Vor sieben Jahren starb Johannes Paul II.

An diesem Montag jährt sich zum siebten Mal der Todestag von Papst Johannes Paul II. Im Mai letzten Jahres ist der Papst aus Polen selig gesprochen worden, jetzt hofft der Postulator für seine Heiligsprechung auf ein „Zeichen Gottes": „Ein solches Zeichen Gottes wäre ein neues Wunder" auf die Fürsprache Johannes Pauls. Das sagte der Postulator, Pater Stanislaw Oder, im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Im Moment treffen aus vielen Teilen der Welt Hinweise auf Gnaden ein, die durch die Fürsprache von Johannes Paul II. erwirkt wurden, und einige Berichte sind sicher interessant. In einem bestimmten Fall warte ich gerade auf das Dossier mit den Belegen, um eine tiefergehende Untersuchung starten zu können, um zu einem guten Urteil zu gelangen."

Dass Johannes Paul II. „wirklich in unsere Herzen und Häuser eingetreten" ist, dafür sprechen aus Sicht von Pater Oder „die nicht abreißenden Besuche an seinem Grab im Petersdom".

„Ein anderes Phänomen, das in diesem ersten Jahr seit Johannes Pauls Seligsprechung aufgekommen ist, ist die Wallfahrt seiner Reliquien. Sie ist gewissermaßen spontan aufgekommen: Es fing an mit der Präsenz der Blutreliquie auf dem Weltjugendtag in Madrid, von da aus hat sich dann eine internationale Pilgerfahrt ergeben. Erste Etappe war Mexiko, wo die Reliquie durch alle Bistümer gereist ist, dann Kolumbien, und zur Zeit befindet sich das Reliquiar in Nigeria."

Die Reise von Johannes-Paul-Reliquien setzt gewissermaßen die zahlreichen Reisen fort, die den „Eiligen Vater" während seines Pontifikats von 1978 bis 2005 kreuz und quer über den Globus geführt haben. „Johannes Paul ist weiter präsent", sagt Stanislaw Oder: „Seine Ideen, seine Gefühle, die Liebe, die er ausgestrahlt hat", das sei alles noch da. (rv)

Brasilien: Weltjugendtag mit Kreuzwegstation im Slum

Der Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro will das Augenmerk auf Brasiliens Arme und Bedürftige lenken. So soll eine der Kreuzwegstationen durch Rio de Janeiro voraussichtlich in einem Großstadt-Slum stattfinden. Das gab der Präsident des Päpstlichen Laienrates, Kardinal Stanislaw Rylko, an diesem Montag auf einer Pressekonferenz bekannt. Er stellte dort die Ergebnisse des Kongresses zu den Weltjugendtagen vor, den der Päpstliche Laienrat in diesen Tagen in Rocca di Papa bei Rom organisiert hatte. Der Kreuzweg habe sich bei den vergangenen Weltjugendtagen als ein wichtiger Programmpunkt für die jungen Leute herausgestellt, Interesse und Beteiligung seien enorm, berichtete der Kardinal:

„Eine starke Wirkung hatte der Kreuzweg schon beim Weltjugendtag in Paris. Es begann alles etwas anonym, doch im Laufe der Jahre haben wir festgestellt, dass die ,via crucis’ wirklich sehr gut von den jungen Leuten angenommen wird. Was den Weltjugendtag in Rio betrifft, haben wir schon über konkrete Projekte nachgedacht, um den Kreuzweg in den Kontext des lateinamerikanischen Lebens zu stellen. Wir möchten die größtmögliche Teilnahme der jungen Leute erreichen und zugleich einen Moment des Kontaktes schaffen – ähnlich wie beim Weltjugendtag in Sydney, wo es Begegnungen mit den australischen Ureinwohnern gab. Armut ist in Lateinamerika eine der größten Herausforderungen, auch in den Favelas von Rio de Janeiro. Deshalb denken wir an eine Station des Kreuzweges in einem Armenviertel von Rio, zum Beispiel die fünfte Station, wo Simon von Zyrene Jesus half, das Kreuz zu tragen."

Dass der Weltjugendtag in Rio Brasilien verändern wird, davon zeigt sich der Gastgeber des Ereignisses, Erzbischof Orani Tempesta von Rio de Janeiro, überzeugt.

