Italien: Grabtuchausstellung schließt mit Besucherrekord

In Turin endete an diesem Sonntag die Ausstellung des Grabtuchs Jesu. Seit dem 10. April haben mehr als 2,1 Millionen Pilger in der Kathedrale der norditalienischen Industriemetropole vor dem Tuch gebetet, in das der Tradition nach der Leichnam Jesu nach der Kreuzigung eingehüllt worden war. Die meisten Besucher kamen aus Italien, 130.000 reisten aus den Nachbarländern an, vor allem aus Frankreich, teilte der Turiner Kardinal Severino Poletto am Samstag bei einer Bilanzpressekonferenz mit. Unter den Besuchern waren fast 40.000 Kranke und Behinderte. Die öffentliche Ausstellung des Grabtuchs werde künftig auf wenige und kurze Phasen beschränkt bleiben, unterstrich Poletto. Eine Dauerausstellung, wie mitunter gefordert, komme mit Rücksicht auf die empfindliche Substanz des Leinentuchs nicht in Frage. – Die Ausstellung endete am Sonntagnachmittag mit einer feierlichen Abschlussmesse. Gegen 16 Uhr wurde das Leinen wieder verschlossen. Termin und Anlass für die nächste Ausstellung sind noch nicht bekannt. (rv)

Wocheninterview: Venters Genforschung „Errungenschaft für die Menschheit“

Wir sprachen mit Prof. Eberhard Schockenhoff, Moraltheologe in Freiburg.
Wissenschaftler um den amerikanischen Biochemiker und Genomforscher Craig Venter haben ein vollständig künstliches Genom in eine biologische Mutterzelle eingepflanzt und damit erstmals ein lebensfähiges künstliches Bakterium erschaffen – soweit die vermeintliche Sensationsmeldung aus den USA. Was ist da, vielleicht etwas vereinfachter ausgedrückt, genau passiert?
„Zunächst ist es tatsächlich eine kleine Sensation, dass es gelungen ist, ein Genom, also die Formation eines Lebewesens, künstlich herzustellen. Wobei man sofort fragen muss: Was bedeutet „künstlich"? Das heißt nicht, dass etwas gleichsam aus Nichts hergestellt wurde, so wie es die Kirche vom göttlichen Schöpfungsakt sagt. Craig Venter ist also nicht Gott und er spielt auch nicht Gott. Sondern, er imitiert natürliche Vorbilder, um neue genetische Muster zu reproduzieren. Dass das technisch möglich ist, verlangt große Brillanz, das muss man anerkennen. Aber die Frage ist, ob das wirklich künstliches Leben ist! Leben kann man ja nicht reduzieren auf seine genetische Information. Aber es ist doch ein erheblicher Schritt, der gelungen ist, den es so bislang nicht gegeben hat."
Also ist der Forschungserfolg Ihrer Meinung nach moraltheologisch unbedenklich?
„Wenn man das in ethischer Hinsicht betrachtet, muss man, wie bei jedem Verfahren, drei Kriterien anlegen. Lassen sich die Ziele rechtfertigen? Welche Mittel werden angewandt? Und kann man die Folgen verantworten? Das Ziel, Medikamente oder Biosprit herzustellen, ist in diesem Fall ohne Zweifel eine wichtige Aufgabe. Auf dieser Ebene gibt es also ethisch keine Bedenken. Auch das Mittel, die Natur zu imitieren, um etwas Neues zu kombinieren, ist grundsätzlich nicht verwerflich. Zwar ist das eine neue Qualität der Künstlichkeit, Grenzen sehe ich da aber nicht übertreten. Die Folgen müssen freilich wissenschaftsethisch verantwortbar bleiben. Aber im Augenblick ist hier nichts Gegenteiliges abzusehen. Deshalb ist aus ethischer Sicht kein grundsätzliches Bedenken anzumelden…"
Kein „grundsätzliches Bedenken" also, die Ethik behält den Sachverhalt aber doch im Auge?
„Natürlich muss man vermerken, dass der Naturbezug des Menschen dabei schon in einem höheren Maße verdinglicht und versachlicht wird. Aber da ist es schwer, eine kategorische Grenze anzugeben: Der Mensch greift in die Natur ein, das macht er seit der Erfindung des Faustkeils, er bedient sich der Natur, um seine Daseinsmöglichkeiten zu verbessern, zum Beispiel, um Krankheiten zu bekämpfen. Hier gibt es keine kategorische Grenze, wie dort, wo etwa die Menschenwürde verletzt ist. Deshalb kann man immer nur im Nachhinein sagen, ob eine Grenze überschritten ist. Im Augenblick scheint mir das aber nicht der Fall zu sein, man muss wohl eher sagen: Respekt vor dieser wissenschaftlichen Leistung. Wenn es in Zukunft möglich sein wird, davon zu profitieren, etwa in der Gewinnung alternativer Energiequellen, dann ist das eine für die Menschheit wirklich gute Errungenschaft gewesen." (rv)

