Vaticanhistory: Neue Seite „Variable Tabelle“

VH-LogoVH bietet eine neue Seite, mit der der Benutzer eine Tabelle nach eigenem Wunsch erstellen kann. Es stehen hierfür 21 verschiedene Tabellenspalten, 16 Sortiermöglichkeiten sowie drei Auswahlkriterien und eine Sortierreihenfolge (aufsteigend / absteigend) zur Verfügung.
Für den Benutzer steht somit eine hohe Anzahl von Variationsmöglichkeiten innerhalb der Tabelle bereit. Ein Vergrößern oder Verkleinern der Wunschtabelle ist problemlos möglich. Die angezeigten Daten beziehen sich auf das derzeitige Kardinalskollegium. Durch die Auswahlkriterien ist es möglich, sich nur die wahlberechtigten Kardinäle, die nichtwahlberechtigten Kardinäle oder das gesamte Kardinalskollegium anzeigen zu lassen. Die Tabelle finden sie unter : „Kardinäle – Varibale Tabelle“.(vh)
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Vietnam: Jean-Baptiste Kardinal Pham Minh Man feiert 80. Geburtstag

Kardinal Pham Minh ManDer aus Vietnam stammende Kardinal Pham Minh Man begeht heute seinen 80. Geburtstag. Er wurde 2003 durch Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsstand erhoben und hat den Titel von „San Giustino“ inne. Mit seinem Geburtstag scheidet er als Mitglied der Kongregationen für die Evangelisierung der Völker und die Sakramentenordnung aus. Ebenso gehört er nicht mehr zum Päpstlichen Rat für die Pastorale im Krankendienst. Durch seinen Geburtstag hat das Kardinalskollegium noch 121 wahlberechtigte und 97 nichtwahlberechtigte Purpurträger für eine künftige Papstwahl. (vh)
 

Fachmann: „Kompetenzen des Wirtschaftssekretariates noch zu klären“

Vatikan WappenDie Aufgaben des neuen vatikanischen Wirtschaftssekretariates sind nach Einschätzung eines deutschen Finanzexperten noch nicht ganz klar. Papst Franziskus hatte die neue Verwaltungseinheit vergangene Woche ins Leben gerufen. Ist sie eine Art Finanzministerium, eine Zentralbank, ein Rechnungshof? Die beiden diesbezüglichen Vatikan-Verlautbarungen widersprechen einander bezüglich der Aufgaben, sagte im Gespräch mit uns der in Aachen lehrende Politologe und Fachmann für Finanzverwaltung Ralph Rotte.

„Eigentlich würde man von der Konzeption her erwarten, dass es ein Finanzministerium ist. Wenn Sie sich die Presseerklärung ansehen, mit der das Motu proprio angekündigt wurde, dann sieht man, dass da die Kompetenz für die Haushaltslegung drin sein sollte, es sollte Bilanzierung drin sein, die Kompetenz für Personalwesen und Beschaffung, also klassische finanzministerielle Aufgaben. Wenn Sie sich dann aber das Motu proprio ansehen, sieht man, dass es doch eher so eine Art Rechnungshof ist, weil das Wirtschaftssekretariat – auch das Sekretariat – mehr oder weniger nur Überwachungsfunktion haben und keine direkte Kompetenz. Es steht drin, dass alle bestehenden Einrichtungen in ihren Kompetenzen respektiert werden. Das heißt, Durchgriffsmöglichkeiten im Sinn eines echten Finanzministeriums gibt es nicht. So wie es im Augenblick aussieht, ist es eine Institution mehr, die vielleicht nicht unbedingt dazu beiträgt, das päpstliche Finanzwesen stromlinienförmiger zu organisieren.“

Um zu verstehen, wie weitreichend die Kompetenzen des neuen vatikanischen Organs wirklich sind, muss nach Ralph Rotte das Statut abgewartet werden. Doch selbst wenn das neue Wirtschaftssekretariat die weitreichenden Befugnisse eines Finanzministeriums erhalten sollte, ist nach Einschätzung des Fachmanns die Strukturreform für finanzielle Angelegenheiten des Heiligen Stuhles und des Vatikans noch nicht abgeschlossen.

