Syrien: „Sie spielten mit den geköpften Schädeln“

ChristenverfolgungDas katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat ausgerechnet, dass jeder zehnte Christ auf der Welt verfolgt wird. Um auf dieses Problem hinzuweisen, organisiert das Hilfswerk in Frankreich seit zehn Jahren eine sogenannten „Nacht der Zeugen“. Es handelt sich um eine mehrtägige Veranstaltung, die in mehreren französischen Städten durchgeführt wird. In der Pariser Kathedrale Notre-Dame sprach am Wochenende die syrische Ordensfrau Raghida. Sie ist Pädagogin und arbeitet an einer Schule des griechisch-katholischen Patriarchats in Damaskus, doch seit dem Krieg lebt sie in Paris. Ihre sechs Brüder und Schwestern leben jedoch noch in Syrien. Uns gegenüber erläutert sie:

„In den Städten und Dörfern, die von Dschihadisten besetzt sind, können die Christen zwischen zwei Optionen wählen: Entweder sie treten zum Islam über, oder sie werden getötet. Es gibt dann noch die sogenannte Steuer der Ungläubigen: Damit finanzieren sich diese muslimische Extremistengruppen. Die Tötung der Christen ist ein unmenschliches Martyrium.“

In der Ortschaft Maalula, unlängst bekannt geworden durch die zeitweise Entführung von mehreren orthodoxen Nonnen, seien zwei Jugendliche gekreuzigt worden, erklärt Schwester Raghida. Die zwei jungen Männer hätten sich beim Einmarsch der Rebellen geweigert, das islamische Glaubensbekenntnis zu sprechen, und seien darum vor den Augen ihrer Väter gekreuzigt worden, „so wie Jesus“.

„In einem anderen Dorf wurden Christen geköpft, und die Überlebenden mussten mitansehen, wie die Extremisten mit den Schädeln Fußball spielten. Solche grausige Bilder sorgen für Angst und Schrecken bei Christen, aber auch bei Muslimen. Doch trotz all dieser schrecklichen Ereignisse gibt es noch etliche Christen, die ihr Land nicht verlassen und sogar so mutig sind, an Gottesdiensten teilzunehmen.“

Seit drei Jahren herrschen Krieg und Chaos in Syrien. Die UNO geht von über 140.000 Todesopfern und über neun Millionen Flüchtlingen oder Vertriebenen in Syrien und in den Nachbarländern aus. (rv)

Bischof Tebartz-van Elst: „Ich bitte um Vergebung“

B_Tebartz_van_Elst„Mit dem Wissen von heute erkenne ich, dass ich Fehler gemacht habe. Auch wenn sie niemals aus Absicht entstanden, haben sie Vertrauen zerstört.“ Das schreibt der emeritierte Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, in einer Erklärung, die er nach seiner Audienz bei Papst Franziskus an diesem Freitag veröffentlicht hat. Er bitte alle um Vergebung, die unter seinen Versäumnissen gelitten hätten oder immer noch litten, so der Bischof.

In der Entscheidung des Papstes, seinen im Oktober angebotenen Rücktritt anzunehmen, sehe er die Chance für einen Neubeginn, „nicht nur für das Bistum Limburg, sondern auch für mich.“ Er bitte darum, seine Stellungnahme zum Prüfbericht als Episode zu betrachten und nicht als Beginn einer neuen Auseinandersetzung. In den Medien war diese Stellungnahme als nachträgliche Rechtfertigung des Bischofs gelesen und als Zeichen seiner Uneinsichtigkeit gedeutet worden.

In einer „herzlichen brüderlichen Begegnung“ habe er mit dem Papst sprechen können, Franziskus habe ihm versichert, dass er zu gegebener Zeit mit einer neuen Aufgabe betraut werde. (rv)

Aufgaben in Rom für die Bischöfe Overbeck, Hanke und Morerod

Bischof Gregor Maria HankeDie Kongregation für die Ordensleute und der Päpstliche Rat für die Kultur behalten ihre bisherigen Leitungen: An diesem Samstag gab der Vatikan bekannt, dass Kardinal João Braz de Aviz (Orden) und Kardinal Gianfranco Ravasi (Kultur) in ihren Ämtern von Papst Franziskus bestätigt wurden. Außerdem wurde durch den vatikanischen Pressesaal ein Reihe von Bestätigungen und Ernennungen zu Mitgliedern und Konsultoren in der Ordenskongregation, dem Kulturrat und dem Rat für interreligiösen Dialog bekannt gegeben.

Ordenskongregation: Gregor Maria Hanke
Mitglieder in der Ordenskongregation werden Oscar Andrés Rodríguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras); George Pell, Präfekt des Wirtschaftssekretariates (beide sind auch Mitglieder der Kardinalskommission, die den Papst berät), ferner Kardinal Marc Ouellet, Präfekt der Bischofskongregation und Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Erzbischof von Manila auf den Philippinen. Von den deutschsprachigen Bischöfen gehört der Benediktiner und Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, zu den neuen Mitgliedern der Kongregation.

