Kardinalskollegium: Neue Kardinäle 2018? (Update)

 

Mitte des Jahres sinkt die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 114 Purpurträger. Gemäß der apostolischen Konstitution „Universi Dominici Gregis“ von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1996 sollte das Kardinalskollegium 120 Papstwähler haben.

Entwicklung der letzten 40 Jahr

Seit dem Pontifikatsbeginn von Johannes Paul II. ist die Anzahl der Kardinäle stetig angestiegen. In den letzten 40 Jahren verzeichnete das Kollegium einen Anstieg von über 70 Prozent. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe. Die Zusammensetzung des Kollegiums ist immer „internationaler“ geworden.

Jeweilige Jahresdurchschnittswerte

Jeweilige Jahresdurchschnittswerte

Derzeit stammen die Kardinäle aus 83 Ländern der Welt. Die Entwicklung wird aber nicht von allen Beobachtern positiv eingeschätzt. Der Anteil der über 80-jährigen, nicht mehr wahlberechtigten Kardinälen, hat in den letzten 40 Jahren extrem zugenommen. Waren es 1978 noch 14 so sind es heute 98 Kardinäle. Dieser große Zuwachs kommt zum einen durch die gestiegene Lebenserwartung und zum anderen durch die Tatsache, dass bei fast jeder Kardinalsernennung auch verdiente Kirchenmänner mit über 80 Lebensjahren durch den jeweiligen Papst mit dem Kardinalspurpur geehrt wurden. Das Kollegium ist dadurch stark überaltert und die Anzahl der Wahlberechtigten und Nichtwahlberechtigten gleicht sich immer mehr an.

In der Leitung der katholischen Kirche wird der Papst primär durch die unter 80-jährigen Kardinäle unterstützt. Nur sie haben das Recht an einer künftigen Papstwahl teilnehmen zu dürfen. Mit Erreichen des 80. Lebensjahres verlieren sie ihr Amt in der römischen Kurie, ebenso verlieren sie die Mitgliedschaften in den jeweiligen Dikasterien des Vatikans.

Das Kardinalskollegium 2018

Mit dem heutigen Tag umfasst das Kardinalskollegium:

  • 118 wahlberechtigte Kardinäle (unter 80 Lebensjahren)
  • 98 nicht wahlberechtigte Kardinäle (über 80 Lebensjahren)

Ihren 80 Geburtstag begehen in den folgenden Monaten:

  • 06. März: Kardinal Coccopalmerio
  • 17. März: Kardinal O´Brien, Keith *
  • 29. März: Kardinal Monteiro de Castro
  • 01. April: Kardinal Nguyén Ván Nhon
  • 08. Juni: Kardinal Amato

(* = Kardinal O´Brien, Keith ist 2015 zurückgetreten und hat seither kein Wahlrecht mehr.)

Somit sinkt die Gesamtanzahl auf 114 Wahlberechtigte und die Nichtwahlberechtigten steigen auf 102 Kardinäle an. Diese Größenordnung von 114 war in den letzten Jahrzehnten immer ein Grund durch Kreierungen des Papstes die Wahlberechtigten wieder auf eine Zahl von um 120 Papstwähler anzuheben. Zumal im Jahr 2019 ein weiterer Verlust (10 Kardinäle) durch die Altersgrenze erfolgen wird. Todesfälle sind hier zwangsläufig nicht vorher zu sehen. Alleine im Jahr 2017 verstarben 16 Kardinäle, von denen ein Kardinal unter 80 Jahren alt war.

Es ist durchaus möglich das Papst Franziskus im Juni in einem Kardinalskonsistorium neue Kardinäle kreiert. Bis zum Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013, konnte man einigermaßen genau abschätzen, welche Kirchenmänner für eine Ernennung infrage kamen. Die Kardinalstraditionen der Diözesen der Weltkirche waren hier ein Anhalt für künftige Kardinalserhebungen. Nicht so im Pontifikat von Papst Franziskus. Er hat mit dieser Tradition klar gebrochen und setzt vollkommen andere Maßstäbe für seine Kreierungen an.

