Die „Rohingya“- Problematik und weitere Meldungen der Woche

Myanmar-Besuch: Papst steht vor schwieriger Aufgabe *** Papst Johannes Paul I. wird der heroische Tugendgrad anerkannt *** Benedikt nimmt Regensburger Sonntagsbibel entgegen *** Vatikan verbietet den Verkauf von Zigaretten .

MÜNCHEN – Myanmar-Besuch: Papst steht vor schwieriger Aufgabe *** Papst Johannes Paul I. wird der heroische Tugendgrad anerkannt *** Benedikt nimmt Regensburger Sonntagsbibel entgegen *** Vatikan verbietet den Verkauf von Zigaretten

Papst vor schwieriger Aufgabe bei seinem Besuch in Myanmar

Myanmars Kardinal Charles Bo hat Papst Franziskus davon abgeraten, den Begriff „Rohingya“ während seines anstehenden Besuches Ende November zu verwenden. Der Begriff sei sehr umstritten und werde sowohl von der Regierung, als auch von den meisten Menschen nicht akzeptiert, so der Kardinal laut einem Bericht von „Christian Today“.

Ob der heilige Vater sich an die Empfehlung halten wird, sei ungewiss, so Kardinal Bo. Franziskus hat wiederholt die starke Notwendigkeit betont, den muslimischen und weitgehend staatenlosen Rohingya, die Myanmars Regierung als illegale Einwanderer betrachtet und grausam verfolgt, Hilfe zu leisten.

Papst Johannes Paul I. auf Weg zur Seligsprechung

Sein Namensvetter ist bereits ein Heiliger: Nun ist Albino Luciano – besser bekannt als Papst Johannes Paul I. – der Heiligsprechung näher gekommen: Wie der Vatikan am heutigen Donnerstag mitteilte, hat Papst Franziskus ihm den heroischen Tugendgrad zugesprochen.

Dieser ist eine Station auf dem Weg zur Selig- und dann Heiligsprechung.

Albino Luciani wurde am 17. Oktober 1912 im nordostitalienischen Venetien geboren. Er wurde im Alter von 65 Jahren zum Papst gewählt. Er wählte den Namen Johannes Paul zu Ehren seiner beiden unmittelbaren Vorgänger, dem heiligen Johannes XXIII. und dem seligen Paul V.

Benedikt nimmt Regensburger Sonntagsbibel entgegen

Die Regensburger Sonntagsbibel ist in der Ewigen Stadt angekommen: Das Redaktionsteam um Bischof Rudolf Voderholzer hat in Rom ein Exemplar der Regensburger Sonntagsbibel an Papst emeritus Benedikt XVI. übergeben.

In dieser sind unter anderem Texte Benedikts enthalten. Das 11-köpfige Team traf den emeritierten Papst am Montagmittag in seinem Wohnsitz im Mater Ecclesiae in den vatikanischen Gärten.

Vatikan verbietet den Verkauf von Zigaretten

Papst Franziskus hat beschlossen, den Verkauf von Zigaretten innerhalb des Stadtstaates zu verbieten, da der Heilige Stuhl von einer nachgewiesenen Gesundheitsgefahr nicht profitieren könne.

In einer Erklärung vom 9. November sagte der Presse-Sprecher des Vatikans, Greg Burke, dass der Grund für die Entscheidung „sehr einfach ist: Der Heilige Stuhl kann nicht zu einer Aktivität beitragen, die eindeutig die Gesundheit der Menschen schädigt.“ (CNA Deutsch)

 

Sexualität, Barmherzigkeit und Verwirrung: Erzbischof Chaput über Amoris Laetitia

HOUSTON (TEXAS) – Priester müssen den lebenslangen Ehebund als Botschaft der Befreiung hochhalten, selbst wenn es schwerfällt. Das hat der Erzbischof von Philadelphia, Charles J. Chaput, einem Treffen von Priestern im texanischen Houston gesagt.

Jesu Worte über die Unauflöslichkeit der Ehe „können nicht aufgeweicht werden, oder re-interpretiert, oder kontextualisiert“, so Chaput am gestrigen Mittwoch (Ortszeit).

Er betonte gegenüber der dort zusammengekommenen „Nationalen Versammlung Philippinischer Priester USA“:

„Die christliche Ehe ist niemals einfach nur ein ‚Ideal‘. Sie als ‚Ideal‘ zu beschreiben führt nicht selten dazu, dass Versagen entschuldigt und dann normalisiert wird.“

Verwirrung über Amoris Laetitia

Das Thema des Vortrags war das Schreiben Amoris Laetitia von Papst Franziskus. Mit Blick darauf unterstrich der Erzbischof:

„Für Christen kann sexuelle Intimität außerhalb einer gültigen Ehe niemals moralisch legitim sein. Und es ist die Kirche, die entscheidet, was eine gültige, sakramentale Ehe ist“.