Kulturrat: Franz-Josef Overbeck und Charles Morerod
Die bisherigen Mitglieder und Konsultoren des Päpstlichen Rates zur Förderung der Kultur wurden durch den Papst bestätigt, darüber hinaus ernannte Franziskus Kardinal Béchara Boutros Raï, den maronitischen Patriarchen von Antiochia (Libanon), den Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, und den Bischof von Lausanne, Genf und Fribourg, Charles Morerod, zu neuen Mitgliedern.

Rat für interreligiösen Dialog
Auch in diesem Rat hat der Papst die Mitglieder und Berater bestätigt, dazu ernannte Papst Franziskus eine Reihe von Fachleuten und Bischöfen. (rv)

D: Bischof Tebartz-van Elst wehrt sich gegen Vorwürfe

L_LimburgBischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sei Kostenfragen bewusst ausgewichen, habe Kontrollen umgangen und kostspielige Eigenwünsche in das Projekt des Bischofshauses eingebracht. Das sind nur einige der Vorwürfe, die der Bericht der Prüfungskommission der Bischofskonferenz vorlegt. Auf der Grundlage dieses Berichts hat der Papst entschieden, den Rücktritt des Limburger Bischofs anzunehmen. Bischof Tebartz-van Elst hatte im Vorfeld Gelegenheit, seinen eigenen Kommentar zu dem Bericht abzugeben, er versucht in seiner jetzt bekannt gewordenen Stellungnahme, einige der Hauptvorwürfe richtig zu stellen.

Tebartz-van Elst besteht darauf, dass er Kardinal Giovanni Lajolo, dem vom Papst gesandten Beauftragten, anders als im Prüfbericht dargelegt die ihm damals bekannten Zahlen genannt habe. Wörtlich heißt es im Bericht: „Gegenüber dem Gesandten des Heiligen Stuhls, Giovanni Kardinal Lajolo, wurden Anfang September 2013 durch den Bischof nicht die ihm bereits bekannten Zahlen angegeben.“ Der Bischof besteht darauf, erst am Tag nach der Begegnung mit Kardinal Lajolo die Gelegenheit gehabt zu haben, die Details zu studieren.

Der im Bericht ebenfalls mit Kritik bedachte, mittlerweile emeritierte Generalvikar Franz Kaspar wird vom Bischof für viele Versäumnisse in den Verwaltungsabläufen wie das Unterlassen der Schriftform verantwortlich gemacht. Er betont, dass die Letztverantwortung des Bischofs für sein Bistum nicht in einer „verwaltungsmäßigen All- und Detailzuständigkeit“ liegen könne. Er verstehe den Dienst vielmehr als „Zeuge der Wahrheit“ in der Nachfolge der Apostel.

In Übereinstimmung mit dem Prüfbericht betont Tebartz-van Elst das Durcheinander in der Verwaltung bei seiner Amtsübernahme. Generalvikar Kaspar habe sein volles Vertrauen gehabt. Doch habe dieser immer mehr finanzielle Kompetenzen für sich beansprucht und auch in Eigeninitiative gehandelt.

Der Text des bisherigen Bischofs von Limburg, der ohne Anrede und Unterschrift veröffentlicht wurde, enthält ferner Angaben zu den Gesamtkosten und zum Georgswerk – also dem Fonds, dem Geld entnommen wurde. Bischof Tebartz-van Elst wiederholt seine Sicht, dass er sich in den Fachfragen auf die jeweiligen Verantwortlichen verlassen habe.

Die gesamte Stellungnahme des Bischofs können Sie bei unseren Kollegen vom Domradio einsehen, http://www.domradio.de/sites/default/files/pdf/stellungnahme_bischof_dr._tebartz-van_elst.pdf (rv)

Das Papstprogramm für die Reise ins Heilige Land

IsraelDie Vorbereitungen der Papstreise ins Heilige Land – nach Jordanien, Palästina und Israel – gehen wie geplant voran. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Donnerstag gegenüber Journalisten auf Nachfrage. Der Vatikan stellte das Programm der Reise vor. Lombardi wies auf den Streik hin, der die Arbeit des Außenministeriums behindere, man hoffe von Seiten des Vatikans aber auf eine baldige Wiederaufnahme der Kontakte zur Präzisierung der Vorbereitungen.

Das Programm:

Am Samstag, dem 24. Mai, wird der Papst von Rom aus nach Jordanien aufbrechen. Auf dem Programm stehen neben den offiziellen Besuchen eine Messfeier im Stadion der Hauptstadt Amman und danach ein Besuch des Taufortes Jesu am Jordan. Dort wird Franziskus abends Jugendliche mit Behinderung und Flüchtlinge aus Syrien treffen.

