Papst berät mit seinem Kardinalsrat

Der Kardinalsrat und der Papst haben sich von Montag bis Mittwoch mit dem Stand der Kurienreform beschäftigt: „Das ist so, wie wenn man sein Auto zum Mechaniker bringt, damit er es mal richtig durchcheckt“, sagte Vatikansprecher Greg Burke im Gespräch mit Radio Vatikan. Besonders das neue Dikasterium über Laien, Familie und Leben habe im Mittelpunkt der Gespräche gestanden. Auch über die Hilfe für Flüchtlinge und Migranten hat der Papst mit den Kardinälen, die zum Rat gehören, geredet. Zwei Kardinäle fehlten übrigens: George Pell aus Australien und Monsengwo aus dem Kongo.

Der Präfekt des päpstlichen Sekretariats für Kommunikation, Dario Viganò, stellte dem Kardinalsrat Neuigkeiten bei der Reform der Vatikanmedien vor. In wenigen Tagen geht ein vatikanisches Info-Portal online; es heißt „Vatican News“ und bietet multimedial in sechs Sprachen, darunter Deutsch, das Neueste über den Vatikan und die Weltkirche. Ende Februar tritt der Kardinalsrat wieder zusammen. (rv)

Kritisches Papstbuch: „Der Papst-Diktator“ (Il Papa dittatore)

 

Vor wenigen Tagen ist das papstkritische Buch „Il Papa dittarore“ ( Der Papst- Diktator) in Italien erschienen. Diese Woche kam es in Englisch auf den Markt. Eine Ausgabe in deutscher Sprache soll folgen.

In mehreren Medien weltweit sorgte das Buch von Marcantonio Colonna (ein Pseudonym) für beträchtliches Aufsehen. Der Vatikan reagierte erst heute auf dieses Buch, allerdings nicht durch einen eigenen Artikel, sondern einen Artikel der Nachrichtenagentur kna, platziert bei Radio Vatikan. Unter dem Titel „Italien: Kritisches E-Book zum Papst erschienen “ war lediglich folgendes zu lesen:

„Unter dem Pseudonym Marcantonio Colonna ist ein kritisches E-Book zu Papst Franziskus erschienen. Neue kritische Aspekte zu seinem Pontifikat nennt es nicht, referiert aber auch Kritiker von Jorge Mario Bergoglio aus seiner Zeit in Argentinien. In konservativen Blogs sowie im Nachrichtendienst Twitter sorgte die Publikation für teils heftige Schlagabtausche. Vergangene Woche erschien das E-Book in italienischer Sprache; seit Montag ist es auch auf Englisch erhältlich“.

Die Buchkapitel

  • Die St. Gallen-Mafia
  • Der Kardinal aus Argentinien
  • Die Reformen – welche Reformen?
  • Auf krummen Wegen
  • Barmherzigkeit, Barmherzigkeit!
  • Der Kreml von Santa Marta

Der derzeit noch unbekannte Autor des Werkes, hat im Prinzip weitestgehend bekannte Quellen zusammengetragen und publiziert. In ihrer Gesamtheit wird das Desaster um Papst Franziskus allerdings sehr deutlich.

Jesuitengeneral Peter Hans Kolvenbach

Laut dem Autor war Pater Jorge Bergoglio im Jesuitenorden wohl recht unbeliebt. Vor der Ernennung zum Weihbischof musste der damalige Jesuitengeneral Peter Hans Kolvenbach (1983-2000) einen Bericht über Bergoglio abfassen. Der Inhalt war niederschmetternd. Kolvenbach, gestützt auf Meinungen anderer Ordensmitglieder, bescheinigte Bergoglio, das er für diese Amt nicht geeignet sei. Bergoglio habe einen hinterlistigen Charakter und es fehle im an psychologischem Gleichgewicht. Ferner habe er in der Zeit als Ordensprovinzial von Argentinien gespalten. Der Buchautor will wissen, dass besagter Bericht seinerzeit unter den Mitgliedern der Kongregation für die Bischöfe verteilt wurde und somit einer größeren Personenanzahl bekannt war. Nachdem Bergoglio zum Papst gewählt war, ließ er diesen Bericht offensichtlich verschwinden auch eine Kopie im offiziellen Archiv des Jesuitenordens in Rom ist verschwunden.

Die italienische Tageszeitung La Verità führte per E-Mail ein Interview mit dem Autor. Nachzulesen bei katholisches.info.

„Mein Buch hat dem Vatikan nicht gefallen. Es gab sofort Versuche, zu verstehen, wer es geschrieben hat. Sie dachten schon, den Autor ausgeforscht zu haben als jemand, der sich in England befindet, und haben ihn mit telefonischen Drohungen belästigt. Was ihnen nicht bewusst ist: Das Buch stellt keine Einzelmeinung dar, sondern bringt die Sorgen von sehr vielen Menschen zum Ausdruck, im Vatikan und außerhalb, die wollen, dass die Wahrheit bekannt wird“.

Interessant dürfte es für die Zukunft sein, wer den nun der tatsächliche Autor hinter dem Pseudonym Marcantonio Colonna ist. Stammt dieser womöglich aus dem Vatikan oder sogar aus dem näheren Umfeld des Papstes? Vielleicht ein ehemaliger Mitarbeiter eines vatikanischen Dikasteriums? (vh)

Seien Sie nicht überrascht: Vatican News steht vor der Tür

In wenigen Tagen wechselt diese Webseite ihr Gesicht und ihren Namen. Was Sie vorher als Radio Vatikan gelesen haben, wird nun Vatican News heißen. Die Vatikanmedien werden reformiert, das betrifft seit einiger Zeit auch uns, in wenigen Tagen werden Sie das an dieser Stelle sehen können.

Wie Don Dario Viganò an diesem Mittwoch der italienischen Zeitung Corriere della Sera bestätigte, wird dieser Schritt die Reform, die schon länger im Gange ist, sichtbar machen. Schon seit einger Zeit wird mit den bisherigen Medien Radio Vatikan, C-TV, dem Internetdienst, dem Fotodienst und anderen ein neues Vatikanmedium aufgebaut, eben unter dem Namen Vatican News.

Seien Sie also nicht überrascht, wenn Sie in einigen Tagen an dieser Stelle eine ganz andere Webseite finden, der Inhalt wird weiterhin dieselbe Qualität haben wie bisher, wenn nicht noch besser. Dazu wird mehr multimedialer Inhalt kommen, es gibt auch eine ganze Reihe weiterer Dinge zu entdecken.

Abgeschlossen ist aber auch das noch nicht, Vatican News startet mit einer so genannten Beta Version, wir wollen also auch damit noch besser werden. (rv)