„Somit kann man künftige Kandidaten für den Kardinalsstand nur schwer beziehungsweise gar nicht vorhersagen“.

Bei Konsistorien in den letzten beiden Jahren kreierte Franziskus jeweils so viele Kardinäle, dass die Anzahl der Wahlberechtigten auf 121 angehoben wurde. Nimmt man diese Zielgröße als Vorgabe, so darf man sieben neue Kardinäle im Konsistorium erwarten. Allerdings nur, wenn der Papst bereits im Frühjahr 2019 wieder neue Kardinäle kreiert, da im kommenden Jahr sogar 10 Kardinäle die Altersgrenze überschreiten werden.

Die Römische Kurie

Hier könnte eine Kreierung möglich sein.

  • Pro-Präfekt der Glaubenskongregation: Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer S.J.

Patriarchaten und Großerzbischöfe (Unierte Kirchen)

Im Bereich der Patriarchen und Großerzbischöfe warten derzeit vier Würdenträger auf eine Kardinalserhebung. Bei den orientalischen Patriarchen kann man von einer Kardinalstradition eigentlich noch nicht sprechen. Entgegen der Verfahrensweise bei den Erzbistümern mit Kardinalstradition hat man in der Vergangenheit bei der Nachfolge der orientalischen Patriarchaten den Tod des Vorgängers abgewartet, ehe man den Kardinalshut vergab. Eine Kreierung ist hier eher unwahrscheinlich.

  • Chaldäisch-Katholische Kirche: Patriarch von Babylon Louis Raphaël I Sako
  • Koptisch-Katholische Kirche: Patriarch von Alexandrien Ibrahim Isaac Sidrak
  • Syrisch-Katholische Kirche: Patriarch von Antiochien für Syrien Ignatius Joseph III. Younan
  • Griechisch-Katholische Kirche (Ukraine): Großerzbischof von Kiew und Halytsch Sviatoslav Shevchuk

Erzbistümer – Afrika

In Afrika steht nur ein Erzbischof in der Kardinalstradition und dieser wartet seit 2005 auf den Purpur. Vermutlich steht das Erzbistum Antananarivo bei Franziskus nicht weit oben auf der Agenda.

  • Madagaskar: Erzbischof von Antananarivo Odon Marie Arséne Razanakolona

Erzbistümer – Asien

Bei den asiatischen Erzbistümern gibt es zwei Kandidaten, einer ist der Bischof von Hong Kong. Die Beziehungen des Heiligen Stuhls mit der Volksrepublik China sind seit einigen Wochen stark in der Kritik der Öffentlichkeit. Die Erhebung des Bischofs von Hong Kong ist sehr unwahrscheinlich. Ebenso wird wohl der Erzbischof von Tokio leer ausgehen.

  • China: Bischof von Hong Kong Michael Yeoung Ming-cheung
  • Japan: Erzbischof von Tokio Tarcisius Isao Kikuchi, S.V.D.

Erzbistümer – Europa

In Europa sind 13 Traditionsbistümer nicht mit einem Kardinal besetzt. Am auffälligsten ist hier die Situation in Italien, hier sind fünf Erzbistümer ohne Kardinal gefolgt von Frankreich mit zwei fehlenden Kardinälen. Durchaus möglich das bei einem Konsistorium Frankreich und Italien mit je einem Kardinal bedacht werden.