Am Sonntag begibt sich der Papst zunächst nach Bethlehem, wo er nach der offiziellen Begrüßung um 11 Uhr Ortszeit eine Messe auf dem Vorplatz der Geburtskirche feiern wird. Privat wird er auch die Geburtsgrotte selbst besuchen. Im Flüchtlingslager Dheisheh wird er nachmittags Kinder treffen und sich dann auf den Weg nach Jerusalem machen.

Am Abend wird Papst Franziskus dort zunächst privat mit dem Ökumenischen Patriarchen der griechisch- orthodoxen Kirche, Bartholomaios I., zusammentreffen, danach wird es in der Grabeskirche ein ökumenisches Treffen geben, das an die Begegnung Papst Pauls VI. mit dem Patriarchen Athenagoras vor genau fünfzig Jahren erinnern wird.

Am Montag wird der Papst den Großmufti Jerusalems treffen und dann zur Klagemauer gehen, er wird ebenfalls die beiden Großrabbiner Israels in einer Synagoge treffen. Am späten Vormittag wird Franziskus die Gedenkstätte an die Shoah, Yad Vashem, besuchen. Die Reise abschließen werden Begegnungen noch einmal mit dem Ökumenischen Patriarchen auf dem Ölberg und dann mit Priestern und Ordensleuten. Eine Messfeier im Abendmahlssaal mit den Bischöfen des Heiligen Landes bildet dann den Schlusspunkt, bevor der Papst noch am Montag nach Rom zurück kehrt.
(rv)

Franziskus nimmt Rücktritt von Bischof Tebartz-van Elst an

B_Tebartz_van_ElstPapst Franziskus hat seine Entscheidung zur Causa Limburg getroffen: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst kehrt nicht in seine Diözese zurück. Das gab der vatikanische Pressesaal an diesem Mittwoch bekannt. Franziskus nahm ein Rücktrittsgesuch des Bischofs an. Zugleich entsandte der Papst den Paderborner Weihbischof Manfred Grothe als Apostolischen Administrator nach Limburg. Zur Begründung hieß es, in der Diözese sei es zu einer Situation gekommen, die „eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes“ durch Bischof Tebartz-van Elst verhindere. Aus den Vatikanangaben geht hervor, dass der Limburger Bischof sein Rücktrittsgesuch bereits im Oktober eingereicht hat, drei Tage vor der Entscheidung des Papstes, ihm eine Auszeit vom Bistum zu gewähren. Laut Kirchenrecht ist ein Bischof gehalten, dem Papst seinen Rücktritt anzubieten, wenn „schwerwiegende Gründe“ ihn an der Ausführung seines Amtes hindern.

Franziskus traf seinen Entschluss nach eingehenden Beratungen mit der Bischofskongregation und der Lektüre des Prüfberichtes einer Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Die Erstellung dieses Berichtes hatte Weihbischof Grothe geleitet. Er präsentiert das Dokument an diesem Nachmittag in Limburg. Erzbischof Robert Zollitsch, der damalige Vorsitzende der Bischofskonferenz, hatte das Papier Anfang März im Vatikan überreicht. Der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx von München, hat die römische Entscheidung am Mittwochmittag in einem Statement in Berlin mit Erleichterung aufgenommen.

Mit Beginn der Sedisvakanz – der Zeit, in der der Bischofsstuhl von Limburg nach Rücktritt unbesetzt ist – erlischt auch das Amt von Generalvikar Wolfgang Rösch, der in der Abwesenheit von Bischof Tebartz-van Elst die Geschäfte geführt hatte. Diözesanadministrator Grothe hingegen bleibt auch während seiner neuen Aufgabe Weihbischof im Bistum Paderborn.

Hier die Pressemitteilung des Heiligen Stuhls zur Entscheidung von diesem Mittwoch in vollem Wortlaut:

Im Hinblick auf die Verwaltung der Diözese Limburg, in Deutschland, hat die Kongregation für die Bischöfe eingehend den Bericht jener Kommission studiert, die nach dem Willen des Bischofs und des Domkapitels eingesetzt wurde, um eingehende Untersuchungen im Hinblick auf die beteiligten Verantwortlichkeiten beim Bau des Diözesanen Zentrums „St. Nikolaus“ vorzunehmen.

Angesichts der Tatsache, dass es in der Diözese Limburg zu einer Situation gekommen ist, die eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes durch S.E. Mons. Franz-Peter Tebartz-van Elst verhindert, hat der Heilige Stuhl den mit Datum vom 20. Oktober 2013 durch den Bischof angebotenen Amtsverzicht angenommen und hat einen Apostolischen Administrator ernannt in der Person von S.E. Mons. Manfred Grothe.