Brasilien: 35-jähriger Priester erschossen

Ein junger brasilianischer Priester ist in seiner Gemeinde in der Stadt Campo Belos erschossen worden, das meldet der Vatikan am Samstag. In der Nähe seines Gemeindebüros traf den 35-Jährigen eine Kugel am Kopf. Er erlag seinen Verletzungen noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Priester war bekannt für seinen Einsatz für Arme und Ausgestoßene, heißt es. Die Polizei geht einem ersten Verdacht nach. (rv)

Kuba: Präsident Castro trifft Bischöfe

Seit fast 75 Jahren stehen der Vatikan und Kuba diplomatisch in Kontakt: Die ununterbrochenen diplomatischen Beziehungen werden auch in einem Monat offiziell gefeiert. Doch schon jetzt konnte Kardinal Jaime Ortega Alamino von Havanna einen wichtigen Schritt tun: Er traf sich, begleitet von einigen weiteren Bischöfen, mit Präsident Raul Castro. Dabei ging es vor allem um die Frage der politischen Gefangenen, auf deren Freilassung die Kirche drängt.
„Das kommunistische Regime auf Kuba hat die katholische Kirche erstmals seit einem halben Jahrhundert als Gesprächspartner anerkannt." Auf diese Formel bringt es der regierungsnahe Sender Radio Martì aus Havanna. Es sei in den vier Stunden Gespräch fast nur um die Frage der politischen Gefangenen gegangen; eigene Sorgen der Kirche um ihren Platz in der Gesellschaft hätten „keine Rolle gespielt".
„Das Treffen hat zunächst einmal den Wert, dass die Kirche als Vermittlerin anerkannt wird", sagt Kardinal Ortega auf einer Pressekonferenz. „Das bedeutet auch eine Anerkennung für die Rolle der Kirche, dass sie sich um eine Überwindung tiefer Gräben bemüht."
Dass die Gräben tief sind, ist keine Übertreibung. Der Dissident Guillermo Farinas ist im Hungerstreik – er will die Freilassung von fast dreißig kranken politischen Gefangenen erreichen. Orlando Zapata, ein solcher Häftling, ist Ende Februar im Gefängnis gestorben. Ortega hat Farinas gebeten, seinen Hungerstreik abzubrechen – ohne Erfolg. Der Oppositionelle dankte dem Kardinal für seinen Einsatz, äußerte sich aber schockiert, dass Ortega zwar für einen kranken Fidel Castro die Messe gefeiert habe, nicht aber für den in Haft gestorbenen Dissidenten Zapata.
„Die Kirche will eine Erleichterung der Lage der Gefangenen erreichen", sagt der Kardinal nach dem Gespräch mit Raul Castro: „Wir denken etwa an die Freilassung von einigen von ihnen, und darüber sprechen wir direkt."
1998 hatte der damalige Präsident Fidel Castro 300 Häftlinge amnestiert – kurz nachdem Papst Johannes Paul II. die Insel besucht hatte. In der zweiten Junihälfte wird nun der vatikanische „Außenminister", Erzbischof Dominique Mamberti, auf Kuba erwartet.
„Ich glaube, der Dialog, der am Mittwoch begonnen hat, ist nötig und überfällig. Es war ein sehr positiver Dialog – mein Eindruck ist, dass er einen Prozess eröffnet hat!"
Auch die Parteizeitung „Granma" spricht an diesem Donnerstag von einer „positiven Entwicklung in den Kirche-Staat-Beziehungen"; manche Kubaner, etwa im US-Exil, sind allerdings skeptisch, sprechen von einem „Manöver" des Regimes, das durchaus folgenlos bleiben könnte.