  • Deutschland: Erzbischof von Berlin Heiner Koch
  • Frankreich: Erzbischof von Marseille Georges Paul Pontier
  • Frankreich: Erzbischof von Paris Michel Aupetit
  • Italien: Erzbischof von Bologna Matteo Maria Zuppi
  • Italien: Erzbischof von Mailand Mario Enrico Delpini
  • Italien: Erzbischof von Palermo Corrado Lorefice
  • Italien: Erzbischof von Turin Cesare Nosiglia
  • Italien: Patriarch von Venedig Francesco Moraglia
  • Irland: Erzbischof von Armagh Eamon Martin
  • Spanien: Erzbischof von Toledo Braulio Rodriguez Plaza
  • Polen: Erzbischof von Breslau Józef Piotr Kupny
  • Polen: Erzbischof von Krakau Marek Jeedraszewski
  • Ukraine: Erzbischof von Lviv Mieczylaw Mokrzycki

Erzbistümer – Lateinamerika

Franziskus hat bisher seinen Heimatkontinent recht gut bedacht. Hier warten zwei Erzbischöfe auf eine Kardinalsernennung. Die Randgebiete der Welt liegen dem Papst besondern am Herzen. Hier ist eine Kreierung denkbar. Lateinamerika würde gegenüber Europa gestärkt werden.

  • Brasilien: Erzbischof von Sao Salvador da Bahia Murilo Sebastiao Ramos Krieger S.C.I.
  • Ekuador: Erzbischof von Quito Fausto Gabriel Trávez Trávez O.F.M.

Erzbistümer – Nordamerika

Die Erzbistümer der USA wurden 2016 mit drei Kardinälen bedacht. Das Episkopat in Amerika ist derzeit mit einigen Entwicklungen des Pontifikats von Franziskus scheinbar unzufrieden. Nordamerika könnte leer ausgehen.

  • USA: Erzbischof von Baltimore William Edward Lori
  • USA: Erzbischof von Detroit Allen Henry Vigneron
  • USA: Erzbischof von Los Angeles Jóse Horacio Gómez
  • USA. Erzbischof von Philadelphia Charles Joseph Chaput O.F.M. Cap.
  • Kanada: Erzbischof von Montréal Christian Lépine

Erzbistümer – Ozeanien

Hier ist das Erzbistum von Sydney noch ohne Kardinal. Eine Erhebung aber eher unwahrscheinlich.

  • Australien: Erzbischof von Sydney Anthony Colin Fisher

Fazit

Alle genannten Diözesen stehen zwar in der Kardinalstradition, ob der Papst aber hier Erhebungen vornehmen wird, weiß niemand. In der Regierungszeit von Franziskus wurden viele in der Kardinalstradition stehende Bischöfe übergangen. Einige warten seit Jahren auf das Kardinalsbirett. Die Zahlen zeigen klar, wie sich der Traditionsbruch des Papstes in den einzelnen Kontinenten darstellt.

Betrachtet man die Dikasterienleiter in der römischen Kurie, so ist festzustellen, dass in diesem Jahr noch zwei Kardinäle die Altersgrenze von 80 Jahren erreichen und somit automatisch aus ihrem Amt ausscheiden:

  • Präsident des päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten: Kardinal Francesco Coccopalmerio
  • Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse: Kardinal Angelo Amato S.D.B.

Hinzu kommen noch jene Kardinäle in leitender Funktion des Vatikans, die ihren Rücktritt mit Erreichen des 75. Lebensjahres (gemäß Pastor Bonus) zwar beim Papst eingereicht hatten, aber dieser Rücktritt durch Franziskus noch nicht angenommen wurde. In den nächsten Monaten könnten hier also noch Veränderungen in den Dikasterien erfolgen und bisher unbekannte Kirchenmänner aus der Weltkirche berufen werden.

Letztlich bleibt es abzuwarten, welche Kreierungen Papst Franziskus vornehmen wird. Wie bei den letzten vier Kardinalskonsistorien wird Franziskus für die eine oder andere Überraschung sorgen. (vh)

Italien: Bagnasco bleibt zwei weitere Jahre im Amt

Papst Franziskus hat den Erzbischof von Genua, Kardinal Angelo Bagnasco, für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Bagnasco hatte dem Kirchenrecht entsprechend seinen Rücktritt eingereicht, da er am 14. Januar seinen 75. Geburtstag gefeiert hat.

Mario Galgano – Vatikanstadt.