Der scheidende Bischof, S.E. Mons. Tebartz-van Elst, wird zu gegebener Zeit mit einer anderen Aufgabe betraut werden.

Der Heilige Vater bittet den Klerus und die Gläubigen des Bistums Limburg, die Entscheidung des Heiligen Stuhls bereitwillig anzunehmen und sich darum zu mühen, in ein Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung zurückzufinden.

Aus dem Vatikan, 26. März 2014 (rv)

Kardinal Müller: „Dem Papst dienen, sich nicht des Papstes bedienen“

Kardinal Gerhard Ludwig MüllerDer Papst darf nicht für eigene Ziele vereinnahmt werden, es ist unter anderem die Aufgabe der Glaubenskongregation, genau für einen solchen Schutz zu sorgen. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan der Präfekt der Kongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Ganz aktuell wird das in der gegenwärtig von Papst Franziskus angestoßenen Debatte zu Ehe und Familie, die in zwei Bischofssynoden münden wird. Die Kongregation stehe für die Wahrheit des Glaubens und dafür, dass es keine Engführung auf ein Thema oder eine einzige Antwort gebe, so Müller. In den Medien werde ganz bewusst ein Gegensatz zwischen ihm und dem Papst konstruiert, beklagte er, dabei sei es auch die Aufgabe seiner Kongregation, dafür zu sorgen, dass der Papst nicht vereinnahmt werde, „dass wir dem Papst und der Kirche dienen und nicht uns des Papstes bedienen.“

Eine deutliche Meinung vertritt der kürzlich zum Kardinal erhobene Müller auch inhaltlich zur Debatte um Ehe und Familie. Kardinal Müller unterscheidet die verschiedenen Stimmen in dieser Debatte. So sei die Glaubenskongregation – in der er als primus inter pares, als Erster unter Gleichen agiere – am Lehramt des Papstes beteiligt, während andere nur jeweils ihre eigene Meinung verträten, und sei es als Kardinal. Genauso sei auch der Fragebogen für die Debatte nützlich, aber „kein Dogma“. Man sei auch in diesem Punkt dem Wort Jesu verpflichtet.

Seit Juli 2012 leitet der geborene Mainzer Müller die Kongregation für die Glaubenslehre, die Öffentlichkeit kennt ihn als Mann der klaren Worte. Die Aufgabe der Kongregation sei es, den Glauben zu schützen, hier „dürfe man nicht schweigen und sich in die Bequemlichkeit zurück lehnen,“ begründet er seine Debattenbeiträge. Mit der öffentlichen Meinung zu kokettieren, dieser Versuchung gelte es zu widerstehen.

Aufarbeitung der Missbrauchsfälle
Die theologischen Debatten um Ehe und Familie sind aber nicht das einzige, mit dem sich die Kongregation derzeit beschäftigt, als Dauerthema bleibt seiner Institution die kirchenrechtliche Aufarbeitung der Missbrauchsfälle durch Kleriker. Es sei eine Frage der Gerechtigkeit der Opfer gegenüber, „wer sich in schwerer Weise an Leib und Leben eines Jugendlichen schuldig gemacht hat, der kann nicht mehr im priesterlichen Dienst weiter wirken.“ Es sei auch ein Zeichen für die Opfer, dass die Kirche sich vom schlimmen Treiben ihrer Diener „klar und unmissverständlich und ohne jede Zweideutigkeit“ distanziert. „Das schulden wir der Gerechtigkeit dem Opfer gegenüber“, so Müller. Ausdrücklich betont er, dass nicht gegen das Recht Barmherzigkeit mit den Tätern geübt werde, sondern dass es um das Recht für die Opfer gehe.

Lesen Sie hier das gesamte Interview:

Herr Kardinal, der Papst will eine Debatte. Er will sie in zwei Synoden hineinführen zu Ehe und Familie. Wie sehen Sie die Rolle der Glaubenskongregation in dieser anstehenden Debatte?

Die Glaubenskongregation vertritt in diesem Punkt, aber natürlich in allen Fragen der katholischen Lehre eben die Glaubenswahrheit. Es ist glaube ich wichtig für die öffentliche Wahrnehmung, die Engführung zu überwinden jetzt nur auf ein Thema, als ob das jetzt die Lösung von Allem wäre. Es geht wesentlich darum, die kirchliche Lehre von ehe und Familie wieder ganz Zentral ins katholische Glaubensbewusstsein hineinzuführen, denn nur wenn wir vom Gelingen der Ehe und Familie sprechen und uns dafür auch einsetzten, können wir etwas Positives bewirken.

In der öffentlichen Meinung werden sie ja häufig wahrgenommen oder dargestellt als der Bremser oder der Neinsager wenn es um die Initiatives des Papstes geht. Trifft Sie das persönlich?