„Man muss jetzt abwarten und sehen, was in den nächsten Tagen oder auch Wochen passiert", sagt Radio Vatikans Lateinamerika-Experte Luis Badilla. „Wir dürfen nicht vergessen, ein Gefangener ist weiter im Hungerstreik und schwebt in Lebensgefahr. Auch wenn wir keine genauen Informationen haben, glaube ich, dass die Kirche in der Lage sein könnte, einen Weg zu finden, der aus dieser Situation herausführt. Es geht um die Freiheit für die politischen Häftlinge – es sind heute etwa 200 bis 240 Menschen."
Kardinal Ortega hatte im April das Regime deutlich wie selten zuvor kritisiert: Kuba sei in einer „sehr schwierigen Lage", und das Ausbleiben wirtschaftlicher Reformen und Freiheiten „führt zu Ungeduld und Unbehagen im Volk". Deutlich hatte der Erzbischof von Havanna die Aufnahme direkter Gespräche des Regimes mit den USA gewünscht. Kurz nach seiner Wortmeldung machte er es den so genannten „Damas de Blanco", den Familienangehörigen von politischen Gefangenen, möglich, nach der Sonntagsmesse als stille Demonstration durch die Hauptstadt zu marschieren.
„Das Problem von Kubas Gesellschaft ist vor allem, dass es keine Kommunikation gibt zwischen den einzelnen sozialen Bereichen – innerhalb der Gesellschaft, im Volk, mit den Behörden", so Badilla. „Das ist offensichtlich die Hauptsorge des Kardinals: Wie bekommt man sie alle miteinander ins Gespräch? So, dass jeder dem anderen sagt, was er denkt, wie er die Zukunft des Landes sieht. Ortega weiß: Man riskiert, erst dann zu Lösungen zu kommen, wenn sie eigentlich schon längst zu spät sind und nicht mehr greifen können."
Fernsehbilder zeigen Castro in Uniform, der in einem sehr einfachen Raum mit Kardinal Castro und dem Erzbischof von Santiago, Dionisio Garcia, an einem Holztisch sitzt. Neben ihm die Leiterin des staatlichen Religionsbüros. Castro blickt etwas besorgt, Ortega – in Schwarz – zeigt ein breites Lächeln. In einem knappen Monat landet der vatikanische Mann fürs Äußere in Havanna; dann werden wir wohl den nächsten Akt erleben. Hoffentlich ist es dann für den Dissidenten im Hungerstreik, Guillermo Farinas, nicht zu spät… (rv)

USA: Bischöfe verlassen Menschenrechtskonferenz

Die katholische Kirche in den USA zieht sich aus der Konferenz für Bürger- und Menschenrechte (LCCR) zurück. Das hat an diesem Freitag der Vatikan bekannt gegeben. Anlass für die Entscheidung sei die Unterstützung der neuen Richterin für den Supreme Court durch die Konferenz. Dies sei eine weitere Position der LCCR gewesen, die den Prinzipien der amerikanischen Bischöfe widerspreche. Elena Kagan, die sich für eine Legalisierung von Abtreibungen ausspricht, war von US-Präsident Barack Obama am 10. Mai 2010 als Nachfolgerin von Richter John Paul Stevens für den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten nominiert worden. „Angesichts der jüngsten Vorkommnisse ist es offensichtlich geworden, dass eine weitere Mitgliedschaft der US-Bischofskonferenz (USCCB) aufgrund der vergrößerten Agenda der LCCR nicht möglich ist“, erklärte der Bischof von Rockville Centre, William Murphy. Der LCCR habe als Verteidiger der traditionellen bürgerlichen Rechte Positionen entwickelt, die nicht mit den Prinzipien der US-amerikanischen Bischofskonferenz übereinstimmten. Der Bischof bedauerte die Entscheidung, versprach aber, dass sich die USCCB weiterhin für Menschenrechte, gegen Rassismus und für den Schutz des menschlichen Lebens und dessen Würde einsetzen werde. (rv)