Chaput weiter: In Amoris Laetitia gebe es Passagen großer Weisheit und Schönheit über Ehe und Familienleben.

„Und dann gibt es andere Passagen, die bekanntlich eine Kontroverse ausgelöst haben. Diese Kontroverse hat viel Gutes im Dokument vernebelt.“

Daher sollte die Exhortation mit offenem Herzen und klarem Verstand angegangen werden, so Chaput weiter. Er betonte die „schönen Abschnitte“, etwa über alte und arme Menschen, Migranten, Menschen mit Behinderung, die Wichtigkeit von Kindern und die Offenheit für das Leben.

Als Teilnehmer der Synode und Sekretär der englischsprachigen Gruppe verschwieg der Erzbischof nicht die weitverbreiteten Bedenken über die bis heute ungeklärte Fußnote im umstrittenen achten Kapitel von Amoris Laetitia: Sorgen über Amoris Laetitia seien öffentlich geäußert worden, „aber privat noch viel inständiger und häufiger“. Erzbischof Chaput weiter:

„Kritiker sehen in dem Text eine Bevorzugung der Mehrdeutigkeit gegenüber der klaren Lehre, und eine Feindseligkeit gegenüber den Verteidigern der traditionellen Lehre der Kirche, was beides nicht mit dem Rest des Dokuments zu harmonieren scheint“.

Chaput zufolge handelt es sich bei zumindest einigen Kritikern von Amoris Laetitia um Personen „der Treue und Substanz“, deren Sorgen man nicht einfach ausblenden könne.

Die Verwirrung sei „bedauerlich“, denn aus seiner Sicht bemühe sich das achte Kapitel um einen „barmherzigen Umgang“ mit Menschen in „irregulären Ehesituationen“.

Wo Verwirrung über einen päpstlichen Text herrsche, müsse dieser jedoch auf eine Art interpretiert werden, die vereinbar sei mit der Lehre der vorangegangenen Päpste.

Herausforderung Gewissensbildung

Ein weiteres Problem der Kirche, dass ihm Priester immer wieder ans Herz legten, sei die Tatsache, dass viele Gläubige heute zwar eine Meinung über den Katholizismus haben, aber diesen nicht wirklich kennen, die Sakramente nicht verstehen, ihren Kindern keine Katechesen geben, und nicht wissen, was ein richtig gebildetes katholisches Gewissen ist.

„Schlecht gebildete, unreife Gewissen gehören zu den größten pastoralen Herausforderungen für die Kirche“, so Chaput. Deshalb bereite es ihm auch große Sorge, wenn man die Entscheidung darüber, ob eine erste Ehe gültig oder nicht war, an einzelne Personen und deren Forum internum delegiere – wie es manche Interpreten fordern.

Wahrheit untermauert Barmherzigkeit, und Barmherzigkeit kann nie „eine vorsichtige moralische Beweisführung darüber, was richtig und was falsch“ ist ausschließen, warnte Chaput.

Wer versuche, Barmherzigkeit gegen andere Tugenden auszuspielen, mache aus ihr nur eine „Quelle der Verwirrung“.

Vor diesem Hintergrund, betonte Erzbischof Chaput, hänge Amoris Laetitia „fundamental vom Eifer und der Sensibilität des Priesters“ ab.

„Mit anderen Worten, Brüder, ist Eure Berufung noch nie so lebensnotwendig für das Familienleben gewesen wie jetzt gerade“, so der Erzbischof den versammelten Priestern.

Wenn Ehen scheitern, brauchen Paare Unterstützung, sagte Chaput.

„Aber wenn die Gnade echt ist, und Gottes Wort wahr, dann ist die Freude einer permanenten Ehe jedem möglich, der dazu berufen ist“.

Trotz vieler kultureller Trends bitte Gott die Priester einfach, treu zu sein, die Wahrheit in der Verwirrung zu sprechen und zu leben, Friedensstifter in Konflikten zu sein, Quellen der Hoffnung, und „die Gegenwart der Liebe Gottes in der Welt“.

„Es gibt keine Mission der Barmherzigkeit, die größer ist, und keine größere Freude im Leben eines Priester“, so Chaput. (CNA Deutsch)