Natürlich ist das jetzt eine Propaganda, die ganz gezielt gemacht wird mir einen Gegensatz zu konstruieren, was der Präfekt der Glaubenskongregation oder der Kongregation insgesamt, er ist nur der Primas inter pares, zu tun hat. Das ist ganz klar eben auch durch die Statuten festgelegt. Allerdings gehört auch dazu, dass wir dafür Sorge tragen, dass der Papst nicht vereinnahmt wird für bestimmte Ziele. Es ist ja gerade interessant, dass jetzt zurzeit sich so viele Gruppierungen auf den Papst berufen, die ja vorher das Papsttum ja fast abgelehnt haben. Insofern geht es darum bei uns jedenfalls, dass wir dem Papst und der Kirche dienen und uns nicht des Papstes bedienen.

Die von mir eben angesprochene Debatte, die der Papst ja angestoßen hat, daran beteiligen Sie sich ja auch. Es gibt Kreise vor allem in italienischen Medien, „Il Foglio“, eine Zeitung fährt ja geradezu sagen wir es einmal, eine Kampagne gegen Kardinal Kasper so seit einigen Tagen. Was ist ihre Beteiligung an der Debatte? Was fordern Sie in der anstehenden Debatte, die ja weit über die Kongregationen im Vatikan hinausgeht?

Ich bin daran nicht beteiligt als Privattheologe, sondern eben in dieser Funktion, die Glaubenskongregation ist ja die einzige der römischen Kongregationen, die eben am Lehramt des Papstes unmittelbar Anteil hat, während andere, die sich hier melden, auch wenn sie im Kardinalsrang sind, einfach nur für sich selber persönlich sprechen und nicht eine offizielle Aussage treffen können.

Gehen wir noch einmal Schritt weiter. Es sind ja nicht nur Kardinäle, die sich beteiligen sondern es gibt ja noch einen Fragebogen, der hat ja sehr viele Erwartungenshaltung generiert. Jetzt einmal positiv gefragt: Was kann das denn in der internationalen Einbindung und Anregungen der Debatte, was kann das denn Positives beitragen?

Ja positiv kann das, glaube ich, sehr viel beitragen, dass die Katholiken sich wieder mit dem eigenen Glauben beschäftigen und nicht einfach punktuell dieses oder andere ausnehmen aus der Liturgie, aus der Lehre der Kirche. Wir müssen den Zusammenhang sehen von Verkündigung und Seelsorge der Lehre der Kirche aber auch Diakonia. Kann ich mich auswählen, bin ich sehr sozial engagiert oder mache ich bei der Kirche bei den karitativen Werken mit, aber die Anbetung Gottes oder die Feier der Sakramente, das interessiert mich nicht so persönlich. Aber der Fragebogen als solcher ist ja kein Dogma, der ist eben so viel wert und bedeutet so viel, wie eben auch die Qualität der Fragen und die Zusammenhänge gegeben ist oder auch nicht geben ist.

Sie sind ein Mann der klaren Worte, das haben wir eben gehört. Ich denke das geht auch in ihrer Geschichte weit zurück. Ist das jetzt auch die Rolle der Glaubenskongregation so zu sprechen oder das eher Gerhard Ludwig Müller der spricht?

Die Glaubenskongregation hat einen klaren Auftrag den katholischen Glauben zu fördern, aber auch zu schützen. Aber das ist kein anderer Auftrag, als der Papst selbst empfangen hat von Jesus Christus und hier dürfen wir glaube ich nicht schweigen uns in der Bequemlichkeit zurücklehnen und einfach mit der öffentlichen Meinung zu kokettieren. Das ist ja schöne, wenn man den Wind dann im Rücken hat und dann vielleicht groß aufgeblasen wird. Aber ich glaube dieser Versuchung muss jeder Bischof und jeder Priester widerstehen, ob man sie hören will oder nicht.

Eine Frage, ein bisschen anderes Thema betrifft, möchte ich noch stellen und zwar ist die Glaubenskongregation ja auch zuständig unter anderem für die Aufarbeitung, die juristische Aufarbeitung der Missbrauchsfälle. Im Selbstverständnis und im Arbeitsaufwand was für eine Rolle spielt das hier im Haus bei ihnen?