Der Papst wünsche sich, dass der frühere Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) noch bis 2020 die Erzdiözese Genua leite, gab das Bistum an diesem Donnerstag bekannt. Der Kardinal habe den Beschluss des Papstes „mit Freude“ aufgenommen. Bagnasco steht der Erzdiözese seit dem 29. August 2006 vor. Der italienische Kardinal ist auch Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE mit Sitz im schweizerischen St. Gallen. (vatican news)

Kongo: Nachfolger für Monsengwo nominiert

Franziskus hat einen Nachfolger für den Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, nominiert. Es ist der bisherige Erzbischof von Mbandka-Bikoro, Fridolin Ambongo Besungu, ein Kapuziner.

Der Papst machte ihn zum Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge. Das bedeutet, dass der Neuernannte automatisch Nachfolger von Monsengwo wird, sobald dieser aus dem Amt des Erzbischofs der Hauptstadt Kinshasa scheidet.

Kardinal Monsengwo ist im Kongo sehr angesehen; eine Umfrage nannte ihn gerade als (zumindest übergangsweisen)Wunsch-Nachfolger für Präsident Joseph Kabila, falls dieser – wie von der Verfassung eigentlich vorgesehen – demnächst aus dem Amt scheidet. Kein Name wurde bei der Umfrage unter Kongolesen, wer den Übergang zu einem neuen Präsidenten leiten sollte, offenbar so häufig genannt wie der Monsengwos; ein evangelischer Pastor, der zugleich Arzt ist, kam in der Umfrage auf den zweiten Platz. Monsengwo gehört auch zu dem von Papst Franziskus gebildeten Kardinalsrat.

Ambongo ist 58 Jahre alt und war Präsident der Ordensoberen-Konferenz des Kongo sowie der Bischofs-Kommission für Gerechtigkeit und Frieden. Seit Juni letzten Jahres ist er Vize-Präsident der kongolesischen Bischofskonferenz. (vatican news)

So ändert sich im Jahr 2018 das Kardinalskollegium

 

VATIKANSTADT – Genau 120 Kardinäle sind derzeit jünger als 80 Jahre: Wenn das Konklave zusammentreten würde, dürften sie also wählen. Im Laufe des Jahres 2018 werden sechs weitere das 80. Lebensjahr erreichen.

Der erste, der „ausscheiden“ wird, ist – am 3. Februar – Kardinal Antonio Maria Vegliò, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates für Migranten und Wanderarbeiter. Kardinal Vegliò erhielt den Purpur von Benedikt XVI. im Konsistorium vom 18. Februar 2012 und nahm an dem Konklave teil, das ein Jahr später Papst Franziskus wählte.

Am 20. Februar wird Kardinal Paolo Romeo, emeritierter Erzbischof von Palermo, 80 Jahre alt. Von Papst Benedikt XVI. am 20. November 2010 als Kardinal kreiert, nahm der sizilianische Prälat auch am Konklave von 2013 teil.

Der dritte Kardinal, der 2018 – genau 6. März – 80 Jahre alt wird, ist Francesco Coccopalmerio, Präsident des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte. Kardinal Coccopalmerio ist seit dem 18. Februar 2012 Mitglied des Kardinalskollegiums und hat am Konklave 2013 teilgenommen.

Am 29. März wird der emeritierte Kardinalgroßpönitentiar, der Portugiese Manuel Monteiro de Castro, aus der Liste der Wahlberechtigten ausscheiden. Wie die Kardinäle Vegliò und Coccopalmerio erhielt auch Monteiro de Castro am 18. Februar 2012 den Kardinalspurpur von Benedikt XVI. und nahm somit am Konklave vom März 2013 teil.

Am 1. April wird Kardinal Pierre Nguyen Van Nhon, Erzbischof von Hanoi, 80 Jahre alt. Der vietnamesische Kardinal wurde am 14. Februar 2015 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt und hat noch nie an einem Konklave teilgenommen.

