Vatikan: Neuer Sekretär der Missionskongregation

Papst Benedikt hat einen neuen Untersekretär für die Missionskongregation ernannt. Es handelt sich um den polnischen Pallottinerpater Tadeusz Wojda, der bisher Büroleiter in der Kongregation war. Er folgt dem Italiener Massimo Cenci, der vergangenen Mai im Alter von 68 Jahren unerwartet verstarb. Der Untersekretär steht nach dem Präfekten und dem Sekretär an dritter Stelle in der Hierarchie eines vatikanischen Ministeriums. Die Missionskongregation ist für die Kirchen in den ehemaligen Missionsgebieten in Afrika und einem großen Teil Asiens zuständig und bereitet u.a. die Bischofsernennungen in diesen Gebieten vor. (rv)

Vatikan: Kammerdiener bittet um Vergebung

Der frühere päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele hat Benedikt XVI. nach Informationen der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera" um Vergebung gebeten. Gabriele versichere in einem persönlichen Brief auch, dass er keine Komplizen gehabt habe, berichtet die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf dessen Anwalt. Der Brief sei der Kardinalskommission übergeben worden, die mit Ermittlungen in der Affäre „Vatileaks" beauftragt ist. Gabriele, der seit einigen Tagen aus der Vatikan-Haft in Hausarrest entlassen wurde, soll vertrauliche Schreiben aus den Privaträumen des Papstes gestohlen und weitergegeben haben. Der Anwalt sagte der Zeitung, sein Mandant habe persönlich entschieden, den Brief an den Papst zu schreiben. Mit dem Erhebungsverfahren gegen ihn habe dieser Entschluss nichts zu tun. Zugleich betonte Fusco, der Vatikan habe Gabriele nie beschuldigt, planvoll gemeinsam mit anderen Vertrauten des Papstes gehandelt zu haben. (rv)

Großbritannien: Erfolge beim Kampf gegen Missbrauch

Auch in Großbritannien ist die katholische Kirche dabei, die strengen kirchlichen Richtlinien gegen Kindesmissbrauch umzusetzen. In London wurde an diesem Dienstag der vierte Bericht der nationalen katholischen Schutzkommission vorgestellt, eine Einrichtung der Bischofskonferenz, die seit 2008 besteht. Ihr Präsident Danny Sullivan nannte uns ein Beispiel für die Arbeit der Kommission:

„Die meisten Orden und religiösen Gemeinschaften, die in Großbritannien wirken, haben sich zu einer Vereinigung zusammengeschlossen, um Schutzkommissionen auf Diözesanebene zu schaffen, anstatt getrennt zu agieren. Diese Orden müssen die selben Regeln anwenden wie die Schutzkommissionen selbst. Und sie werden von uns überprüft. Das ist eine wichtige Entwicklung, weil es bedeutet, dass das Engagement für den Schutz Minderjähriger nicht mehr so zerstreut sein wird."

In den vier Jahren ihres Bestehens hat die katholische Schutzkommission intensiv mit Opferverbänden zusammengearbeitet.

„Eines der Dinge, die dabei herauskamen, ist eine Broschüre, die wir gerade herausgeben, und von der wir uns wünschen, dass sie in allen Pfarreien ausliegt. Sie richtet sich an alle, die möglicherweise Opfer von Missbrauch wurden. Drin steht, wo diese Leute hingehen und was sie tun können. Missbrauchsopfer sind oft sehr traumatisiert und wissen nicht, wem sie trauen können. Deshalb ist es ein wichtiger Teil dieses Weges, die Leute wissen zu lassen, wo sie rasch Unterstützung erfahren, nicht erst nächstes Jahr." (rv)