Vatikan/China: Weihbischof Thaddeus Ma Daquin verschwunden

Der Heilige Stuhl ist besorgt über die Lage des neuen Weihbischofs von Shanghai. Thaddeus Ma Daquin wurde am Samstag mit Zustimmung des Vatikan und der chinesischen Behörden zum Weihbischof geweiht. Thaddeus Ma Daquin war am Samstag kurz nach seiner Weihe verschwunden. Nach Informationen örtlicher Katholiken soll er in einem Priesterseminar unter Hausarrest gestellt worden sein. Der Weihbischof befinde sich in einer „nicht normalen" Situation, kommentierte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Donnerstag. Der Heilige Stuhl habe allerdings keinerlei Kontakt mit Ma; auch gebe es keine Informationen zum Stand der Dinge von Seiten der chinesischen Behörden. Anlass für das angebliche staatliche Eingreifen soll eine Predigt von Ma während des Weihegottesdienstes gewesen sein, in der sich der Geistliche von der regimetreuen „Patriotischen Vereinigung" lossagte. (rv)

Vatikan: Benedikt XVI. schreibt an seinem dritten Jesus-Buch

Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Donnerstag vor Journalisten. Der Papst rechne damit, das Buch während der Sommerzeit fertigzustellen. Der dritte Band der Reihe ist der Kindheit Jesu gewidmet. Auch werde der Papst während der Sommerpause am postsynodalen Schreiben zum Nahen Osten arbeiten und die Reden für die Libanon-Reise vorbereiten, so der Vatikansprecher weiter. Darüber hinaus werde Benedikt XVI. auch an den Texten zum „Jahr des Glaubens" arbeiten. (rv)

Ex-Kammerdiener bleibt weiterhin in Haft

Der ehemalige Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, bleibt noch für weitere Tage in Untersuchungshaft. Das hat Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Donnerstag vor Journalisten im Vatikan bekanntgegeben. An diesem Donnerstag sind die von der vatikanischen Gesetzgebung festgelegten 50 Tage abgelaufen, die bei einer Untersuchungshaft gelten. Lombardi sagte dazu wörtlich:

„Der Untersuchungsrichter muss noch einige Zeugen vernehmen, und das geschieht in den nächsten Tagen. Zum Abschluss dieser Phase wird dann nochmals Gabriele vernommen. Wir rechnen damit, dass diese Untersuchungsphase in zehn Tagen abgeschlossen wird."

Lombardi sprach auch über den Gesundheitszustand des ehemaligen Kammerdieners:

„Es geht ihm gut. Er fühlt sich auch nicht psychologisch unter Druck gesetzt, wie einige Medien in den letzten Tagen gemutmaßt haben. Sein Anwalt hat mir das bestätigt und gesagt, dass Gabriele viel bete und ruhig sei."

Paolo Gabriele bleibe weiterhin der einzige Verdächtige, so Lombardi. Weitere mögliche Komplizen seien derzeit nicht bekannt. Es seien im Übrigen keine Journalisten verhört worden, wie einige italienische Medien am Mittwoch geschrieben hatten. Was die Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden betrifft, sagte Lombardi:

„Wir haben gegenüber dem italienischen Staat oder italienischen Behörden keine Rechtshilfegesuche gestellt. Das scheint im Augenblick nicht nötig zu sein."

Lombardi bestätigte, dass ein möglicher Prozess gegen Gabriele erst nach dem Sommer beginnen würde. (rv)