Kardinal Angelo Amato, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, wird am 6. Juni 2018 der letzte Kardinal sein, der 80 Jahre alt wird. Von Benedikt XVI. Im Konsistorium vom 20. November 2010 zum Kardinal ernannt, nahm er am Konklave von 2013 teil.

Somit wird im Juni die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 114 sinken – das sind sechs weniger als die Höchstgrenze erlaubt, die vom seligen Paul VI. festgelegt und von seinen Nachfolgern bestätigt wurde. Fünf der sechs Kardinäle wurden von Benedikt XVI. und einer von Papst Franziskus kreiert. (CNA Deutsch)

Kardinal Law gestorben

Kardinal Bernard Francis Law ist tot: Der US-Kardinal und frühere Erzbischof von Boston starb an diesem Mittwochmorgen nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren in Rom.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt.

Law war eine kontroverse Gestalt: Im Jahr 2002 musste er die Leitung des Bistums Boston aufgeben, weil ihm vorgeworfen wurde, Fälle von Kindesmissbrauch durch Priester vertuscht zu haben. Johannes Paul II. machte ihn daraufhin 2004 zum Erzpriester der römischen Basilika Santa Maria Maggiore. Der US-Film „Spotlight“ aus dem Jahr 2015 schildert die Recherchen der Bostoner Zeitung „The Globe“ zum Thema Kirche und Kindesmissbrauch zu Beginn des Jahrhunderts.

Law wurde 1931 als Sohn eines US-Offiziers in Mexiko geboren. Er studierte in Harvard und wurde 1961 zum Priester geweiht. 1973 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Bischof von Springfield, 1984 rückte er zum Erzbischof von Boston auf. Schon ein Jahr später nahm ihn Johannes Paul II. dann auch ins Kardinalskollegium auf. Die Schwerpunkte von Laws pastoraler Arbeit in Boston lagen in der Ökumene und in den Beziehungen zum Judentum.

„Ich bete inständig darum, dass mein Rücktritt (als Erzbischof von Boston) dazu beitragen möge, dass das Erzbistum die Heilung, Versöhnung und Einheit findet, die es so dringend braucht“, sagte Kardinal Law bei seinem Abgang. „Ich bitte alle, denen ich durch mein Versagen und meine Fehler Leid zugefügt habe, um Entschuldigung und um Vergebung.“ Law hatte nach Ausbruch des Skandals dem Papst mehrmals seinen Rücktritt angeboten, bevor dieser ihn tatsächlich annahm. Sechs Monate später verzichtete die Staatsanwaltschaft von Massachusetts auf eine Anklage gegen Law.

Sein Nachfolger als Erzbischof von Boston ist Kardinal Sean O’Malley. Der Ordensmann leitet auch die Kinderschutzkommission des Vatikans. (vatican news)

D: Kardinal Kasper – Scharlatan und Intrigant (?)

Kardinal Kasper, Liebling von Papst Franziskus und Intrigant gegen den emeritierten Papst Benedikt XVI. Kasper nimmt Papst Franziskus abermals gegen Kritik in Schutz. Es geht um die Debatte um das Vaterunser. Franziskus will offenbar auch hier seinen persönlichen Willen durchsetzen und einen Passus verändern.

Papst Franziskus

„Und führe uns nicht in Versuchung“, wie es etwa in der deutschen und auch in der italienischen Version des Vaterunser heißt, sei „keine gute Übersetzung“, sagte der Papst in einem Interview mit dem italienischen Sender TV2000. „Lass mich nicht in Versuchung geraten“ wäre besser, so Franziskus“

Über diese mögliche Veränderung im Vaterunser gibt es eine teils heftige Diskussion. Mag jeder selbst entscheiden ob eine derartige Veränderung notwendig ist oder nicht.