Ich glaube wir sind nicht zuständig für die Gesamtaufarbeitung beziehungsweise die pastorale Betreuung der Opfer angeht, sondern hier geht es um ein kanonistisches Verfahren, auch nicht dann bürgerliches Rechtsverfahren, wie das auf jeden Staatsbürger zutrifft, ob er Priester ist oder nicht, sondern es geht hier um die Frage im Falle, dass ein Kleriker, Priester oder Diakon oder Bischof sich eines solch schweren Verbrechens schuldig gemacht hat. Wie weit er noch im pastoralen Dienst verwendbar ist. Deshalb müssen wir auch entsprechend schweren Fällen auch eine schwere Strafe aussprechen, der Gerechtigkeit Willen. Wer sich in schwerster Weise am Leib und Leben eines Jugendlichen schuldig gemacht hat, der kann nicht mehr im priesterlichen Dienst weiter wirken. Und es ist auch unser Zeichen für die Opfer, dass die Kirche sich von dem schlimmen treiben eines ihrer Diener klar und unmissverständlich und ohne jede Zweideutigkeit distanziert. Das schulden wir einfach auch der Gerechtigkeit den Opfern gegenüber. Es ist also nicht dafür da jetzt die Straftäter irgendwie zu schützen und denen jetzt Barmherzigkeit zu zusprechen wider alles Recht, sondern hier geht es zuerst um die Gerechtigkeit für die Opfer.  (rv)

Christusfreundschaft: Zur Theologie eines Papstes ein Jahr nach seinem Rücktritt

Bene_140110Ein großer Theologe auf dem Papstthron, jemand der die wirklich großen Worte und Ideen des Christentums angefasst hat und das nicht nur als Professor oder als Präfekt der Glaubenskongregation, sondern als Papst. Solche und ähnliche Urteile wurden im vergangenen Jahr immer wieder über den emeritierten Papst gefällt.

„Ich glaube, dass Benedikt XVI. versucht hat, in seinem Pontifikat auf die Glaubenskrise so zu reagieren, dass er zentrale Glaubensbegriffe zu erläutern versucht hat, einerseits in den Enzykliken wie in Deus Caritas es, wo er den Grundbegriff des Christentums – Liebe – vor dem Hintergrund der abendländischen Debatte um Eros und Agape zu erläutern versucht.“ Das sagt Jan-Heiner Tück, Professor für Dogmatik an der Universität Wien. Er hat sich immer wieder mit der Theologie Joseph Ratzingers / Benedikt XVI. beschäftigt. „Dann ist da die weitgehend unterschätzte Enzyklika über die Hoffnung, wo er versucht, dem verglühten Erwartungspotential einen Begriff christlicher Hoffnung entgegen zu setzen. Und dann ist da die Trilogie der Jesus-Bücher, die das Christentum rück-erinnert an die Ursprungsgestalt Jesu Christi, ein Projekt, das insgesamt gut aufgenommen wurde, wenn man von der Kritik der Exegeten und Systematiker absieht. Der Grundduktus ist der, an die Ursprünge zu erinnern und sie präsent zu halten.“ Ein ganz allgemeiner Überblick. Der Dogmatiker Tück hat einen Sammelband herausgegeben, in dem verschiedenste Theologinnen und Theologen das würdigen, was uns vom Pontifikat Benedikt XVI. bleibt.

Es ist nicht so einfach, das jetzt zu tun, die Faszination für Papst Franziskus überdeckt vieles. Deswegen soll auch zu Beginn die Frage erlaubt sein, ob wir nun auf dem Stuhl Petri eine neue Weise des Denkens erleben. „Benedikt ist ein europäisch geschulter Theologe, während Franziskus aus einem neuen Kontext, dem Lateinamerikas, stammt und ganz andere Erfahrungen einspielt. Ich denke, dass er stärker pastoral orientiert, als es Benedikt je war. Aber ich wäre vorsichtig, Keile theologischer Art zwischen beide zu treiben. Alleine die erste Enzyklika von Franziskus, die sicherlich zu 90% Handschrift Benedikt ist, ist ein starkes Signal der theologischen Übereinstimmung.“

Was für Prägungen bleiben?
Wie hat Benedikt XVI. die theologische Debatte geprägt? Was bleibt? Dazu mag es helfen, auf die großen Linien zu schauen, die Anliegen des Papstes, die sich in vielen ‚kleinen‘ Ansprachen, also den Katechesen bei den Generalaudienzen oder Ansprachen vor Bischöfen oder auch Predigten immer wieder gezeigt haben. Hier wollen wir uns aber ganz bewusst die ‚großen‘ Texte vornehmen, das was viel Aufsehen erregt und an dem sich viele Debatten entzündet haben. Professor Tück: „Wenn wir noch einmal bei den Jesusbüchern einsetzen: Für ihn ist der dramatische Riss zwischen dem historischen Jesus und dem Christus des Glaubens wie ihn die Kirche verkündet ein wichtiges Thema gewesen. Wenn die einseitige historisch-kritische Methode Recht hat und die nachösterliche Bekenntnisbildung nichts mit dem Selbstverständnis Jesu zu tun hat, dann rückt die ganze kirchliche Verkündigung unter den Verdacht der Ideologie. Hier diesen Brückenschlag wieder herzustellen und Momente im Selbstverständnis Jesu aufzuweisen, die in Übereinstimmung stehen zur nachösterlichen Verkündigung und damit auch zur Kirchlichen Lehrbildung, war ihm ein ganz wichtiges Anliegen. Pastoral gesprochen: Er will deutlich machen, dass Jesus nicht nur eine Gestalt der Vergangenheit ist, sondern eine Gestalt, die auch heute Gegenwart prägen kann, wenn man sich denn darauf einlässt. Daher im Vorwort die Bemerkung, er wolle zur „Christusfreundschaft“ einladen. Freundschaft heißt, dass man in der Gegenwart die Relevanz des Anderen sieht und wertschätzt und sich dafür Zeit nimmt.“