„Der Weltjugendtag in Rio de Janeiro wird ein Segen für die Brasilianer und die Welt. Jedes Mal gehen die Länder verändert aus dieser Erfahrung hervor, die ein Weltjugendtag bietet. Die Jugendlichen werden sich ihrer Verantwortung bewusst, Salz der Erde zu sein und erfassen ihre Möglichkeiten, die Welt besser zu machen."

Vor Hintergrund dieser „Kraft der Veränderung" sei ein Weltjugendtag noch in einem anderen Kontinent mehr als fällig: Afrika. Auch über die Möglichkeit eines internationalen Jugendtreffens in Afrika habe man in Rocca di Papa mit anwesenden afrikanischen Bischöfen gesprochen, so Kardinal Rylko:

„Auf Seiten dieser Bischöfe gibt es große Entschlossenheit und auch großen Stolz, das eines Tages auch ein Weltjugendtag in Afrika stattfinden kann. Wir müssen sagen, dass der erste Schritt dazu schon vor einigen Jahren gemacht wurde., als das Weltjugendtagskreuz durch verschiedene Länder Afrikas pilgerte und von den jungen Afrikanern und Afrikanerinnern mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Wir suchen gerade zusammen mit den afrikanischen Bischöfen nach einem geeigneten Ort für ein solches Ereignis – was die Kommunikation, Sicherheit und Gesundheitsversorgung betrifft. Wir sind sehr vertrauensvoll und entschlossen, auf diesem Weg weiterzugehen, denn der ,junge’ Kontinent Afrika hätte ein solches Ereignis verdient; die Zeit dafür ist gekommen."

Zweiter Weltjugendtag in Lateinamerika
Der Weltjugendtag in Rio de Janeiro findet vom 23.-28. Juli 2013 statt; geistliches Motto ist „Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern" (Mt 28,19). In Brasilien leben 150 Millionen Katholiken, die Zahl der brasilianischen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren beläuft sich auf rund 50 Millionen. Nach dem Weltjugendtag von Buenos Aires im Jahr 1987 kehrt das Weltjugendtagskreuz mit der Begegnung von Rio wieder auf den lateinamerikanischen Kontinent zurück. (rv)

USA: Kardinal Egan feiert 80. Geburtstag

Edward Michael Kardinal Egan feiert heute seinen 80. Geburtstag. Der gebürtige US-Amerikaner ist seit elf Jahren Mitglied des Kardinalskollegiums und verliert durch seinen Geburtstag das aktive Wahlrecht an einem künftigen Konklave. Derzeit setzt sich das Kardinalskollegium folgendermaßen zusammen:

  • Kardinäle mit Wahlrecht:   123
  • Kardinäle ohne Wahlrecht:  89
  • Kardinalskollegium ges.:    212

Kardinal Egan war von 2000-2009 Erzbischof von New York. (vh)

Papst eröffnet mit Palmprozession die Karwoche

Mit der Weihe der Palmzweige und einer Palmprozession auf dem Petersplatz eröffnet der Papst am Sonntagvormittag im Vatikan die Feierlichkeiten zur Kar- und Osterwoche. Vor Beginn der Messe wird Benedikt XVI. neben dem ägyptischen Obelisken die Palmenzweige segnen und sich dann in einer Prozession zum Altar vor der Eingangsfassade der Vatikan-Basilika begeben.

Wie in den vergangenen Jahren hat die süditalienische Region Apulien dafür Olivenbäume und Palmwedel nach Rom transportiert. Es sind diesmal 13 alte Olivenbäume und mehr als 200.000 Zweige von Palmen, Olivenbäumen oder Buchsbaum, die an die Gläubigen verteilt werden. Am Palmsonntag erinnert die Kirche an den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem vor seinem Tod vor 2000 Jahren. An diesem Sonntag begeht die katholische Kirche auch den Weltjugendtag, der in diesem Jahr jedoch ohne zentrale Veranstaltung und nur auf Ebene der Diözesen gefeiert wird.