Kardinal Kasper äußerte sich in einem Leserbrief an die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zu dem Thema. Radio Vatikan kommentiert ihn wie folgt:

„… Walter Kasper hat Papst Franziskus in der Vaterunser-Debatte gegen Kritik in Schutz genommen. Dass der Papst die berühmte Bitte „und führe uns nicht in Versuchung“ gerne anders übersetzen würde, sei „noch lange kein Attentat weder auf die Ökumene noch auf die wissenschaftliche Exegese“, betonte Kasper. Der emeritierte Kurienkardinal äußerte sich in einem Leserbrief an die „Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ferner verwiss Kasper darauf, dass bereits 1992 die Übersetzung „las uns nicht in Versuchung geraten“ für den Katechismus der Katholischen Kirche im Spiel war. Radio Vatikan führt weiter aus: Diesen Text habe damals der „wissenschaftlich ja wohl nicht ganz unbedarfte Kardinal Joseph Ratzinger“ erarbeitet, und Papst Johannes Paul II. habe ihn veröffentlicht. Darauf beziehe sich auch Papst Franziskus mit seinem neuen Übersetzungsvorschlag“.

Kasper bezeichnet seinen ehemaligen Kardinalskollegen und emer. Papst Benedikt XVI. als wissenschaftlich ja wohl nicht ganz unbedarften Kardinal“. Diese Äußerung beweist klar seine Geisteshaltung zu Benedikt. Kasper handelt wie ein Scharlatan.

Rückblick: Konklave 2005 und 2013 – Gruppe St. Gallen und Team Bergoglio

Beim letzten Konklave im Jahr 2013 hatte Kasper das Glück, an der Papstwahl noch teilnehmen zu dürfen. Papst Benedikt hatte zum 28. Februar 2013 seinen Amtsverzicht bekannt gegeben. Kasper wurde aber erst am 05. März 80 Jahre alt und hatte somit das Recht an der Papstwahl am 12. März teilzunehmen. Entscheidend ist hierbei der Tag der Sedisvakanz, also der 28. Februar.

Aus mehreren Quellen weiß man heute, dass Kardinal Kasper hinter den Kulissen die Wahl von Kardinal Jorge Bergoglio vorangetrieben hatte. Schon bei der Wahl seines Kardinalskollegen Joseph Ratzinger im Jahr 2005 zum Papst, hatte Kasper gegen Ratzinger insgeheim intrigiert.

Ein inspiratives geheimes Netzwerk namens „Gruppe Sankt Gallen“ hatte sich zum Ziel gesetzt, den Einfluss des damaligen Glaubenspräfekten Joseph Kardinal Ratzinger zurückzudrängen und dessen Wahl zum Papst zu verhindern. Wie man weiß, ist dieser Versuch kläglich gescheitert. Die „Gruppe St. Gallen“ und ein seit mindestens 2005 existierendes „Team Bergoglio“ sind beide nach geltendem Kirchenrecht unter Strafe verbotene Vereinigungen bzw. Wahlabsprachen. Zu diesen konspirativen Vereinigungen gehörten laut etlichen Berichten in der internationalen Presse mindestens die folgenden Kardinäle:

Gruppe St. Gallen

  • Kardinal Martini (Initiator des Geheimzirkels, verstoben 2012)

Team Bergoglio

  • Kardinal Danneels (bis 2010 Erzbischof von Mechelen-Brüssel, Belgien)
  • Kardinal Kasper (bis 2010 Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen)
  • Kardinal Lehmann (bis 2016 Bischof von Mainz)
  • Kardinal Murphy-O’Connor (bis 2009 Erzbischof von Westminster, verstorben 2017)

Papst Benedikt XVI. und Kardinal Kasper

Mit der Wahl Ratzingers zum Papst begannen diese Kardinäle das Pontifikat Benedikts zu boykottieren und schließlich die Wahl Jorge Bergoglios vorzubereiten, was ja letztlich 2013 dann gelungen ist. Müsste Kardinal Kasper, der so herablassend über den emer. Papst Benedikt XVI. redet und wegen seiner Intrigen in den Konklaven 2005 und 2013 nicht umgehend aus dem Kardinalskollegium entfernt werden? Ist ein derartiger Kirchenmann noch untragbar für die Katholische Kirche? (vh)

