Papst ruft Mitarbeiter zu Treue auf – „Schwerwiegende Verantwortung“

Benedikt XVI. ruft seine engen Mitarbeiter zur Treue auf. Vor Lehrern und jungen Priestern, die ihre Ausbildung an der Päpstlichen Diplomatenakademie erhalten, sagte er am Montag, zwischen dem Papst und „seinen unmittelbaren Mitarbeitern" gebe es eine „ganz besondere Verbindung".

„Liebe Freunde, ich fordere euch auf, die persönliche Verbindung mit dem Stellvertreter Christi als Teil eurer Spiritualität zu leben. Gewiss handelt es sich dabei um ein Element, das zu jedem Katholiken und noch mehr zu jedem Priester gehört. Doch für die beim Heiligen Stuhl Beschäftigten nimmt es einen besonderen Charakter an, da sie einen Großteil ihrer Energie, ihrer Zeit und ihres täglichen Einsatzes in den Dienst des Nachfolgers Petri stellen. Das ist eine schwerwiegende Verantwortung, aber auch ein besonderes Geschenk, aus dem sich im Laufe der Zeit eine gefühlsmäßige Bindung innerer Vertrautheit mit dem Papst entwickelt, ein natürliches idem sentire, das gerade in dem Wort „Treue" gut zum Ausdruck kommt."

In dem Maß, in dem Kurienmitarbeiter treu seien, seien sie auch glaubwürdig, mahnte Papst Benedikt. Treue sei allerdings „keine „blinde" Gefolgschaft", weil sie vom Glauben an Jesus Christus „erhellt" werde. (rv)

Vatikan: Paolo Gabriele ist „kein Sündenbock“

Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Montag vor Journalisten erklärt. Der frühere Kammerdiener von Papst Benedikt sei zu Recht in Untersuchungshaft: „Wir haben ein konkretes Element gefunden und wollen jetzt die eventuellen Verantwortlichkeiten über seine Person hinaus wissen." Die Ermittlungen in Sachen Dokumentendiebstahl im Vatikan gingen „mit völliger Ernsthaftigkeit" voran. Die formellen Verhöre des Verhafteten seien derzeit unterbrochen, so der Leiter des Vatikanischen Pressesaals. Lombardi bestätigte, dass Gabrieles Anwälte beantragt hätten, ihn auf freien Fuß zu setzen. Eine Entscheidung darüber liege beim Untersuchungsrichter. Paolo Gabriele ist nach Darstellung des Vatikan nach wie vor der einzige Verdächtige, gegen den in der „Vatileaks"-Affäre ermittelt wird. Medienberichte, dass auch gegen zwei Kardinäle, vier oder fünf Laien sowie einen Journalisten Untersuchungen eingeleitet wurden, entbehrten „jeder Plausibilität", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Montag vor Journalisten. (rv)