Legionäre Christi: Vatikan billigt neue Regeln

Legionäre ChristiDer Heilige Stuhl hat die überarbeiteten Regeln der „Legionäre Christi“ approbiert. Das teilt der neue Generaldirektor der Gemeinschaft, Pater Eduardo Robles-Gil, mit. Die Ordenskongregation des Vatikans gab danach schon am 16. Oktober ihr Plazet zu den „Konstitutionen“. Das ist ein wichtiger Schritt der „Legionäre“ in ihrem Genesungsprozess; die in Mexiko entstandene Gemeinschaft war ins Trudeln geraten, als kurz nach dem Tod ihres Gründers Marcial Maciel 2008 Einzelheiten seines skandalträchtigen Lebens, darunter auch sexuelle Missbrauchsfälle, bekannt wurden. 2010 bescheinigte der Vatikan Maciel nach einer Untersuchung „schwerwiegende, objektiv unmoralische Verhaltensweisen“, „Verbrechen“, „Skrupellosigkeit“ und völliges „Fehlen eines echten religiösen Gefühls“.

Die erneuerten Konstitutionen sind im Internet auf spanisch veröffentlicht worden; sie sind das Ergebnis eines dreijährigen, intensiven Konsultationsprozesses und sind bereits in Kraft getreten. Im Januar und Februar hatte bereits ein Außerordentliches Generalkapitel der „Legionäre“ dem Regelwerk zugestimmt; damit war auch die Amtszeit von Kardinal Velasio De Paolis als Übergangs-Leiter der Gemeinschaft zu Ende gegangen. Benedikt XVI. hatte De Paolis 2010 zum „Päpstlichen Delegaten“ ernannt, um den Erneuerungsprozess der „Legionäre“ zu lenken.

Die neuen Konstitutionen sind sehr viel kürzer als die früheren; sie sollen, so ein Pressestatement, „eine Form der Autoritätsausübung sicherstellen, die mehr Teilhabe der Mitglieder erlaubt und stärker auf einer Linie mit dem Kirchenrecht liegt“. Mitglieder der „Legionäre“ sollen Beichtväter und geistliche Begleiter haben, „die nicht identisch mit den Oberen der Kongregation sind“: Das soll „Gewissensfreiheit“ fördern. Auch die ebenfalls von Pater Maciel gegründete Laienbewegung „Regnum Christi“ macht derzeit einen Reinigungsprozess durch, allerdings ist sie noch nicht soweit wie die Kleriker-Kongregation der „Legionäre Christi“. (rv)

Legionäre Christi bekommen einen vatikanischen Assistenten

Legionäre Christi Der Vatikan wird den Erneuerungsprozess der „Legionäre Christi“ mit einem externen Assistenten begleiten. Das bestätigte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi an diesem Mittwoch. Der Generaldirektor der Ordensgemeinschaft, Eduardo Robles Gil, hatte bereits am Montag in einem Videointerview bekannt gegeben, dass es einen solchen Assistenten geben werde. Der neue Beauftragte des Vatikans werde den Neuaufbau der Gemeinschaft unterstützen, ohne aber in die Belange des Ordens einzugreifen, bestätigte Lombardi in der Erklärung von diesem Mittwoch. Näheres dazu wird offenbar Anfang Juli bekanntgegeben: Am 3. Juli werde eine Vatikandelegation den Zentralsitz der Ordensgemeinschaft besuchen. Die Visite des Präfekten und Sekretärs der vatikanischen Ordenskongregation, Kardinal João Braz de Aviz, und von Erzbischof José Rodríguez Carballo sei ein „Zeichen brüderlicher Nähe“, so Lombardi. (rv)

Legionäre Christi: Nach den Skandalen die Wiederentdeckung des eigenen Charismas

Legionäre ChristiUm die Legionäre Christi ist es etwas ruhiger geworden. In den vergangenen Jahren waren die Skandale um deren Gründer, den mexikanischen Priester Marcial Marciel Degollado, um Doppelleben und Veruntreuung, um Missbrauch und Verdunkelung immer wieder Gesprächsstoff. Eine apostolische Visitation durch den Vatikan bestätigte Missbrauch und andere Vorwürfe. Am 1. Mai 2010 veröffentlichte der Vatikan eine Stellungnahme: „Die Apostolische Visitation hat ergeben, dass die Lebensführung von Pater Marcial Maciel Degollado ernste Folgen im Leben und in der Struktur der Kongregation der Legionäre Christi verursacht hat, und zwar dermaßen, dass ein Weg tiefgehender Revision erforderlich sein wird." Diesen Weg ist die Legion in den vergangenen Jahren gegangen, ein Delegat – Kardinal Velasio de Paolis – hat sie im Namen des Vatikans geleitet und im kommenden Januar will man in einem Generalkapitel die zu erneuernden Strukturen beraten, diese verabschieden und eine neue Leitung wählen.

