Entscheidung gefallen: Hausarrest statt Gefängnis für Erzbischof Philip Wilson

ADDIS ABEBA – Ein Richter in Newcastle (Neusüdwales) hat am heutigen Dienstag entschieden, dass Erzbischof Philip Wilson seine Strafe in Form eines Hausarrests bei seiner Schwester verbüßen kann.

Ein Gericht in Neusüdwales hatte, wie CNA Deutsch berichtete, den damaligen Oberhirten von Adelaide im Bundestaat Südaustralien am 22. Mai 2018 der Vertuschung sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden, den ein – mittlerweile verstorbener – Priester in den 1970er und 1980er Jahren begangen hatte. Zu dieser Zeit war Wilson selber noch ein junger Priester. Doch selbst als der pädophile Täter 2004 angeklagt wurde, schwieg Wilson weiter – und machte sich somit der Vertuschung schuldig, so das Urteil.

Der Fall des 67 Jahre alten Bischofs, der nach massivem Druck am 30. Juli zurückgetreten war, gilt nicht nur als wichtiger Präzedenzfall für Australien: Er ist einer von weltweit aktuell mehreren, der Bischöfe und Kardinäle betrifft und die Weltkirche zutiefst erschüttert hat, darunter der des aus dem Kardinalskolleg ausgeschiedenen ehemaligen Erzbischofs von Washington, DC, Theodore McCarrick.

Die Erzdiöse Adelaide leitet bis auf weiteres der seit dem 3. Juni amtierende Administrator, Bischof Greg O’Kelly von Port Pirie. (CNA Deutsch)

Vatikan: Bischof Ma Daquin immer noch unter Hausarrest

„Bezüglich der Lage des Bischofs von Shanghai, Ma Daquin, hat der Heilige Stuhl auch keine anderen Informationen, als das, was aktuell von den Medien berichtet wird." Dies sagte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi am Dienstag in einer Pressemeldung. Seit einigen Monaten steht Daquin nach Informationen der Nachrichtenagentur „Asianews" in China unter Hausarrest. Sichere Informationen zu seiner Lage gibt es nicht. Lombardi verwies in diesem Zusammenhang auf einen Artikel von Kardinal Filoni, der vor einiger Zeit in der Zeitschrift „Tripod" veröffentlicht wurde. Dort heißt es: „Die Situation in China bleibt weiterhin schlimm. Einige Bischöfe oder Geistliche werden isoliert oder ihrer persönlichen Freiheit beraubt – so wie es kürzlich dem Bischof von Shanghai, Ma Daquin, geschehen ist, weil er seine ganze Zeit der Seelsorge widmen wollte." Filoni wirft in dem Text außerdem die Frage auf: „Ist es angesichts von mangelnder Religionsfreiheit und starken Einschränkungen nicht Aufgabe der ganzen Kirche, den Glauben zu verteidigen und denen eine Stimme zu verleihen, die keine haben?" (rv)

Vatikan/China: Weihbischof Thaddeus Ma Daquin verschwunden

Der Heilige Stuhl ist besorgt über die Lage des neuen Weihbischofs von Shanghai. Thaddeus Ma Daquin wurde am Samstag mit Zustimmung des Vatikan und der chinesischen Behörden zum Weihbischof geweiht. Thaddeus Ma Daquin war am Samstag kurz nach seiner Weihe verschwunden. Nach Informationen örtlicher Katholiken soll er in einem Priesterseminar unter Hausarrest gestellt worden sein. Der Weihbischof befinde sich in einer „nicht normalen" Situation, kommentierte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Donnerstag. Der Heilige Stuhl habe allerdings keinerlei Kontakt mit Ma; auch gebe es keine Informationen zum Stand der Dinge von Seiten der chinesischen Behörden. Anlass für das angebliche staatliche Eingreifen soll eine Predigt von Ma während des Weihegottesdienstes gewesen sein, in der sich der Geistliche von der regimetreuen „Patriotischen Vereinigung" lossagte. (rv)