Höhepunkt der kommenden Woche sind am Gründonnerstag der Abendsmahlsgottesdienst des Papstes in der Lateran-Basilika, der Kreuzweg zu Karfreitag am römischen Kolosseum und die Feier der Osternacht am Abend des Karsamstags im Petersdom. Am Ostersonntag spendet das Kirchenoberhaupt traditionell nach der Festmesse auf dem Petersplatz den Segen „Urbi et orbi".
(rv)

Vatikan/Kuba: „Cor Unum“ finanziert Projekt auf Kuba

Der Päpstliche Rat Cor Unum wird ein neues Projekt für die landwirtschaftliche Entwicklung auf Kuba finanzieren. Dies sei das erste konkrete Ergebnis nach dem Papstbesuch auf der Karibikinsel, sagte Kardinal Robert Sarah, Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum in einem Interview mit Radio Vatikan. Sarah war an der Seite Papst Benedikts XVI. mit nach Lateinamerika gereist, um mit den kubanischen Bischöfen über denkbare Projekte zu sprechen. Es habe zwei mögliche Bereiche für eine Intervention gegeben, man habe sich dann aber für die landwirtschaftliche Förderung entschieden, so der Kardinal weiter. Das Projekt sei Ausdruck der Nächstenliebe des Papstes für das kubanische Volk. (rv)

D/Italien: Neuer Leiter des deutschen Pilgerzentrums in Rom

Die Anlaufstelle schlechthin für alle Rom-Pilger deutscher Sprache bekommt am Palmsonntag einen neuen Leiter. Der Freiburger Diözesanpriester Hans-Peter Fischer löst den Süditaliener Don Antonio Tedesco ab, der das Pilgerzentrum seit drei Jahrzehnten mit viel Engagement leitete. Fischer ist bereits seit eineinhalb Jahren in Rom und leitet hier das Priesterkolleg am Camposanto Teutonico am Vatikan, eine Aufgabe, die er weiterhin wahrnehmen wird. Von Anfang an war er als Nachfolger Tedescos vorgesehen. Gudrun Sailer sprach mit dem neuen Leiter des Pilgerzentrums und wollte zunächst von ihm wissen, was er als ureigenste Aufgabe in seinem neuen Amt empfindet.

„Ich sehe die Aufgabe als Leiter des Pilgerzentrums darin, mit den Menschen zu gehen, sie zu begleiten, einen Glaubensweg zu gehen; den Menschen die Stadt Rom und vor allem die geistliche Tiefe dieser Stadt, die spirituelle Dimension der Ewigen Stadt, die möchte ich ihnen nahebringen."

Ihren Vorgänger im Amt, Don Tedesco, kennen Sie seit vielen Jahren. Was haben Sie an ihm schätzen gelernt, inwiefern ist er Ihnen als Leiter des Pilgerzentrums ein Vorbild?

„Er war präsent, hatte Zeit und eine reiche Erfahrung von der Stadt Rom. Er ist ein guter Übersetzer gewesen, möchte ich sagen, in die deutsche Art und Weise, Religiosität zu leben und die Stadt Rom, ich tu mich schwer, das in Worte zu fassen! Er ist ein Vorbild für mich, den ich auch persönlich sehr schätzen gelernt habe, dieses auf Tuchfühlung mit den Menschen zu gehen – das möchte ich gerne, soweit es mir möglich ist, weiterführen."

Was wünschen Sie sich, dass ein Rom-Pilger oder eine Pilgerin, die hier durch Ihre Hände geht, von dieser Wallfahrt mit nach Hause nimmt?

„Man sollte als Pilger spüren, man kommt zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus, aber schön wäre es ebenso, dass unsere deutschsprachigen Pilger dem Nachfolger des Petrus begegnen, dem heutigen Papst Benedikt."

Sind Sie da auf Kritik der Pilger aus dem deutschen Sprachraum gefasst, die sich eben deshalb nicht so gern in die Schlange zur Generalaudienz einreihen?

„Ja, es stimmt, die deutschsprachigen Pilger sind sehr kritisch. ich möchte einfach um Sympathie werben für diesen Heiligen Vater, der vor allem durch seine tiefen Worte wirkt. Wir erleben den Heiligen Vater in einer solchen menschlichen Tiefe hier auf dem Petersplatz oder bei der Liturgie, er stellt sich nie selbst in den Mittelpunkt, man spürt, dass ihm das zuwider ist. Ich möchte gerne die Menschen hierher führen zum Petersplatz und sie an der Hand nehmen und sie einladen, an der Liturgie mit dem Papst teilzunehmen, um ihnen das zu zeigen. In den eineinhalb Jahren, die ich jetzt hier schon am Camposanto als Rektor sein darf, hab ich feststellen dürfen, dass aus vielen Ressentiments, die anfangs bei Pilgern oder Touristen da waren, umgeschlagen sind in eine Sympathie und gar nicht so selten in eine Begeisterung für diesen unseren Papst Benedikt XVI." (rv)