Aber Struktur ist ja nicht alles, dahinter liegt immer auch ein geistlicher Weg, ein Kern, eine Spiritualität. Wie es damit aussieht, darüber unterhalten wir uns heute mit Pater Sylvester Heeremann LC. Er ist Generalvikar der Legionäre Christi und amtierender Generaldirektor und spricht über den Weg, den die Legion genommen hat…

„Ein Weg, der sicher auch noch nicht abgeschlossen ist. Der Heilige Vater hat 2010 nach der Visitation durch fünf Bischöfe und einer gründlichen Auseinandersetzung mit unserer Realität uns im Wesentlichen zwei Aufgaben gegeben. Die erste ‚Hausaufgabe’ bezieht sich auf das Verständnis des Charismas und der Strukturen, die dieses Charisma schützen oder auch ausdrücken sollen. Das ist mehr der theoretische Bereich. Und dann die Revision unseres Lebens.

Zum ersten Punkt würde ich sagen, dass es ein sehr fruchtbarer Weg war, uns damit auseinander zu setzen, was der Kern ist, der die Legionäre Christi ausmacht, was ist das Charisma, also was wollte der Heilige Geist der Kirche durch unsere Gemeinschaft nahe bringen. Es war wichtig, dass wir uns damit auseinander setzen, weil wir immer in der Versuchung standen und wohl auch in sie gefallen sind, fast jede Meinungsäußerung des Gründers auf Charisma-Ebene zu heben. Dinge sind mit dem Wert von Charisma belegt worden und deswegen nicht hinterfragbar gemacht worden, die hinterfragbar sind. Die waren in der Mehrheit vielleicht gute und nützliche Sachen, aber vielleicht für die 1950er Jahre oder für Mexiko, nicht für Deutschland oder für das Jahr 2010.

Das war ein sehr fruchtbarer Prozess, der nicht einfach war, weil wir eben anerkennen mussten, dass viele Dinge, die wir für nicht hinterfragbar hielten, doch hinterfragbar sind. Das war das wichtigste Umdenken."

Umdenken, neu denken, neu aufschreiben: Nun hat die Legion aber eine Geschichte, und sie hat Mitglieder, die das alles miterlebt haben.

„Ich glaube, dass die Einberufung des Kapitels für uns oder für die Mehrheit auch ein Einbiegen in die Zielgerade ist und dass die große Mehrheit der Mitbrüder mit Vertrauen und einer großen Gelassenheit jetzt heute dasteht und auf das Kapitel schaut, nach drei auch schwierigen Jahren, in denen wir auch intern auch unsere Höhen und Tiefen hatten und interne Spannungen, weil jeder die Tatsachen um den Gründer auf seine Weise aufarbeiten und erleben musste. Diese grundsätzlich Positive Diagnose schließt natürlich nicht aus, dass es weiterhin Spannungsfelder gibt und dass es auch weiterhin Positionen unter den Mitbrüdern gibt, wo nicht alle gleich in wichtigen Fragen einer Meinung sind."

„Es ist sicher spannungsreich. Wandel ist immer etwas Schweres und verursacht auch Ängste und dann gibt es die einen, die vorpreschen und die anderen, die auf der Bremse stehen. Heute ist es glaube ich so, dass Gott sei Dank nicht nur Vertrauen da ist, sondern auch ein Verständnis dafür, was in den letzten Jahren geschehen ist. Dadurch, dass alle mitmachen konnten, mitreden konnten, fühlen sich auch alle mitgenommen. Und wie gesagt: Heute, auch wenn es für einige sehr schwer war, zu lernen, dass nicht alles gut aber auch nicht alles schlecht war, also das Gleichgewicht zu finden, was zu bewahren und was zu ändern ist, hat die große Mehrheit es geschafft, sich darauf einzuschwingen und wir haben auch untereinander einen neuen Einklang gefunden, der uns die Kraft gibt, weiter zu gehen und weiter zu bauen."

