof von Ciudad del Este in Paraguay. Die Ernennung durch Papst Franziskus gab der Vatikan an diesem Samstag bekannt. Der in Werl in Westfalen geborene Pater Steckling ist Mitglied der Kongregation der Hünfelder Oblaten (Oblaten der unbefleckten Empfängnis) und war von 1998 bis 2010 auch ihr Generaloberer. Steckling wird mit dieser Ernennung Nachfolger von Bischof Rogelio Livieres. Das Bistum war in diesem Jahr von Kurienkardinal Santos Abril y Castelló visitiert worden, im Anschluss hatte Papst Franziskus Livieres abgesetzt. Der Papst hatte im Anschluss an die Absetzung zu Versöhnung und Einheit im Bistum aufgerufen. (rv)

Franziskus ruft zu mehr Hilfe für verfolgte Christen auf

ChristenverfolgungVerfolgte Christen brauchen mehr internationale Hilfe. Dazu ruft Papst Franziskus auf. Bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch richtete er sich direkt an die Politiker:

„Ich rufe die politischen Führer in der Welt und alle Menschen guten Willens auf, mehr für den Schutz der christlichen Gemeinschaften zu unternehmen, die unter absurder Gewalt leiden. Dies erfüllt mich mit großer Sorge! Christen haben das Recht auf Sicherheit und Ruhe in ihren Ländern, um ihren Glauben frei zu leben.“

Den leidenden Christen sicherte der Papst seine spirituelle Nähe zu. Sie und ihre Priester ermutigte er, die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt nicht aufzugeben. Auf bestimmte Länder ging er dabei nicht ein. Dafür sprach er über die jüngsten Ereignisse in Mexiko.

„Ich will meine Solidarität gegenüber den Opfern und Hinterbliebenen der verschwundenen Studenten in Mexiko bekunden. Das ist eine schmerzlicher und tragischer Moment, denn wir wissen, dass sie umgebracht wurden. Dieses Ereignis zeigt uns das wahre Gesicht der Kriminalität, die sich hinter dem Drogenhandel verbirgt.“

Ebenfalls auf Spanisch erinnerte Franziskus an den Friedensvertrag zwischen Chile und Argentinien, der vor 13 Jahren geschlossen wurde.

„Diese Vereinbarung wurde erreicht, weil es einen Willen zum Dialog gab. Dies sollte ein Ansporn (zur Lösung, Anm. d. Red.) all jener Situationen sein, die derzeit durch kriegerische Auseinandersetzung geprägt sind. Ich erinnere mich mit Freude an den damaligen Einsatz von Johannes Paul II. und Kardinal Antonio Samoré, die sich für den Frieden einsetzten und jegliche Territorialstreitigkeiten beiseiteschoben.“ (rv)

Der neue vatikanische Außenminister im Gespräch mit uns

Radio VatikanErzbischof Paul Gallagher wird der erste vatikanische „Außenminister“ englischer Muttersprache. Franziskus hatte den aus Liverpool stammenden Geistlichen jüngst zum neuen Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten am päpstlichen Staatssekretariat ernannt; Gallagher folgt in diesem Amt auf Erzbischof Dominique Mamberti, der wie die meisten seiner Vorgänger aus Frankreich stammte. Erzbischof Gallagher ist 60 Jahre alt und ein erfahrener Diplomat, der zuletzt die Nuntiatur in Sydney leitete. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte Gallagher, er trete seine neue Aufgabe in Rom mit großem Respekt an.

