Papst empfängt Vatikan-Richter

Papst Benedikt erinnert daran, dass Verfahren zur Feststellung einer Ehe-Nichtigkeit geordnet und sorgsam durchgeführt werden müssen. Im Vatikan empfing er an diesem Freitag die Richter von einem der drei großen vatikanischen Gerichtshöfe; es ist der so genannte „Oberste Gerichtshof der Apostolischen Signatur" unter der Leitung des Kardinals Raymond Leo Burke. Bei der Begegnung rief Benedikt einige Zeilen ins Gedächtnis, die er vor ein paar Jahren in einer Verfügung schrieb:
 „Überall, wo berechtigte Zweifel an der Gültigkeit einer sakramental eingegangenen Ehe bestehen, muss das Nötige getan werden, um zu verifizieren, ob sie begründet sind. Außerdem muss im Einklang mit dem Kirchenrecht dafür gesorgt werden, dass es überall kirchliche Gerichtshöfe gibt, dass sie pastoralen Charakter haben und dass sie ihre Arbeit korrekt und zügig leisten. In jedem Bistum muss es hinreichend viele Personen geben, die für das ordentliche Funktionieren der kirchlichen Gerichte sorgen können. Ich erinnere daran, dass es eine ernste Verpflichtung ist, das institutionelle Wirken der Kirche in den Gerichten den Gläubigen immer näher zu bringen."
Die Apostolische Signatur rief der Papst dazu auf, sich regelmäßig von den Kirchengerichten in den einzelnen Ländern Berichte schicken zu lassen und die Daten sorgsam auszuwerten. Die Gläubigen hätten einen Anspruch auf eine „ordentliche, zügige und effiziente Justizverwaltung" der Kirche.
Hintergrund
Die Apostolische Signatur ist der höchste Gerichtshof der römischen Kurie. Sie ist für die Gerichtsbarkeit in der ganzen Kirche zuständig. Entsprechend ihrer Aufgaben und Kompetenzen hat sie drei Sektionen: gerichtliche Angelegenheiten (Rekurse, Nichtigkeitsklagen, Entscheidung in Kompetenzkonflikten etc.), Verwaltungsgerichtsbarkeit (z.B. Berufungen, die binnen dreizehn Tagen gegen einzelne Maßnahmen von Dikasterien der Römischen Kurie eingereicht werden) und administrative Angelegenheiten (z.B. Überwachung einer geordneten Amtsführung im Gerichtsbereich).
Das Dikasterium besteht aus 12 Kardinälen, die richterliche Funktionen ausüben. Geleitet wird es von einem Kardinalpräfekten, im Augenblick von Kardinal Leo Burke. Ihm steht ein Sekretär zur Seite. (rv)

Vatikan: Katholisch-anglikanische Gespräche gehen in eine neue Runde

Der päpstliche Einheitsrat hat an diesem Donnerstag die Absprachen zu einem neuen Dialogtreffen zwischen der anglikanischen und der katholischen Kirche bekannt gegeben. Bereits im November 2009 hatten Papst Benedikt XVI. und der , eine neue Phase der Arbeit der Arbeitsgruppe (ARCIC) verabredet. Diese wird nun vom 17. bis zum 27. Mai 2011 im norditalienischen Kloster Bose stattfinden. Es wird bei dieser neuen und damit dritten Phase um die „Gemeinschaft der Kirche – lokal und universal" gehen. In der Vergangenheit hatte sich die ARCIC in den 70er Jahren mit dem Thema Eucharistie und in der zweiten Phase mit den Lehren von Erlösung, Gemeinschaft und kirchlicher Autorität beschäftigt. (rv)