Das Generalkapitel wird Anfang Januar zusammen treten, um den Prozess abzuschließen, der mit der Visitation von 2010 begonnen wurde.

„Das Generalkapitel hat im Wesentlichen drei Aufgaben. Die erste Aufgabe ist die der Konstitutionen, das noch einmal in aller Freiheit zu diskutieren, wobei natürlich dieser ganze Weg ein brauchbares Produkt hervorgebracht hat. Das wird ein wichtiger Teil sein. Dann wird es aber auch darum gehen, die letzten drei Jahre abzuschließen und alles, was wir in den Jahren gelernt haben ins Wort zu fassen, sich noch einmal über die Geschichte zu äußern und zu versuchen, als Gemeinschaft noch einmal die Aufarbeitung auf eine fruchtbare Weise abzuschließen. Welche Themen da hinein kommen, das wird das Generalkapitel selber entscheiden müssen. Das ist die zweite große Aufgabe. Die wichtigste Aufgabe ist natürlich die Wahl eines neuen Generaldirektors und eines neuen Generalrates."

Aber was heißt das geistlich? Wie setzen die Legionäre Christi die Vorgaben aus dem Vatikan um und was wird sich ändern? Immerhin reagiert das alles auf eine Vorgabe des Papstes, der nach einer „tiefgreifenden Revision".

„Nach der Visitation der fünf Bischöfe hat er drei Bereiche aufgegeben, über die wir nachzudenken hatten. Das eine war die Gefahr, in das zu fallen, was er ‚Effizientismus’ nannte. Das zweite: Dass wir uns über die Ausbildung unserer Mitbrüder Gedanken machen sollen und drittens die Ausübung der Autorität.

In diesen drei Bereichen haben wir eine Gewissenserforschung gemacht. Der Bereich Effizientismus ist positiv formuliert sozusagen die Aufforderung, im apostolischen Einsatz den Vorrang der Gnade und der Freiheit der Person wirklich zu würdigen. Wir sind ein sehr apostolischer Orden, ein sehr aktiver Orden, und diesen aktiven Aspekt haben wir in der Vergangenheit vielleicht manchmal übertrieben. Der Gründer hat uns etwas hinterlassen, was zwar etwas Positives ist, was man aber leicht übertreiben kann: Den Wunsch, etwas zu erreichen, etwas zu bewegen, Einfluss auf die Welt zu haben im positiven Sinn. Wenn man da zu sehr auf die Ergebnisse aus ist und zu sehr greifbare Resultate erreichen will, ist das aus der Sicht des Evangeliums heraus eine zweischneidige Sache. In dem Bereich sehen wir, dass wir uns da reinigen mussten und nicht so sehr auf unsere Fähigkeiten zu vertrauen und mit aller Kraft sozusagen versuchen, etwas zu erreichen.

In den beiden anderen Bereichen haben wir gesehen, dass wir da wirklich Bedarf hatten, uns mit den kritischen Fragen auseinanderzusetzen. Wir haben in den Jahren viel über den Bereich Ausübung der Autorität nachgedacht, wie wichtig es ist, die Teilnahme der betroffenen Ordensmitglieder an Entscheidungen zu stärken. Wir hatten eine sehr vertikale Struktur wo die Autorität sehr personal war. Im Grunde hat der Generalobere also in der Vergangenheit der Gründer vieles selber entschieden, auch ohne dass er seinen Rat hinreichend einbezogen hat. Das Moderieren der persönlichen Autorität durch die Räte war etwas, was wir bei uns nachholen mussten und was nicht gut entwickelt war. Da versuchen wir jetzt eine neue Brüderlichkeit und vor allem die Einbindung der Einzelnen und der Gemeinschaft in die Entscheidungsprozesse.

Das mag abstrakt klingen, führt aber zu einem echten Kulturwandel." (rv)

Papst bestätigt De Paolis bis 2014 als Delegaten für die Legionäre Christi

Papst Franziskus hat Kardinal Velasio De Paolis als Päpstlichen Delegaten für die Legionäre Christi bestätigt. Das teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit. De Paolis hatte bereits unter Papst Benedikt XVI. diese Aufgabe übernommen. Seit Juni 2010 ist der Kurienkardinal für die Kongregation zuständig. In dem Bestätigungsbrief des Papstes weist Franziskus darauf hin, dass die Legionäre Christi „eine authentische und tiefgründige Erneuerung" durchführen. Für Anfang 2014 ist ein Kapitel der Kongregation geplant, bis dahin bleibt De Paolis Päpstlicher Delegat für die Legionäre Christi. Der Papst hoffe, dass De Paolis ihn über die Vorbereitungen dieses Kapitels auf dem Laufenden halte, so Franziskus in dem Brief an den Kurienkardinal.

