Vatikan: Erzbischof Georg Gänswein und Msgr. Guido Marini noch im Amt?

In der internationalen Presse wurde seit einiger Zeit spekuliert, ob der Präfekt des Päpstlichen Hauses Erzbischof Georg Gänswein und der Zeremonienmeister Msgr. Guido Marini ihre Ämter verlieren. Beide wurden noch durch Papst Benedikt XVI. zu ihren Ämtern ernannt. Erzbischof Gänswein, so die Spekulationen, hätte am 07. Dezember seine Präfektur verlieren können, wenn der Papst seine Amtszeit nicht um weitere fünf Jahre verlängert. Ferner wurde vermutet, dass es auch Msgr. Guido Marini so ergehen könnte.

Das Datum ist nun überschritten, aber aus dem Vatikan kommt keine einzige Verlautbarung.

Quelle: Tagespost (Screenshot am 17. Dezember)

Am letzten Freitag ging der Vatikan-Korrespondent der Tagespost, Guido Horst, auf dieses Thema ein und berichtete unter der Überschrift „Im Blickpunkt: Mysterienspiel Vatikan“ unter anderem:

„… darüber spekuliert worden, ob der Papst die Amtszeit von Erzbischof Georg Gänswein als Präfekt des Päpstlichen Hauses und die des Zeremonienmeisters Guido Marini verlängern wird. Wie nun Insider mit Sicherheit bestätigen, hat Franziskus das getan. Warum erfährt man das nicht? Eine Notiz im Vatikan-Bulletin würde reichen und die Gerüchte hätten ein Ende“.

Guido Horst behauptet in seinem Artikel zwar, Insider hätten die Verlängerung mit Sicherheit bestätigt, aber amtlich ist so eine Aussage natürlich nicht. Die fehlende Veröffentlichung im Bulletin des Presseamtes des Heiligen Stuhls scheint im Pontifikat von Papst Franziskus immer häufiger zu passieren. Ein echtes „Mysterienspiel!“ (vh)

Dieser Mann hält die Schlüssel zu den Vatikanischen Museen in seiner Hand

VATIKAN – „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben“, sagte Jesus zu Petrus (Mt 16,19).

Eine etwas andere Aufgabe hat Gianni Crea als „Clavigero“ – wie der Schlüsselhalter der Vatikanischen Museen heißt.

Jeden Morgen um 5:30 Uhr durchquert er die dunklen und stillen Räume des Vatikans und öffnet die mehr als 300 Türen der „Museen des Papstes“.

Als Oberster Schlüsselhalter steht Crea neun weiteren Schlüsselhaltern vor und ist verantwortlich für die Verwaltung von 2.797 Schlüsseln.

Mit diesen fast 3.000 Schlüsseln werden die 300 Tore und Türen der öffentlichen Räume der Museen geöffnet – die täglich von Tausenden von Menschen durchquert werden – sowie weitere Wartungsräume, Schränke und Räumlichkeiten.

Der wichtigste Schlüssel von allen – der der Sixtinischen Kapelle – wird nicht mit den anderen auf dem Ring geführt, sondern in einem weißen Umschlag.

„Für mich ist das ein einzigartiges und außergewöhnliches Privileg“, sagte Crea gegenüber EWTN. „Ich habe die Möglichkeit, diese Türen für alle Touristen zu öffnen, die aus aller Welt in die Museen des Papstes kommen, besonders aber in die Sixtinische Kapelle, die seit 1492 Sitz des Konklave ist.“

In dieser Capella Sixtina, der vielleicht berühmtesten Kapelle der Welt, versammelt sich das Kardinalskollegium zur Wahl eines neuen Papstes. Die Deckenfresken des Raumes, die von Michelangelo gemalt wurden, zeigen die Geschichte der Schöpfung, das Jüngste Gericht und andere Begebenheiten des Alten und Neuen Testaments.

Im „Museum der Museen“ hat jede der mehr als 300 Türen ihren eigenen Schlüssel, den die Schlüsselhalter auswendig lernen. Einige Türen selbst sind beeindruckend, wie die Tür „401“, deren Schlüssel aus dem 18. Jahrhundert stammt – der älteste auf Creas Schlüsselring.

Jeden Morgen beginnt der Clavigero im „Atrium der vier Tore“ mit seinem Kollegen Alessio, wählt die richtigen Schlüssel aus, und die beiden machen mit ihrem Kurs weiter.

Fünf Schlüsselwächter schalten jeden Morgen die Lichter ein und öffnen die Türen der Museen, wobei sie über drei Kilometer der gut acht Kilometer Strecke laufen, die ein Durchgang der Vatikanischen Museen ausmacht.

Die Route „ist einzigartig und außergewöhnlich, denn jede Tür und jeder Schlüssel hat seinen Charme und sein Geheimnis, das er der Welt offenbart“, sagte Crea.

