Italien/D: Vatikansprecher und Medienbischof würdigen CIC

Vatikansprecher Federico Lombardi hat die Arbeit der deutschsprachigen Katholischen Nachrichtenagenturen gewürdigt. Am Mittwochnachmittag sprach Lombardi beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Centrum Informationis Catholicum (CIC) in Rom. Weiter ging Lombardi auf die Zeit während des Pontifikatswechsels ein. Sein Fazit lautet, dass „die große Gemeinschaft der Medienleute" Rom nach dem Konklave mit einem Gefühl der Zufriedenheit verlassen habe: „Vor allem hatten sie eine positivere Einstellung gegenüber dem Vatikan und der Kirche als vor ihrem Eintreffen, wo vor allem negative Nachrichten über Spannungen und Skandale die Oberhand hatten."

Das CIC-Büro in Rom liefert Nachrichten für die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen KNA, Kipa und Kathpress. Auch der deutsche Medienbischof Gebhard Fürst aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart würdigte die Arbeit des CIC als „unverzichtbaren Dienst an der Wahrheit". Kirchliches Handeln, so Bischof Fürst, vollziehe sich heute in einer Welt, die „wesentlich geprägt ist und immer mehr geprägt wird von Öffentlichkeit, die von Informations- und Kommunikationsmedien lebt, ja von ihr hergestellt wird und auf kirchliches Handeln wieder zurückwirkt." Dabei sei gerade die Redaktionsarbeit des CIC in Rom von besonderer Bedeutung, um kirchliche Themen aus dem Vatikan in den deutschsprachigen Medien zu platzieren, wobei es um weit mehr als die Verbreitung kirchenrelevanter Themen gehe, so Bischof Fürst. (rv)

Papst bestätigt De Paolis bis 2014 als Delegaten für die Legionäre Christi

Papst Franziskus hat Kardinal Velasio De Paolis als Päpstlichen Delegaten für die Legionäre Christi bestätigt. Das teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit. De Paolis hatte bereits unter Papst Benedikt XVI. diese Aufgabe übernommen. Seit Juni 2010 ist der Kurienkardinal für die Kongregation zuständig. In dem Bestätigungsbrief des Papstes weist Franziskus darauf hin, dass die Legionäre Christi „eine authentische und tiefgründige Erneuerung" durchführen. Für Anfang 2014 ist ein Kapitel der Kongregation geplant, bis dahin bleibt De Paolis Päpstlicher Delegat für die Legionäre Christi. Der Papst hoffe, dass De Paolis ihn über die Vorbereitungen dieses Kapitels auf dem Laufenden halte, so Franziskus in dem Brief an den Kurienkardinal.

Der Papstbrief an Kardinal De Paolis im Wortlaut
(Übersetzung des italienischen Originals)

An den verehrten Bruder
Kardinal VELASIO DE PAOLIS

Während der Audienz am vergangenen 27. Mai haben Sie mich über den Fortgang Ihres Dienstes als Delegat für die Kongregation der Legionäre Christi unterrichtet, der Ihnen am 16. Juni 2010 von meinem hochverehrten Vorgänger, Benedikt XVI., anvertraut worden war. Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie mich über die zur Erfüllung des anspruchsvollen Auftrags geleistete Arbeit informiert haben und versichere Ihnen, dass ich auch Ihre Ausführungen in dem mir mit Schreiben vom 10. Mai 2013 zugesandten Bericht sowie den Inhalt der früheren Berichte und der Unterlagen zur Apostolischen Visitation, die in den Jahren 2009-2010 stattgefunden hat, aufmerksam zur Kenntnis genommen habe.
Hiermit bestätige ich Ihnen, dass Ihr Mandat mit dem Außerordentlichen Generalkapitel der Kongregation der Legionäre Christi abgeschlossen sein wird, das Anfang 2014 unter Ihrem Vorsitz stattfinden soll. Die Aufgaben des Generalkapitels werden hauptsächlich in der Wahl einer neuen Leitung für das Institut sowie in der Approbation der neuen Konstitutionen bestehen, die Sie mir dann zwecks der erforderlichen Überprüfung übersenden werden. Das sind unerlässliche Schritte für den Weg einer authentischen und tiefreichenden Erneuerung der Kongregation der Legionäre Christi und, indirekt, auch für das Wirken der gesamten Bewegung Regnum Christi.

Daher bitte ich Sie, mich über die Vorbereitungen des Generalkapitels auf dem Laufenden zu halten, für das ich den Beistand des Heiligen Geistes anrufe, damit er alle Ordensleute dazu ansporne, sich mit größtem Einsatz der Aufgabe der tieferen Erkenntnis ihrer Berufung in Kirche und Welt zu widmen.

Ihnen spreche ich meine aufrichtige Anerkennung für Ihren großzügigen Einsatz aus und möchte durch Sie allen Legionären Christi, den gottgeweihten Männern und Frauen der Bewegung Regnum Christi sowie den in ihr tätigen Laien ein Wort der Ermutigung zukommen lassen. Ich versichere ihnen mein Gebetsgedenken, erteile ihnen von Herzen einen besonderen Apostolischen Segen und vertraue alle der mütterlichen Sorge Mariens, der Mutter der Kirche, an.

Aus dem Vatikan, 19. Juni 2013

Franziskus (rv)

Vatikan/D: Kardinal Koch sieht Differenzen zwischen Katholiken und Lutheranern

Die sogenannte „Orientierungshilfe" zur Familie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stößt immer mehr auf Kritik, auch innerhalb der evangelischen Kirche selbst. So spricht der ehemalige evangelische Bischof Hartmut Löwe von einer „fatalen Desorientierung" und fordert die Leitung der EKD, den Rat, auf, den Text zu korrigieren. „Andernfalls werden immer mehr evangelische Christen in ihrer Kirche heimatlos", schreibt Löwe in einer Stellungnahme. Er war von 1980 bis 1992 Präsident im EKD-Kirchenamt. Das EKD-Papier vertritt ein erweitertes Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit Kindern einschließt.

Auf katholischer Seite wird das Familienpapier als „ökumenischer Stolperstein" betrachtet. So sieht der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in der EKD-Schrift einen Kurswechsel und eine Abkehr von der biblischen Sicht von Mann und Frau. Voderholzer hatte die „evangelischen Mitchristen" am vergangenen Sonntag in einer Predigt gebeten: „Kehrt bitte auf den Boden der Heiligen Schrift zurück! Welchen Sinn soll Ökumene haben, wenn das gemeinsame Fundament der Heiligen Schrift nicht mehr ernst genommen wird?"

Für den vatikanischen Ökumene-Verantwortlichen, Kurienkardinal Kurt Koch, handelt es sich um ein Zeichen dafür, dass innerhalb des Luthertums heute verstärkt Meinungsverschiedenheiten feststellbar seien. Im Gespräch mit Radio Vatikan betont er, dass der unmittelbare Ansprechpartner in Deutschland nicht der Päpstliche Einheitsrat sondern die Deutsche Bischofskonferenz sei.

„Was natürlich eine besondere Herausforderung ist, ist die Feststellung, dass in der ökumenischen Situation zwischen Lutheranern und Katholiken in Deutschland auf ethischer Ebene immer mehr Differenzen auftreten. Der weitgehend vorhandene oder vorhanden gewesene Konsens in bioethischen Fragen zum Beispiel ist eigentlich nicht mehr da und jetzt ist zu diesem neuen Dokument zu sagen, dass zur Frage der Familie mit dem Katholischen kein Konsens da ist."
(rv)