Franziskus ernennt neuen Erzbischof von Mexiko-Stadt

Papst Franziskus nahm heute den Rücktritt von Kardinal Rivera Carrera von seinem Amt als Erzbischof von Mexiko-Stadt an. Die Leitung des Erzbistums hatte er seit Juni 1995 inne. Sein Nachfolger wird der Erzbischof von Tlalnepantla, Kardinal Carlos Aguiar Retes. Mit dieser Ernennung ist Kardinal Aguiar Retes zugleich auch Metropolitan des Erzbistums. Papst Franziskus hatte ihn vor einem Jahr in den Kardinalsstand erhoben und ihm die Titelkirche „Ss. Fabiano e Venanzio a Villa Fiorelli“ übertragen. (vh)

Papst würdigt Kardinal Sodano

 

90 Jahre Kardinal Angelo Sodano: Der Papst hat den Kardinalstaatssekretär seines heiligen Vorgängers Johannes Paul an diesem Donnerstag dadurch geehrt, dass er mit ihm zusammen eine Messe in der Paulinischen Kapelle des Vatikans feierte. Im Anschluss daran würdigte er das Geburtstagskind als „disziplinierten Mann der Kirche“.

Sodano ist der Dekan des Kardinalskollegiums; er wurde schon am 23. November 90 Jahre alt. Jahrzehntelang stand der Norditaliener im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls, etwa als Nuntius in Chile während der Pinochet-Diktatur. Von 1990 bis 2006 leitete er das Staatssekretariat. (rv)

Vatikan: Kardinal Arborelius nimmt Titelkirche in Besitz

Der schwedische Kardinal Anders Arborelius nimmt am 6. Dezember seine römische Titelkirche Santa Maria degli Angeli in Besitz. Das teilte das päpstliche liturgische Büro mit, das für den Ablauf der Zeremonie zuständig ist. Alle Kardinäle der Weltkirche sind einer römischen Kirche zugeordnet, weil sie mit der Erhebung in den Kardinalstand aus der historischen Begründung des Amtes symbolisch Pfarrer in Rom werden. Die seelsorgerliche Leitung der Titelkirche liegt bei einem örtlichen Priester, der Kardinal fungiert als Schirmherr. Die Zuweisung einer Titelkirche oder Titeldiakonie bringt die enge Zusammenarbeit des Kardinals mit dem Papst in der Leitung der Kirche zum Ausdruck.

Die Basilika Santa Maria degli Angeli liegt in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs. Sie entstand im 16. Jahrhundert auf den Ruinen einer antiken Badeanstalt, der Diokletianstherme, Baumeister war Michelangelo Buonarroti. (rv)

Update >> Vatikan: Ernennt der Papst im November neue Kardinalpriester?

Die Quellen besagen, dass am 24. November eigentlich sechs bzw. sieben Kardinaldiakone die Möglichkeit haben auf eine Titelkirche zu optieren („optatio“) bzw. vom Papst zu Kardinalpriesters „pro hac vice“ ernannt zu werden.

Voraussetzungen

Derzeit gibt es im Kardinalskollegium 19 Kardinaldiakone. Nach 10-jähriger Amtszeit haben diese das Recht, den Papst um die Erhebung in den Stand eines Kardinalpriesters zu bitten (lat. optatio). Um ihre Diakonie nicht wechseln zu müssen, kann der Papst sie „pro hac vice“ zum Kardinalpriester ihrer Diakonie erhaben. In Ausnahme Fällen kann er auch eine neue Titelkirche zuweisen.

Am 24. November stehen die folgenden Kardinaldiakone per „optatio“ heran:

1. Sandri, Leonardo, 74 Jahre (Argentinien)

2. Lajolo, Giovanni, 82 Jahre (Italien)

3. Cordes, Paul Josef, 83 Jahre (Deutschland)

4. Comastri, Angelo, 74 Jahre (Italien)

5. Rylko, Stanislaw, 72 Jahre (Polen)

6. Farina, Raffaele, 84 Jahre (Italien)

Tradition und Realität

In der Vergangenheit (bis einschließlich Papst Benedikt XVI.) war es üblich, mit diesen Erhebungen zeitgleich einen neuen Kardinalprotodiakon zu bestimmen. Ob Franziskus dieses Mal der früheren Tradition folgen wird, erscheint eher fragwürdig.