„Wenn man den zentralen Schritt geht und sagt, wir machen mit diesem Wirtschaftsrat und dem Wirtschaftssekretariat eine Art Finanzministerium auf, stellt sich immer noch die Frage, was mit den Dutzenden anderen [vatikanischen] Institutionen geschehen soll, die mit Geld, Vermögen und Finanzen zu tun haben. Wir haben dann immer noch den Päpstlichen Rat für die Wirtschaftsfragen, wir haben die Präfektur für Wirtschaftliche Angelegenheit, die päpstlichen Kommissionen für die allgemeinen Organisationsfragen, wir haben die – aus Vermögenssicht relativ wichtigen – Kongregationen bzw. die Güterverwaltung APSA, wir haben immer noch das IOR, die Finanzaufsicht durch das AIF, wir haben – neu – einen Rechnungsprüfer, dann haben wir noch alle Institutionen des Vatikanstaates dazu, das heißt also, es ist alles sehr unübersichtlich und man würde sich wünschen, dass aus diesem Wirtschafsrat ein echtes Finanzministerium wird, was gleichzeitig bedeuten würde, dass einige andere dieser Institutionen entweder abgeschafft werden – wer braucht dann noch die Präfektur für wirtschaftliche Angelegenheiten – oder letztlich ihr Vermögen, ihre Kompetenzen an dieses Wirtschaftsministerium angegliedert werden. Aber das bedeutet einen großen Schritt, weil man sich in einer so alten etablierten Struktur schwer tut, Institutionen, Organisationsteile abzuschaffen.“

Andererseits hat Papst Franziskus im ersten Jahr seines Pontifikates gerade mit Blick auf die Finanzarchitekturen im Vatikan einiges in die Wege geleitet. Ein Reformwille ist klar erkennbar. Halten Sie es für denkbar, dass Franziskus Tabula Rasa macht und ganz klare und schlanke Strukturen schafft?

„Einerseits gibt es sich der große Fortschritte und Zeichen, dass man die Probleme erkannt hat und sie beseitigen will. Es gibt ja auch große Fortschritte in Bezug auf die Transparenz. Man hat immer das generelle Problem, dass es beim Heiligen Stuhl an Personal mangelt, sowohl quantitativ, in diesem Bereich wohl auch qualitativ. Man hat immer das Problem, dass bestehende Strukturen reformresistent sind, das ist das allgemeine Erscheinungsbild einer Hierarchie, einer Bürokratie. Deshalb ist es wohl relativ schwierig. Ich glaube schon, dass Papst Franziskus das Problem erkannt hat und effizientere Strukturen einführen könnte.“ (rv)

Müller und Gänswein mahnen gerechten Umgang mit Limburger Bischof an

Kardinal MüllerDer Umgang in der Öffentlichkeit mit der Causa Limburg war in den vergangenen Monaten nicht immer glücklich. Im Vatikan haben zwei einflussreiche deutsche Kirchenmänner dazu gemahnt, der Person des Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst– ungeachtet eventuellen Fehlverhaltens – Gerechtigkeit widerfahren zu lassen: Erzbischof Georg Gänswein und Kardinal Gerhard Ludwig Müller stellten sich dem Mikrofon der ARD; die Interviews entstanden wenige Tage vor der Übergabe des Limburger Prüfberichts im Vatikan. Der Präfekt der Glaubenskongregation Kardinal Müller sagte:

„Erstens ist ihm [Bischof Tebartz-van Elst] nichts an Verfehlungen nachzuweisen, was das Bischofsamt unmöglich machen würde, und auch wenn es dann vorkäme – erst muss noch über die Faktenfrage gesprochen werden – kann man mit einem solchen Menschen auch nicht so umgehen, dass er von Reportern gejagt wird, wo immer er sich aufhält.“

Erzbischof Georg Gänswein, der Sekretär des emeritieren Papstes Benedikt XVI. und Präfekt des päpstlichen Haushaltes, sekundiert Kardinal Müller. Wenn viele der Medienberichte über Limburg …

„… In Bezug auf die Person, auf das was [Bischof Tebartz] getan hat, Realität wären, müsste man sagen, er ist ein Unmensch. In jeder Hinsicht. Aber da ist die virtuelle Realität von der konkreten Realität doch sehr unterschiedlich. Ich möchte auch gar keine Presseschelte anstellen, aber es ist so, dass ihm gegenüber in vielen Punkten einfach Unrecht geschehen ist. Das ist nicht zu akzeptieren, da muss man auch den Mut haben sich dem entgegenzustellen und zu sagen: Das hat dieser Mann nicht verdient.“

Eine Entscheidung für die Zukunft der Bistumsleitung in Limburg wird in den kommenden Tagen erwartet. Viele – nicht alle – Katholiken der Diözese beklagen über die Frage des Umgangs mit Geldern hinaus ein unangenehmes Klima des Misstrauens, das sich in den vergangenen Jahren aufgebaut habe. Im Bistum führt provisorisch der Generalvikar Wolfgang Rösch die Geschäfte. Papst Franziskus hatte Röschs noch von Bischof Tebartz-van Elst vorgenommene Ernennung um mehrere Monate vorgezogen und gleichzeitig dem Bischof eine Auszeit von der Diözese gewährt.
(rv)