„Die Vatikanischen Museen sind so faszinierend und so schön, dass man in jeder Ecke etwas entdeckt, jede Ecke hat ihre eigene Besonderheit.“

Sein Weg führt ihn an vielen berühmten Werken und Galerien vorbei, darunter die weltberühmte Laokoon-Gruppe, die erste von den Museen im Jahr 1506 erworbene Statue, und Caravaggios Darstellung der Grablegung Christi.

Wenn er an den Statuen vorbeigeht, erzählt Crea, dass jede zu ihm spricht mit ihrer Geschichte. „Jede Statue hat etwas anderes und Faszinierendes (zu erzählen)“.

Er eröffnet auch die Cappella Niccolina, die sich im ältesten Teil des Apostolischen Palastes befindet. Die Nikolauskapelle ist mit Fresken bedeckt, die Szenen aus dem Leben der Heiligen Stephanus und Laurentius darstellen, die von Fra Angelico und seinen Gehilfen gemalt wurden. Die Cappella wurde von Papst Nikolaus V. genutzt und ist normalerweise nicht der Öffentlichkeit zugänglich.

In den vier Räumen, die als Stanzen des Raffael bekannt sind und einst die Gemächer von Papst Julius II. waren, benutzt Crea eine der kleinsten Schlüssel am Ring, um das Licht einzuschalten und das berühmte Gemälde der „Schule von Athen“ von Raphael zu beleuchten.

Der Clavigero beendet seine tägliche Reise an der ursprünglichen Scala del Bramante, dem 1505 erbauten Treppenhaus, das Crea als „einen der schönsten Plätze der Vatikanischen Museen“ schätzt. Von oben hat man einen herrlichen Blick auf Rom.

Die moderne Bramante-Treppe, inspiriert vom Original, wurde 1932 von Giuseppe Momo entworfen. Das Doppelhelix-Design ermöglicht es Menschen, auf- und abzusteigen, ohne sich zu kreuzen.

Die Vatikanischen Museen wurden 1506 von Papst Julius II. Gegründet. Die Museen bestehen aus 54 Galerien, darunter die Sixtinische Kapelle, die als letzte Station auf einer Besucherroute durch die rund 20.000 ausgestellten Werke geht.

Die Vatikanischen Museen gehören zu den größten und meistbesuchten Museen der Welt, mit jährlich mehr als 6 Millionen Besuchern.

Alexey Gotovsky hat zu diesem Artikel beigetragen. (CNA Deutsch)

Papst Franziskus – Die Reform der Vatikan-Medien

Zusammenspiel, Multimedialität, Dynamik, Netzwerk: Die Reform der Medien des Heiligen Stuhls zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Zeichen einer Kirche, ie sich auf dem Weg macht.

Vatican News ist das neue Portal des Heiligen Stuhls. Es ist das Ergebnis eines gemeinsamen Weges, der am 27. Juni 2015 mit dem Motu Proprio von Papst Franziskus seinen Anfang nimmt. In diesem verfügte der Papst nämlich die Einrichtung eines neuen Dikasteriums der Römischen Kurie: des Sekretariats für die Kommunikation, das in Zukunft für die Informationspolitik des Heiligen Stuhls verantwortlich zeichnet.

Vatican News beschränkt sich nicht darauf, sämtliche Medienorgane in einem einzigen System digital zusammenzufassen. Vielmehr soll es auf die ständigen Wechsel von Ort und Form der Kommunikation antworten und diesen – in einem gewissen Sinn – vorausgreifen. Vatican News ist multilingual, multikulturell, multimedial und multidevice sowie auf mehreren Kanälen verfügbar.

In vier thematischen Bereichen wird über die Aktivitäten des Papstes, des Heiligen Stuhls, der Lokalkirchen und Begebenheiten aus der Weltkirche informiert. Eine Großredaktion, die zu Beginn aus sechs Sprachabteilungen besteht (Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Portugiesisch) und in die nach und nach auch die übrigen 33 Redaktionen eingebunden werden, will nicht nur informieren, sondern auch eine Verständnishilfe im Licht des Evangeliums anbieten.

Die Herausforderung besteht also darin, „immer besser den Erfordernissen der Sendung der Kirche“ in der heutigen Kultur zu entsprechen, mit dem Ziel, das „Evangelium der Barmherzigkeit allen Völkern“ in den verschiedenen Kulturkreisen zu übermitteln.

Das Leitkriterium dabei ist „das Apostolat, die Mission, mit einer besonderen Aufmerksamkeit für die Situationen der Not, der Armut, der Schwierigkeiten“ (Ansprache von Papst Franziskus an die Vollversammlung des Sekretariats für die Kommunikation, 4. Mai 2017).

Derzeitiger verantwortlicher Chefredakteur ad interim ist Dario Edoardo Viganò, Präfekt des Sekretariats für die Kommunikation des Heiligen Stuhls. (vaticannews)