Der Papstbrief an Kardinal De Paolis im Wortlaut
(Übersetzung des italienischen Originals)

An den verehrten Bruder
Kardinal VELASIO DE PAOLIS

Während der Audienz am vergangenen 27. Mai haben Sie mich über den Fortgang Ihres Dienstes als Delegat für die Kongregation der Legionäre Christi unterrichtet, der Ihnen am 16. Juni 2010 von meinem hochverehrten Vorgänger, Benedikt XVI., anvertraut worden war. Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie mich über die zur Erfüllung des anspruchsvollen Auftrags geleistete Arbeit informiert haben und versichere Ihnen, dass ich auch Ihre Ausführungen in dem mir mit Schreiben vom 10. Mai 2013 zugesandten Bericht sowie den Inhalt der früheren Berichte und der Unterlagen zur Apostolischen Visitation, die in den Jahren 2009-2010 stattgefunden hat, aufmerksam zur Kenntnis genommen habe.
Hiermit bestätige ich Ihnen, dass Ihr Mandat mit dem Außerordentlichen Generalkapitel der Kongregation der Legionäre Christi abgeschlossen sein wird, das Anfang 2014 unter Ihrem Vorsitz stattfinden soll. Die Aufgaben des Generalkapitels werden hauptsächlich in der Wahl einer neuen Leitung für das Institut sowie in der Approbation der neuen Konstitutionen bestehen, die Sie mir dann zwecks der erforderlichen Überprüfung übersenden werden. Das sind unerlässliche Schritte für den Weg einer authentischen und tiefreichenden Erneuerung der Kongregation der Legionäre Christi und, indirekt, auch für das Wirken der gesamten Bewegung Regnum Christi.

Daher bitte ich Sie, mich über die Vorbereitungen des Generalkapitels auf dem Laufenden zu halten, für das ich den Beistand des Heiligen Geistes anrufe, damit er alle Ordensleute dazu ansporne, sich mit größtem Einsatz der Aufgabe der tieferen Erkenntnis ihrer Berufung in Kirche und Welt zu widmen.

Ihnen spreche ich meine aufrichtige Anerkennung für Ihren großzügigen Einsatz aus und möchte durch Sie allen Legionären Christi, den gottgeweihten Männern und Frauen der Bewegung Regnum Christi sowie den in ihr tätigen Laien ein Wort der Ermutigung zukommen lassen. Ich versichere ihnen mein Gebetsgedenken, erteile ihnen von Herzen einen besonderen Apostolischen Segen und vertraue alle der mütterlichen Sorge Mariens, der Mutter der Kirche, an.

Aus dem Vatikan, 19. Juni 2013

Franziskus (rv)

Missbrauchsfälle werden geprüft

Der Vatikan prüft Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs durch Mitglieder der „Legionäre Christi". Das hat Papstsprecher Federico Lombardi Journalisten gegenüber bestätigt. Die „kompetenten kirchlichen Oberen" hätten „die gültigen Normen befolgt und einige Fälle, die fast alle schon Jahrzehnte zurückliegen, der Glaubenskongregation gemeldet". Die „Legionäre Christi" sind in einer schweren Krise, seit bekannt wurde, dass ihr 2008 verstorbener Gründer Marcial Maciel Degollado Minderjährige mißbraucht und mindestens zwei Kinder gezeugt hatte. (rv)

Italien: „Keine inhaltliche Einmischung bei Zenit“

Die katholische Presseagentur Zenit verliert weitere leitende Mitarbeiter. Nach dem Rücktritt des Chefredakteurs Jesus Colina haben weitere verantwortliche Redakteure der Agentur ihr Ausscheiden mitgeteilt. Zenit ist mit den Legionären Christi verbunden, der Orden verantwortet die in sieben Sprachen in Rom erscheinende Agentur. Die Journalisten hatten als Begründung für ihren Rückzug unter anderem auf die „Betonung der institutionellen Abhängigkeit der Agentur" durch die Legionäre Christi verwiesen. Aus Sicht der Kongregation stellt sich der Abschied der Journalisten in anderer Perspektive dar. Pater Andreas Schöggl, Sprecher der Gemeinschaft der Legionäre Christi in Rom:

„Herr Colina hat in den vergangenen zwei, drei Jahren auf eigene Initiative zwei neue Nachrichtenagenturen gegründet, und zwar H2O News für Kurzvideos und kürzlich auch Aleteia für Social Media und Fragen und Antworten über den katholischen Glauben, wo er auch als Gründer und Leiter dieser Initiativen stark involviert war. Das hat dazu geführt, dass der Leitungsrat von Zenit ihn vor die Entscheidung stellen musste, entweder seine persönlichen Projekte weiterzuführen oder mit voller Kraft weiter als Chefredakteur von Zenit zu arbeiten. So kam es zu einer einvernehmlichen Trennung. Und es ist nicht unbedingt überraschend, dass einige seiner Mitarbeiter bei Zenit auch bei seinen neuen Projekten mitarbeiten werden und daher die Agentur Zenit verlassen."

Die Agentur Zenit ist aus der Kongregation hervorgegangen und wird auch in ihrer Arbeit von den Legionären begleitet. So sind im Leitungsrat der Agentur Patres der Kongregation vertreten. Die nun ausscheidenden Redakteure hatten geäußert, die Legionäre Christi würden „die institutionelle Abhängigkeit zu sehr betonen", also sich in das Redaktionsgeschäft einmischen. Pater Schöggl weist das zurück: In der täglichen Arbeit seien die Journalisten unabhängig.

„Die Legionäre Christi haben Zenit gegründet als einen Dienst an der Kirche, und es gab immer eine große Bandbreite für alles, was katholisch ist, sowohl was die Mitarbeiter anlangt, als auch was die Inhalte anlangt. Wir haben keine Absicht, uns verstärkt im Redaktionsbereich zu involvieren oder dort andere Richtlinien aufzustellen. Die Mission von Zenit bleibt dieselbe wie bei der Gründung vor 14 Jahren." (rv)

Rom: Die „Legionäre Christi“ haben 61 neue Priester

Sie wurden am Heiligen Abend in der römischen Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern geweiht. Kardinal Velasio de Paolis, der Päpstliche Delegat für die Ordensgemeinschaft, nahm die Weihe vor, informierte die Ordensprovinz Mitteleuropa der „Legionäre" an diesem Sonntag. Unter den Neupriestern sind ein Deutscher aus Vaihingen bei Stuttgart sowie ein Brüderpaar aus Südtirol, fast die Hälfte der Neupriester stammt hingegen aus Mexiko, wo der Orden gegründet wurde. Die „Legionäre Christi" sind damit beschäftigt, eine tiefe interne Krise zu überwinden, die entstand, als das Doppelleben ihres Gründers Pater Marcial Maciel Degollado bekannt wurde. Der Mexikaner war Vater von drei Kindern und soll Seminaristen sexuell missbraucht haben. (rv)

USA: Sohn verklagt Legionäre-Gründer wegen Missbrauchs

Die Auseinandersetzung um den Gründer der Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi, Marcial Maciel Degollado, wird jetzt auch vor Gericht weiter geführt. Dem 2008 verstorbenen werden Missbrauch von Menschen, Unterschlagung von Geldern und ein Doppelleben vorgeworfen. Wie die Nachrichtenagentur associated press meldet, will jetzt ein Sohn des Ordensgründers die Gemeinschaft verklagen. Jose Raul Gonzales sei jahrelang von seinem Vater missbraucht worden. Nun wirft er den Legionären vor, davon gewusst und nichts getan zu haben. Seine Mutter Blanca Lara Gutierrez berichtet von einem jahrelang andauernden Doppelleben Marcials, aus dem zwei Kinder und eine Adoption hervorgegangen seien. Zwei von diesen drei Kindern seien von Maciel sexuell missbraucht worden. Um dieses Doppelleben auch vor ihr geheim halten zu können, habe sich Maciel den Namen Jose Rivas zu gelegt und behauptet, Angestellter einer internationalen Ölgesellschaft und CIA Agent zu sein. Erst 1997 habe sie die Wahrheit herausgefunden. Die Legionäre Christi haben selber offiziell festgestellt, dass ihr Ordensgründer mindestens ein Kind hatte, das jetzt in Spanien lebe, und darüber hinaus Priesterseminaristen sexuell missbraucht habe. Gonzales hat durch seinen Anwalt Jeff Anderson mitteilen lassen, dass er zuvor vom Orden 26 Millionen Dollar für sein Schweigen zu diesen Fällen verlangt habe. Maciel habe seinen Kindern eine finanzielle Absicherung versprochen, diese Forderung sei also nur das, was den Kindern zustünde, so der Spezialanwalt für Missbrauchsfälle bei der Klageeinreichung in Connecticut/USA. Der Vatikan hatte vor einem Jahr eine Untersuchung der Ordensgemeinschaft begonnen, die Ende April diesen Jahres zu Ende gegangen ist. Konkrete Maßnahmen zur Aufarbeitung will der Vatikan in der nächsten Zeit bekannt geben. Dazu soll auch die Benennung eines externen Leiters der Ordensgemeinschaft gehören. Der Papst hatte am 1. Mai betont, die Kirche werde die Legionäre Christi nicht alleine lassen, der Enthusiasmus der Mitglieder müsse bewahrt, aber das Charisma des Ordens neu definiert werden. (rv) 