Dabei liegt genau hier einer der Vorwürfe gegenüber Benedikt XVI.: Der Christus der Kirche überlagere den Jesus der Geschichte. „Es gab natürlich die Kritik, dass er den dogmatischen Christus im Hinterkopf hat, wenn er die Stadien des Lebens Jesu beschreibt,“ stimmt Jan-Heiner Tück zu, fügt dann aber an: „Ich wäre da vorsichtig. Das Jesus-Buch ist ein ganz eigenes Genus, es ist weder ein Evangelien-Kommentar noch eine dogmatische Christologie. Es versucht, in Anknüpfung an Thomas von Aquin die alte Gattung der Mysterien des Lebens Jesu neu zu beleben und dies durchaus auch im Gespräch mit der Exegese. Er versucht das Leben Jesu so zu erzählen, dass es für den heutigen Leser in seiner Relevanz deutlich wird. Letztlich steckt dort ein mystagogisches Interesse dahinter, nämlich in die intensivere Begegnung mit Jesus Christus einzuführen.“

Aber die Jesusbücher sind ja nicht die einzigen theologischen Wegmarken, die das Pontifikat Benedikts uns hinterlassen hat. Die meiste Aufmerksamkeit in der jeweiligen aktuellen Berichterstattung hatten die Reden des Papstes, von denen einige sicherlich bleiben werden, über die damalige Zusammenhänge hinaus: Paris und London seien genannt, Jan-Heiner Tück weist noch auf andere, große Ansprachen hin, die das Pontifikat auch theologisch und intellektuell geprägt haben. „Einerseits die berühmte Vorlesung über die Synthese von Glaube und Vernunft in Regensburg, die meines Erachtens zu Recht zwei Pathologien erwähnt: Die Pathologie des Glaubens, wo er sich gegenüber der Vernunft abkapselt und Religion so fanatisch wird. Auf der anderen Seite ist da die Pathologie der Vernunft, die sich quasi gegenüber den Religionen taub stellt und ihnen jede Bedeutung für die Selbstverständigung des Menschen abspricht. Auf dem Hintergrund dieser extremen Spielarten versucht er, das Programm einer Synthese zwischen Glaube und Vernunft stark zu machen. An dieser Synthese Glaube – Vernunft kommen wir nicht vorbei, auch wenn wir die Begriffe vielleicht etwas anders bestimmen, als er es getan hat.“ Das war aber nicht das, wofür die Rede berühmt wurde. Stattdessen war es ein einziges Zitat, der der Papst in die Rede aufgenommen hatte, das dann für Monate für Debatte sorgte, leider nicht über Glauben und Vernunft.

Regensburg, Ausschwitz, Freiburg, Berlin
„Dann gibt es natürlich die Rede in Ausschwitz, die ich auch für wichtig halte, wo er im Rückgriff auf die Gebetssprache Israels versucht hat, als Papst aus dem Land der Täter kommend einen Zugang zu diesem Grauen zu finden und auch seine Erschütterung bekannt hat und noch einmal bekräftigt, dass das Judentum zur Wurzel des Christentums gehört. Jede Form des Antisemitismus stellt letztlich eine Form des Anti-Theismus dar: Der Augapfel Gottes selbst wird tangiert, wenn die Söhne und Töchter des erwählten Volkes diskriminiert und verfolgt werden. Das ist meines Erachtens nach ein starker Gedanke, der der Dimension um den Antisemitismus noch einmal eine theologische Tiefendimension gibt. Wer das erwählte Volk antastet, tastet letztlich den erwählenden Gott an. Das ist die Grundbotschaft, die in den Medien kaum angemessen kommuniziert wurde.“

Bereits Ausschwitz hatte sehr deutlich mit Deutschland zu tun, noch klarer wurde es bei zwei Reden, die der Papst in seiner Heimat selbst gehalten hat, fügt Tück an: „Die Freiburger Rede mit dem programmatischen Wort der Entweltlichung, das durch Franziskus jetzt nochmal eine neue semantische Kontur bekommen hat, damals aber großen Anstoß erregt hat. Aber auch hier ist eigentlich die Intention die, wie wir heute das Evangelium glaubwürdiger in eine postsäkulare Gesellschaft hinein tragen. Blockieren uns hier nicht teilweise angestammte Privilegien? Das kann natürlich weitgehende Konsequenzen haben, dazu hat Benedikt geschwiegen, insofern war die Debatte darum dann wichtig. Schließlich ist da die Berliner Rede [vor dem Bundestag], in der er versucht hat, das Verhältnis zwischen säkularer Rechtstaatlichkeit und Religion noch einmal neu zu bestimmen.“