Tradition oder Modifikation beim Kardinalprotodiakon (?)

Kardinalprotodiakon wird traditionsgemäß immer der ranghöchste (d. h. der Dienstälteste) Diakon aus der Klasse der Kardinaldiakone. Man spricht hier vom „Primus inter Pares“.

Kardinal Martino

Kardinal Sandri

Entscheidend für die Ernennung zu diesem Amt ist die Reihenfolge der Bekanntgabe der Kardinaldiakone am Tag der Kreierung durch den Papst. Bei der letzten Kardinalsbeförderung am 12. Juni 2014 wurden bis auf einen, alle Kandidaten zu Kardinalpriesters. Kardinal Martino blieb in der Klasse der Kardinaldiakone und wurde seltsamerweise Kardinalprotodiakon, obwohl er bereits 81 Jahre alt war. Wäre es zu einem Konklave gekommen, so hätte Kardinal Levada die Funktion des Protodiakons übernehmen müssen. Kardinal Martino wird einen Tag vor der möglichen Ernennung der sechs Kardinaldiakone 85 Jahre alt. Eigentlich alt genug, um ihn von dieser Pflicht zu entbinden und ihn auch in die Klasse der Kardinalpriester aufzunehmen.

Sollte es dazu kommen und der Papst genauso wie 2014 verfahren, so könnte Kardinal Sandri neuer Kardinalprotodiakon werden, insofern er keine gesundheitlichen oder anderen Gründe hat, die einer Ernennung widersprechen. In so einem Fall, wäre Kardinal Comastri mit seinen 74 Lebensjahren der Nächste in der Reihung, denn die Kardinäle Lajolo und Cordes sind bereits über 80 Jahre alt.

Sollte Papst Franziskus sich doch wieder der Tradition zuwenden, wie unter Papst Benedikt XVI., müsste die Wahl auf einen Kandidaten fallen der im November 2010 in den Kardinalsstand erhoben und zum Kardinaldiakon (10 Kandidaten) kreiert wurde.

1. Amato, Angelo, 79 Jahre (Italien)

2. Sarah, Robert, 72 Jahre (Guinea)

3. Monterisi, Francesco, 83 Jahre (Italien)

4. Burke, Raymond Leo, 69 Jahre (USA)

5. Koch, Kurt, 67 Jahre (Schweiz)

6. Sardi, Paolo, 83 Jahre (Italien)

7. Piacenza, Mauro, 73 Jahre (Italien)

8. Ravasi, Gianfranco, 75 Jahre (Italien)

9. Screccia, Elio, 89 Jahre (Italien)

10. Brandmüller, Walter, 88 Jahre (Deutschland)

Kardinal Amato

Hier stünde dann an erster Stelle Kardinal Angelo Amato, dieser wird aber in sieben Monaten 80 Jahre alt. Nach der Tradition wäre das Alter jedoch kein Hinderungsgrund. In der anschließenden Reihenfolge gibt es mindesten zwei Kandidaten die für Franziskus vielleicht nicht infrage kommen. Kardinal Sarah, wegen der Debatte um die Interpretation von „Magnum Principium“ und Kardinal Burke, denn Franziskus im November 2014 als Präfekten der Apostolischen Signatur entlassen und vor zwei Monaten zum Mitglied (?) des selben Dikasteriums gemacht hatte.

Die Zukunft wird zeigen, ob Papst Franziskus zur Tradition zurückkehrt oder wieder eigene Wege geht. Vorhersehbar ist bei ihm weder die Erhebung der Kardinaldiakone noch ein Ernennungstermin in den beiden Angelegenheiten. (vh)