„Doch alles, was wir in der Kirche tun, tun wir in einem Geist des Vertrauens. Meine Aufgabe ist es im Wesentlichen, eng mit dem Kardinalstaatssekretär zusammenzuarbeiten, um die Arbeit der diplomatischen Vertretungen des Heiligen Stuhles auf der ganzen Welt zu koordinieren, die sich mit den jeweiligen Regierungen austauschen. Das ist ja, wozu der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen unterhält. Da geht es darum, die Lage der Ortskirchen und die jeweiligen Gesellschaften zu verstehen, auch die großen Zusammenhänge des Weltgeschehens, sodass wir den Heiligen Vater unterstützen können in seinen Entscheidungen. Auch, um die Arbeit der Weltkirche weiterzuführen, die Evangelisierung ist, daneben auch (mit Blick auf die, Anm.) Menschenrechte und Entwicklung der Völker.“

Wie wichtig ist es, diese Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Regierungen aufrechtzuerhalten? Der Heilige Stuhl vertritt schließlich eine Religion, wozu braucht es da Kontakte zur Politik?

„Das ist eine geschichtliche Frage. Der Heilige Stuhl hatte im Laufe der Geschichte immer eine Anerkennung von Seiten von Nationen und Kaiserreichen. Die Päpste haben gewissermaßen darauf gebaut. Das 19. Jahrhundert brachte das Ende des Kirchenstaates, aber obwohl die Päpste kein Territorium mehr hatten, war ihr Einfluss weiterhin erwünscht. So hat die Kirche vor allem im 20. Jahrhundert einen positiven Einfluss auf den Lauf der Geschichte ausgeübt. Wenn man heute als päpstlicher Diplomat in der Welt herumkommt, so treten – das ist meine Erfahrung – wenig Feindseligkeiten gegen den Heiligen Stuhl auf. Eher wird der Wert darin gesehen. Wir arbeiten so, dass wir einen Beitrag bringen wollen, der in unserem Glauben verwurzelt ist, aber auch in der Erfahrung und Geschichte der Kirche.“

Sie haben in allen fünf Kontinenten gearbeitet. Welche Erfahrungen bringen Sie nach Rom mit, was hat Sie am meisten inspiriert?

„Ich war immer inspiriert von vielen Nuntien, denn viele erbringen wirklich große Opfer. Viele meiner Vorgänger in Australien brachten dort Jahre und Jahre zu, ohne jemals die Gelegenheit zur Rückkehr nach Europa zu haben. Ich war aber auch ermutigt von vielen Kollegen im Staatssekretariat. Sicher, dort gibt es auch Karrieristen, aber die Mehrheit der Kollegen, mit denen ich arbeitete, war hoch motiviert. Als ich 2004 nach Burundi kam, folgte ich auf Erzbischof Michael Courtney, der ermordet worden war. Michael war ein besonderer Mensch, jemand, der sich wirklich selbst hingab und dort tatsächlich sein Leben verlor. Ihm nachzufolgen, war besonders. Ich war immer überzeugt, dass der diplomatische Dienst der Päpste ein wichtiger Dienst ist. Ich glaube gar nicht, dass es eine Berufung ist, päpstlicher Diplomat zu sein – ich denke eher, man muss vor allem seine priesterliche Berufung in diesem Dienst bewahren, um etwas wirklich Gutes zu leisten, und zwar auf beiden Seiten: Die Ortskirche in Rom zu erklären und Rom in der Ortskirche zu erklären.“ (rv)

Vatikan/Irland: Botschaft wieder eingerichtet

IrlandDrei Jahre nach der Schließung der Botschaft von Irland beim Heiligen Stuhl ist wieder eine diplomatische Vertretung eingerichtet. Papst Franziskus nahm an diesem Dienstag das Beglaubigungsschreiben der Botschafterin Emma Madigan entgegen. Dublin hatte die Botschaft seinerzeit aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Vorangegangen waren allerdings auch diplomatische Misstöne im Zug zahlreicher Fälle von Kindesmissbrauch durch Kleriker in Irland. Diplomatische Beziehungen zwischen Irland und dem Heiligen Stuhl bestehen seit 1929. Die 41 Jahre alte Emma Madigan ist die erste Frau, die ihr Land beim Heiligen Stuhl vertritt. (rv)