Vatikan/USA: Reform für US-amerikanische Frauenorden

Die vatikanische Glaubenskongregation hat eine Reform des Dachverbandes der US-amerikanischen Frauenorden eingeleitet. Als Verantwortlicher wurde Erzbischof Peter Sartain von Seattle eingesetzt. Seine Aufgabe ist es, die Arbeit des Dachverbandes LCWR „wo es nötig ist" zu erneuern und zu leiten, heißt es in einer Mitteilung aus dem Vatikan. Gleichzeitig lobte die Glaubenskongregation die Arbeit US-amerikanischer Schwestern. Der Heilige Stuhl nehme „mit Dankbarkeit den großen Beitrag von Ordensfrauen für die Kirche in den Vereinigten Staaten zur Kenntnis", der sich in vielen Schulen, Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen niederschlüge. Die Glaubenskongregation beabsichtige nicht, „über den Glauben und das Leben von Ordensfrauen in den Mitgliederkongregationen zu urteilen". (rv)

Ökumene, Spiritualität, Ökologie: Würdigungen des Pontifikats Benedikt XVI.

Bei seinem Geburtstag waren viele Prominente in Rom, um den Papst zu feiern. Pater Bernd Hagenkord hat sich unter ihnen umgehört und gefragt, wie dieses Pontifikat – bis jetzt – eingeschätzt wird. Würdigungen von Alois Glück, dem Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, von Heinrich Bedford-Strohm, dem Landesbischof der lutherischen Kirche Bayerns, von Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, als Vertreter einer ganz anderen Generation: vom bayrischen Finanzminister Söder, und mit der Perspektive eines etwas versteckten Themas des Papstes, der Ökologie, von Gregor Maria Hanke, dem Bischof von Eichstätt. (rv)

Vatikan bestätigt Eingang einer Antwort der Piusbrüder

Der Vatikan hat am Dienstag eine Antwort des Generaloberen der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X., Bernard Fellay, erhalten. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi auf Anfragen von Journalisten. Der Text werde nun von den zuständigen Stellen im Vatikan überprüft und dann dem Papst zur Entscheidung vorgelegt, heißt es in einem Communiqué der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei" vom Mittwoch. Die der Glaubenskongregation angegliederte Behörde ist für den Kontakt zu den Traditionalisten zuständig. Über den Inhalt von Fellays Schreiben verlautete bislang nichts. Vor Journalisten sagte Lombardi:

„In den nächsten Tagen bzw. Wochen wird sich die Glaubenskongregation konkret mit der Antwort der Piusbruderschaft beschäftigen und erst dann wird sich auch der Papst dazu äußern. Was man bereits sagen kann ist aber, dass der Vatikan eine Antwort erhalten hat, die anders lautet, als die, die vom Vatikan als nicht ausreichend bemängelt wurde. Da gibt es also Fortschritte.
Es hatte ja ein Treffen zwischen Kardinal William Levada und Fellay gegeben und damals hieß es auf Seiten der Lefebvrianer, dass die Vorschläge des Vatikan ungenügend seien. Diese Haltung der Piusbrüder war sehr schwierig für die Kirche."

Der Vatikan hatte Fellay bei einer Begegnung am 16. März aufgefordert, binnen eines Monats eine „lehrmäßige Präambel" zu unterzeichnen und darin das kirchliche Lehramt anzuerkennen. Eine positive Antwort wäre Voraussetzung für eine Aussöhnung mit der seit 1988 getrennten Leitungsspitze der Piusbrüder.

„Es gibt aber auch Vorschläge und Wünsche von Seiten der Piusbrüder, die sie für die Präambel stellen. Selbstverständlich muss dies nun überprüft werden. Dies ist also der nächste Schritt, die nun die Glaubenskongregation machen wird. Es gibt also zum heutigen Zeitpunkt keine Antwort des Papstes auf diese Antwort, weil es noch kein abschließendes positives Resultat gibt."

Papst Benedikt XVI. hatte im Januar 2009 die Exkommunikation der vier Bischöfe zurückgenommen. Im Anschluss hatten Experten der Vatikan-Kommission „Ecclesia Die" sowie der Piusbrüder in einer eineinhalbjährigen Dialogrunde bestehende theologische Differenzen ausgelotet. Streitpunkte waren dabei Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Ökumene, zur Religionsfreiheit und zum interreligiösen Dialog, die bislang von den Piusbrüdern abgelehnt werden. Der Vatikan hatte eine Annahme dieser Konzilsaussagen zur Bedingung für eine Reintegration in die katholische Kirche gemacht. (rv)