Kuba: Kirche und Regierung sprechen über politische Gefangene

Bei den Gesprächen zwischen Regierung und Kirche auf Kuba ging es auch um die Frage der politischen Gefangenen. Das bestätigte Kardinal Jaime Ortega Alamino am Donnerstag nach einem Treffen mit Staatspräsident Raul Castro am Vortag. In dieser Frage habe man jedoch keine konkreten Ergebnisse erzielt, so der Kardinal weiter. An dem mehr als vierstündigen Treffen nahmen neben Ortega und Castro auch die Religionsbeauftragte der Regierung, Caridad Diego Bello, und der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Dionisio Garcia Ibanez, teil. Ortega sprach anschließend von einem guten Beginn, der fortgesetzt werden solle. Der Dialog zeige die Rolle der Kirche als Mittler. Die Castro-Regierung werde womöglich einige der zurzeit hungerstreikenden Gefangenen freilassen, wenn der vatikanische Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti zur Sozialwoche nach Kuba kommt. Diese findet vom 16. bis 20. Juni statt. – Nach einer Intervention von Kardinal Ortega Anfang Mai hatte Kubas Regierung den Angehörigen inhaftierter Oppositioneller wieder erlaubt, für die Freilassung politischer Gefangener zu demonstrieren. (rv)

D: „Deutschlands Muslime müssen sich als Religionsgemeinschaft beweisen“

Deutschlands Muslime brauchen eine verfassungsrechtliche Vertretung als Religionsgemeinschaft. Und sie müssen das Grundgesetz, wie etwa die Trennung von Staat und Religion, geschlossen akzeptieren. Daran erinnert der Islamwissenschaftler Ralph Ghadban mit Blick auf die Deutsche Islamkonferenz (DIK). Der Migrationsforscher sagte im Gespräch mit Radio Vatikan: „Die Muslime müssen dem Gesetzgeber, den Gerichten, der Bevölkerung in Deutschland beweisen, dass sie religiöse Institutionen sind und keine politischen. Das ist bis heute nicht passiert. Und wenn sie wirklich religiöse Organisationen werden, setzt das voraus, dass ein Prozess der Säkularisierung bei ihnen stattgefunden hat, auch eine theologische Arbeit. Davon sind sie aber sehr weit entfernt."

Ein zweites Problem der Muslime in Deutschland sei organisatorischer Natur, so Ghadban. Die deutsche Politik müsse sich mit Verbänden auseinandersetzen, die jeweils unterschiedliche Richtungen des Islam verträten und untereinander uneinig seien. Darüber hinaus seien weit nicht alle Muslime in Verbänden organisiert. Die auf der aktuellen Islamkonferenz anwesenden Vereine könnten also nicht als Vertretung der 4 Millionen Muslime in Deutschland gelten, auch wenn sie Entscheidungsmacht hätten:

„Diese Organisationen vertreten im besten Fall 15 Prozent der Muslime. Wenn zwei Dachorganisationen ausfallen, ist das ein geringer, aber bedeutender Teil, weil diese Organisationen das Religiöse verwalten, das heißt, sie besitzen die Moscheen. Ich gehe davon aus, dass mit diesen beiden Dachverbänden 450 Moscheegemeinden ausgeschlossen werden." (rv)

Ergebnis 11. Voting: Burka- bzw. Niqab-Verbot?

Abstimmung:
Sollte in Deutschland das Tragen einer Burka bzw. Niqab verboten werden?

