Beweis erbracht: Johannes Paul I. starb an Herzversagen

39 Jahre nach seinem plötzlichen Tod steht nun einwandfrei fest, dass Papst Johannes Paul I. an einem Herzversagen starb. Das belegt die Vize-Postulatorin im Seligsprechungsprozess, Stefania Falasca, in einem neuen Buch. Johannes Paul war am 28. September 1978 verschieden, nach nur 33 Tagen im Amt. Sein Tod löste eine Serie wilder Spekulationen und Gerüchte aus. Sämtliche Krimi-Thesen kann Stefania Falasca nun entkräften. In ihrem Buch, das dieser Tage erscheint, zeichnet die Vatikan-Journalistin die letzten Stunden im Leben des 33-Tage-Papstes anhand von unveröffentlichten Dokumenten und neuen Zeugenaussagen nach.

„Es sind Dokumente, die für den Seligsprechungsprozess mündliche Quellen waren“, erklärt Stefania Falasca im Gespräch mit Radio Vatikan. Unter anderem wurde die Ordensfrau Margherita Marin befragt, die im Haushalt von Johannes Paul I. wirkte und mit ihrer Mitschwester Vincenza Taffarel den toten Papst am Morgen leblos im Bett fand. „Wie starb Albino Luciani: Wir haben die klinische Dokumentation und auch die Diagnose, die der Leibarzt Renato Buzzonetti kurz nach dem Tod des Papstes erstellte, und sie stimmt überein mit älteren klinischen Akten, die ebenfalls gefunden werden konnten. Man kann sagen, dass Luciani an einer Durchblutungsstörung starb, die zum Herzinfarkt führte. Das ist die nackte Wahrheit.“

Das Buch bietet reichhaltige Einblicke in Zeugenaussagen beim Seligsprechungsprozess. Unter Eid sagte beispielsweise Schwester Margherita aus, dass Schwester Vincenza und sie den Papst frühmorgens im Pyjama im Bett fanden, die Hände hielten maschinschriftliche Blätter, das Leselicht brannte, die Brille saß auf der Nase, der Kopf des Papstes war mit einem leichten Lächeln zur Seite geneigt. Irgendetwas Außergewöhnliches bemerkte die Schwester nicht, „nicht einmal eine Falte“ sei in Unordnung gewesen, nichts, das an einen Todeskampf erinnert hätte. „Er sah wirklich aus wie jemand, der beim Lesen eingeschlafen war“, gab die Ordensfrau zu Protokoll.

Allerdings habe der Privatsekretär des Papstes, der irische Priester John Magee, die Schwestern angewiesen, nicht öffentlich zu sagen, dass sie es waren, die den toten Papst entdeckten; „denn sie hatten beschlossen zu sagen, dass es die Sekretäre waren, die ihn zuerst fanden“. Bereits früher hatten Historiker angemerkt, dass diese Unwahrheit, die wohl aus Schicklichkeitsgründen erfunden wurde, die Spekulationen über die Todesumstände des Papstes ins Maßlose anschwellen ließ.

Unwohl fühlte sich der Papst bereits am Abend davor, als er mit Magee an seiner Seite in der Kapelle betete. Dies besagt ein im Buch wiedergegebenes, bisher unveröffentlichtes Dokument Buzzonettis, der als erster Arzt an das Sterbebett des Papstes gerufen wurde. Am 9. Oktober 1978 schickte er dem Staatssekretariat seinen ärztlichen Bericht. Darin ist die Rede von „Schmerzen im oberen Drittel der Brustbeinregion, die der Heilige Vater gegen 19:30 Uhr am Tag seines Todes fühlte, und die länger als fünf Minuten andauerten, während der Papst zur Komplet mit Pater Magee saß, und die ohne irgendeine Behandlung verstrichen“. So wurde weder die Vatikan-Apotheke avisiert noch Schwester Vincenza, eine ausgebildete Krankenpflegerin.

