Katechesekongress im Vatikan: Einsatz für die Einheit der Kirche

Rino FisichellaAn diesem Donnerstag beginnt im Vatikan eine internationale Konferenz zur Katechese, organisiert vom Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung im Rahmen des Jahres des Glaubens. Vorgestellt wurde dazu unter anderem auch eine App für Tablets und Smartphones, Teil einer erneuerten Verkündigung. Für den Päpstlichen Rat hat die Konferenz eine ganz besondere Bedeutung, denn er ist erst seit einigen Monaten im Vatikan für den Katechismus zuständig. Die Katechese-Konferenz ist so eine Gelegenheit, Katecheten aus aller Welt kennenzulernen, die in diesen Tagen in Rom sind – insgesamt sind es 1.600. Der Präsident des Rates für Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, sagte dazu gegenüber Radio Vatikan:

„Dieser Kongress ist auch deswegen wichtig, weil die Glaubenskrise, die wir täglich sehen und mit der wir täglich in Berührung kommen, leider auch das Wissen um die zentralen Inhalte des Glaubens betrifft. Der Katechismus ist deswegen ein Weg, im Glauben zu wachsen und ihn in der Welt zu bezeugen."

Für Erzbischof Fisichella ist es vor allem die Einheit im Glauben, die im Vordergrund stehen muss und die sich im Katechismus zeigen könne. Auch der Papst war in seiner Katechese bei der Generalaudienz am Mittwoch auf diesen Aspekt eingegangen. Fisichella:

„Ich denke, dass wir etwas brauchen, das der Kirche ermöglicht, die Fragmentierung zu überwinden, in der wir gegenwärtig leben. Das können wir auch durch eine Einheit schaffen, die wir im Studium des Katechismus gewinnen, dem grundlegenden Inhalt unseres Glaubens."

Abgeschlossen wird die Katechese-Tagung durch eine Pilgerreise von Katecheten aus aller Welt zum Grab Petri am kommenden Wochenende, am Samstag empfängt Papst Franziskus die Teilnehmer in Audienz und am Sonntagmorgen wird er mit den Katecheten auf dem Petersplatz die heilige Messe feiern, Radio Vatikan überträgt ab 10.30 Uhr live. (rv)

Kardinal Tagle: „Dialog mit traditionellen Religionen möglich und nötig“

Wie sieht die Kirche in Asien Papst Franziskus? Und worauf kommt es bei der Missionierung dort an? Darüber hat Radio Vatikan mit Kardinal Luis Antonio Tagle, dem Erzbischof von Manila, gesprochen. Der Philippiner ist überzeugt: Missionierung ist in Asien nur über Dialog möglich, und sie müsse sich von der „missio ad gentes" hin zur „missio inter gentes" entwickeln. Tagle nennt hier drei Arten des Dialoges:

„Den Dialog mit den Armen, den Dialog mit den traditionellen und aufsteigenden Kulturen sowie den Dialog mit den traditionellen Religionen. Wir sind sehr froh, dass wir einen Papst haben, der diesen Weg des Dialogs verfolgt. Es ist zwar nicht einfach, als Minderheit mit den großen Religionen in Asien Dialog zu führen, es ist nicht einfach, aber es ist möglich."

Die katholische Kirche in Asien sei auch sehr froh, dass Erzbischof Parolin zum neuen Staatsekretär ernannt wurde, berichtet Tagle weiter. Parolin sei erfahren in Verhandlungen mit der Volksrepublik China und habe Asiens Kirche sehr viel geholfen, besonders, was die Beziehungen zu Vietnam angehe. Die Kirche in Asien beschreibt Tagle als eine Kirche der Armen, der Minderheiten und der Einwanderer. Der Erzbischof von Manila berichtet weiter, dass Papst Franziskus auf den Philippinen sehr gut ankommt:

„Die Leute hier haben Papst Franziskus mit Liebe, Sympathie und Enthusiasmus aufgenommen, denn er zeigt ein Gesicht der Kirche, das der asiatischen Kultur sehr nahe ist: So wie der Papst legen auch wir sehr viel Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen – jeder Mensch ist wichtig! Wenn der Papst jemanden trifft, dann konzentriert sich für ihn in diesem einen Menschen die ganze Welt. Für die Asiaten ist das ein Ausdruck von Spiritualität, von der Nähe zum Herrn. So hat Papst Franziskus die Herzen der Gläubigen hier erobert." (rv)