Vatikan: „Legionäre Christi“ müssen sich neu definieren

Die „Legionäre Christi" benötigen eine Neudefinierung ihres Charismas. Das ist eines der Schlussfolgerungen, die die fünf beauftragten Bischöfe der Apostolischen Visitation dem Papst anvertraut haben. Der Papst versichere den Mitgliedern der „Legionäre Christi" und der dazugehörenden Bewegung „Regnum Christi", dass die Kirche sie nicht alleine lasse. Das gab der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag bekannt.
Papst Benedikt XVI. werde den „Legionären Christi auf dem Weg der Reinigung" beistehen, heißt es in der vatikanischen Medienmitteilung. Dazu zähle auch die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle innerhalb der Kongregation, die durch den Gründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008) geschehen sind. Auch müsse das Aufbausystem der „Legionäre Christi" neu überdacht werden. Dem Papst sei es wichtig, dass „der Enthusiasmus vieler Mitglieder weiter bestehen" bleibe. Der Gründer der „Legionäre", der mexikanische Priester Marcial Maciel Degollado, soll zahlreiche minderjährige Seminaristen sexuell missbraucht haben. Außerdem habe er mit zwei Frauen mindestens drei Kinder gezeugt, wie der Orden erst kürzlich in einer offiziellen Entschuldigung mitteilte. Konkrete Maßnahmen und Entscheidungen, um den Orden „zu reinigen", sind vorerst nicht genannt worden. Diese sollen vom Papst nach einer gründlichen Auswertung der Ergebnisse getroffen werden.
Beauftragt wurden damit der spanische Bischof Ricardo Blazquez Perez von Bilbao, der US-amerikanische Erzbischof von Denver, Charles Chaput, der chilenische Erzbischof von Concepcion, Ricardo Ezzati Andrello, sowie der Bischof von Tepic in Mexiko, Ricardo Watty Urquidi, und der italienische Bischof von Alessandria, Giuseppe Versaldi. Die erste Phase des Ermittlungsverfahrens, die im Juli 2009 begann, wurde im vergangenen März abgeschlossen. (rv)

Vatikan: Beratungen über Legionäre Christi

Fünf Bischöfe stellen am Freitag im Vatikan ihre Überlegungen zur Zukunft der „Legionäre Christi" vor. Das bestätigte der Vatikan an diesem Mittwoch. Die Bischöfe waren vom Papst mit einer Apostolischen Visitation der Gemeinschaft beauftragt worden. Grund waren schwere Vorwürfe gegen den inzwischen verstorbenen Gründer der „Legionäre", den Mexikaner Macial Maciel Delgado; dieser soll ein Doppelleben geführt sowie Kinder und Seminaristen sexuell missbraucht haben. Nach den Beratungen vom Freitag will der Vatikan ein Statement veröffentlichen; mit einer schnellen Entscheidung über die Zukunft der Gemeinschaft ist aber nicht zu rechnen. Erst wird der Papst über die Berichte der fünf Bischöfe nachdenken. – Derweil ist ein Dokument der vatikanischen Glaubenskongregation von 2007 bekannt geworden. In dem Schreiben teilt die Behörde der Kongregation für Heiligsprechungen mit, dass Papst Johannes Paul II. offenbar nicht umfassend über die Vorwürfe gegen Macial Maciel informiert gewesen sei. Es habe jedoch einige an den Papst gerichtete Briefe mit Anschuldigungen gegen den mexikanischen Ordensgründer gegeben. Ob diese das Kirchenoberhaupt erreichten, geht aus dem Schreiben der Glaubenskongregation nicht hervor. (rv)