Mit der nun vorliegenden Dokumentation zur Todesursache von Johannes Paul I. kann sich die Forschung nun auf andere Aspekte des Wirkens von Albino Luciani konzentrieren. Das hofft Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der das Vorwort zu Stefania Falascas Buch schrieb. Die Vize-Postulatorin stimmt zu:

„Das war eine notwendige Arbeit. Über die Tugenden und die Heiligkeit von Johannes Paul I. bestehen, meine ich, keine Zweifel, er war eine strahlende Figur in dieser Hinsicht. Aber nötig war eben dieses Wühlen in den Archiven zu den Quellen, damit man über ihn nun wirklich mit wissenschaftlicher Methode reden kann. Ich meine, der Prozess war da eine Basis und kann eine neue Jahreszeit einläuten, die sich eher dem Lehramt und den Umständen widmet, die die Kirche in jenem Moment durchlief.“ (rv)

Venezuelas Regierung führt das Land in den Ruin: Kardinal Urosa

„Was wir brauchen, ist eine Änderung dieser marxistischen und totalitären Ideologie, die Venezuela in den Ruin geführt hat“.

CARACAS – Die Regierung Venezuelas ist „ist der Ruin des Landes“ und das Regime von Präsident Nicolás Maduro ist bemüht, „die Opposition zu zerstören, damit es nur eine einzige Partei gibt“, so Kardinal Jorge Urosa, Erzbischof von Caracas.

In einem Interview mit der venezolanischen Tageszeitung „El Nacional“ beklagte Urosa, die Situation im Land werde „immer schlimmer; es tut mir sehr weh, das sagen zu müssen.“

„Die wirtschaftliche Krise wird durch die Maßnahmen der Regierung immer schwerwiegender und die Hyperinflation nimmt erstaunliche Ausmaße an.“

Der Erzbischof von Caracas erklärte, die Kriminalität in Venezuela erreiche eine kritische Ebene, „Bürger sterben aus Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln und wir erleben eine tiefe politische Krise, die durch die Verfolgung der Dissidenten noch verstärkt wird.“

Statt dass die Regierung wirksam diese Probleme in die Hand nehmen würde „bedroht sie weiterhin die Opposition, beschlagnahmt Güter, verstärkt die Kontrollen und ihr Monopol“.

„Venezuela ist sehr krank; es ist eine Tragödie“, fügte er hinzu. Der Erzbischof ermutigte die politischen Kräfte, die sich gegen das Maduro-Regime stellen, „sich zu vereinigen und demokratische Strategien zu erarbeiten, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern.“

Ebenso warnte der Kardinal, dass „ein Volk, dem immensen Opfer aufgebürdet werden und das gedemütigt wird, sehr leicht explodieren kann. Ich hoffe, dass dies nicht geschehe.“

„Die Lage des Landes ist schlimmer als noch vor einem Monat: Die Menschenrechte werden weiterhin missachtet, immer noch gibt es politische Gefangene und Regierungsmitglieder werden verfolgt; die Unterernährung der Kinder nimmt zu und Krankheiten, die in den 50er Jahren bereits ausgerottet worden waren, kehren zurück, wie Malaria, Tuberkulose und Diphtherie. Aber wir müssen weiter kämpfen wie Bolivar, trotz aller Niederlagen.“

Kardinal Urosa sprach auch über die Verfassunggebenden Versammlung, die die Regierung Maduros eingesetzt hat, und bezeichnete sie als „betrügerisch und rechtswidrig.“

„Sie besteht aus politischen Aktivisten, die im Dienst der Regierung stehen und wird die finanziellen Probleme nicht lösen“, sagte er.

„Was wir brauchen, ist eine Änderung dieser marxistischen und totalitären Ideologie, die Venezuela in den Ruin geführt hat“.

Übersetzt aus dem Spanischen von Susanne Finner. (CNA Deutsch)