Papst: „Krieg ist Selbstmord der Menschlichkeit „

ItalienPapst Franziskus hat am Sonntagmorgen eine Messe mit italienischen Soldaten gefeiert, die bei Friedensmissionen im Ausland verletzt worden sind. Anlass war der italienische Nationalfeiertag, der am 2. Juni begangen wird. Es waren die Eltern von 24 gefallenen Soldaten anwesend, außerdem 13 Kriegsversehrte.

„Wir sind heute zusammengekommen, um für unsere Toten zu beten, für unsere Verwundeten, für die Opfer jenes Irrsinns, den der Krieg darstellt! Es ist der Selbstmord der Menschheit und der Menschlichkeit, denn der Krieg tötet das Herz, er tötet den Kern der Botschaft unseres Herrn: Er tötet die Liebe! Denn der Krieg entsteht aus Hass, aus Neid, aus dem Verlangen nach Macht, und – wir sehen es oft – aus jenem atemlosen Streben nach mehr Macht."

Immer wieder versuchten die Menschen, die Probleme der Welt kriegerisch zu lösen:

„Warum? Weil für sie Geld wichtiger ist als die Menschen. Der Krieg ist genau das: Es ist ein Glaubensbekenntnis an das Geld, an die Götzen, die Götzen des Hasses, jene Götzen, die dich dazu bringen, deinen Bruder zu töten und letztlich die Liebe. Mir kommt das Wort Gott Vaters an Kain in den Sinn, der aus Neid seinen Bruder getötet hatte: ‚Kain, wo ist dein Bruder?’ Auch wir heute können diese Stimme hören: Es ist unser Gottvater, der weint, der weint wegen unseres Irrsinns; der zu uns spricht ‚Wo ist dein Bruder?’; der zu allen Mächtigen der Erde spricht: ‚Wo ist euer Bruder? Was habt ihr getan!"

Die Predigte mündete in ein Gebet, ein Gebet „mit den Tränen des Herzens":

„Wende; Herr, dein Antlitz uns zu und erbarme dich unser, denn wir sind traurig und haben Angst. Schau auf unser Leid und Not und vergib alle Sünden, denn hinter einem Krieg stehen immer Sünden: Die Sünde des Götzendienstes, die Sünde, die Menschen auf dem Altar der Macht zu opfern. Wende dich uns zu, o Herr, und erbarme dich unser, denn wir sind traurig und haben Angst. Schau auf unsere Not und unser Leid. Wir vertrauen fest darauf, dass der Herr uns erhören wird und etwas tun wird, um uns den Geist des Trostes zu schenken. Und so sei es."

Als Termin hatte man mit Bedacht den 2. Juni gewählt, den italienischen Nationalfeiertag. Italien begeht dieses „Fest der Republik" mit einer Militärparade und einer Kranzniederlegung am Grabmal des unbekannten Soldaten. (rv)

D: Cordes vertritt den Papst

Kardinal CordesDer Vatikan hat am Samstag das offizielle Schreiben des Papstes an Kardinal Paul Joseph Cordes veröffentlicht, mit dem er ihn zu seinem Legaten bei der Abschlussfeier des Eucharistischen Kongresses in Köln beauftragt. Das Schreiben mit dem Titel „Eucharistica Synaxis" zitiert zu Beginn aus dem fünften Kapitel des Konzilsdekrets „Presbyterorum Ordinis": „Die Zusammenkunft zur Feier der Eucharistie, der der Priester vorsteht, ist also die Mitte der Gemeinschaft der Gläubigen. Die Priester leiten darum die Gläubigen an, die göttliche Opfergabe in der Messfeier Gott dem Vater darzubringen und mit ihr die Hingabe ihres eigenen Lebens zu verbinden." Papst Franziskus fordert Cordes in dem Schreiben auf, bei dem Kongress von der Eucharistie als einem Geschenk Jesu Christi seiner selbst an die Menschheit zu sprechen, und zu einer Erneuerung des geistlichen Lebens aufzurufen. – Der Eucharistischen Kongress findet vom 5. bis 9. Juni in Köln statt. Der Vatikan gab auch bekannt, wer den Kurienkardinal bei seiner Mission begleiten wird: Msgr. Winfried Haunerland, Professor für Liturgiewissenschaft in München und Pfarrer Stefan Rau, Pfarrer der Josefsgemeinde in Münster. (rv)