Es sei gar nicht so einfach, Joseph Ratzinger bzw. Benedikt XVI. auf einen Generalnenner zu bringen, sagt Tück. „Es gibt Motive, die sich immer wieder durchhalten wie etwa die Frage nach dem Verhältnis von Glaube und Vernunft, die Frage nach dem Verhältnis von aufgeklärter, neuzeitlicher, moderner Kultur und biblisch, kirchlich, theologischer Tradition.“ Ist Benedikt XVI. dann das, was viele ihm zuschreiben, aus Kenntnis oder auch aus Unkenntnis, ein bedeutender Theologe auf dem Stuhl Petri? Noch einmal Theologieprofessor Jan-Heiner Tück: „Die Herausgabe der gesammelten Schriften zeigt schon, dass Joseph Ratzinger zu den bedeutenden Theologen des 20. Jahrhunderts zählt. Gerade die frühen Stellungnahmen zur Ekklesiologie, die Rückblicke auf die vier Sitzungsperioden des Konzils, sind von einer solchen Klarheit, das erkennen auch Kritiker an, dass das bedeutende Beiträge sind. Ich glaube auch, dass seine Eschatologie und seine Einführung ins Christentum, auch seine Jesusbücher bei aller kontroversen Diskussion, Dinge sind, die er in die Waagschale geworfen hat und mit denen sich auch künftige Theologinnen und Theologen noch beschäftigen werden.“ (rv)

Papst bildet Kommission für Kinderschutz

Kardinal O`MalleyPapst Franziskus ist es ernst mit dem Thema Kinder- und Jugendschutz. Wie im Dezember angekündigt hat er eine Päpstliche Kommission für Kinder- und Jugendschutz eingerichtet. Das wurde an diesem Samstag im Vatikan bekanntgegeben. Franziskus ernannte acht Mitglieder der Kommission, darunter den aus Regensburg stammenden Jesuiten Hans Zollner, der sich gegen Missbrauch im kirchlichen Bereich engagiert. Der Psychologe und Psychotherapeut leitet ein Komitee für Kinderschutz an der Päpstlichen Universität Gregoriana.

Unter den weiteren Mitgliedern sind Kardinal Sean Patrick O`Malley von Boston (USA), der auch einer der acht Kardinalsberater von Franziskus ist, die frühere polnische Ministerpräsidentin Hanna Suchocka und der argentinische Jesuit Humberto Miguel Yáñez, ein Vertrauter des Papstes. Mit der Irin Marie Collins aus Dublin wurde auch ein Missbrauchsopfer in das neue Gremium berufen. Collins ist in den 1960er Jahren von einem katholischen Priester sexuell missbraucht worden; sie engagiert sich seit längerem für einen besseren Schutz von Kindern in der katholischen Kirche.

Von den insgesamt acht Mitgliedern der Kommission sind fünf Laien, unter ihnen vier Frauen. Sie alle sollen die Statuten der Kommission entwerfen; später will Franziskus weitere Mitglieder „aus verschiedenen geografischen Bereichen der Welt“ ernennen. (rv)

Englischer Priester wird Sekretär des Wirtschaftsrats

Kardinal PellEin Priester des britischen Bistums Portsmouth wird Sekretär des neuen Päpstlichen Wirtschaftsrates. Das hat Papst Franziskus entschieden. Seine Wahl fiel auf Brian Ferme, geboren 1955; der Kirchenrechtler hat an den Päpstlichen Universitäten Gregoriana und Lateran in Rom unterrichtet und ist jetzt, nach einer Station an der „Catholic University“ von Washington, Leiter der Fakultät für Kirchenrecht in Venedig. Als Konsultor gehört er zur Glaubenskongregation und zum Päpstlichen Rat für die Interpretation von Gesetzestexten. Als „Prälat-Sekretär“ kommt Brian Ferme im neugeschaffenen Wirtschaftsrat eine wichtige Aufgabe zu. Geleitet wird der Rat vom australischen Kardinal George Pell, der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist „Kardinal-Koordinator“ des Rates. Aufgabe des neuen „Vatikan-Ministeriums“ ist die Kontrolle der Verwaltungs- und Finanzaktivitäten von Einrichtungen des Heiligen Stuhls, die mit Geld zu tun haben. Der Rat wurde vom Papst am 24. Februar gegründet. Er ersetzt einen 15-köpfigen Kardinalsrat und soll paritätisch mit Kardinälen und Finanzexperten besetzt sein. (rv)