Umfragedauer 01.05. – 20.05.2010
Gesamtstimmen bisher: 75

Ja, unbedingt 65
Ja, aber nur in öffentl. Einrichtungen 4
Nein, überhaupt nicht 3
Ist mir egal 3

 

Neues 12. Voting:

Kirchenaustritte?!

Zum Voting   >>>Abstimmen

Südafrika: Schwestern am Ball

Südafrika importiert vor der Fußball-WM „Millionen von Kondomen“ aus Großbritannien: Das sagt Erzbischof Buti Joseph Tlhagale von Johannesburg. Der Kirchenmann ist zutiefst besorgt, dass das Fußballereignis auch zu einem Fest des Menschenhandels wird. Nach seinen Schätzungen werden etwa 40.000 weibliche oder männliche Prostituierte eigens für die WM ins Land gebracht. Da sei es geradezu „heuchlerisch“, dass die südafrikanische Regierung über alles den Slogan decke: „Die Menschen zuerst“. Stefan Kempis berichtet.

„Dass der traurige Menschenhandel ein Ende finde, von dem leider Millionen von Frauen und Kindern betroffen sind“: Das war die Gebetsmeinung des Papstes für diesen Monat Mai. Doch kaum ist der Mai vorbei, startet im Juni die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika – und damit der nächste große Sklavenmarkt. Zumindest befürchten das viele Ordensfrauen: Sie haben ein Netzwerk gegen Menschenhandel, Ausbeutung und Prostitution geschaffen. Eine von vielen: die Salesianerin Bernadette Sangma.
„In Südafrika sind die verwundbarsten Personen die, die vom Land kommen – die kann man leichter hereinlegen, weil sie ja kaum Zugang zu Informationen haben und häufig gar nicht lesen können. Wir befürchten also, dass vor allem Menschen vom Land das Opfer von Menschenhändlern werden – und vor allem junge Leute. Das liegt daran, dass die Regierung angeordnet hat, die Schulen während der ganzen Zeit der Weltmeisterschaft geschlossen zu halten. Die Schüler haben also die ganze Zeit frei und werden damit zu leichten Opfern.“
Die Schwestern, die beim Netzwerk mitmachen, wissen aber, dass sie während des Weltcups nicht nur in Südafrika selbst wachsam sein müssen.
„Uns ist klar, dass es auf dem Gebiet der sexuellen Ausbeutung auch Nachfrage nach Exotik gibt; also könnte es auch zu Menschenhandel nach Südafrika aus sogar sehr entlegenen Gebieten kommen – aus Osteuropa, Thailand oder einigen lateinamerikanischen Ländern.“
Schwester Bernadette, die aus Indien stammt, koordiniert das Netzwerk, dem Ordensfrauen aus fast zwanzig verschiedenen Gemeinschaften angehören. Es heißt „Talita kum“ – mit diesen Worten erweckte Jesus einmal (nach Schilderung des Markus-Evangeliums) ein totes Mädchen zum Leben. Schwester Bernadette hat eine Botschaft an alle Fußballfans:
„Ich würde ihnen gerne sagen, dass es bei der Weltmeisterschaft um das Spiel gehen sollte. Sie sollten sich doch bitte neben der Freude, die sie zu Recht am Fußball haben, nicht auch noch irgendwie auf sexuelle Ausbeutung einlassen!“
Die Bitte geht natürlich auch an die Fußballer selbst. Erst vor drei Wochen wurde bekannt, dass der französische Top-Spieler Frank Ribéry zu den Kunden einer nordafrikanischen Prostituierten gehörte: Offenbar ließ er die Minderjährige auch ins Trainingslager einfliegen, wenn er im Ausland spielte.
„Wenn die Fans und natürlich die Spieler sich nicht auf sexuelle Ausbeutung einlassen würden, dann wäre schon 95 Prozent aller Präventionsarbeit geleistet! Und sie würden sich nicht zu Komplizen machen, wenn so vielen Menschen Leid zugefügt wird.“
Ribéry wurde übrigens vom französischen Teamchef Domenech trotz des Skandals für die WM am Kap nominiert. (rv)