Benedikt XVI. sendet Botschaft an Bonaventura-Konferenz

Da durfte eine Botschaft von ihm nicht fehlen: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat an die Teilnehmer einer Konferenz über den heiligen Bonaventura eine Grußbotschaft gerichtet. Benedikt XVI. gilt seit jeher als großer Kenner des Kirchenlehrers. An dem Symposium an der Päpstlichen Universität Gregoriana nehmen 48 Redner aus der ganzen Welt teil. „Wenn ich das Programm des Symposiums und die behandelten Themen ansehe, so merke ich, wie stark das Bild des heiligen Bonaventura in der Zwischenzeit bereichert wurde und wie er uns deshalb auch heute noch viel zu sagen hat“, so der emeritierte Papst. Benedikt XVI. hatte in seiner Zeit als junger Theologe und Professor dem Heiligen aus Mittelitalien ein vertieftes Studium gewidmet, unter anderem verfasste er seine Habilitationsschrift über den „Doctor seraphicus”. Auch als amtierender Papst hatte Benedikt XVI. immer wieder aus Werken Bonaventuras zitiert. (rv)

USA: Schlappe für Papst Franziskus

Überraschung in der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Naumann wird vor Kardinal Blase Cupich zum neuen Leiter des „Pro-life committee“ (Lebensrechtskommission) gewählt.

Naumann, Erzbischof von Kansas City, hat den von Papst Franziskus im November 2016 kreierten Kardinal Cupich (Erzbischof von Chicago) mit 96 zu 82 Stimmen bei der Wahl knapp geschlagen. Eigentlich sind beide Kandidaten Befürworter des Lebensrechts für ungeborene Kinder und gegen die Abtreibungspolitik. Cupich gilt jedoch in den USA als progressiver Verfechter der Kurzänderung durch Papst Franziskus und genau hier lag das Problem seiner Nichtwahl. Er gilt in der US-Bischofskonferenz als „Mann des Papstes“ neben den Papstkreierungen Kardinal Tobin (Erzbischof von Newark und vormals von Indianapolis) und dem im Vatikan tätigen Kardinalpräfekten Farrell (vormals Bischof von Dallas). Mit den Ernennungen der genannten Kardinäle hatte der Papst seine Wunschkandidaten in den USA platziert und darüber ist offenkundig die Mehrheit des US-Episkopts nicht glücklich.

In den US-Medien wird die Wahl von Erzbischof Naumann als Leiter der Kommission als eine Art „Referendum gegen die Abtreibungspolitik von Papst Franziskus“ betrachtet. So berichte Crux Now am Dienstag und Mittwoch in den USA:

„Diese genau beobachtete Wahl wurde von vielen als Referendum über die Annäherung der Konferenz an Lebensthemen und deren Übereinstimmung mit Franziskus angesehen. Naumann wird den scheidenden Vorsitzenden des Komitees, Kardinal Timothy Dolan aus New York, ersetzen. Während seines Berichts über das Lebensrechtskomitee am Montag lobte Dolan Naumanns Arbeit im Ausschuss und als Vorstandsmitglied von Human Life Action“.

„Auf der anderen Seite gibt es wahrscheinlich noch ein Paar andere Faktoren, bevor man das Ergebnis unter einer rein politischen Linse betrachtet – als ob es irgendwie ein „Nein“ zur gesamten Agenda von Papst Franziskus wäre, eine Art Brexit-Äquivalent der US-Bischöfe“.

Hinzu kommt, dass seit 40 Jahren dieses Amt immer von einem Kardinal besetzt war und nun erstmals ein rangniedriger Kirchenmann die Leitungsfunktion inne haben wird. Die Personalpolitik von Papst Franziskus hat im US-Episkopat mit der Wahl von Erzbischof Naumann, anstelle des eigentlich sicher gegoltenen Kardinal Cupich, eine herbe Schlappe erlebt. (vh)